Hochwasser vor dem Haus Egle in der Maienlandstraße, 1. Juli 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Beim Hochwasser am 1. Juli 1958 bahnt sich das Wasser des sonst beschaulich dahinfließenden Stettbaches seinen Weg durch das Städtchen. Das Foto zeigt die Situation an der Einmündung der Rötengasse in die Maienlandstraße. Am Haus Egle (Maienlandstr. 8) fließt ein reißender Strom vorbei. Die Stromschnellen, die zu erkennen sind, lassen die Wucht der Wassermassen erahnen.

Standort des Fotografen: 47.885176, 8.342557

Mehrbildkarte mit fünf Ansichten, ca. 1955-1960

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.

In der Nachkriegszeit verlor die Ansichtskarte nach und nach an Bedeutung. Die Zunahme an Telefonanschlüssen in den 1950er und 60er Jahren und die Reduzierung der Postzustellungen von früher mehrmals täglich auf einmal täglich reduzierte ihren Wert als Kommunikationsmedium im Alltag. Fortan richtete sie sich vorranging an Touristen, um Urlaubsgrüße zu versenden. Die Ansichtskarte musste dabei zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen hatte sie Alleinstellungsmerkmale der Stadt einzufangen, um sie werbewirksam vermarkten zu können, zum anderen musste sie Touristen als Orientierungshilfe dienen.

Diese Mehrbildkarte, die ab Mitte der 1950er Jahre verbreitet wurde, richtete sich vorrangig an Touristen und Kurgäste. Das wird schon an dem kleinen mittleren Bild deutlich: Auf dem holzgeschnitzten Ortsschild wird Löffingen als »Luft-Kurort« vorgestellt. Verziert ist das Schild mit dem Stadtwappen sowie einem Mann und einer Frau, die beide ihre Tracht tragen, also das Brauchtum pflegen. Eingerahmt werden sie von zwei Schwarzwaldtannen.

Neben einer Gesamtansicht des Städtchens, die von der »Breiten« aufgenommen wurde, sind zwei Ansichten der Altstadt zu sehen. Natürlich darf das Mailänder Tor und die angrenzenden Gebäude des unteren Rathausplatzes mit ihren Staffelgiebeln genauso wenig fehlen, wie der 1954 geschaffene neue Demetriusbrunnen und das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zum Adler«. Das zweite Bild zeigt den 1929 wiederaufgebauten rechten Straßenzug der Hafnergasse (heute Kirchstraße), ebenfalls mit Staffelgiebeln, und nicht etwa die gegenüberliegende Straßenseite mit den sehr viel älteren Gebäuden, da diese als weniger vorzeigbar galten. Im fünften Bild ist der von Bäumen gesäumte Schulweg zu sehen, der zur Festhalle und zur Schule führt, aber auch zu einem Spaziergang in der »Hasle« einlädt.

Publikum bei einer Veranstaltung in der Festhalle, ca. 1953-1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

In der Festhalle findet eine Veranstaltung statt. Die Zuschauerreihen sind bis auf den letzten Platz gefüllt. Gespannt folgt das Publikum dem Bühnenprogramm.

In der ersten Reihe sitzt u.a. Karolina Auer geb. Greuter (1907-?).

In der zweiten Reihe sitzt Familie Göhry. Der Schlosser und KFZ-Mechaniker Franz Göhry (1914-2002) und seine Ehefrau Adele geb. Winterhalder (1912-1983) wohnen in der Oberen Hauptstr. 26. Neben ihnen sitzt ihr einziger Sohn Peter Göhry (1940-1957). Der 17-Jährige verunglückt am 26. Dezember 1957 bei einem Verkehrsunfall zwischen Döggingen und Hüfingen tödlich.

In der dritten Reihe sitzen u.a. Elisabeth Kriegisch (1910-1997) und ihre Mutter Agnes Jeglitzka (1871-1956), die bei der Veranstaltung als älteste Einwohnerin Löffingens geehrt wird. Zu sehen sind außerdem Anna Studer (1897-1978, 2.v.l.) und Else Egle (3.v.l.). 

Standort des Fotografen: 47.882935, 8.347812

Bühnenprogramm bei einer Veranstaltung in der Festhalle, ca. 1953-1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

In der Festhalle findet eine Veranstaltung statt, die von einer kleinen Musikband musikalisch umrahmt wird. Auf der Bühne ist ein Gabentisch aufgebaut: Einige Lebensmittel, Haushaltswaren und Küchengeräte sind fein säuberlich aufgestapelt. Im Hintergrund hängt ein Plakat, das für Kaffee der Marke »Spavi« und einen Villinger »Kaffee-Import-Großhandel« wirbt. Links und rechts des Gabentisches sitzen zwei alte Damen mit Blumensträußen, die vom Ansager auf die Bühne gebeten wurden und gerade geehrt werden.

Die Dame links ist die damals älteste Einwohnerin Löffingens: Agnes Jeglitzka geb. Schubert (1871-1956) ist »Heimatvertriebene«. 1946 hatte sie ihre schlesische Heimat verlassen müssen und war nach Jever in Friesland umgesiedelt worden. 1953 war die 82-Jährige mit ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn und ihrer Enkelin nach Löffingen gezogen. 1955 zogen sie nach Neustadt, wo Agnes Jeglitzka ein Jahr später stirbt. »Einen alten Baum verpflanzt man nicht«, meinte der Hausarzt.

Wer weiß, wie die Dame rechts heißt? Sie soll ebenfalls eine »Heimatvertriebene« gewesen sein und viele Kinder gehabt haben.

Standort des Fotografen: 47.882935, 8.347812

Schulklasse des Jahrgangs 1947/48 mit Lehrerin Klose vor dem Schuleingang, ca. 1954/55

Sammlung Familie Waßmer

Elf Mädchen und sieben Jungs versammeln sich mit ihrer Klassenlehrerin Waltraud Klose vor dem Schuleingang zu einem Klassenfoto.

1.Reihe, v.l.n.r.: Lonie Sibold, Ruth Brugger, Gerda Kuttruff (verh. Müller, geb. 1947), Ingrid Kienzler, Hedwig Fehrenbach, Ingeborg Kienzler (geb. 1947), Jutta Schwörer, Bärbel Benz

2.Reihe, v.l.n.r.: Gisela Prowinkelmann, Monika Bader (geb. 1948), Maria Kriegisch (verh. Waßmer, geb. 1947)

3. Reihe, v.l.n.r.: Klassenlehrerin Waltraud Klose, Wolfgang Seidenberg, Klaus Wiek, Heinz-Peter Gauger, Georg Willmann, Bernhard Heizmann (geb. 1947)

4. Reihe, v.l.n.r.: Michael Benz, Rudi Selb (geb. 1947)

Die Lehrerin Waltraud Klose stammt aus dem westpreußischen Klein Schanz (poln. Mała Słońca). Infolge von Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges gelangte sie zunächst in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ). Von dort kam sie nach Löffingen, wo sie seit dem 15. September 1953 als Lehrerin an der Volksschule unterrichtet.

Standort des Fotografen: 47.882294, 8.347878

Vater mit Tochter auf einer Bank in der »Hasle«, ca. 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Herbert Kriegisch sitzt mit seiner Tochter Maria auf einem Bänkchen in der »Hasle«. Er stammt aus dem oberschlesischen Ziegenhals, das seit 1946 unter polnischer Verwaltung steht und Głuchołazy heißt. Zusammen mit seiner Frau, seiner Tochter und seiner Schwiegermutter wohnt der »Heimatvertriebene« von 1953 bis 1955 in der Nahe gelegenen Haslachstraße.

Standort des Fotografen: 47.883119, 8.349206

Luftbild in Richtung »Hasle«, ca. 1953-1960

Sammlung Familie Waßmer

Diese Luftaufnahme entstand in der Mitte der 1950er Jahre. Zur Datierung dienen verschiedene Anhaltspunkte: Die Evangelische Kirche, aber auch die Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße wurden 1952/53 gebaut. Beide sind auf dem Foto bereits zu sehen. Das Foto entstand aber auch vor 1960/61, da der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael noch nicht verputzt und das Wohn- und Geschäftshaus von Malermeister Karl Sibold (Maienlandstr. 4) noch nicht gebaut ist.

Blick auf den oberen Rathausplatz, ca. 1955-1960

Sammlung Familie Waßmer

Dieser Blick bietet sich Gästen, wenn sie nach Löffingen hineinfahren. Am »Stadtbau« mit seinem Erker vorbei fällt der Blick auf den oberen Rathausplatz mit dem massiven Rathausgebäude und dem früheren Gasthaus »zur Sonne«. Am Rathausbrunnen hat ein Auto mit einem Wohnwagen geparkt. Offenbar dient das Baarstädtchen Reisenden als Zwischenstopp auf ihrem Weg in den Urlaub.

Standort des Fotografen: 47.884245, 8.345250

Drei Mädchen auf dem Schulhof, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Drei Mädchen haben sich auf dem Schulhof zu einem Gruppenfoto aufgestellt. In der Mitte steht die Kleinste, die von den beiden Älteren an den Händen gefasst wird. Links steht die firschgebackene Erstklässlerin Maria Kriegisch (geb. 1947), die an Ostern 1954 in die Volksschule eingeschult wird.

V.l.n.r.: Maria Kriegisch (verh. Waßmer), ???, Brigitte Milde

Standort des Fotografen: 47.882216, 8.347889

Mutter mit Tochter vor dem Haus »Schönblick«, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

»Kaffee« und »Fremdenzimmer« steht an der Fassade des Hauses »Schönblick«. Am Hang davor haben sich Elisabeth Kriegisch (1910-1997) und ihre Tochter Maria (geb. 1947) zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt. Es ist der erste Schultag des Mädchens, also ein besonderer Tag, der fotografisch festgehalten werden soll.

Familie Kriegisch wohnte von 1953 bis 1955 in der Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße. Zuvor hatten sie in Jever im Landkreis Friesland gelebt, wohin sie 1946 als Vertriebene aus Schlesien umgesiedelt worden war.

Standort des Fotografen: 47.883644, 8.348857

Erstklässlerin hinter ihrem Wohnhaus in der Haslachstraße, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Unterhalb der Pension »Schönblick« lässt sich die 6-jährige Maria Kriegisch (geb. 1947) fotografien. Es ist ihr erster Schultag und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Im Hintergrund ist ein Siedlungshaus der »Neuen Heimat« in der Haslachstraße zu sehen. Dort wohnt das Mädchen zusammen mit ihren Eltern und ihrer 83-jährigen Großmutter, die aus Schlesien umgesiedelt wurden, in einer kleinen Dachgeschosswohnung.

Standort des Fotografen: 47.883512, 8.348960

Mädchen beim Fahrradfahren in der Haslachstraße, 1954

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Kriegisch zur Verfügung.

Ein 6-jähriges Mädchen fährt auf seinem Fahrrad die Haslachstraße entlang. Es ist der erste Schultag und Maria Kriegisch (geb. 1947) wird in die Volksschule eingeschult. Kein Wunder, dass sie voller Stolz in die Kamera lächelt. Zusammen mit ihren Eltern, die aus Schlesien stammen, und ihrer Oma wohnt sie in der Siedlung »Neue Heimat«. Dort bewohnt die vierköpfige Familie eine 2-Zimmer-Wohnung im Dachgeschoss.

Standort des Fotografen: 47.884044, 8.349159