Fronleichnamsaltar vor der »alten Sonne«, 1958

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Emilie und Heinz Albrecht zur Verfügung.

Traditionell wird auf dem oberen Rathausplatz vor der »alten Sonne« ein Fronleichsnamsaltar aufgebaut. Auf dem bestickten Altartuch ist der Vers zu lesen: »Gelobt und gepriesen sey jetzt und ohne End das heiligste und göttlichste Sakrament«.

Der Altar wird von Nadelbäumen eingerahmt. Davor ist ein Blumenteppich gelegt, in dessen Mitte ein Kreuz und die Buchstaben Alpha und Omega zu sehen sind. Der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets sind ein Symbol für Anfang und Ende und damit für das Umfassende, für Gott und insbesondere für Christus.

Standort des Fotografen: 47.883718, 8.344680

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1970

Sammlung Familie Waßmer

Aus einem Fenster des Gasthauses »Ochsen« wird diese Aufnahme an Fronleichnam aufgenommen. Vor dem früheren Gasthaus »Sonne« ist ein Stationsaltar mit einem schlichten Holzkreuz aufgebaut. Stadtpfarrer Karl Weickhardt (1905-1977) steht dort mit einer Schar Ministranten. Links vom Altar ist der Baldachin zu erkennen, der bei der Prozessin mitgetragen wird. Während des Zuges schreitet der Pfarrer mit der Monstranz und dem Allerheiligen unter dem »Himmel«. Rechts vom Altar steht der Kirchenchor und die Stadtmusik, die seit ihrer Gründung an den jährlichen Fronleichnamsprozessionen mitwirkt und diese musikalisch umrahmt. Die Gläubigen wahren Abstand und stehen relativ weit entfernt auf dem Oberen Rathausplatz.

Über dem Eingang des mit Fahnen geschmückten Rathauses steht »Volksbank« geschrieben. Erst nach dem Abbruch der »Sonne« zieht die Bank aus dem Erdgeschosses des Rathauses aus und eröffnet in dem modernen Gebäudekomplex ihre neuen Geschäftsräume.

Standort des Fotografen: 47.883941, 8.345093

Fronleichnamsprozession auf dem oberen Rathausplatz, 31. Mai 1934

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.

Es ist Fronleichnam 1934. Der katholische Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) trägt die Monstranz mit dem Allerheiligsten bei der Prozession durch die Straßen des Städtchens. Eben zieht der Festzug am Rathaus vorüber. Die Monstranz wird von einem »Himmel« genannten Stoffbaldachin beschirmt, der von vier Männern getragen wird, die dem katholischen Stiftungsrat angehören (u.a. Wilhelm Maier, Ernst Meßmer). Rechts und links marschiert ein Ehrengeleit von uniformierten Feuerwehrmännern.

Es ist kein Fronleichnam wie jedes andere. Man muss genau hinschauen, um zu erkennen, dass im zweiten Jahr der nationalsozialistischen Herrschaft eine neue Zeit Einzug gehalten hat. Ein Mitglied des Kirchenchores trägt statt eines Anzugs eine braune SA-Uniform. Doch täuscht das Foto leicht darüber hinweg, wie weit der Konflikt zwischen Stadtpfarrer Andris und der NSDAP-Ortsgruppe zu diesem Zeitpunkt eskaliert war. Nur drei Wochen später wird er am 23. Juni 1934 gewaltsam aus Löffingen vertrieben. 16 Bürger, die sich zu dem Geistlichen öffentlich bekennen, werden verhaftet. Einer davon, Albert Benitz (1905-1996), der dem Kirchenchor angehört, läuft in der Prozession mit und ist auf dem Foto zu sehen.

Beim Kirchenchor sind u.a. zu erkennen: Friseurmeister Julius Limb, Fritz Seilnacht, Hans Guth und Oberlehrer Eugen Steidlinger.

Standort des Fotografen: 47.883823, 8.344949

Hochzeitszug vor den Gasthäusern »Löwen« und »Ochsen«, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Heiler zur Verfügung.

Ein Hochzeitszug bewegt sich durch das Städtchen. Auf dem Foto ist das frischgetraute Ehepaar nicht zu sehen, sondern nur die Hochzeitsgäste, die sich am Schluss des Zuges eingereiht haben. Eben gehen sie über den oberen Rathausplatz, vorbei an den Gasthäusern »Löwen« und »Ochsen«. Passanten bleiben stehen und schauen zu. Im Hintergrund ist vor dem »Löwen« ein kleines Gärtchen zu sehen, in dem zwei stattliche Bäume wachsen. Dahinter ist das ehemalige Gasthaus »Sonne« zu erkennen, in dessen linken Gebäudehälfte die Stadtmühle untergebracht ist.

Standort des Fotografen: 47.884227, 8.345091

Umzug in der Oberen Hauptstraße zum 100. Jubiläum der Feuerwehr, 1963

Dieses Foto stellte uns dankenwerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Der Höhepunkt ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt. Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Dieser Motivwagen wird von Kühen gezogen. Flankiert wird er von zwei »Germanen« mit Wikingerhelmen.

Die Kostüme hatten teilweise bereits beim Festzug anlässlich der Stadterhebung 1951 oder an Fasnachtsumzügen in den Vorjahren Verwendung gefunden. 

Standort des Fotografen: 47.884518, 8.345531

Umzug in der Oberen Hauptstraße zum 100. Jubiläum der Feuerwehr, Juni 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt. Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Die junge Bürgerwehr in historischen Uniformen von 1848 marschiert gerade am Gasthaus »Ganterbräu« vorüber.  Schaulustige folgen dem Festzug.

1862 hatten sich rund 70 Bürger zum Eintritt in eine Freiwillige Feuerwehr bereit erklärt und sich verpflichtet, für ihre Uniform und Ausrüstung selbst aufzukommen. Am 29. März 1863 erfolgte dann die eigentliche Gründung der Wehr, nachdem die badische Regierung ihre Statuten genehmigt hatte.

Standort des Fotografen: 47.884518, 8.345531

Umzug in der Oberen Hauptstraße zum 100. Jubiläum der Feuerwehr, Juni 1963

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

1963 feiert die Freiwillige Feuerwehr Löffingen ihr 100. Gründungsjubiläum. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Festzug durch das Städtchen. Die Häuser sind beflaggt und mit Reisig geschmückt. Hier zieht man gerade vom oberen Rathausplatz kommend die Obere Hauptstraße hinauf. Links steht das Gasthaus »Ganterbräu«. Frauen in historischen Kostümen haben sich eingereiht und tragen alte Löscheimer. Sie gehören dem Turnerbund an.

Dahinter folgt die »Leitermannschaft« mit goldenen Helmen, die die Feuerspritze aus dem Jahre 1806 mit sich führen, die normalerweise im Heimatmuseum steht. Schaulustige folgen dem Festzug.

1862 hatten sich rund 70 Bürger zum Eintritt in eine Freiwillige Feuerwehr bereit erklärt und sich verpflichtet, für ihre Uniform und Ausrüstung selbst aufzukommen. Am 29. März 1863 erfolgte dann die eigentliche Gründung der Wehr, nachdem die badische Regierung ihre Statuten genehmigt hatte.

Standort des Fotografen: 47.884518, 8.345531

Wirtshausschild des früheren Gasthauses »Sonne«, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 26 ist mit »Wirtshausschild zur Sonne« betitelt. Zu sehen ist das schmiedeiserne Wirtschausschild, das an der »alten Sonne« am Oberen Rathausplatz hing. Als dieses Foto aufgenommen wurde, war der Gastbetrieb bereits eingestellt. Das Schild blieb aber erhalten und wurde 1930 beim Gasthaus »zum Lamm« (Kirchstr. 29) aufgehängt, das in Gasthaus »zur Sonne« umbenannt wurde. Dort hängt es bis heute.

Standort des Fotografen: 47.883707, 8.344609

Oberer Rathausplatz mit Rathaus und Gasthaus »Sonne«, 1921

»Badische Heimat«, Heft 1-3, Karlsruhe, 1921

In der Zeitschrift »Badische Heimat« erschien 1921 ein neunseitiger Artikel über Löffingen, der mit 28 Ansichten des Städtchens illustriert war. Anlass für den Bericht war offenbar der Großbrand von 1921. Die Zeitschrift wurde von dem 1909 gegründeten »Landesverein Badische Heimat e.V.« herausgegeben. Der Artikel wurde von seinem Schriftleiter, Max Wingenroth (1872-1922) verfasst, der Kunsthistoriker und Leiter der Städtischen Sammlungen in Freiburg war. Der Artikel führt seine Leser in Form eines Rundgangs durch das Städtchen.

Das Foto Nr. 10 ist irrtümlich mit »Rathaus und Gasthaus zum Löwen« betitelt. Zu sehen ist in Wirklichkeit der obere Rathausplatz mit dem Rathaus und dem Gasthaus »zur Sonne«.

Wingenroth beschreibt die Ansicht mit den Worten: »Wirksam steht in der Mitte dieses Platzes nach allen vier Seiten frei, das Rathaus, in der Geschlossenheit seiner Bauerscheinung erfreulich und den Platz gut in zwei Hälften teilend.«

Standort des Fotografen: 47.884155, 8.345170

Narrengruppe vor dem früheren Gasthaus »Sonne«, Fasnacht 1924

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Dieses Gruppenfoto wird auf dem oberen Rathausplatz vor der »Sonne« aufgenommen. Das Wirtshausschild »Gasthof z. Sone«, das auf älteren Ansichten an der Fassade zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss zu sehen ist, ist verschwunden. Das Foto entsteht also nach 1920, als das Gasthaus seinen Betrieb eingestellt hat und darin Wohnungen zur Behebung der damaligen Wohnungsnot eingerichtet wurden.  

Vermutlich wird das Foto 1924 aufgenommen und zeigt eine Bändertanzgruppe. In diesem Jahr wird an Fasnacht ein »Nationales und internationales Tanzfest« mit öffentlichem »Tanzwettstreit« veranstaltet. Die Gruppe posiert auf zwei großen Holzschlitten, die aneinander gekettet sind. Vermutlich stellen sie »Franzosen« dar, ihre Kostüme muss man sich in den franzöischen Nationalfarben blau-weiß-rot vorstellen.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, Fritz Adrion, ???, ???, ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Klara Bieler, ???, ???
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, Jakob Schreiber

Standort des Fotografen: 47.883808, 8.344775

Umzugswagen mit Römerinnen und Römer, Fasnacht 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

1952 lautete das Motto der fünften Jahreszeit: »Als die Römer frech geworden«. Das Volkslied erzählt die Geschichte der Varusschlacht im Teutoburger Wald. Die Römerinnen und Römer, die hier auf einem Umzugswagen stehen, der von Pferden gezogen wird, wirken indes gar nicht frech, sondern allenfalls dekadent – und ein bisschen durchgefroren.

Der Prunkwagen war recycelt:  Ein halbes Jahr zuvor beim Festumzug anlässlich der Stadterhebung am 27. Mai 1951 hatten darauf nicht Römerinnen und Römer, sondern die spätere Königin Marie-Antoinette mit ihrem Gefolge gestanden.

Der Wagen fährt gerade über den verschneiten Rathausplatz, an dem kleinen Vorgärtchen vor dem Gasthaus »zum Löwen« vorbei. Im Hintergrund ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu sehen, in dem sich zu diesem Zeitpunkt in der linken Gebäudehälfte die Stadtmühle und rechts Wohnungen befanden.

Standort des Fotografen: 47.883949, 8.344960

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen«, ca. 1896-1900

Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen
Stadtarchiv

Diese colorierte Mehrbildkarte zeigt fünf lithografische Ansichten. Oben in der Mitte ist eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen. Darunter ist das Rathaus und daneben der obere Rathausplatz mit den beiden Gasthäusern »zum Löwen« und »zum Ochsen« abgebildet. In den Ecken oben links und rechts werden zwei neue Sehenswürdigkeiten gezeigt, die Löffingen damals zu bieten hatte: Das neue Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Kriegsteilnehmer 1870/71 und die neue Wallfahrtskirche Witterschnee.

Die Ansichtskarte wird laut rückseitigem Poststempel am 17. September 1908 versandt. Vertrieben wird sie aber bereits seit der Jahrhundertwende und die Ansichten datieren etwa aus den Jahren 1896 bis 1900.