Haus Göhry in der Oberen Hauptstraße, ca. 1990-1992

Sammlung Familie Waßmer

Frisch renoviert steht es da, das Haus Göhry in der Oberen Hauptstraße. Die Fassade ist neu gestrichen, die Fensterläden erstrahlen in einem dunklen Grün, das Dach ist mit roten Ziegeln neu eingedeckt. Unverändert erhalten geblieben ist der frühere Ökonomiebereich mit seinem Scheunentor und daneben die alte Schlosserwerkstatt.

Das Haus gehörte viele Jahrzehnte dem Schlosser und KFZ-Mechaniker Franz Josef Göhry (1914-2002) und seiner Ehefrau Adele geb. Winterhalder (1912-1983). Ihr einziger Sohn, Peter (1940-1957), verunglückte am 26. Dezember 1957 auf der Bundesstraße 31 zwischen Döggingen und Hüfingen bei einem Verkehrsunfall. Er wurde nur 17 Jahre alt.

Später übernahmen der jüngere Bruder Ernst Göhry (1919-2014) zusammen mit seiner Ehefrau Maria geb. Honold (1921-1997) das Haus. Sie verunglückt beim Umbau des Ökonomiebereiches Ende der 1990er Jahre auf tragische Weise.

Standort des Fotografen: 47.885302, 8.351500

2 Fotos: Klassentreffen des Jahrgangs 1907/08 im »Ganterbräu«, ca. 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Es sind vermutlich die Angehörigen des Geburtsjahrgangs 1907/08, die hier zu einem Klassentreffen zusammengekommen sind. Vermutlich feiert man das Wiedersehen im Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4).

Oberes Foto:
1.Reihe, v.l.n.r.: Anna Jordan geb. Fehrenbach, Karoline Auer geb. Greuther (1907-?), Willy Mayer (1907-1994), ???, ???

2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Mathilde Schlenker geb. Fehrenbach, Emil Schlenker (1907-1999), Josephina Saier geb. Münzer (1907-2006), ???, Josef Guth

3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Hermine Baumgart geb. Zürcher (1907-1998), ???, Küfermeister Karl Jordan (1908-?)

Standort des Fotografen: 47.884382, 8.345599

Klassentreffen des Jahrgangs 1925/26 vor dem »Gebertsaal«, 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Geburtsjahrgangs 1925/26 feiern ihren 60. Geburtstag, Zeit also für ein Klassentreffen. Offenbar unternehmen sie eine Ausflugsfahrt mit dem Reisebus, der im Hintergrund steht. An der Einmündung zur Festhallenstraße stellt man sich zu einem Gruppenfoto auf. Schön macht sich der – mit Geranien geschmückte – Brunnen im Hintergrund. Der Brunnentrog wird wenige Jahre später umgesetzt, um für die Schulbusse, die täglich um die Kurve ins Schulzentrum fahren müssen, mehr Platz zum Abbiegen zu schaffen.

Wer weiß, wie die Frauen und Männer auf dem Foto heißen?
V. l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.884308, 8.347066

Fronleichnamsaltar beim Gasthaus »Linde«, ca. 1960-1963

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

An Fronleichnam ist neben dem Gasthaus »Linde« einer der Stationenaltäre aufgebaut. Auf dem Altarbild ist Jesus dargestellt, der sein brennendes Herz zeigt. Es ist Ausdruck der weit verbreiteten Herz-Jesu-Verehrung. Vor dem Altar ist ein Blumenteppich gelegt, der aus bunten Ornamenten besteht. Er wird von einem gelben Kreuz in vier spiegelbildliche Bereiche unterteilt. Bei der Prozession wird der Pfarrer mit der Monstranz über den Blumenteppich zum Altar schreiten. Vier Jungs, alle im Sonntagsstaat, stehen rechts am Rande der Blütenpracht. Dahinter ist das Gasthaus »Linde« zu sehen, das mit der badischen Landesfahne beflaggt ist.

Standort des Fotografen: 47.884366, 8.347157

Hemdglunkerumzug in der Oberen Hauptstraße, ca. 1980

Aus der Festschrift »100 Jahre Laternenbrüder Löffingen 1889-1989«

In der Oberen Hauptstraße versammeln sich alljährlich am »Schmutzigen Dunschdig« Närrinnen und Narren, in Nachthemden gekleidet, mit weißen Zipfelmützen und weiß gepudertem Gesicht zum »Hemdglunkerumzug« durch das Städtchen. 1930 wurden riesige »Hemdglunki«-Figuren mit Pappmaché-Köpfen gefertigt, die seitdem durch die Straßen getragen werden. Irgendwann wurden sie durch neuere Figuren ersetzt. Das Foto zeigt die beiden »Hemdglunki«, die heute noch zum Einsatz kommen.  

Standort des Fotografen: 47.884382, 8.347132

Umzugswagen in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

Vor dem Haus des Landwirts Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17) posieren Fasnachtsnarren neben und auf einem Umzugswagen. Die Männer sind einheitlich gekleidet, sie tragen Frack und Zylinder. Der Wagen, der von zwei Pferden gezogen wird, ist liebevoll geschmückt: Ein kleiner Unterstand ist mit Blattwerk und (künstlichen) Blumen dekoriert, eine Fahne krönt das Dach.

Der mündlichen Überlieferung nach soll der Fasnachtswagen das Motto »Engländer« darstellen. Dies erscheint jedoch vor allem aufgrund der Fahne eher fragwürdig: Eindeutig zeigt sie drei verschieden farbige Streifen, wobei der mittlere Streifen weiß ist. Von den Graustufen her, könnte es sich um die Flagge der Niederlanden handeln, eine Trikolore mit rotem, weißem und blauem Streifen. Vielleicht handelt es sich um eine Verwechslung, denn an Fasnacht 1913 gibt es tatsächlich einen »Engländer«-Umzugswagen, der aber anders aussieht. Von den Fahnen der Fahne her könnte der Wagen aber auch »Luxemburg« oder »Ungarn« darstellen.

Auffallend an dem Foto ist außerdem der Strommast, der vor dem Haus Bader steht. Das Bild muss in der Anfangszeit der Versorgung mit Elektrizität entstanden sein.

Standort des Fotografen: 47.884894, 8.349137

Julius Limb auf seinem Hundeschlitten in der Oberen Hauptstraße, 1915

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Hundeschlitten werden im Polargebiet wie z. B. Alaska, Grönland und der Arktis verwendet – aber auch in der Oberen Hauptstraße! Wir schreiben das Jahr 1915 und der Freiseurmeister Julius Limb (1883-1968) hatte eine Idee, die er prompt in die Tat umsetzte. Statt eines richtigen Schlittenhundes bindet er kurzerhand seinen Hund, eine Dogge, vor den Schlitten. Ob das große, kräftige Tier tatsächlich sein »Herrchen« gezogen oder sich geweigert hat, geht aus dem Foto nicht hervor.

Im Hintergrund sind auf der rechten Straßenseite die Häuser von Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17), von Johann Bader (Obere Hauptstr. 19) und von Ida Jordan geb. Schlatter (Obere Hauptstr. 21) zu sehen.  Die Elektrisierung scheint gerade Einzug gehalten zu haben, dann entlang der Straße sind Strommasten zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885217, 8.350382

2 Fotos: Generalversammlung des katholischen Kirchenchores, ca. 1964/65

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Gaby Vogt und Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Der Kirchenchor der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael kommt im Gasthaus »Ganterbräu« zu seiner Generalversammlung zusammen. Vorsitzender der Chorgemeinschaft ist Josef Guth (1907-?). Als Dirigent fungiert Karl Hepting (1893-?) und als Organistin Johanna Rebholz (1913-?). Die Generalversammlung ist eine gute Gelegenheit, Gruppenfotos der Mitglieder aufzunehmen. Dabei wird deutlich, dass beim Kirchenchor trotz seiner ernsthaften Arbeit auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt. Im Rahmen der Generalversammlung werden auch verdiente Mitglieder mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Sie posieren für ein weiteres Gruppenfoto.

Oberes Foto
1.Reihe, v.l.n.r.: Luzia Bader, Gertrud Geisinger, Erika Jordan (Schriftführerin), Elisabeth (Lisi) Wölfle (geb. Ratzer), Mechthild Binder (verh. Rheiner, 1949-2014), Maria Burger (aus Seppenhofen), Josef Benitz

2.Reihe v.l.n.r.: Emil Oschwald, Karl Beha, ???, Elisabeth Burger (geb. Benitz, 1930-2019), Hedwig Vogt, Josef Guth (Vorsitzender), Willy Burger (1928-2021), Franziska Heiler, Karl Hepting (Dirigent), Johanna Rebholz (Organistin), Mathilde Schmid, Johann Guth (aus Seppenhofen), Karl Beha, Lotte Ratzer, Julius Limb

3.Reihe, v.l.n.r.: Emma Binder, Alfons Beha, Hermann Wider (aus Seppenhofen), Maria Kaufmann, Albert Benitz

Unteres Foto
1.Reihe, v.l.n.r.: Elisabeth Burger (geb. Benitz), Hedwig Vogt, Karl Hepting (Dirigent), Mathilde Schmid, Johanna Rebholz (Organistin)
2.Reihe, v.l.n.r.: Josef Guth (Vorsitzender), Gertrud Geisinger, Julius Limb, Albert Benitz, Erika Jordan (Schriftführerin), Maria Kaufmann, Johann Guth (aus Seppenhofen), Franziska Heiler, Karl Beha

Standort des Fotografen: 47.884382, 8.345562

Kinder mit Sankt Nikolaus und Knecht Ruprecht in der »Linde«, ca. 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Else Egle zund Hermann Egle zur Verfügung.

Eine Schar Kinder blickt andächtig in die Kamera. In ihren Händen halten einige der Jungens und Mädchen Teller, die mit Nüssen und anderen Leckereien gefüllt sind. Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011) steht in der vorderen Reihe links mit einem Gabenteller.

Der Sankt Nikolaus mit weißem Rauschebart, gekleidet in sein Bischofsornat und in seiner Hand den Bischofsstab haltend, steht inmitten der Kinderschar. Bei sich hat er seinen treuen Begleiter Knecht Ruprecht, einen dunklen Gesellen, gekleidet in ein Fell, dessen Gesicht kaum zu erkennen ist.

An den tapezierten Wänden im Hintergrund hängen eine Uhr und ein Kruzifix sowie das Porträt eines Mannes. Die Vorhänge der großen Fenster sind zugezogen. Das Foto wird im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) aufgenommen.

Standort des Fotografen: 47.884285, 8.346547

Gaststube im Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

Eine Handvoll Tische mit weißen Tischdecken, Holzstühle darum gruppiert, ein Kachelofen rechts an der Wand, große Fenster, durch die das Tageslicht fällt: diese Innenaufnahme zeigt die alte Wirtsstube des Gasthauses »Linde«. Seit 1823 befindet sich das Gasthaus im Familienbesitz der Meßmers. Damaliger Besitzer waren – seit 1927 – Ernst Meßmer (1897-1950) und seine Ehefrau Paula geb. Kaier (1903-1984).

Das Foto muss vor 1938 entstanden sein. Denn in diesem Jahr wird der Kachelofen in das Gaststube erneuert. Heute wird der Ofen von einer verzierten Ofenkachel geschmückt, auf der das nach dem Großbrand gebaute Mailänder Tor zu sehen ist. Darunter steht: »Das Mailänder Tor / Löffingen in der Baar / steht mehr denn tausend Jahr / 1938«.

Standort des Fotografen: 47.884307, 8.346616

Gasthaus »Ganterbräu« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1976

Stadtarchiv

Von der Alenbergstraße aus fällt der Blick frontal auf das »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4). Das Gasthaus, das auch über Gästezimmer verfügt, wird seit den 1960er Jahren von Franziska Heiler geb. Fritsche betrieben. An der Fassade ist das von Gipsermeister Erich Adrion geschaffene Wandgemälde zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884471, 8.345389

Hochzeitsgesellschaft Benitz / Steidlinger, 1927

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Sonja Schwörer geb. Vogt zur Verfügung.

Die Großeltern des heutigen Freiburger Erzbischofs Stephan Burger heiraten: Der Kaufmann Joseph Benitz (1897-1981) und Hedwig Steidlinger (1900-1995) geben sich das Ja-Wort. Die Hochzeitsfeier findet offenbar im Gasthaus »Linde« statt, denn das Gruppenfoto scheint auf dem heutigen »Linden«-Parkplatz aufgenommen worden zu sein. Das Wäldchen im Hintergrund wäre dann die »Hasle«. Am linken Bildrand sieht man die – noch im Rohbau befindliche – Festhalle durch die Bäume durchschimmern.

1.Reihe v.l.n.r.: Wilhelm Vogt (1880-1964) mit Franz Vogt (1920-1971), »Linden«-Wirt Ernst Meßmer (1869-1943), Josephine Meßmer geb. Benitz (1867-1932), ???, ???, Oberlehrer Eugen Steidlinger (1873-1939), Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953), mit Inge Kreß auf dem Schoß, Anna Benitz geb. Glunk, Stadtpfarrer Josef Schlitter (1877-1942)
2.Reihe v.l.n.r.: Elisabeth Kreß geb. Steidlinger, Emil Kreß, Braut Hedwig Benitz geb. Steidlinger (1900-1995), Bräutigam Joseph Benitz (1897-1981), ???, Hauptlehrer Alfred Zwingert
3.Reihe v.l.n.r.: ???, Franz Benitz (1908-1944), Albert Benitz (1905-1996), Paul Benitz (1899-1979), ???, ???, ???, ???, »Linden«-Wirt Ernst Meßmer jr., Paula Meßmer geb. Kaier

Standort des Fotografen: 47.884265, 8.346807