Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.
Der Pferdewagen steht am »scharfen Eck« neben dem Scheunentor vom Haus Fritsche (Obere Hauptstr. 4). Auf einem Schild, das an dem Karren befestigt ist, steht geschrieben: »Josef Fritsche Löffingen«. Der Gast- und Landwirt Josef Fritsche (1891-1939) ist zu diesem Zeitpunkt (vermutlich) bereits tot. Seine Witwe Maria Fritsche (geb. Ganter, 1893-1965) führt die Gastwirtschaft und Landwirtschaft – zusammen mit ihren drei Kindern.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.
Von 1928 bis zu seinem Tod 1939 ist Josef Fritsche (1891-1939) der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Auf dem Porträtfoto ist er in Uniform zu sehen. An seiner Schirmmütze ist ein Polizeiadler und eine Kokarde angebracht, was darauf hindeutet, dass das Foto in der NS-Zeit aufgenommen wird.
Josef Fritsche wurde am 10. Januar 1891 in Löffingen geboren. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat (Feldartillerie-Regiment 30) und kämpfte an der Front. Dabei zog er sich eine Gasvergiftung zu. Für seine militärischen Verdienste wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Nachdem er in die Heimat zurückgekehrt war, heiratete er 1921 Maria geb. Ganter (1893-1965), mit der er drei Kinder bekam.
Gemeinsam betreiben die Fritsches das Gasthaus der verstorbenen Schwiegereltern Heinrich und Franziska Ganter geb. Frey (Obere Hauptstr. 4). Außerdem führen sie eine Landwirtschaft. Nach schwerer Krankheit infolge seiner Kriegsverletzung stirbt Josef Fritsche am 2. Januar 1939 im Alter von 48 Jahren im Krankenhaus in Donaueschingen. Die Beerdigung findet auf dem Friedhof in Löffingen statt.
Sein Nachfolger als Feuerwehrkommandant wird Uhrmachermeister Wilhelm Maier (1896-1953).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.
Die Segel sind gesetzt! Die »Santa Maria«, das berühmte Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei seiner ersten Expedition von 1492/93, nimmt Kurs auf das Städtchen. Ihr folgt die kleinere »St. Lucia«. Eben kreuzen die beiden an der Einmündung von der Dittishauser Straße und vom Florianweg in die Obere Hauptstraße vorbei. Das holzverschindelte Haus von Leo Ratzer (Dittishauser Str. 2) ist im Hintergrund zu sehen.
Es ist »Fasnet Mändig« und das diesjährige Fasnachtsmotto erinnert an die »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«. Bleibt zu hoffen, dass der italienische Seefahrer in kastilischen Diensten Recht behält und die Erde keine Scheibe, sondern wirklich eine Kugel ist. Nicht, dass die beiden Schiffe irgendwo hinter dem »Scharfen Eck« von der Erdoberfläche runterfallen…
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Name »Daniel Düsentrieb« ist heute im deutschsprachigen Raum ein Synonym für den genialen, etwas schusseligen Erfinder. Bereits 1952 erblickte das vermenschlichte Huhn als Comicfigur das Licht der Welt. 43 Jahre später schlüpfen die 20-Jährigen beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« in seine Rolle. Schließlich lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht: »Talente, Erfinder, Tüftler und Patente«. Und da darf der berühmte Erfinder aus den Walt Disney Comics nicht fehlen, der seinen Einfallsreichtum immer wieder unter Beweis gestellt hat, auch wenn ihm dabei manches Missgeschick passiert.
Beim Gasthaus »Ganterbräu« posiert ein Teil der 20-Jährigen für den Fotografen, während der andere Teil mit dem Umzugswagen im Hintergrund folgt. Qualm steigt auf. Es bumst und kracht.
1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: Thomas Hofmeier, Isabell Meßmer, Sora Obalski, Ulla van den Heuvel, Stefan Fritsche, Kerstin Hasenfratz (verh. Beck), Monika Heizmann 2.Reihe, v.l.n.r.: ??? Koch, Rainer Ganter, Markus Mauthe (hockend), Marita Beha
Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Gesellige Stunden verbringen die älteren Einwohner beim Altennachmittag im Gasthaus »Linde«. Es ist Adventszeit, wie die Tischdekoration, aber vor allem der Christbaum im Herrgottswinkel verraten, und da ist es nicht schön, alleine zu Hause zu sein. Die Stadtgemeinde hat zu dem Beisammensein eingeladen und Bürgermeister Paul Benitz gesellt sich als Jüngster in die Runde der Senioren. Helferinnen vom Roten Kreuz sind mit dabei und unterstützen die betagten Mitbürger*innen.
1. Foto V.l.n.r.: ???, Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979), ???, Schneidermeister Johann Schmitt (1878-1967) oder Otto Geisinger (1878-1967), Ratschreiber a.D. Wilhelm Krauß (1871-1970) Im Hintergrund am Nebentisch u.a. Friedrich Weickhardt (1881-1961), Kaufmann Wilhelm Vogt, Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958), Gertrud Lauble (geb. Wider, in Rot-Kreuz-Uniform)
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.
Die Freiwillige Feuerwehr ehrt Mitglieder für ihren langjährigen aktiven und pflichttreuen Dienst. Stolz tragen die Männer auf ihrer linken Brustseite das Ehrenzeichen, mit dem sie soeben ausgezeichnet wurden: Das 1956 gestiftete Feuerwehr-Ehrenzeichen. Es hat die Form eines Templerkreuzes und weist je vier Flammen auf den Kreuzbalken auf. In der Mitte des Flammenkreuzes befindet sich das Landeswappen von Baden-Württemberg. Wappen und Kreuz werden eingefasst von einem Ring mit der Umschrift »Für Verdienste im Feuerschutz«.
Kommandant Josef Heiler III, der von 1971 bis 1981 amtiert, zeichnet die Feuerwehrmänner in Gegenwart von Kreisbrandmeister Siegfried Waldvogel aus. Die Ehrung findet im Gasthaus »Linde« statt.
V.l.n.r.: Kreisbrandmeister Siegfried Waldvogel, Walter Selb, Klaus Allinger, Oswald Laufer, Fritz Strobel (1906-1997), Heinrich Kopp (1930-2015), Anton Geisinger (1911-1978), Kommandant Josef Heiler III
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.
Vor dem 1925/26 erbauten »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) hat sich ein Brautpaar mit der Hochzeitsgesellschaft versammelt. Man steht dicht gedrängt, damit alle, eingezwängt durch die beiden geschmückten Nadelbäumchen links und rechts, auf das Gruppenfoto passen.
Die Braut trägt ein schwarzes Brautkleid, denn in Weiß zu heiraten liegt zwar mehr und mehr im Trend, ist aber noch nicht vorherrschende Mode. Ein schwarzes Brautkleid eignet sich auch besser, um nicht nur einmal getragen, sondern auch später im Alltag angezogen zu werden. Die Braut trägt dazu aber einen weißen Schleier und hält einen Brautstrauß mit weißen Blumen in Händen. Der Bräutigam trägt einen dunklen Anzug mit Gehrock.
Links und rechts sitzen die beiden Mütter von Braut und Bräutigam. Anna Benz (geb. Bader, 1870-1951) ist seit 1916 Witwe, da ihr Ehemann Karl Benz im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Elisabeth Kopp (geb. Eichkorn, 1890-?) ist die Ehefrau von Landwirt Emil Kopp (1875-1949).
Wer erkennt die Hochzeitsgäste?
1.Reihe (1-4), v.l.n.r.: Anna Benz (geb. Bader, 1870-1951), Braut Maria Kopp (geb. Benz, 1902-?), Bräutigam ??? Kopp, Elisabeth Kopp (geb. Eichkorn, 1890-?) 2.Reihe (5-11), v.l.n.r.: Elisabeth Gebert (geb. Benz, 1897-1958), Anna Benz (verh. Strobel, 1906-1986), Maria Glunk (geb. Bader, 1866-1956), ??? Kopp (8), Agathe Benz (1899-1968), ??? (10), Johann Kopp (1920-1941) 3.Reihe (12-15), v.l.n.r.: ??? (12), ??? (13), ??? Kopp (14), Josefa Beha (geb. Benz, 1905-?) 4.Reihe (16-20), v.l.n.r.: ??? (16), ??? (17), ??? (18), Karl Beha (1901-?), Theresia Benz (verh. Mayer, 1903-?) 5.Reihe (21-26), v.l.n.r.: ??? (21), ??? (22), ??? (23), Konrad Bader (1868-1958), ??? (25), ??? (26)
Dieses Foto stellteuns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
»Fasnacht 1913« hat jemand oben rechts in die Bildecke geschrieben. 1913 wird die Fasnacht groß gefeiert, da die »Laternenbrüder« ihr 25. Gründungsjubiläum feiern. Besonders ideenreich und aufwändig gestaltet fallen denn auch die Kostüme und Umzugswagen in diesem Jahr aus. In der Oberen Hauptstraße, wo sich die Narrenumzug aufstellt, entsteht eine ganze Fotoserie.
Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Konrad Bader (Obere Hauptstr. 17-19) zu sehen. Daneben steht das neu erbaute Haus von Familie Jordan (Obere Hauptstr. 21). Die Jordans hatten ursprünglich in der Demetriusstraße im Städtchen gewohnt. Ihr Haus war beim Großbrand sechs Jahre zuvor abgebrannt und sie hatten daraufhin in der Oberen Hauptstraße dieses zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung errichtet.
Welche »Nationalität« (bzw. welche Klischeevorstellung einer »Nationalität«) die Narrengruppe auf dem Foto darstellt, ist ungewiss. Im Unterschied zu anderen Wagen, ist dieser nicht betitelt. Aber die Kimonoartigen Gewänder könnten darauf hindeuten, dass es sich um »Japaner« handeln soll. Gezogen wird der kleine Wagen von zwei Pferden. Es folgt der Umzugswagen »Tirol«.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lothar Baader zur Verfügung.
Noch heißt das Gasthaus in der Oberen Hauptstraße »Gebert« und nicht »Hexenschopf«, aber schon lange ist es das Vereinslokal der Hexengruppe. Einmal mehr sitzt man zusammen, diesmal um verdiente Mitglieder für ihre 25-jährige Mitgliedschaft zu ehren. Sie bekommen eine geschnitzte Miniatur-Hexe überreicht. Sieben Exemplare stehen auf dem Tisch. Die Geehrten (bzw. ein Teil von ihnen) sitzt und steht dahinter. Und natürlich darf auf dem Foto die Wirtin des »Gebert«, Josefa Geisinger, nicht fehlen!
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Walter Müller, Fritz Adrion (Senior, 1897-1971), Adolf Kaufmann (1925-1976), Hermann Fehrenbach 2.Reihe, v.l.n.r.: Oskar Baader, Hermann Geisinger (1926-1989), Gastwirtin Josefa Geisinger, Albert Kienzler (abgeschnitten)
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Die eigentliche »Wieberfasnet« findet traditionell im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) statt. Aber diese Närrinnen haben ihr Domizil im Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4) gefunden. Wenn also auch die Lokalität anders ist, so ist die Stimmung doch dieselbe und wie eh und je fröhlich ausgelassen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Eine Gruppe Harlekine steht vor dem Gasthaus »Hexenschopf« (Untere Hauptstr. 9). Während des Fotografiens kommt wohl das fröhliche Gebimmel für einen kurzen Moment zum Erliegen, das von den vielen kleinen Schellen herrührt, die erklingen, sobald die Gruppe in Bewegung ist.
Doch man hört diese Narrengruppe nicht nur, sie sticht einem auch gleich ins Auge, so bunt, wie sie ist: das Kostüm besteht aus rot-grünem Stoff, die Narrenkappe aus drei gelben Spitzen und die Gesichter sind ebenfalls gelb geschminkt.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Nein, es sind nicht die Bewohner*innen des Altenheims St. Martin, die sich hier in den Narrenumzug am »Fasnet Mändig« eingereiht haben. Es sind die 20-Jährigen! Da die »Laternenbrüder« in diesem Jahr ihr 100. Gründungsjubiläum feiern, schlagen die 20-Jährigen noch kurzerhand ihre 20 Jahre oben drauf und gehen als 120-Jährige. Und da ein Geschlechtertausch immer ein besonderes Gaudi ist, verkleiden sich die Frauen als Greise und die Männer als Greisinnen. Und fertig sind die »Jubiläumszwanziger«, wie auf dem Umzugswagen steht.
1.Bild: Andreas Schreiber, Matthias Kühn, Jürgen Fehrenbach, Rudi Werne, Bernd Wider, Werner Hasenfratz (auf dem Fahrrad) 2.Bild: Thomas Fetz, Corinna Grimm; Thomas Kaufmann, ???, Thorsten Diehr 3.Bild: Christa Berberich, Susanne Zepf, Renate von der Heyd, ???, Karin Fritsche, Matthias Frey, Bernd Wider, Ralf Streit 4.Bild: Birgit Knöpfle, ???, ???, Karin Geisinger, Daniela Vogelbacher, Birgit Finkbeiner, Peter Zimmermann 5.Bild: Jutta Hepting, Karin Fehrenbach, ???, Jeanette Heizmann, Heike Bölle