Närrinnengruppe in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1951/52

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Ursula Glunk zur Verfügung.

Es ist Fasnacht. In der verschneiten Bahnhofstraße stellt sich der Narrenumzug auf. Einzelne Gruppen von Närrinnen und Narren werden fotografiertm bevor der Zug sich in Bewegung setzt. Nach der weiblichen Narrenpolizei kommt diese Närrinnengruppe für ein Foto an die Reihe. Die acht Frauen zeigen stolz ihre selbstgenähte Verkleidung.

V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Magdalena Glunk?, 5 ???, 6 Liesbeth Mayer (geb. Glunk)?, 7 ???, 8 ???

Im Hintergrund links ist der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) und rechts der große Schuppen (Ringstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882896, 8.342701

2 Fotos: 20-Jährige mit Narrenbaum, Fasnacht 1978

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die 20-Jährigen tragen am »Schmutzigen Dunschdig« den Narrenbaum ins Städtchen. Versammelt hatten sie sich im Maienland bei der Zimmerei Fehrenbach. Gleich werden sie den Baum vor dem Café Fuß auf dem unteren Rathausplatz aufstellen und auch auf die »Laterne« der Laternenbrüder vereidigt werden. Einem von ihnen wird die Aufgabe zukommen, am Stamm des Narrenbaums hochzuklettern, um die Zugseile zu lösen. Noch baumeln sie locker vorne am Stamm.

oberes Bild, v.l.n.r.: 1 Roland Scholl, 2 Johannes Ratzer, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Rosemarie Kienzler, 9 ???, 10 Dagmar Mayer, 11 Veronika Streit (verh. Zepf), 12 ???, 13 ???, 14 ???, 15 ???, 16 ???, 17 ???, 18 Susanne Köpfler

unteres Bild, v.l.n.r.: 1 Manfred Münzer, 2 ???, 3 Reinhold Heizmann, 4 ???, 5 Roland Scholl, 6 Johannes Ratzer, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???

Standort des Fotografen: 47.884167, 8.343611

Blick vom Oberwiesenweg zum Alenberg mit viel Schnee, ca. 1975-1980

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Weg vom Oberwiesenweg in Richtung Brücke, die die Bahnlinie überspannt, ist für Fußgänger freigeräumt. Aber links und rechts vom Weg ist alles tief verschneit. Der Blick fällt über den Stettbach hinweg zu den Häusern der Maienlandstraße und Alenbergstraße. Am »Walze Bergle« sind ein paar Kinder am Schlittenfahren.

Standort des Fotografen: 47.888889, 8.339583

4 Fotos: Schüler-Skiwettkampf an der »Wanne«, Februar 1983

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der letzte Schüler-Skiwettkampf des Skiclubs war wegen Schneemangels leider ausgefallen. Aber am Samstag, den 26. Februar ist es dann endlich soweit: Der Skiwettkampf findet an zwei verschiedenen Standorten statt: an der »Wanne« und in Friedenweiler. 111 Skifahrer*innen beteiligen sich in den Disziplinen Langlauf, Abfahrt und Springen. Im Langlauf müssen die Jüngsten der ersten und zweiten Grundschulklasse 800 Meter und alle übrigen 1.800 Meter bewältigen. Gespannt fiebern die Schüler*innen dem Start entgegen.

Die Helfer*innen des Skiclubs unter Leitung von Erich Satler haben am Wettkampftag alle Hände voll zu tun: Irene Schelling und Sabine Hornstein nehmen die Auswertung vor, Karl Schreiber misst die Zeit und Ernst Rothfuß fungiert als Starter beim Langlauf. Die Loipe an der »Wanne« wurde von Werner Schiehle und Werner Frei hergerichtet, der Slalom in Friedenweiler wurde von Heinrich Egy, Wolfgang Schmitt und Achim Schropp gesteckt und für das Präparieren der Sprungschanze war Erich Gackenheimer verantwortlich.

Jeder*r Teilnehmende erhält nach dem Wettkampf eine Tafel Schokolade und die ersten Drei in jeder Klasse bekommen eine Urkunde überreicht. Darüber hinaus werden keine Preise verliehen, da der Skiclub stattdessen lieber die Kosten für den Bus nach Friedenweiler und die Liftkarten übernimmt.

erstes Bild: Sabine Hornstein, [Alexander Gromann?], Karin Feser, Kevin Frei

zweites Bild: Erich Rothfuß (»Otsch«, 1937-2017), [Alexander Gromann?], Karin Feser, Kevin Frei

drittes Bild: Erich Rothfuß (»Otsch«, 1937-2017), Kevin Frei

viertes Bild: Christian Hannes

Standort des Fotografen: 47.883056, 8.335760

Hohlgasse mit Spänebunker und viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Matthias von Dungen zur Verfügung.

Mutter und Sohn lassen sich in der verschneiten Hohlgasse fotografieren: Hermine von Dungen (geb. Strobel, 1917-1998) und ihr Sohn Herbert von Dungen (geb. 1943) wohnen nur wenige Meter entfernt und sind kurz vor die Haustür getreten. Hinter ihnen rechts sind das Haus Göpper (Hohlgasse 2) und im Hintergrund das Haus Mayer (Hohlgasse 8) zu erkennen. Links hinter ihnen ragt der Spänebunker der Holzindustriewerke Josef Benz AG auf. Er wird später abgerissen.

Standort des Fotografen: 47.885000, 8.338000

Umzugswagen in der Festhallenstraße, Fasnacht 1965

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Es ist Fasnacht. Auf dem Umzugswagen steht gefesselt Edmund Jordan (1907-1970), wegen seines Vollbarts »Bartle« genannt. Ganz offensichtlich wird er zu seiner Hinrichtung gefahren. »Hexenprozesse im Mittelalter« lautet das diesjährige Motto der Fasnacht.

Durchaus makaber mutet das Fasnachtsmotto an, wenn man bedenkt, dass tatsächlich in den Jahren 1635/36 über 30 Einwohner*innen aus Löffingen und den Ortsteilen Bachheim, Göschweiler und Reiselfingen sowie aus Rötenbach als Hexen verfolgt und hingerichtet wurden. Das geschah zwar nicht im Mittelalter, sondern in der Frühen Neuzeit, aber das kümmert die Narren wenig. Die Opfer waren in der Mehrzahl Frauen, aber auch Männer.

Unter den hingerichteten »Zauberern«, die den Narren 1965 in gewisser Weise als historisches Vorbild dienen, waren laut Aufzeichnungen im so genannten »Hexenbuch«: (1) der Schultheiß Jakob Schumpp, dem vorgeworfen wurde, in der Ratsstube Kontakt zum Teufel gehabt zu haben, (2) der Salpeterer Jakob Mayer, (3) der Sackpfeifer Thebus Weber, der aus Armut dem Zauberlaster verfallen sein soll, unter Folter zunächst nichts gestand, aber am nächsten Tag in einem neuerlichen Verhör 11 bereits verurteilte und 12 weitere Personen denunzierte, (4) der Schneider Blasi Schaublin, der nach mehrstündiger Folter mehrere bereits hingerichtete Personen und Stabhalter Matheiß Glunk denunzierte, (5) Matheiß Glunk selbst, der Wirt des Gasthauses »Sonne« und Besitzer der »Unteren Mühle« in Seppenhofen war, der unter Folter Sodomiterei (das bedeutete damals Unzucht mit Tieren, aber auch Homosexualität) sowie Zauberei gestand, und (6) der Landwirt Barthle Benz, dem ebenfalls unter Folter ein Geständnis abgezwungen wurde. Sie wurden in Blumberg zur Richtstätte geführt und am 4. Dezember 1635, am 22. Dezember 1635, am 16. Januar 1636 und am 5. März 1636 mit dem Schwert hingerichtet.

Rund 330 Jahre später wird ihre Verfolgungsgeschichte zur Gaudi des närrischen Volkes in Szene gesetzt.

V.l.n.r.: 1 Leonhard Vergut (1902-?), 2 ???, 3 Edmund Jordan (1907-1970), 4 ???, 5 ???

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.348139

Närrinnen beim Umzug auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1969

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Am »Fasnet Mändig« zieht der Narrenumzug über den unteren Rathausplatz, der verschneit ist. Eine Gruppe Närrinnen hat sich in den Zug eingereiht. Sie führen Musikinstrumente mit sich.

V.l.n.r.: 1 Olga Geisinger, 2 Karolina Auer, 3 Leonie (Loni) Sibold (geb. Krause, 1918-2006), 4 Hedwig Hepting (1932-2020), 5 Ursula Kopp (geb. Rosenstiel, 1930-2018), 6 ???, 7 Gertrud Faller (geb. Schmid, 1925-2005), 8 Mathilde Schmid (1926-1989), 9 Helene Krauß (geb. Häusler, 1912-2006)

Der Mann, der mit dem Rücken zum Fotografen steht, ist vermutlich Ernst Krauß. Er dirigiert offenbar die Musikerinnen.

Am Maienländer Tor im Hintergrund lässt sich erkennen, in welchem Jahr das Foto aufgenommen wird. Der Torbogen ist so abgeklebt, dass optisch ein Rechteck entsteht. Darüber steht in Großbuchstaben: »N.B.L.«. An Fasnacht 1969 lautet das Fasnachtsmotto: »Närrischer Bildschirm«. Das »N.B.L.« steht wohl für »Närrischer Bildschirm Löffingen« – und das umgestaltete Mailänder Tor hat sich mal eben in einen großen Fernsehapparat verwandelt, über dessen Mattscheibe das Narrentreiben flimmert. Das Haus Müller (Demetriusstr. 13), das links an das Mailänder Tor angebaut ist, wird wenige Monate später, im Oktober 1969, bei einem Brand zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883695, 8.344105

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Ein kleiner Cowboy und ein kleiner Fliegenpilz stehen in der verschneiten Demetriusstraße. Es ist Fasnacht und die beiden kleinen Narren beteiligen sich an der Straßenfasnacht. Diethelm Fuß und Gudrun Fuß (verh. Wörner) werden von ihrer Großmutter Ottilie Fuß (1902-?) an die Hand genommen.

Hinter ihnen ist das Schuhgeschäft Hasenfratz (Demetriusstr. 9) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884156, 8.344055

Haus Zepf in der Rötenbacher Straße, ca. 1960-1970

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gabi Senn zur Verfügung.

Vor 1954 gehörte das Haus, das in der Rötenbacher Straße direkt am Bahnübergang steht, dem Schreiner und Landwirt Rupert Wehrle (1870-1933) und dessen Ehefrau Regina (geb. Sunner, ?-?). Dann erwarb es der Ratschreiber Karl Zepf (1892-1963) und seine Ehefrau Maria (geb. Biehler, 1889-1966), die aus Reiselfingen stammt. Die Familie Zepf modernisierte das Wohnhaus. Das Dachgeschoss wurde ausgebaut und eine Dachgaube eingezogen. Nach dem Tod von Karl Zepf und Maria Zepf geht das Haus an den Sohn Richard Zepf (1922-2005), der Bankkaufmann ist und bei der Sparkasse arbeitet.

Standort des Fotografen: 47.882044, 8.342766

Blick zur evangelischen Kirche, ca. 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die feierliche Grundsteinlegung der evangelischen Johanneskirche erfolgte am 19. Juli 1953. Eingeweiht wurde der neue Kirchenbau an der »Hasle« dann am 27. Mai 1954. Das Foto wird aber erst rund 20 Jahre später aufgenommen, nämlich Anfang der 1970er Jahre. Darauf zu sehen ist nicht nur eine märchenhaft anmutende verschneite Winterlandschaft, sondern auch das evangelische Pfarrhaus. Sein Richtfest wurde am 25. April 1969 gefeiert und bezugsfertig war es im Frühjahr 1970. Hier wohnt Pfarrer Dieter Waßmer (1940-2021) mit seiner Familie. Er amtiert von April 1970 bis Juli 1981.

Standort des Fotografen: 47.882000, 8.345667

Kegelbahn und Loipe an der »Wanne«, 1984

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Rohbau der Kegelbahn an der »Wanne« (Hebelstr. 33) ist fertiggestellt. Das Dach wurde noch rechtzeitig vor Beginn des Winters eingedeckt. Jetzt ist alles verschneit und die Bauarbeiten ruhen. Das Interesse des Fotografen gilt aber gar nicht dem Rohbau, sondern der Skiloipe, genauer gesagt dem neuen Hinweisschild, das aufgestellt ist. »Mit Sicherheit mehr Skivergnügen« lautet der Titel der Tafel, vor der sich drei Skiläufer*innen versammelt haben.

Standort des Fotografen: 47.882806, 8.337000

2 Fotos: Abbruch vom Haus Hasenfratz in der Bittengasse, 2004

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

1909 wurde es außerhalb des Stadtrings erbaut – und 2004 wird es abgerissen: das Haus Hasenfratz (Bittengasse 8). Es gehörte viele Jahrzehnte dem Stadtmüller Josef Hasenfratz (1899-1967), der es 1927 von seinen Eltern übernommen hatte. In erster Ehe war er mit Paula Hasenfratz (geb. Guth, 1902-1934) und nach deren Tod in zweiter Ehe mit Emma Hasenfratz (geb. Hermann, 1898-?) verheiratet. Josef Hasenfratz hatte vermutlich vier Söhne, von denen drei namentlich bekannt sind: Karl Heinrich (1932-1932), der nur eine halbe Stunde alt wurde, Johannes (1935-2022) und Ferdinand (1937-2018).

Zuletzt war das Haus im Besitz der Stadtgemeinde und diente als Unterkunft für Asylbewerber*innen und Geflüchtete. Zunächst wurde hier eine Familie mit drei Kindern, die aus dem Libanon kamen, untergebracht. Die Wohnverhältnisse waren sehr einfach. Ende der 1990er Jahre diente das Haus dann als Wohnung für Familie Soshi aus dem Kosovo. Nach dem Abbruch soll hier ein Parkplatz angelegt werden.

Standort des Fotografen: 47.883478, 8.345832