Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Luzia Heiler und Franz Scholz zur Verfügung.

Die Wiesen und Felder im Gewann »Breiten« sind von Schnee bedeckt. Noch stehen hier keine Häuser. Der freie Blick fällt auf die Häuser in der Rötenbacher Straße und in der Seppenhofer Straße, die sich außerhalb des Altstadtrings befinden. Dahinter sind die katholische Pfarrkirche St. Michael und die Häuser des Städtchens zu sehen.

Das Foto entstand in der Mitte der 1920er Jahre. Der Zeitraum lässt sich auf wenige Jahre eingrenzen: Die nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebauten Straßenzüge in der Demetriusstraße und der Ringstraße mit ihren charakteristischen Staffelgiebeln stehen bereits. An der »Hasle« ist der Rohbau der Festhalle und Schule, mit dem 1923 begonnen wurde, fertiggestellt. In der Hafnergasse stehen noch die Häuser, die später beim Großbrand 1929 eingeäschert werden.

Standort des Fotografen: 47.881395, 8.340037

Haus Heiler im Pfarrweg, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

1895 hatte der Landwirt und Schreiner Josef Viktor Heiler (1868-1947) das Anwesen im heutigen Pfarrweg von seinen Schwiegereltern Jakob und Judith Laiz übernommen. Verheiratet war er mit Franziska Heiler geb. Laiz (1868-1960). Die Bezeichnung Pfarrweg ist freilich jüngeren Datums und stammt erst aus den 1960er Jahren, als das katholische Pfarrhaus neu gebaut wurde. Als dieses Foto entsteht, wird das Haus Heiler noch der Seppenhofer Straße oder der »Härte« zugeordnet.

Das Anwesen besteht aus einem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung sowie einem angebautem Schopf mit Schweineställen. An der Dacheindeckung ist deutlich zu erkennen, dass das Gebäude ursprünglich niedriger war und später um ein Dachgeschoss aufgestockt wurde. Neben dem Haus befindet sich ein Misthaufen. Im Vordergrund des Bildes steht ein Strommast: Seit 1916 verfügt Löffingen über Elektrizität.

Standort des Fotografen: 47.881873, 8.344343

Rodeln an der »Wanne«, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Renate Meder zur Verfügung.

Es liegt Schnee! Rodeln an der »Wanne« ist angesagt! Egal ob auf einem hölzernen Schlitten, auf einem Rutschbob aus Plastik oder einem Reifen, runter geht es immer. Wenn nur nicht das mühselige Hochlaufen auf den Berg wäre.

Im Hintergrund sind Wohnhäuser und Gewerbeflächen in der Hebelstraße und dahinter das Gelände des Sägewerks Benz zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.881296, 8.337859

Bahnübergang an der Rötenbacher Straße im Winter, ca. 1952-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Eggert zur Verfügung.

Der Blick fällt aus dem Schrankenwärterhäuschen in der Rötenbacher Straße in Richtung Bahnübergang. Die Schranken sind geöffnet und zwei Lastwagen fahren gerade über die Gleisanlage. Es liegt Schnee und die Straßen sind vermutlich rutschig. Jenseits der Bahnlinie ist die Landwirtschaftsschule zu sehen, die 1952 im früheren katholischen Pfarrhaus ihre Pforten öffnete. Das Grundstück gegenüber ist unbebaut: Das Barockhaus, das früher dort stand, wurde bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört. Im Hintergrund ragt der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche empor.

Standort des Fotografen: 47.881969, 8.342380

Wehrmachtssoldat vor dem Bahnhof, ca. 1940-1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Es ist Krieg. Ein Wehrmachtssoldat (Oskar Baader?), der vermutlich auf Heimaturlaub war, steht vor dem Bahnhofsgebäude, um Abschied zu nehmen. Der Bahnhof wird später bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883638, 8.342319

Ernst Willmann beim Holzsägen im Weberweg, ca. 1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist Winter und alles ist verschneit. Hinter einem Schuppen im Weberweg ist eine Sägemaschine aufgebaut, die mit einem Motorrad angetrieben wird. Das Nummernschild des Kraftrades fängt mit »IVB« an, dem Kürzel für das Land Baden bis 1945.

Der Mann mit der Holzrolle im Arm ist Flaschnermeister Ernst Willmann (1888-1947), dem auch das Motorrad gehört. An der Säge steht Albert Rebholz (1907-1962) und rechts mit gesenktem Kopf höchstwahrscheinlich Fritz Strobel (1906-1997). Im Hintergrund links steht ein Mann, der mit Skiern unterwegs ist. Es ist August Kuster (1883-1972), der gleich nebenan in der Maienlandstraße wohnt.

Standort des Fotografen: 47.884366, 8.342390

Narrengruppe »Schlempentaler Revolutionsmusik«, Fasnacht 1925

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle und Werner Lubrich zur Verfügung.

In der »Hintergasse«, der heutigen Demetriusstraße, haben sich diese sieben Fasnachtsnarren aufgestellt. Sie stehen vor dem Werkstattfenster der Buchbinderei und Buchdruckerei von Anton Rebholz (Rathausplatz 2). Er ist es denn auch, der dieses Bild fotografiert. Am rechten Rand ist das kleine Tor im Haus von Metzgermeister Johann Riegger (Rathausplatz 3) zu sehen, das zum Rathausplatz führt.

Wer diese geschminkten und kostümierten Gesellen sind, ist unbekannt. Unklar ist auch, warum sie sich selbst als »Schlempentaler Revolutionsmusik« bezeichnen. Wohnen die meisten von ihnen im »Schlempental«? Warum und inwiefern beziehen sie sich auf die Revolution? Denkbar ist, dass diese Gruppe protestiert. Denn eigentlich findet 1925 keine Fasnacht statt.

V.l.n.r.: ???, ???, Robert Rosenstiel (1900-?), Edmund Jordan (1907-1970), ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884197, 8.344402

Narrengruppe vor dem früheren Gasthaus »Sonne«, Fasnacht 1924

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Dieses Gruppenfoto wird auf dem oberen Rathausplatz vor der »Sonne« aufgenommen. Das Wirtshausschild »Gasthof z. Sone«, das auf älteren Ansichten an der Fassade zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss zu sehen ist, ist verschwunden. Das Foto entsteht also nach 1920, als das Gasthaus seinen Betrieb eingestellt hat und darin Wohnungen zur Behebung der damaligen Wohnungsnot eingerichtet wurden.  

Vermutlich wird das Foto 1924 aufgenommen und zeigt eine Bändertanzgruppe. In diesem Jahr wird an Fasnacht ein »Nationales und internationales Tanzfest« mit öffentlichem »Tanzwettstreit« veranstaltet. Die Gruppe posiert auf zwei großen Holzschlitten, die aneinander gekettet sind. Vermutlich stellen sie »Franzosen« dar, ihre Kostüme muss man sich in den franzöischen Nationalfarben blau-weiß-rot vorstellen.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Fritz Adrion, ???, ???, ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Klara Bieler, ???, ???
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, Jakob Schreiber

Standort des Fotografen: 47.883808, 8.344775

Fasnachtswagen mit Traktor in der Festhallenstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Dieser Fasnachtswagen in der Festhallenstraße wird nicht mehr von Pferden gezogen, sondern von einem Traktor mit 17 PS (12,5 kW). Der Landwirt Willi Mayer fährt den Vierrad-Diesel-Schlepper der Marke »Fahr«. Das Modell »D130« wurde ab 1953 produziert. Das Foto kann also frühestens Mitte der 1950er Jahre entstanden sein. 

Willi (eigentlich Wilhelm) Mayer wohnte in der Hohlgasse 4 (damals Hausnr. 130).

Standort des Fotografen: 47.883392, 8.347907

Umzugswagen mit Römerinnen und Römer, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

1952 lautete das Motto der fünften Jahreszeit: »Als die Römer frech geworden«. Das Volkslied erzählt die Geschichte der Varusschlacht im Teutoburger Wald. Die Römerinnen und Römer, die hier auf einem Umzugswagen stehen, der von Pferden gezogen wird, wirken indes gar nicht frech, sondern allenfalls dekadent – und ein bisschen durchgefroren.

Der Prunkwagen war recycelt:  Ein halbes Jahr zuvor beim Festumzug anlässlich der Stadterhebung am 27. Mai 1951 hatten darauf nicht Römerinnen und Römer, sondern die spätere Königin Marie-Antoinette mit ihrem Gefolge gestanden.

Der Wagen fährt gerade über den verschneiten Rathausplatz, an dem kleinen Vorgärtchen vor dem Gasthaus »zum Löwen« vorbei. Im Hintergrund ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu sehen, in dem sich zu diesem Zeitpunkt in der linken Gebäudehälfte die Stadtmühle und rechts Wohnungen befanden.

Standort des Fotografen: 47.883949, 8.344960

Schneeball werfender Junge beim Bahnhof, 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Bernd Schmid (geb. 1937) steht am Hang unterhalb des Bahnhofs. Er hat großen Spaß beim Schneeballwerfen. Der Junge ist der Sohn des Pflästerers Timotheus Schmid und dessen Ehefrau Maria geb. Schultheiß. Die Familie wohnte gleich nebenan im »Benzbau« in der Ringstraße. Das Bahnhofsgebäude im Hintergrund wurde im Frühjahr 1945 bei einem Fliegerangriff zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883521, 8.342610

Verschneite Maienlandstraße, ca. 1970-1975

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Andrea und Hajo Hoffmann zur Verfügung.

Als im Winter noch richtig Schnee lag, entstand dieses Foto von der verschneiten Maienlandstraße. Links sind die Häuser von Otto Lehmann und Ludwig Storz und jenseits der Rötengasse das Haus von Alfred und Else Egle zu sehen. Ein Kind rodelt gerade auf seinem Schlitten die Straße hinunter.

Standort des Fotografen: 47.885596, 8.342288