Grab von Soldat Ernst Brugger in Frankreich, ca. 1917

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

»Hier ruht in Gott«, lautet die obere Inschrift auf dem Holzkreuz, das auf dem Grab des Soldaten Ernst Brugger steht. Er starb am 17. April 1917 im Alter von 32 Jahren. Er gehörte dem Infanterie-Regiment 112 (12. Kompanie) an und kämpfte im Ersten Weltkrieg an der Westfront.

Schwer verletzt wurde er bereits zwei Jahre zuvor zum ersten Mal: Am 25. Mai 1915 traf ihn in der Schlacht bei La Bassée und Arras ein Artilleriegeschoss am rechten Oberschenkel, sodass er bis Dezember 1915 im Reservelazarett in Dortmund zubringen musste. Zurück an der Westfront war er an den Stellungskämpfen in der Champagne und an der Somme beteiligt. Am 17. April 1917 wurde er in der Schlacht an der Aisne bei Nauroy durch einen »Granatsplitter im Oberkörper« tödlich verwundet. Beerdigt wurde er »an der Baumgruppe, 1 km östlich Epoyé, an der Straße nach Pontfaverger«, wie es in der Kriegsstammrolle heißt. Ob das Foto dort oder nach einer späteren Umbettung auf einen Soldatenfriedhof aufgenommen wurde, ist unbekannt. »Ruhe in Frieden« steht unterhalb des Kreuzbalkens.

Geboren wurde er am 14. Juli 1884 in Löffingen als Sohn des Uhrkastenschreiners Matthias Brugger und dessen Ehefrau Adelheid geb. Schwarz. Ernst Brugger war Landwirt von Beruf und ledig. Zusammen mit seinen Geschwistern wohnte er im Mailänder Tor. Seit 1930 steht sein Name eingemeißelt auf den Gedenktafeln, die am Tor angebracht sind, um an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu erinnern.

Standort des Fotografen: evtl. Epoyé (Départment Marne, Frankreich).

Drei unbekannte Soldaten im Fotostudio, ca. 1914-1918

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Drei Soldaten lassen sich in einem Fotostudio fotografieren. Sie schicken das Gruppenporträt an »Familie Franz Schlatter«in Löffingen. In welcher Beziehung sie zu den Schlatters stehen, ist unbekannt, da die Soldaten bislang nicht identifiziert sind.

Auf der Rückseite der Karte, die in Bad Dürrheim geschrieben und in Donaueschingen aufgegeben wird, steht folgende Mitteilung: »Umstehend das versprochene Konterfei. Sind gut nach Hause gekommen, freilich war es bereits 1 Uhr, weil wir volle 2 1/2 Stunden Verspätung abwarten mußten. Nochmals Dank und herzl. Grüße von Ihrem Arthur Renner«.

Standort des Fotografen: evtl. Bad Dürrheim.

Erwin Egle als junger Mann, ca. 1935-1940

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Nur 33 Jahre alt wird Erwin Egle. Zur Welt kam er am 7. Mai 1915. Seine Eltern waren der Maurermeister Karl Egle und dessen Ehefrau Frieda geb. Klotz. Während des Zweiten Weltkrieges ist er Soldat, sein letzter Dienstgrad ist Obergefreiter. Erwin Egle gerät in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach Aussage eines Kameraden, der aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, erkrankt er am 12. Mai 1948 schwer. Er wird ins Lazarett nach Saratow (Саратов) verbracht, wo er wenig später nach einer Operation verstirbt.

Standort des Fotografen: Neustadt

Kinder-Bürgerwehr beim Umzug anlässlich der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Eine Schar uniformierter Kinder marschiert durch die Maienlandstraße, am Haus Honold (Maienlandstr. 2) vorbei, die Gewehre geschultert. Die Gruppe, die dem Turnerbund angehört, stellt die »junge Bürgerwehr« im Revolutionsjahr 1848 dar und beteiligt sich am Festzug anlässlich der Wiedererlangung der Stadtrechte.

Wer erkennt die Gardisten?
1.Reihe, v.l.n.r.: Roland Laufer, Eugen Fehrenbach, Franz Schweizer, Alban Keller
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Hans Streit

Standort des Fotografen: 47.884496, 8.343299

Wehrmachtssoldaten auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1940-1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Silke Janz zur Verfügung.

Es ist wieder Krieg. Nur 21 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges beginnt das nationalsozialistische Deutschland mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg. Ein halbes Jahr später werden auch die vier westlichen Nachbarstaaten Niederlande, Belgien und Luxemburg sowie Frankreich von der Wehrmacht überfallen und anschließend besetzt. Der Westfeldzug dauert vom 10. Mai bis 25. Juni 1940.

Soldaten werden eingezogen. Truppen der Wehrmacht ziehen durch das Städtchen, das zu diesem Anlass mit Hakenkreuzfahnen beflaggt ist. Vermutlich werden die Wehrmachtssoldaten bei ihrem Zwischenstopp in Löffingen verpflegt. Vor den Gasthäusern »Ochsen« (Rathausplatz 12) und »Löwen« (Rathausplatz 11) steht eine lange Schlange Uniformierter mit Stahlhelm. Dass die Truppen nicht nur motorisiert unterwegs sind, sondern auch mit Pferden, ist unschwer an den Pferdeäpfeln zu erkennen, die auf dem Platz liegen.

Standort des Fotografen: 47.883865, 8.344701

Wehrmachtsfahrzeuge im Städtchen, Juli 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Die siegreiche Wehrmacht kehrt von ihrem »Blitzkrieg« im Westen zurück. Am 10. Mai 1940 hatte sie die neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg überfallen. Am Ende der erfolgreichen Offensive stand die Besetzung großer Teile Frankreichs und der Waffenstillstand von Compiègne am 25. Juni 1940.

Im Juli 1940 fahren Wehrmachtsfahrzeuge mit Soldaten durch das Städtchen. Die Häuser sind mit Hakenkreuzfahnen geschmückt. Eine Menschenmenge hat sich auf dem Unteren Rathausplatz eingefunden, um die durchfahrenden Soldaten zu grüßen.

Der Landwirt Ernst Bader (1883-1960) und seine Ehefrau Marie geb. Engesser ist nicht nach Jubeln zumute. Ihr Sohn Eugen Bader (1913-1940) ist am 11. Juni 1940 im Alter von 27 Jahren gefallen. Er gehörte einer Granatwerfer-Kompagnie an und starb in Autheuil-L’Allier bei Meaux (Frankreich).

Standort des Fotografen: 47.883492, 8.343760

2 Fotos: Wehrmachtsfahrzeuge im Städtchen, Mai 1940

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.

Vor dem Friseurgeschäft Limb (Untere Hauptstr. 4) stehen ein paar Menschen: Ein Mann hat die Händen in den Hosentaschen, eine Frau im weißen Friseurskittel steht mit verschränkten Armen da. Sie betrachten das Schauspiel, das sich in der Unteren Hauptstraße abspielt. Wehrmachtsfahrzeuge, beladen mit Soldaten, fahren durch das Städtchen. Auf der anderen Straßenseite ist die Metzgerei & Wursterei Friedrich Seilnacht (Nr. 3), das Uhrengeschäft Wilhelm Maier (Nr. 5) und das Kaufhaus A. Zimmermann (Nr. 7) zu sehen.

Am 10. Mai 1940 überfällt die Wehrmacht die neutralen Staaten Niederlande, Belgien und Luxemburg und der deutsche Westfeldzug beginnt. Am Ende der erfolgreichen Offensive steht die Besetzung großer Teile Frankreichs und der Waffenstillstand von Compiègne am 25. Juni 1940. Hitler ist auf dem Höhepunkt seiner Popularität in der deutschen Bevölkerung. 

Standort des Fotografen: 47.883492, 8.343760

Narrengruppe in der Bittengasse, Fasnacht 1906

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle und Alexandra Scholl zur Verfügung.

Eine der ältesten Aufnahmen der Löffiner Fasnacht zeigt dieses Gruppenfoto. Es wird bis heute in mehreren Familien bewahrt. Aufgenommen wurde die Fotografie am »Fasnachtsmontag 1906«, wie auf einem der Abzüge notiert ist.

Vor der Scheune (Bittengasse 2), die dem Bäcker und Müller Alois Faller gehört, haben sich 15 Fasnachtsnarren versammelt. Einige haben auf Stühlen Platz genommen, die sie vielleicht aus dem Gasthaus »Ganterbräu« geholt haben. Drei der Männer sind in zivil gekleidet, sie tragen schwarze Anzüge und Zylinder. Die übrigen Männer stellen Generäle oder andere hohe Militärs dar. Unter anderem ist die preußische Pickelhaube und ein Helm mit Paradebusch zu sehen. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Einzug Prinz Ferdinand von Bayern in Madrid«.

Am linken Bildrand ist ein angrenzender Misthaufen und die Rückseite des Hauses Vogt (Rathausplatz 13) zu erkennen.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Wilhelm Krauß (1871-1970), ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, Eugen Hepting

Standort des Fotografen: 47.884242, 8.345901

Militärparade in der »Breiten« nach dem Manöver, 30. August 1894

F.F. Archiv, Donaueschingen

Vom 30. August bis zum 10. September 1894 findet bei Löffingen ein großes Manöver einer gemischten Kavalleriedivision statt. Daran teil nehmen vier badische Dragoner-Regimenter und zwei württembergische Ulanen-Regimenter. Am 30. August 1894 beginnt die Militärübung in Gegenwart des badischen Großherzogs Friedrich I. (1856-1907). Bevor er Löffingen am Abend verlässt, um nach Donaueschingen und von dort weiter nach Metz zu reisen, findet eine Parade im Gewann »Breiten« statt. In der Lokalzeitung heißt es, die Parade sei der »Glanzpunkt« des gesamten Manövers gewesen.

Das Foto ist eine von zwei Aufnahmen, die die Militärparade zeigt. Die Regimenter sind auf ihren Pferden zu sehen. Zeithistorisch besonders interessant ist der Hintergrund der beiden Fotos, ist doch das Städtchen in einer der ältesten Gesamtansichten zu sehen. Der Blick fällt von der »Breiten« in Richtung »Härte«, also in die heutige Seppenhofer Straße und den heutigen Pfarrweg. Die Bahnlinie existiert noch nicht, sie wird erst einige Jahre später gebaut. Daher ist das Gelände noch nicht zerschnitten und die Regimenter haben genügend Platz, um sich zu versammeln.

Die katholische Pfarrkirche St. Michael ist auf dem Foto deutlich zu sehen. Rechts daneben stehen das Haus von Briefträger Heinrich Fahrer (Seppenhofer Str. 1), die katholische Kaplanei und das Haus von Tapezierer Michael Baader (Seppenhofer Str. 5). Im heutigen Pfarrweg schließen sich die Anwesen von Schreiner Josef Victor Heiler (Pfarrweg 1) und von Waldhüter Anton Maier (Pfarrweg 2) an.

Standort des Fotografen: 47.881748, 8.341259

Militärparade in der »Breiten« nach dem Manöver, 30. August 1894

F.F. Archiv, Donaueschingen

Vom 30. August bis zum 10. September 1894 findet bei Löffingen ein großes Manöver einer gemischten Kavalleriedivision statt. Daran teil nehmn vier badische Dragoner-Regimenter und zwei württembergische Ulanen-Regimenter. Am 30. August 1894 beginnt die Militärübung in Gegenwart des badischen Großherzogs Friedrich I. (1856-1907). Bevor er Löffingen am Abend verlässt, um nach Donaueschingen und von dort weiter nach Metz zu reisen, findet eine Parade im Gewann »Breiten« statt. In der Lokalzeitung heißt es, die Parade sei der »Glanzpunkt« des gesamten Manövers gewesen.

Das Foto ist eine von zwei Aufnahmen, die die Militärparade zeigt. Die Regimenter sind auf ihren Pferden zu sehen. Zeithistorisch besonders interessant ist der Hintergrund der beiden Fotos, ist doch das Städtchen in einer der ältesten Gesamtansichten zu sehen.  Der Blick fällt von der »Breiten« in Richtung Rötenbacher Straße, die von Bäumen gesäumt ist. Die Bahnlinie existiert noch nicht, sie wird erst einige Jahre später gebaut. Es schließt sich der Altstadtring mit einem Gewirr an Häusern und Dächern an, nur der Rathausturm ragt heraus. Ein Teil der Gebäude, die auf dem Foto zu erkennen sind, fällt später 1921 dem Großbrand zum Opfer. Im Hintergrund erhebt sich der Alenberg, der noch ziemlich kahl ist und noch nicht von Bäumen gekrönt wird.

Standort des Fotografen: 47.881748, 8.341259

2 Fotos: Großherzog Friedrich I. beim Manöver am Ochsenberg, 30. August 1894

F.F. Archiv, Donaueschingen

»Ein seltenes militärisches Schauspiel bot sich gestern den Bewohnern von Löffingen und den benachbarten Orten dar. Vier Dragoner- und zwei Ulanenregimenter, welche in der Umgegend einquartiert waren, hatten sich in der Gegend zwischen Göschweiler, Röthenbach und Löffingen eingefunden.« So berichtete die Lokalzeitung über das Manöver, das vom 30. August bis zum 10. September 1894 in Löffingen stattfand.

Der badische Großherzog Friedrich I. (1826-1907) war eigens nach Löffingen gekommen, um an der Militärübung teilzunehmen. Auch sein Sohn, der Erbgroßherzog Friedrich (1857-1928), der spätere Großherzog Friedrich II. von Baden, nahm an dem Manöver teil. Auf den beiden Fotos muss auch General Sigismund von Schlichting (1829-1909) zu sehen sein. »Mit sichtlichem Interesse verfolgten sie die einzelnen Bewegungen der verschiedenen Regimenter.«

Auch die Einwohner*innen beobachteten das Schauspiel auf dem »Ochsenberg«, zumindest aus der Ferne, wie die Zeitung nicht unerwähnt ließ: »Natürlich hatte sich eine größere Anzahl Neugieriger eingefunden. Obwohl dieselben oftmals genöthigt wurden, Laufschritt zu machen oder hinten Bäumen und Buschwerk Schutz zu suchen, so verließen doch sämmtliche das Manöverfeld mit großer Befriedigung.«

Standort des Fotografen: 47.885939, 8.331236

Soldaten im Garten Selb in der Maienlandstraße, September 1894

Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Baden, Sammlung 1995 F I Nr. 1588

Das Original dieses Fotos befindet sich im Generallandesarchiv Karlsruhe. Sein offizieller Titel lautet: »Auf Dorfplatz versammelte Uniformierte«. Datiert wird das Foto in das Jahr 1898, wie auch handschriftlich auf dem Untersatzkarton notiert ist. Als Urheber wird der Fotograf P. Fromberg angegeben.

Dabei scheinen sich gleich mehrere Fehler eingeschlichen zu haben. Zunächst hieß der Fotograf Fromherz und nicht Fromberg. Auch die Datierung scheint falsch zu sein, denn es gibt weitere Aufnahmen vom selben Fotografen, die beim Manöver in Löffingen im Jahr 1894 aufgenommen wurden. Dass eine solch große Anzahl an Soldaten auch 1898 im Baarstädtchen einquartiert war, ist hingegen nicht überliefert. Die Soldaten sind auch auf keinem »Dorfplatz« angetreten, sondern stehen im Garten der Familie Selb in der Maienlandstraße, der offenbar zum Exerzierplatz umfunktioniert wurde. 

Für das Manöver, das vom 30. August bis 10. September 1894 in Löffingen stattfand, waren vier Dragoner- und zwei Ulanenregimenter einquartiert. Der badische Großherzog Friedrich I. kam am 30. August 1894 zu Besuch und wohnte der Militärübung bei. Es gibt eine Fotoserie zu dem Ereignis. Eine Sensation stellt jedoch dieses Foto dar: Zu sehen ist im Hintergrund nicht nur das Doppelhaus Guth und Kopp in der Rötengasse, das am 30. Januar 1907 abbrannte. Im Vordergrund ist der Stadtbach zu erkennen, der noch in einem offenen Bachbett durch die Maienlandstraße in Richtung Städtchen fließt.

Das Foto finden Sie durch einen Klick hier auf der Webseite des Generallandesarchivs Karlsruhe.  

Standort des Fotografen: 47.884994, 8.342834