Grundmauern vom Haus Benitz in der Rötengasse, 2017

Sammlung Familie Waßmer

In den Wochen nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 wurden die Trümmer beseitigt und der Wiederaufbau der abgebrannten Häuser in Angriff genommen. Nur ein Haus blieb als Brandruine stehen: Das Wohnhaus der Familie Benitz in der Rötengasse. Zwar sollte es ursprünglich auch wieder aufgebaut werden, doch nutzte Familie Benitz die Brandentschädigung zur Finanzierung ihres neu gebauten Wohn- und Geschäftshauses (Alenbergstr. 7-9).

Drei Jahre nach dem Brand schrieb das Bezirksamt Neustadt an die Witwe Benitz wegen des »sicherheitsgefährlichen Zustandes« der Brandruine. Das Amt stellte fest, dass die Ruine, bestehend aus »2 Längsmauern auf zwei Stockwerken und eine Giebelmauer bis Kehlgebälkhöhe«, durch die Witterungseinflüsse mehr und mehr einsturzgefährdet sei. Es verlangte, die Ruine sofort abzusperren und »innerhalb 4 Wochen alle Mauerteile abzutragen, soweit solche über die frühere Erdgeschoßgebälkhöhe hinausragen«.

Wann die Brandruine genau abgetragen wurde, ist nicht dokumentiert. Noch heute sind auf dem Grundstück vom Haus Sibold (Maienlandstr. 4), direkt an der Rötengasse gelegen, die Grundmauern des Benitz’schen Hauses zu sehen. Auch die alte Treppe mit schmiedeeisernem Geländer ist noch vorhanden. Die Mauerreste sind allerdings meist überwuchert von Hecken und Sträuchern.

Standort des Fotografen: 47.885167, 8.343601

Trümmerfeld in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Man muss schon ganz genau hinschauen, um zu verstehen, wo das Foto aufgenommen wird. Die Trümmerlandschaft, aus der einzelne Brandruinen ragen, bietet auf den ersten Blick kaum Anhaltspunkte. Doch mit der Zeit wird klar, dass es sich um einen Blick in die heutige Ringstraße handelt. Der Fotograf steht an der Einmündung der Maienlandstraße und blickt den Alenberg hinauf.

Vorne links ist die Brandruine vom Haus von Alois Fritsche (Ringstr. 5) zu sehen. Der Mauervorsprung vorne rechts gehört zum abgebrannten Haus von Julius Heer (Demetriusstr. 10). In diesem Gebäude brach das verhängnisvolle Feuer aus, das innerhalb kurzer Zeit um sich griff und 36 Gebäude einäscherte. Dass das Feuer leichtes Spiel hatte, lag nicht nur an der sommerlichen Hitze, der herrschenden Trockenheit, dem Wassermangel, sondern war auch der Tatsache geschuldet, dass die Häuser aneinandergebaut waren bzw. sehr eng standen. An ihrer engsten Stelle war die Ringstraße nur wenige Meter breit, wie auf dem Foto zu sehen ist.

Weiter im Hintergrund ist das abgebrannte Anwesen von Martin Mayer (Ringstr. 3) zu sehen. Davor steht eine Personengruppe.

Standort des Fotografen: 47.884160, 8.343585

Rückseite des Mailänder Tores beim Großbrand, 28. Juli 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Ein dramatischer Augenblick wird am 28. Juli 1921 in dieser Fotografie festgehalten. Das Bild wird vom Maienland aus aufgenommen, während das Feuer im Städtchen wütet. Zu sehen ist die Rückseite des alten Mailänder Tores. Die Feuerwehr versucht, das Gebäude zu retten, um ein Ausbreiten des Feuers entlang des Altstadtrings zu verhindern. Ein Feuerwehrmann steht auf der Leiter und versucht, das Dach zu löschen.

Der Großbrand brach im Haus von Landwirt Julius Heer (Demetriusstr. 10) aus, zwei Häuser neben dem Mailänder Tor. Ihm fallen 36 Häuser in der Demetriusstraße, am Rathausplatz, in der Ringstraße, der Maienlandstraße, in der Rötengasse und in der Alenbergstraße zum Opfer.

Standort des Fotografen: 47.884085, 8.343593

Untere Hauptstraße mit Blick zum Mailänder Tor, ca. 1923-1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Vierlinger zur Verfügung.

Vor seinem Haus (Untere Hauptstr. 6) steht Bäckermeister Straub mit weißer Arbeitsschürze und beobachtet den Fotografen, der seine Kamera in die rechte Position rückt. Daneben ist das von einer Kletterpflanze bewachsene Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) zu erkennen, vor dem ein kleines Gärtchen angelegt ist. Am Ende der Straße fällt der Blick auf das 1922 neu erbaute Mailänder Tor mit dem Demetriusbrunnen davor.

Im Vordergrund rechts oben ragt ein Schild ins Bild mit der Inschrift: »C.B. Stein Warenhaus Kasten«, benannt nach dem früheren Besitzer Karl Bernhard Stein. Zu dieser Zeit hat aber bereits der Kaufmann Alfred Zimmermann das Warenhaus (Untere Hauptstr. 7) übernommen. Er heiratete Ottilie Stein, eine Tochter von Karl Bernhard Stein.

Standort des Fotografen: 47.883088, 8.343838

Trümmerstätte am unteren Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: Engelhard Baumgartner, Freiburg / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Georg Willmann zur Verfügung.

Vom Gasthaus »Adler« aus fällt der Blick auf die Brandstätte beim Mailänder Tor. Im Hause des Julius Heer (Demetriusstr. 10) war um die Mittagszeit Feuer ausgebrochen, das sich, angefacht von einem leichten Wind, den Stadtring entlangfraß und auf die angrenzenden Straßenzüge am Rathausplatz und in der Ringstraße übergriff. Innerhalb kurzer Zeit standen die Häuser bis hinauf zum Alenberg in Flammen. Auch das Wäldchen auf dem Alenberg war zeitweise bedroht. Ebenso das Rathausgebäude, das am rechten Bildrand zu sehen ist. Die Feuerwehren aus Löffingen und der Umgebung setzten alles daran, es zu retten – genauso wie das Postamt: Denn wären diese beiden massiven Gebäude dem Feuer zum Opfer gefallen, dann wäre das Schicksal weiterer Straßenzüge besiegelt gewesen.

Das Mailänder Tor aus dem Jahr 1580 brannte nicht ab. Es war baulich aber in einem solch schlechten Zustand und stellte außerdem zunehmend ein Verkehrshindernis dar, dass es im Herbst 1921 abgerissen und an seiner Stelle ein bereiteres und höheres Torgebäude erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.883609, 8.343593

Blick vom Rathausturm nach dem Großbrand, 1921

Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Vom Rathausturm fällt der Blick nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 auf die Trümmerstätte. Zu sehen sind die eingeäscherten Gebäude in der Demetriusstraße und der Ringstraße bis hoch zum Alenberg.

Der Giebel vorne rechts gehört zum Postamt am oberen Rathausplatz, dessen Rettung gelang. Dahinter der Trümmerberg gehörte einst zum Haus des Schmiedemeisters Viktor Fürst (Demetriusstr. 5). Dahinter sind das ausgebrannte Anwesen des Landwirts Martin Mayer (Ringstr. 3) und direkt daneben das zerstörte Haus des Landwirts Karl Diesberger (Ringstr. 2) zu sehen. Der einsame Laufbrunnen, der inmitten der Trümmer an der Einmündung der Demetriusstraße in die Ringstraße steht, diente bei den Löscharbeiten als Wasserreservoir. Die Schneise der Zerstörung setzt sich in der Alenbergstraße fort. Besonders markant ist der stehengebliebene Giebel der Weinhandlung Benitz (Alenbergstr. 7-9), der aus dem Trümmerfeld emporragt.

Denselben Blick hatte Oberlehrer Eugen Steidlinger am Brandtag. Er notierte in seinen Erinnerungen: »Ich eilte auf den Rathausturm. Da bot sich mir ein grauenerregender Anblick. Tatsächlich brannte da oben auf dem Alenberg eine ganze Häuserreihe. Aus den mächtigen Gebäuden Benitz u. Thoma sprüten die Feuergarben empor, die danebenliegenden Häuser hatten auch schon Feuer gefangen, und das rasende Element fraß sich bereits den Berg hinauf – Gras, Sträucher und Bäume in ein Glutmeer verwandelnd. – Es war, als würden zürnende Dämonen den Brand mit unsichtbaren Geisterhänden in toller Wut über das ohnmächtige Städtchen wälzen.«

Standort des Fotografen: 47.883974, 8.344235

Bombenschaden am katholischen Pfarrhaus in der Unteren Hauptstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Richard Zepf zur Verfügung.

Das 1788 erbaute Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde wird bei einem alliierten Fliegerangriff im Februar 1945 stark beschädigt. Stadtpfarrer Robert Winkel (1897-1972) zieht daraufhin mit den Vikaren in die Kaplanei in der Seppenhofer Straße. Winkel wirkte seit 1935 in Löffingen.

Sein Nachfolger Karl Weickhardt (1905-1977) tritt seine Stelle im Oktober 1945 an.  Er wird das neue Pfarrhaus im Pfarrweg erbauen lassen.

Standort des Fotografen: 47.882700, 8.343599

Kommunionkinder des Jahrgangs 1974/75 vor dem Hochaltar, 1984

Sammlung Familie Waßmer

14 Mädchen und 24 Jungs der Jahrgänge 1974/75 gehen am 29. April 1984 in der katholischen Pfarrkirche St. Michael zur ersten heiligen Kommunion. Nach dem Gottesdienst stellen sie sich vor dem Hochaltar zu einem Erinnerungsfoto auf.

1.Reihe, v.l.n.r.: Anja Vetter, Jasmin Frei, Carmen Bader, Susanne Waßmer, ???, ???, Bianka Wölfle

2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, Karin Feser, ???, Natalie Effinger, Isabel Meßmer

3.Reihe, v.l.n.r.: ???, …, ???, Alexander Bayer (2.v.r.), ??? (1.v.r.)

4.Reihe, v.l.n.r.:

5.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.882484, 8.344615

Kommunionkinder vor dem Hochaltar, 1986

Sammlung Familie Waßmer

17 Mädchen und 18 Jungs der Jahrgänge 1976/77 gehen am 6. April 1986 in der katholischen Pfarrkirche St. Michael zur ersten heiligen Kommunion. Sie empfangen die Eucharistie durch Stadtpfarrer Hermann Litterst (1929-2013). Nach dem Gottesdienst stellen sie sich vor dem Hochaltar zu einem Erinnerungsfoto auf.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Janine Diehr, 2 Carmen Vierlinger, 3 [Natascha Gauger), 4 Gabi Weber, 5 Evi Bausch, 6 Sonja Maier, 7 Karin Müller, 8 Tina Kaltenbach, 9 ???, 10 Yvonne Rogg, 11 Tanja Schiesel
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Sven Seidel, 2 Ann Marie Denkel, 3, 4 Ulla Kramer, 5 ??? (verdeckt), 6 Silvia Willburger, 7 Antje Ganter, 8 Dirk Kaufhold
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Michael Roxel, 2 Conrad Bader, 3 Denis Leber, 4 Christian Burkard, 5 Sascha Knöpfle, 6 Michael Köpfler, 7 Udo Jehle, 8 Philipp Krämer
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Andreas Ganter, 2 Günter Ganter, 3 Stefan Fritsche, 4 Jörg Waßmer, 5 Markus Effinger, 6 Andreas Feser, 7 Christian Geschwill, 8 Michael Wider

Standort des Fotografen: 47.882484, 8.344615

Kommunionkinder vor der Kirche, 1934

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

22 Mädchen und 34 Jungs aus Löffingen und Seppenhofen empfangen 1934 in der katholischen Pfarrkirche St. Michael die erste heilige Kommunion. Auf dem Foto sind auch vier Geistliche zu sehen, darunter Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) und Vikar Friedrich Kornwachs (1907-2001), der 1933/34 in der Pfarrei wirkt. Zwischen ihnen steht Franz Benitz (1908-1944), der 1935 zum Priester geweiht wird.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), ???, ???, Hedwig Schropp (verh. Rubischon), ???, ???, Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011)
2.Reihe, v.l.n.r.: 13. Vikar Friedrich Kornwachs
3.Reihe, v.l.n.r.: 16. Arno Adrion (1924-1993), 17. ???, 18. ???, 19. ???, 20. Franz Benitz
4.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.882678, 8.344830

2 Fotos: Prozession der Kommunionkinder in der Seppenhofer Straße, 1943

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Lydia Zepf zur Verfügung.

Die Prozession der Kommunionkinder zieht durch die Seppenhofer Straße in Richtung Kaplanei. Vorneweg schreiten Ministranten mit Fahnen. Es folgen die Jungs in schwarzen Anzügen. Neben ihnen geht mit gefalteten Hände Vikar Gerhard Schnetz. Dann folgen die Mädchen in weißen Kleidern und eine Schar Ministranten. Ganz am Ende des Zuges geht Pfarrer Robert Winkel (1897-1972). Er wirkt von 1935 bis 1945 in der katholischen Pfarrei.

Im Hintergrund ist das Haus Zepf (Untere Hauptstr. 9) zu sehen, das bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 komplett zerstört wird.

Bei den Kommunionkindern ist Albin Zepf (1934-2009) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882499, 8.343843

Jungfrauenkongregation vor der Festhalle, 1933

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

»Zur Erinnerung an die Exerzitien vom 28.XII.1932 bis 1.I.1933«, so steht es auf der Vorderseite dieses Gruppenfotos. Auf der Rückseite sind handschriftlich weitere Hintergrundinformationen notiert: »Zur Erinnerung an unsere heiligen Exerzitien der Jungfrauenkongregation […], gehalten von Hochwürden Herrn Exerzitienmeister Pater Adelshelm von der Benedektiner Abtei Beuron«.

Exerzitien sind geistliche Übungen, die abseits des Alltags zu einer intensiven Besinnung und Begegnung mit Gott führen sollen. Sie werden einzeln oder in Gruppen durchgeführt und können von einigen Stunden bis mehrere Wochen oder Monate dauern – oder wie hier insgesamt vier Tage. 

Das Gruppenfoto zusammen mit Pater Adelshelm und Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) wird vor der Festhalle aufgenommen. Vermutlich finden die Exerzitien auch dort statt.

Wer erkennt die jungen Frauen?

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, Stadtpfarrer Guido Andris, Pater Adelshelm, Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998), ???, ??? Bader [?], ??? Jordan, ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, Klara Egle (1910-1991, später Sr. Confirmata), ???, ???, ???, ???, ???, ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1. ???, 2. ???, 3. ???, 4. ???, 5. ???, 6. ???, 7. ???, 8. ???, 9. [ID 42043]
4.Reihe, v.l.n.r.: ???, Josefa Hasenfratz, ???, ???, ???, Else Fehrenbach (verh. Bader), ???, ???, Maria Geisinger (verh. Rösch)
5.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, ???, Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014), Frieda Effinger (1910-?, verh. Welte), ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.883025, 8.347604