Männer vor dem Kriegerdenkmal auf dem Rathausplatz, ca. 1941/42

Sammlung Familie Waßmer

Eine Schar junger Männer hat sich vor dem Kriegerdenkmal auf dem unteren Rathausplatz zu einem Gruppenfoto versammelt. Sie haben sich in Schale geworfen und tragen Anzüge, manche sogar mit Einstecktuch.

Wer weiß, wer die Männer sind? Sind sie vielleicht Fußballer des FC Löffingen? Oder ist es eine Abschlussklasse der Gewerbeschule?

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, Hans Müller (1926-2014), ???
2.Reihe, hockend:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Franz Egle (1924-1951), Helmut Köpfler, ???, ???, ???, ???, ???
4.Reihe, v.l.n.r.:

Im Hintergrund ist das Rathaus, der Seitengiebel des früheren Gasthauses »Sonne« (Rathausplatz 9/10), daneben der ehemalige Schulhof und das Haus der Witwe Emma Sibold geb. Fechtig (Rathausplatz 8) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883830, 8.343876

2 Fotos: Sitzungssaal im Rathaus mit Wandgemälde, 2009

Sammlung Familie Waßmer

Der Sitzungssaal des Gemeinderates im Rathaus präsentiert sich rund 50 Jahre lang mit dieser Innengestaltung, die aus den 1960er Jahren stammt. Neben der bleiverglasten Eingangstür ist ein Wandgemälde zu sehen. Es erinnert an die jahrhundertelange Tradition Löffingens als »Kornmarkt der Baar«. Schließlich diente das 1832 erbaute Rathaus viele Jahre auch als Kaufhaus mit Markthalle. Das Gemälde zeigt das Rathaus mit dem Rathausbrunnen davor, daneben das 1973 abgerissene Gasthaus »Sonne« und ein Pferdefuhrwerk.

In den Jahren 2016-2018 wird das Rathausgebäude durch das Architekturbüro Gäbele & Raufer grundlegend saniert. Dabei wird auch der Ratssaal in den ehemaligen Kornspeicher im Dachgeschoss verlegt, wo der Gemeinderat fortan in repräsentativen Räumlichkeiten tagt.

Standort des Fotografen: 47.883850, 8.344208

Blick zum Rathaus und zur »alten Sonne«, 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Ein kleines Detail hilft, dieses Foto sehr genau zu datieren. Links neben dem Kriegerdenkmal lehnen an der Mauer des Rathauses zwei Wahlplakate von politischen Parteien. Das Plakat der FDP ist deutlich zu erkennen. Der Bundestagswahlkampf 1969 läuft auf Hochtouren. Trotz nur hauchdünner Mehrheit wird die FDP eine Koalition mit der SPD eingehen und Willy Brandt (SPD) wird neuer Bundeskanzler.

Das Foto zeigt den unteren Rathausplatz. Links ist der Demetriusbrunnen von 1954 zu sehen. In der Mitte thront das mächtige Rathausgebäude. Rechts steht die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10), die 1973 abgerissen wird. Daran angrenzend ist der kleine Gemüseladen von Monika Wehrle zu sehen. Die 1960er Jahre sind die »kinderreichen« Jahre, was sich auf dem Foto – Zufall oder nicht – insofern widerspiegelt, dass gleich zwei Frauen ihre Kinderwagen über den Rathausplatz schieben.

Standort des Fotografen: 47.883735, 8.343682

Aufführung auf der Fasnachtsbühne vor der »Sonne«, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das diesjährige Fasnachtsmotto lautet: »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«. Da überrascht es nicht, dass der obere Rathausplatz und die Fasnachtsbühne von zahlreichen »Indianern« bevölkert wird und vor dem ehemaligen Gasthaus »Sonne« Indianerzelte aufgebaut sind. Die Damen, die mit langen wallenden Gewändern rechts auf der Bühne stehen, gehören wohl zum Spanischen Hof.

Spätestens durch die »Winnetou«-Bücher von Karl May (1842-1912) sind klischeehafte Darstellungen der nordamerikanischen Ureinwohner äußerst populär. Winnetou ist ein fiktiver Häuptling der Apachen und verkörpert den edlen, guten »Indianer«, der mit seinem Gewehr »Silberbüchse« auf seinem Pferd »Iltschi« für Gerechtigkeit und Frieden kämpft. Er stellt damit eine Ausnahme dar, während andere »Indianer« als primitive Wilde gezeichnet werden.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344702

»Alte Sonne« und Stadtmühle am Rathausplatz, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Rund 50 Jahre ist es her, dass die Stadtgemeinde Löffingen im Jahr 1920 das altehrwürdige Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9/10) kaufte. Der Betrieb des Gasthauses wurde eingestellt, in der ehemaligen Gaststube und den Gästezimmern baute man Wohnungen ein, um die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu bekämpfen. In der linken Gebäudehälfte, in der sich der Ökonomiebereich für die Landwirtschaft befunden hatte, richtete man nach verschiedenen Umbauten die Stadtmühle ein. Sie war bis 1969 in Betrieb und wurde dann eingestellt, weil sie unrentabel geworden war.

50 Jahre später ist es beschlossene Sache, dass die »alte Sonne«, wie das Gebäude immer noch genannt wird, abgerissen werden soll. Im Zuge der Altstadtsanierung soll hier ein modernes Gebäude für die Volksbank, Geschäfte und Wohnungen entstehen. Im Januar 1973 ist es soweit und eines der ältesten Gebäude des Städtchens fällt der Spitzhacke zum Opfer.

Standort des Fotografen: 47.883778, 8.344504

Rückansicht der »alten Sonne« in der Eggertenstraße, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Vorderseite der »alten Sonne« ist auf unzähligen Fotos zu sehen, schließlich zählt der obere Rathausplatz zu den am häufigsten fotografierten Orten im Städtchen. Von ihrer Rückseite hingegen gibt es nur eine Handvoll Fotos, die alle kurz vor dem Abbruch des Gebäudes entstanden sind, um den baulichen Zustand zu dokumentieren. Von der Eggertenstraße aus ist dieses Foto aufgenommen, wobei es sich strenggenommen nicht wirklich um eine Straße handelt, sondern nur um einen engen Winkel, das »Eckeret«.

Bereits 1920 wurde der Betrieb des ehrwürdigen Gasthauses »Sonne« eingestellt. Die Stadtgemeinde baute dann die ehemaligen Wirtshausräume zu Wohnungen aus. Der frühere Veranstaltungssaal diente für viele Jahre als Kirchenraum der evangelischen Kirchengemeinde. Bis 1969 wurde im seitlichen Gebäudeteil die Stadtmühle betrieben. Auch die Rückseite des Gebäudes, die auf dem Foto zu sehen ist, erfuhr einen Umbau und eine neue Nutzung: In den 1960er Jahren baute die Gefriergemeinschaft Löffingen eine Gemeinschafts-Gefrieranlage mit 60 Gefrierfächern ein. Und nach dem Abbruch des Schlachthauses (Bei der Kirche) wurde hier auch ein Gefrierraum für Notschlachtungen geschaffen. Damit ist nun Schluss. Im Januar 1973 wird das Gebäude im Zuge der Stadtsanierung abgerissen.

Standort des Fotografen: 47.883480, 8.344731

Seitengiebel der »alten Sonne« am Rathausplatz, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zuletzt sieht die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10) wahrlich marode aus. Daher überrascht es kaum, dass der Abbruch des altehrwürdigen Gemäuers, das seit dem 16. Jahrhundert das Stadtbild prägte, mehr und mehr Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Altstadtsanierung ist das Zauberwort und sie erfolgt Anfang der 1970er Jahre häufig mit der »Spitzhacke«. Die »alte Sonne« wird im Januar 1973 abgerissen, um Platz zu schaffen für einen Neubau der Volksbank, für Geschäfte und Wohnungen.

Bereits 1920 wurde der Betrieb des Gasthauses eingestellt und das Gebäude ging in den Besitz der Stadtgemeinde über. Es erfuhr eine Umnutzung und diente fortan vor allem als Wohnhaus und Stadtmühle.

Eine Umnutzung erfuhr auch der kleine Platz neben der »alten Sonne«, der im Vordergrund des Fotos zu sehen ist: Seitdem sich die Volksschule nicht mehr im Rathaus befindet, hat der Platz seine Funktion als Schulhof verloren. In einem einstöckigen Verkaufsladen bietet die Obsthändlerin Monika Wehrle geb. Baader (1910-?) ihre Waren an. In einer Werbeanzeige 1970 wirbt sie mit dem Vers: »Willst frisches Obst, Gemüse und Blumen kaufen, / mußt Du nur zur Monika Wehrle laufen!« Diese Tradition wird auch nach dem Abbruch fortgeführt. 1975 eröffnen in dem an dieser Stelle errichteten Neubau Dieter und Luzia Vierlinger ihr Geschäft für Blumen, Obst und Gemüse.

Standort des Fotografen: 47.883716, 8.344232

Narrenschiff »St. Lucia« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das Segel ist gesetzt. Die »St. Lucia« nimmt Kurs auf das »Scharfe Eck«. Es ist Fasnacht und der liebevoll gestaltete Umzugswagen bewegt sich die Obere Hauptstraße hinauf. Soeben kommt er am Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4) vorbei. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«. Dabei hieß keines seiner Schiffe »St. Lucia«.

Im Hintergrund ist eine große Menschenmenge auf dem oberen Rathausplatz vor dem ehemaligen Gasthaus »Sonne« versammelt. Offenbar sind Kanonen im Einsatz, denn es raucht und qualmt kräftig.

Standort des Fotografen: 47.884506, 8.345618

Rückseite der »alten Sonne« in der Eggertenstraße, ca. 1970-1972

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Abenteuerlich sieht die Rückseite der »alten Sonne« (Rathausplatz 9/10) in der Eggertenstraße aus. Die Tage dieses altehrwürdigen, aber renovierungsbedürftigen Gebäudes sind gezählt. Bald soll es im Rahmen der Altstadtsanierung abgerissen werden, um einem modernen Neubau mit Geschäftsräumen der Volksbank und Wohnungen Platz zu machen. Die Fensterscheiben sind schon eingeworfen. Im Januar 1973 beginnen die Abbrucharbeiten.

Standort des Fotografen: 47.883482, 8.344696

Kinderumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Ingeborg Fuß, die Frau des Bäckermeisters Walter Fuß schaut lachend zum Fotografen. An beiden Händen führt sie links ihre Tochter Gudrun als Fliegenpilz und rechts als Cowboy verkleidet ihren Sohn Diethelm. Es ist Fasnacht. Über den verschneiten Rathausplatz führt der Kinderumzug.

Im Hintergrund ist das Rathaus und daneben die »alte Sonne« zu erkennen. Sie wird 1972 abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen. Noch befindet sich die »Volksbank« im Erdgeschoss des Rathauses, in einem Teil der früheren Markthalle.

Standort des Fotografen: 47.884016, 8.344871

Hochzeitszug des Ehepaares Roth / Fehrenbach auf dem Rathausplatz, 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Kirche kommend zieht das frisch getraute Ehepaar Franz Roth (1926-2010) und Anneliese geb. Fehrenbach (1926-2016) mit der Hochzeitsgesellschaft durch das Städtchen. Eben kommen sie am Rathaus vorüber, das Gasthaus »Linde« in der Oberen Hauptstraße ansteuernd. Schön ist die »alte Sonne« (Rathausplatz 9/10) im Hintergrund zu sehen. Vor dem Brautpaar schreiten zwei Brautjungfern und davor zwei kleine Blumenmädchen. Das Mädchen vorne rechts ist Hilda Leitold (verh. Köpfler, geb. 1952).

Das frischgebackene Ehepaar zieht nach Dittishausen, wo Franz Roth die Poststation leitet.

Standort des Fotografen: 47.884042, 8.344832

Gasthaus »Löwe« mit Rathausbrunnen, ca. 1959

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Viele Betrunkene hat die »Schnitterin« auf dem Rathausbrunnen im Laufe der Zeit nach Hause wanken sehen. Schließlich befanden sich über lange Zeit hinweg gleich drei Gastwirtschaften am oberen Rathausplatz: das Gasthaus »zur Sonne«, das auf dem Foto bereits als Stadtmühle genutzt wird, das Gasthaus »zum Löwen« und das Gasthaus »zum Ochsen«.

Im Mittelpunkt dieses Fotos steht das Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11), dessen offizieller Name »Goldener Löwe Post« lautet. Betrieben wird es seit 1953 von dem Gastwirt Walter Zepf und seiner Ehefrau Elisabeth geb. Jordan, der Tochter der früheren Wirtsleute. »Saal«, »Garage«, »Fremdenzimmer«, steht an die Hausfassade geschrieben.

In einem Werbeprospekt, das Mitte der 1950er Jahre gedruckt wurde, wirbt das Ehepaar Zepf für ihr Lokal: »gemütliche Gaststube« mit »erstklassiger, guter, bürgerlicher Küche«, »reele Weine«, »bestbekannte Rothaus- und Rogg-Biere«. Die »schönen, geräumigen Fremdenzimmer« hätten »fließendes kaltes und warmes Wasser«, die Pensionspreise für eine Übernachtung mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen belaufen sich auf »DM 8,-«. Desweiteren verfüge das Gasthaus über einen »schönen, großen Saal für Gesellschaften und Konferenzen«, nebst »Tanzfläche mit Parkett«.

Standort des Fotografen: 47.884001, 8.344679