Frau mit Fahrrad vor dem Haus Fehrenbach in der Alemannenstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Das Haus im Hintergrund gehört dem Zimmermann August Fehrenbach (1906-2000) und dessen Ehefrau Anna geb. Mayer (1914-2009). Es ist das vorletzte Haus in der Alemannenstraße und neu gebaut. Noch fehlt der Windfang vor der Haustür. Rechts daneben steht als letztes Haus der Straße das Haus Schropp (Alemannenstr. 27).

Die junge Frau im Vordergrund ist Elisabeth Zepf (verh. Isele, 1930-2012). Sie steht hinter ihrem Elternhaus (Dittishauser Str. 21), das nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurde. Es ist Frühling. Elisabeth Zepf steht neben ihrem Damenfahrrad und scheint gleich zu einem Ausflug aufzubrechen.

Standort des Fotografen: 47.883785, 8.348435

Rückseite vom Haus Schelling in der Bittengasse, ca. 1976

Stadtarchiv

Noch ist das Postamt (Bittengasse 15) nicht gebaut. Und auch den Durchgang von der Bittengasse zur Kirchstraße, »Postbögle« genannt, gibt es folglich noch nicht. Dort, wo er kurze Zeit später geschaffen wird, befindet sich noch der Ökonomiebereich vom Haus Schelling (Kirchstr. 11) mit einem Scheunentor.

Kinder, die es aber z.B. auf dem Schulweg eilig haben, weil sie spät sind, nehmen gerne mal die Abkürzung durch die Werkstatt von Wagnermeister Hermann Schelling (1914-1998). Sie stürmen von der Kirchstraße aus in die Werkstatt hinein und flitzen durch die Hintertür zur Bittengasse wieder hinaus.

Standort des Fotografen: 47.883381, 8.345720

Haus Vetter in der Haslachstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Im Neubaugebiet in der Haslachstraße haben Gendarmeriemeister Albert Vetter (1886-1962) und seine Ehefrau Agnes Vetter geb. Bader (1907-1998) ein kleines Einfamilienhaus (Haslachstr. 9) erbaut. Das Foto zeigt die Rückseite, die von der Talstraße aus aufgenommen wird.

Albert Vetter wurde am 4. November 1886 im elsässischen Hirtzbach geboren, das damals zum Deutschen Reich gehörte. Agnes Vetter stammt aus dem – nur wenige Meter entfernten – Haus Bader (Obere Hauptstr. 17). In dem Eigenheim in der Haslachstraße verbringt Albert Vetter seinen Ruhestand, bevor er am 8. August 1962 im Alter von 75 Jahren stirbt. Seine 21 Jahre jüngere Witwe überlebt ihn um 36 Jahre.

Standort des Fotografen: 47.884458, 8.349202

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist erst rund 30 Jahre her, dass das Mailänder Tor und die rechts angrenzenden Häuser der Demetriusstraße erbaut wurden. Entsprechend der Pläne der Wiederaufbaukommission unter Führung des Freiburger Architekten Carl Anton Meckel (1875-1938) wurden nach dem verheerenden Großbrand von 1921 ein breiteres Torgebäude errichtet und die neuen Häuser des Stadtrings mit Staffelgiebel versehen. So entstand ein neues Stadtbild, das sich auch bei Fotografen großer Beliebtheit erfreut.

Hier ist der Buchdrucker Albert Rebholz (1907-1962) auf der Suche nach einem neuen Postkartenmotiv. Der Zweite Weltkrieg ist vorüber, wie an der reparierten Dacheindeckung des Mailänder Tores zu erkennen ist. Es wurde in den letzten Kriegstagen bei einem Bombenangriff beschädigt. Jetzt rollt die Reisewelle in der Bundesrepublik an: Urlauber kommen auch in das Baarstädtchen und wollen einen Kartengruß nach Hause versenden.

Standort des Fotografen: 47.883841, 8.343893

Blick von der Unteren Hauptstraße zum Mailänder Tor, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nein, die beiden Frauen am rechten Bildrand schauen nicht in die Kamera des Fotografen. Sie blicken stattdessen neugierig die Untere Hauptstraße hinunter, wo sich gerade der Hochzeitszug des Brautpaares Franz Roth und Anneliese geb. Fehrenbach bewegt.

Auch ansonsten herrscht Betriebsamkeit im Städtchen. Auf dem unteren Rathausplatz stehen Passanten, manche in ein Schwätzchen vertieft, andere sind mit Kinderwagen oder Fahrrad unterwegs. Aus dem Maienland kommt gerade ein Traktor gebogen. Mehrere Autos parken beim Demetriusbrunnen und vor dem Café Fuß. Dass Ende der 1950er Jahre das Verkehrsaufkommen im Städtchen schon stark angewachsen ist, zeigt sich auch daran, dass ein Zebrastreifen auf der Fahrbahn markiert wurde, um die Fußgänger sicher auf die andere Straßenseite zu bringen.

Standort des Fotografen: 47.882442, 8.347909

Haus Selb in der Vorstadtstraße, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

»Fritz Selb Taschenuhrmacher« steht an die Fassade des kleinen einstöckigen Wohnhauses in der Vorstadtstraße geschrieben. Es gehört dem Uhrmacher Fritz Selb (1875-1956). 1922 hatte er es von seinen Eltern, dem Bierbrauer Hermann Selb (1840-1892) und dessen Ehefrau Sofie Selb geb. Fischer (1847-1922), geerbt, die in der nahe gelegenen Oberen Hauptstraße eine Bierbrauerei betrieben. Das Häuschen verfügt über einen gewölbten Keller, in dem ursprünglich Bier gelagert wurde. Im Zweiten Weltkrieg dient dieser Keller auch als Luftschutzkeller.

Am linken Bildrand grenzt das Nachbarhaus von Landwirt Konrad Rogg (1872-1942) und dessen Ehefrau Berta Rogg geb. Fehrenbach (1869-1952) an.

Standort des Fotografen: 47.884693, 8.346183

Unterer Rathausplatz mit Mailänder Tor, ca. 1925-1930

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Ein Argument für den Abbruch des alten, beim Großbrand 1921 beschädigten Mailänder Tores und für den Wiederaufbau eines neuen Torgebäudes war, dass dieses auch als Ort zur Ehrung der Soldaten des Ersten Weltkrieges dienen könnte. Der Freiburger Architekt Carl Anton Meckel (1875-1938), der die Pläne für den Wiederaufbau fertigte, projektierte auch zwei Tafeln für die Namen der Kriegsgefallenen, eine Madonnenfigur mit Jesuskind, die über dem Torbogen ihren Platz finden sollte, und ein Türmchen mit Glocke.

Durch die Inflation und die angespannte finanzielle Lage der Stadtgemeinde lässt die Realisierung dieses Gefallenendenkmals lange auf sich warten: Erst 1930 wird es schließlich realisiert und eingeweiht. Auf dem Foto sind zwar bereits die Steintafeln über den beiden kleinen Torbögen angebracht, aber noch keine Namen hineingemeißelt. Die Madonna fehlt ebenso wie die Glocke im Türmchen.

Links vom Mailänder Tor sind die Häuser von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) und von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) zu sehen, rechts das ebenfalls nach dem Großbrand neu gebaute Haus von Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11), das über Staffelgiebel verfügt. Auf dem Platz steht der (alte) Demetriusbrunnen, der 1945 beim Bombenangriff zerstört wird. Vor ihm spazieren ein paar Hühner herum.

Standort des Fotografen: 47.883722, 8.343867

Krankenhaus in der Seppenhofer Straße, ca. 1921-1925

Cramers Kunstanstalt K.G., Dortmund / Stadtarchiv

In den Jahren 1890/91 war das Krankenhaus in der Seppenhofer Straße erbaut worden. Es war aber damals noch bedeutend kleiner als auf dem Foto, das in den frühen 1920er Jahren aufgenommen wird. Ursprünglich enthielt es neben den Kellerräumen eine Waschküche, im Erdgeschoss die Küche mit Nebenraum, vier Zimmer, ein Baderaum und eine Toilette und im 1. Obergeschoss fünf Krankenzimmer, ein Arztzimmer und eine Toilette. Über eine Galerie war der Neubau mit dem alten Krankenhaus verbunden, das am rechten Bildrand zu sehen ist, wenngleich es von einem Baum verdeckt wird.

1921 vergrößerte die Stadt das Krankenhaus durch einen Anbau in westlicher Richtung. Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen entsteht dieses Foto. Durch den Umbau wurden im Erdgeschoss vier Zimmer und ein Baderaum und im 1. Obergeschoss drei Zimmer, ein Operationssaal, ein Verbandszimmer und ein Baderaum hinzugewonnen. Das Dachgeschoss wurde ausgebaut, darin befindet sich eine Kapelle und ein Mädchenzimmer. Der Eingang zum Krankenhaus wurde zur Straßenseite verlegt und mit einer Altane versehen, auf der der Schriftzug »Krankenhaus« angebracht ist.

Das Foto wird von der gegenüberliegenden Straßenseite aus aufgenommen. Der Fotograf wählt einen tiefen Kamerastandort und fotografiert mit Untersicht, sodass die Wiese im Vordergrund die Seppenhofer Straße gänzlich verdeckt. Offenbar will er den Eindruck erwecken, das Krankenhaus liege ganz im Grünen, was der Genesung der Patienten förderlich sei.

Standort des Fotografen: 47.881509, 8.345082

Gasthaus »Pilgerhof« in der Maienlandstraße, 1983

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auf der Terrasse vor dem Gasthaus »Pilgerhof« sind ein paar Sonnenschirme aufgespannt. Das Plätzchen lädt zur Einkehr auf einen Kaffee und Kuchen ein. Darüber der Balkon ist in seiner gesamten Länge mit Geranien geschmückt, die in voller Blüte stehen.

Oben auf dem Dach thront ein Türmchen, in dem die »Josefsglocke« hängt, benannt nach dem Gastwirt Josef (Jupp) Hoitz. Sie wird zu besonderen Anlässen, wie z. B. an Weihnachten und Silvester sowie bei vorüber ziehenden Wallfahrten, geläutet. Neben der Eingangstür zum »Schwarzwaldgasthof« hängt ein schmiedeeisernes Wirtshausschild, das einen Pilger auf seinem Weg zum Witterschneekreuz zeigt. Die Geschichte des »Pilgerhofs« ist seit jeher eng mit der Wallfahrt verbunden, wie der Name schon verrät.

Standort des Fotografen: 47.886685, 8.341699

Luftbild vom Haus Adrion in der Alenbergstraße, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Jutta Knöpfle zur Verfügung.

Das Haus Adrion (Alenbergstr. 21) präsentiert sich auf diesem Luftbild nach verschiedenen Umbauten.

Bereits 1947 wurde das Gebäude zur rechten Seite hin erheblich erweitert, indem an den Ökonomiebereich (am Scheunentor zu erkennen) ein Baustofflager angebaut wurde. Eine weitere Modernisierung folgte einige Jahre später: Die beiden alten Giebelgauben wurden durch eine lang gezogene Schleppgaube ersetzt, die sich über das gesamte Dach erstreckt. Im Zuge dessen wurde auch das Dach neu eingedeckt, wie auf dem Luftbild deutlich zu sehen ist.

Nach ihrer Eheschließung 1948 wohnen zunächst Arno Adrion und seine Ehefrau Irma Adrion geb. Schmid in dem Haus. Nachdem sie ca. 1955 ausgezogen sind, wohnt hier der Gipsermeister Fritz Adrion mit seiner Familie.

Hinter dem Haus ist der große Garten zu erkennen, der an die rückseitigen Gärten der Häuser in der Maienlandstraße angrenzt. Das Gebäude, das am oberen Bildrand zu erkennen ist, müsste die Rückseite vom Haus Heizmann (Maienlandstr. 18) sein.

Haus Strobel in der Ringstraße, ca. 1956-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Schreinermeister Fritz Strobel (1906-1997) und seine Ehefrau Anna geb. Benz (1906-1986) bauen auf dem elternlichen Grundstück in der Ringstraße ein kleines Einfamilienhaus. Sie wohnen dort gemeinsam mit ihrer Tochter Sabine (geb. 1939). Auf dem Foto ist das Haus bezugsfertig. Nur die Außenanlage muss noch gestaltet werden. Die Schreinerwerkstatt von Fritz Strobel befindet sich nur wenige Meter entfernt in seinem Elternhaus in der Maienlandstraße, das seine Schwester Elisabeth Strobel (1920-?) erbt.

Standort des Fotografen: 47.884045, 8.342944

Haus Isele in der Haslachstraße, Pfingsten 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Priska Zemann zur Verfügung.

Das Neubaugebiet der 1950er Jahre erstreckt sich östlich der »Hasle« in der neu angelegten Haslachstraße. Dort entsteht die Siedlung »Neue Heimat«. Werkmeister Adolf Isele (1903-1961) und seine Ehefrau Anna geb. Bader (1903-1959) haben dieses neue Wohnhaus gebaut. Auf dem Foto sind nicht sie, sondern Franz Isele (1930-2021) und Elisabeth geb. Zepf (1930-2012) zu sehen, die auf der Terrasse auf dem Garagenanbau stehen.

Standort des Fotografen: 47.883993, 8.349075