Haus Welte in der Kirchstraße, ca. 1986/87

Sammlung Familie Waßmer

Das Haus von Christine Welte ist frontal zu sehen. Wohnhaus und Ökonomiegebäude sind zu dieser Zeit in einem desolaten Zustand. Das Scheunentor rechts gehört zu der Gemeindescheuer, die an das Haus Welte angebaut ist.

Die beiden Häuser bilden bis zum Abbruch 1988 den Eckpunkt in der Häuserfront der Kirchstraße. Ende der 1980er Jahre kauft die Stadt Löffingen beide Gebäude und reißt sie ab. An ihrer Stelle entsteht ein Neubau, in dem die Tourist-Information, die Bücherei, das Heimatmuseum und das Stadtarchiv untergebracht sind.

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.345422

Haus Kirner in der Kirchstraße, 1989

Stadtarchiv

Das Haus von Richard Kirner ist der ehemalige Mayerhof des Klosters St. Blasien. Von hieraus verwaltete der vom Kloster eingesetzte Verwalter die Klosterbesitzungen der Umgebung. Links hinten im Bild fehlt das Haus Welte. Für das Kultur- und Fremdenverkehrzentrum  (KFZ) werden gerade die Fundamente ausgehoben.

Haus Maier in der Kirchstraße, 1989

Stadtarchiv

Baufällig ist das Haus des Landwirts Karl Maier, als dieses Foto 1989 entsteht. Unübersehbar ist der Riß im Mauerwerk, der sich über dem Scheunentor erstreckt. Wenige Jahre nach dem Entstehen dieser Aufnahme wird das Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Dabei kann das landwirtschaftliche Anwesen auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das Haus gehörte ursprünglich zum Nachbargebäude, dem Mayerhof des Klosters St. Blasien. 1811 wurde dieser Teil des Hofes mit Stall und Scheune abgetrennt und verkauft.

Standort des Fotografen: 47.883884, 8.345335

Haus Krieg in der Kirchstraße, ca. 1989

Stadtarchiv

Das Haus des Viehhändlers Karl Krieg ist eigentlich eine Scheune. Sie hatte einige Vorbesitzer. Das Gebäude wurde als Zehnscheuer der fürstenbergischen Herrschaft errichtet. Hier mussten die zinspflichtigen Bauern ihren jährlichen Getreidezehnt abliefern. Das Getreide wurde eingelagert und ausgedroschen. Mit dem Ende der Fürstentums Fürstenberg 1815 wurde das Gebäude an den »Löwen«-Wirt verkauft. 1933 erwarb Karl Krieg die »Löwenschier«, wie sie fortan genannt wurde,  und nutzte sie für sein Gewerbe.

Die Häuserzeile setzt sich fort mit dem Haus Maier (Kirchstr. 7) und dem Haus Kirner (Kirchstr. 5), in dem sich die Fahrschule Mogel befindet. Das anschließende Haus an der Ecke wurde kürzlich abgerissen. Dort entsteht  gerade das städtische Gebäude mit dem Tourismusbüro, der Stadtbibliothek und dem Heimatmuseum.

Standort des Fotografen: 47.883566, 8.345041

Haus Adrion in der Alenbergstraße, 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.

Der Gipsermeister Fritz Adrion (1897-1971) hatte das Grundstück in der Alenbergstraße 1923 nach dem Großbrand  gekauft. Er war mit Rosa Adrion geb. Berger (1898-1973) verheiratet. Sie errichteten auf dem Grundstück ein einstöckiges Wohnhaus mit Werkstatt und Scheune.  

Das Foto entstand vermutlich an Fronleichnam, denn die Fassade des Hauses ist mit Tannenreisig dekoriert.

Standort des Fotografen: 47.886463, 8.343046

Hochzeitsgesellschaft Winkler / Vogelbacher in der Alenbergstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Eine Hochzeitsgesellschaft hat sich in der Alenbergstraße vor dem Haus des Blechnermeisters Otto Ganter aufgebaut. In der Mitte steht das Brautpaar Helmut Winkler (1929-2009) und Luise Winkler geb. Vogelbacher (1930-2010). 

1.Reihe, sitzend/stehend, v.l.n.r.: Luise Binder (geb. Fehrenbach), Bräutigamsmutter ??? Winkler, Brautmutter Karolina Vogelbacher (geb. Fehrenbach, 1906-1993), Brautjungfer Irmgard Bader, Brautjungfer Helga Reichenbach, Maria Fehrenbach (geb. Glunk), ??? (geb. Fehrenbach)

2.Reihe, v.l.n.r.: Alfons Schlenker (1937-1998), Irma Zepf (verh. Hasenfratz), ???, Anneliese Vogelbacher (verh. Rappenegger), Maria Vogelbacher (verh. Kaufmann), Braut Luise Winkler (geb. Vogelbacher), Bräutigam Helmut Winkler, Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Rosmarie Fehrenbach (verh. Götz), ???, Klara Zepf (geb. Fehrenbach)

3.Reihe, v.l.n.r.: Mathilde Schlenker (geb. Fehrenbach, 1907-1980), Olga Fehrenbach (verh. Streit), Elisabeth Zepf (verh. Isele, 1930-2012), Erna Bader (geb. Mutterer), Luise Bader (geb. Straub), ???, Pfarrer Karl Weickhardt (1905-1977), ???, Karl Fehrenbach, Zimmermeister Eugen Fehrenbach (1901-?)

Standort des Fotografen: 47.885676, 8.343771

Haus Köpfler in der Eggertenstraße als Brandruine, Januar 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heinz Albrecht zur Verfügung.

In der Nacht zum 18. Januar 1971 brennen in der Eggertenstraße zwei Häuser vollständig ab. Ein drittes Haus wird stark beschädigt.

Um 2.15 Uhr nachts wird die Löffinger Wehr mit Sirenen alarmiert und ist bereits acht Minuten später in vollem Einsatz. Trotzdem ist das Haus des kaufmännischen Angestellten Alfred Köpfler (Eggertenstr. 3) genauso wenig zu retten, wie das angrenzende Haus (Eggertenstr. 2), das der Stadtgemeinde Löffingen gehört und von einer italienischen Familie bewohnt wird. Die Wehren aus Löffingen, Seppenhofen, Dittishausen und Neustadt können aber ein Übergreifen des Feuers auf die Häuser der Kirchstraße und auf die Metzgerei Bank (Untere Hauptstr. 3) verhindern.

Die abgebrannten Häuser werden nicht wieder aufgebaut. Stattdessen legt man auf der Freifläche einen Parkplatz an, sodass das bis dahin eng verwinkelte »Eckeret« sein typisches Gepräge verliert.

Standort des Fotografen: 47.883562, 8.344323

Familie Preuß mit Kühen vor ihrem Haus in der Eggertenstraße, ca. 1920-1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zu diesem Gruppenfoto versammelt sich die Familie von Architekt und Landwirt Johann Preuß vor ihrem Haus in der heutigen Eggertenstraße. Sogar die Kühe und Ochsen holen sie aus dem Stall und präsentieren sie stolz dem Fotografen. Preuß hatte 1909 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Agathe geb. Sibold hatte das Anwesen von ihren Eltern übertragen bekommen.

Das Haus brennt im Januar 1971 ab. Die Brandruine wird abgetragen und das Haus nicht wiederaufgebaut.

Standort des Fotografen: 47.883490, 8.344412

Haus Rebholz am unteren Rathausplatz, 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Blick geht zum Haus von Anton Rebholz im Bildmittelpunkt, einem Bauernhaus. Über eine mehrstufige Doppeltreppe mit schmiedeeisernem Geländer erreicht man den Hauseingang. Daneben befindet sich ein Scheunentor mit Rundbogen. Im zweiten Stock reihen sich Fenster an Fenster, so dass sich die hölzernen Läden überlappen. Der Holzschuppen auf dem Schulhof steht direkt an der Giebelwand. Hinter dem Schulhof mit seinen kleinen Bäumchen sieht man den Giebel des früheren Gasthauses »Sonne«.

Standort des Fotografen: 47.883730, 8.344072

Bäckerei Straub und »alter Benzbau« in der Unteren Hauptstraße, ca. 1918-1921

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Mit seiner großen Scheuneneinfahrt sieht das Haus Straub noch wie ein Bauernhaus aus. Das zweistöckige Haus unterscheidet sich von den umstehenden höheren Gebäuden. Darin befand sich über Jahrzehnte hinweg eine Bäckerei und eine Bierwirtschaft. Seit 1910 betrieb der Bäckermeister Ernst Straub (1881-1935) nur noch die Bäckerei. Er war gebürtig aus Bräunlingen und hatte am 1. Februar 1910 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau war Johanna Straub geb. Faller (1885-?).

Neben der Eingangstür zum Geschäft weist ein schmiedeeisernes Schild mit einer Brezel darauf hin, dass sich hier ein Bäckerladen befindet. Zwei Gauben zeigen, dass ein Teil des Dachgeschosses ausgebaut ist und als Wohnraum genutzt wird. Der Stromständer auf dem Dach beweist, dass das Haus an das neu installierte Stromnetz angeschlossen ist.

Der Besitzer des Wohngebäudes (Untere Hauptstr. 8) im Hintergrund links ist Sägewerkbesitzer Josef Benz. Das Haus wird »alter Benzbau« genannt, um es vom »neuen Benzbau«, einem Mehrfamilienhaus in der Ringstraße, zu unterscheiden.

Das Foto wird 1921 in der Zeitschrift »Badische Heimat« veröffentlicht.

Standort des Fotografen: 47.883463, 8.343854

Umzugswagen auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1913

Sammlung Familie Waßmer

»Türkei!!« steht in großen Buchstaben auf dem Wagen, der von Pferden gezogen wird und gerade das Mailänder Tor verdeckt. Es ist Fasnacht. Und das Motto in diesem Jahr sind persiflierende Darstellungen verschiedener Völker und Nationen. Dieser Wagen ist so gestaltet, wie man sich (damals) das Osmanische Reich vorstellt: Vier Türmchen mit Halbmonden an der Spitze krönen den Wagen. Darauf stehen kostümierte Frauen, davor Männer. Die strikte Geschlechtertrennung könnte daraufhin deuten, dass es sich bei dem Motivwagen um die Darstellung eines Harems handeln soll, mit Haremsfrauen oben und den Haremswächtern unten. Schließlich übt die Institution des Harems im christlichen Europa jener Zeit eine starke Faszination aus und wird breit rezipiert.

Im Hintergrund ist das zweistöckige Wohnhaus von Metzger Wilhelm Werne (Demetriusstr. 11) mit Stalltür und Scheunentor zu erkennen. Das Anwesen brennt beim Großbrand 1921 ab. Das Bild ist eine der seltenen Fotografien, auf dem das Haus vollständig zu sehen ist. Daneben das alte Mailänder Tor (Demetriusstr. 12) ist leider vom Umzugswagen komplett verdeckt. Links daneben schließt sich das Haus von Flaschnermeister Ferdinand Willmann (Demetriusstr. 13) an.

Standort des Fotografen: 47.883849, 8.343755