Mehrbildkarte mit fünf Wintermotiven, ca. 1965

Arel Verlag / Sammlung Familie Waßmer

Auf dieser Ansichtskarte, die in den 1960er Jahren Verbreitung fand, präsentiert sich das Städtchen als Paradies für Winterurlauber. Obwohl Löffingen in der Baar liegt, wird hier behauptet, dass es sich »im Hochschwarzwald« befände. Dazu passen die Winteraufnahmen einfach besser. Die drei oberen Fotos zeigen den unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor. Hoch türmen sich die Schneemassen auf der Straße und dem Platz. Die Dächer der Häuser sind alle weiß bedeckt, sogar auf den Staffelgiebeln liegt die weiße Pracht. Das Foto unten links zeigt die verschneite Bahnhofstraße, die von Tannenbäumen gesäumt ist. Auf dem Foto unten rechts ist der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael zu sehen. Der Hintergrund der Karte wirkt, wohl kaum zufällig, wie eine vereiste Glasscheibe.

Blick über den oberen Rathausplatz zum Rathaus, ca. 1936

Sammlung Familie Waßmer

Die Winteridylle auf dem Rathausplatz wird nur von den beiden Hakenkreuz-Fahnen getrübt, die am Rathaus wehen. Tief verschneit und friedlich liegt der Platz ansonsten da. Aus der weißen Pracht ragt der Rathausbrunnen mit der »Schnitterin« hervor, eine Erinnerung an die Zeit vor der Jahrhundertwende, als auf dem Platz und in der Markthalle des Rathauses noch Märkte abgehalten wurden. Die Funktion als Kaufhaus hat das Rathaus längst eingebüßt. Wie auf der Fassade zu entziffernt ist, dienen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss mittlerweile als Geschäftsräume der »Vorschußbank« und der »Sparkasse«. Links neben dem Rathaus ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu sehen. Im Vordergrund rechts ist der Erker des »Stadtbaus« (Demetriusstr. 1) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884239, 8.345229

Oberer Rathausplatz mit viel Schnee, März 1931

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Fußgänger stapfen durch den hohen Schnee. Der von Pferden gezogene Schneepflug bahnt sich seinen Weg. Über Nacht hat sich das Städtchen in eine Märchenlandschaft verwandelt. Und das im März! Der obere Rathausplatz ist komplett zugeschneit. Die Dächer der Häuser sind weiß. Auf den Ästen und Zweigen der Bäume, aber auch auf dem Rathausbrunnen liegt die weiße Pracht. Malerisch schön wirkt der Staffelgiebel des früheren Gasthauses »Sonne« auf der linken Seite, dessen Stufen von einer feinen Schneeschicht gekrönt sind. Auch der Telegraphenmast auf dem Dach des Postamtes auf der rechten Seite wirkt wie mit Puderzucker bestreut.

Standort des Fotografen: 47.884150, 8.345225

Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, März 1931

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

In eine Märchenlandschaft hat sich das Städtchen verwandelt. Hoch liegt der Schnee, und das im März! Der untere Rathausplatz ist komplett zugeschneit. Die Dächer der Häuser sind weiß. Auf den Ästen und Zweigen der Bäume, aber auch auf dem Demetriusbrunnen und dem Kriegerdenkmal liegt die weiße Pracht. Malerisch schön wirkt der Staffelgiebel des früheren Gasthauses »Sonne« im Hintergrund, dessen Stufen von einer feinen Schneeschicht gekrönt sind.

Standort des Fotografen: 47.883747, 8.343670

Ferienkinder des Kindererholungsheimes bei einem Spaziergang in der Rötengasse, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Es ist Winter und es liegt Schnee. Kinder, die ihre Ferien im Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) verbringen, brechen zu einem Spaziergang auf. Frische Luft ist schließlich gesund. Sie werden von der Kinderschwester Maria Frey begleitet.

Das Foto ist in der Rötengasse aufgenommen. Links ist das Haus Wider zu sehen, das später von der Tochter Mathilde Schwörer geb. Wider (1921-2015) übernommen wird. Das zweistöckige Haus verfügt noch über einen Ökonomieteil mit Stallung und Scheune.

Standort des Fotografen: 47.885269, 8.341717

Ferienkinder des Kindererholungsheims bei der Kinderfasnet in der Hafnergasse, ca. 1955-1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Eine Schar von Kindern, die als kleine Teufel verkleidet sind, ziehen durch die Hafnergasse. Vornweg läuft die Kinderschwester Maria Frey, die im Kindererholungsheim Gugelberger im Maienland arbeitet. Die Kinder verbringen dort Erholungsferien. Sie ziehen gerade am Haus Sibold (Kirchstr. 19) vorbei. Im Vordergrund ist der alte Laufbrunnen zu sehen.

Der Brunnen existiert noch heute. Als im Jahr 1958 Adolf Benz (geb. 1930), die Witwe Antonie Laufer (1900-?) mit ihrem Sohn Helmut (geb. 1933), Oswald Laufer (geb. 1930), Josef Heiler II (1910-?) und Franz Zepf (1905-?) aus dem Städtchen in ihre neu erbauten Höfe im Stettholz aussiedelten, wurde der Brunnen dorthin verlegt. 

Standort des Fotografen: 47.883190, 8.344702

Narrenumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1929

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hilda und Walter Köpfler zur Verfügung.

Aus einem Fenster des früheren Gasthauses »Sonne« wird das Narrentreiben auf dem Oberen Rathausplatz mit einem Foto festgehalten. Der Umzug ist vorüber, einige Motivwagen haben auf dem Platz angehalten. In der Demetriusstraße fährt vor dem »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) gerade das Narrenschiff »Hamburg« vorbei.

Standort des Fotografen: 47.883737, 8.344655

Kindererholungsheim Gugelberger in der Maienlandstraße, ca. 1951/52

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

Dieses Foto vom »Kindererholungsheim Gugelberger« findet als Fotopostkarte Verbreitung. Gugelbergers versenden Ansichtskarten wie diese an die Eltern der Kinder und berichten ihnen über den Gesundheitszustand ihrer Kinder. Diese Karte wird an die Eltern eines kleinen Mädchens nach Frankfurt am Main geschickt. Darin heißt es: »Inge ist hier gut angekommen. Wir wollen hoffen, dass es Inge recht gut bei uns gefällt und dass sie sich sehr gut erholt.«

Die Villa Maienlandstr. 6 wurde 1935 von dem praktischen Arzt Dr. med. Franz Gugelberger (1878-1943) erbaut. Er war 1878 in einem Dorf bei Säckingen geboren worden. Seit 1907 praktizierte er in Löffingen. Nach seinem Tod 1943 wohnte seine Witwe Mathilde Gugelberger geb. Schacht (1887-1958), die aus Würzburg stammte, fortan allein in der Villa, zu der ein großer Garten gehörte. In der Nachkriegszeit eröffnete sie zusammen mit ihrer Tochter  Margaretha Gugelberger (1912-1989), die eine staatlich geprüfte Kinderschwester ist, ein Kindererholungsheim. Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet verbringen hier ihre Erholungsferien. Das Heim existiert bis in die 1960er Jahre.

Auf dem verschneiten Grundstück am rechten Bildrand wird Anfang der 1960er Jahre das Wohn- und Geschäftshaus von Malermeister Karl Sibold erbaut (Maienlandstr. 4).

Standort des Fotografen: 47.884689, 8.343160

Haus Trenkle in der Hohlgasse, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Andreas Trenkle zur Verfügung.

1916 erwarb der Landwirt und Bahnarbeiter Ferdinand Trenkle (1878-1955) aus Behla und seine Ehefrau Josefa geb. Bender (1885-1950), gebürtig aus Seppenhofen, das Haus Hohlgasse 1. Es ist ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung, Holz- und Wagenschopf und liegt direkt an der Bahnlinie. Im Vordergrund ist eine rot-weiß-gestreifte Bahnschranke und ein Stellwerkhäuschen zu sehen.

Direkt vor dem Haus verlaufen Bahngleise, die in die Holzindustriewerke Josef Benz AG führen, denn das Sägewerk verfügt über einen eigenen Gleisanschluss.

Standort des Fotografen: 47.885357, 8.340259

Töchter der Familie Gebert in Uniform, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christel Wehrle zur Verfügung.

Vier junge Frauen haben sich im Winter zu einem Gruppenfoto aufgestellt. Sie stehen in Reih und Glied. Ein Hund stromert um ihre Beine. Die Frauen tragen knielange Kleider. Sie haben sich Schiffchen aufgesetzt, die in der Wehrmacht und in der Waffen-SS als Kopfbedeckung verwendet werden. Deutlich zu erkennen ist die Kokarde in den Reichsfarben schwarz-weiß-rot. Darüber ist der gewebte Hoheitssadler mit dem Hakenkreuz aufgenäht.

Bei den Frauen handelt es sich um v. l. Anna Gebert (geb. ???), Maria Gebert (geb. 1922), Elisabeth Gebert (geb. 1921) und Josefa Gebert (geb. 1920). Sie sind die Töchter des Gast- und Landwirts Karl Gebert, der die gleichnamige Gastwirtschaft in der Oberen Hauptstraße betreibt. Der »Gebert« fungiert seit dem Ende der 1920er Jahre auch als Parteilokal der NSDAP. Die vier Frauen haben sich neben dem Gasthaus vor dem angrenzenden Ökonomiegebäude aufgestellt.

Standort des Fotografen: 47.884454, 8.346853

Blick von der »Breiten« auf das Städtchen, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Luzia Heiler und Franz Scholz zur Verfügung.

Die Wiesen und Felder im Gewann »Breiten« sind von Schnee bedeckt. Noch stehen hier keine Häuser. Der freie Blick fällt auf die Häuser in der Rötenbacher Straße und in der Seppenhofer Straße, die sich außerhalb des Altstadtrings befinden. Dahinter sind die katholische Pfarrkirche St. Michael und die Häuser des Städtchens zu sehen.

Das Foto entstand in der Mitte der 1920er Jahre. Der Zeitraum lässt sich auf wenige Jahre eingrenzen: Die nach dem Großbrand 1921 wiederaufgebauten Straßenzüge in der Demetriusstraße und der Ringstraße mit ihren charakteristischen Staffelgiebeln stehen bereits. An der »Hasle« ist der Rohbau der Festhalle und Schule, mit dem 1923 begonnen wurde, fertiggestellt. In der Hafnergasse stehen noch die Häuser, die später beim Großbrand 1929 eingeäschert werden.

Standort des Fotografen: 47.881395, 8.340037

Haus Heiler im Pfarrweg, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

1895 hatte der Landwirt und Schreiner Josef Viktor Heiler (1868-1947) das Anwesen im heutigen Pfarrweg von seinen Schwiegereltern Jakob und Judith Laiz übernommen. Verheiratet war er mit Franziska Heiler geb. Laiz (1868-1960). Die Bezeichnung Pfarrweg ist freilich jüngeren Datums und stammt erst aus den 1960er Jahren, als das katholische Pfarrhaus neu gebaut wurde. Als dieses Foto entsteht, wird das Haus Heiler noch der Seppenhofer Straße oder der »Härte« zugeordnet.

Das Anwesen besteht aus einem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung sowie einem angebautem Schopf mit Schweineställen. An der Dacheindeckung ist deutlich zu erkennen, dass das Gebäude ursprünglich niedriger war und später um ein Dachgeschoss aufgestockt wurde. Neben dem Haus befindet sich ein Misthaufen. Im Vordergrund des Bildes steht ein Strommast: Seit 1916 verfügt Löffingen über Elektrizität.

Standort des Fotografen: 47.881873, 8.344343