Narrengruppe in der Maienlandstraße, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine fröhliche Schar von Fasnachtsnärrinnen bewegt sich im Gänsemarsch durch die Maienlandstraße. Vorneweg marschiert eine Akkordeonspielerin und haut in die Tasten. Es wird laut dazu gesungen.

V.l.n.r.: Lotte Ratzer, Margret Adrion, Claudia Beha, Agnes Beha, Hildegard Beha, Marta Adrion, Inge Mayer, Else Egle (geb. Ganter), ???, ???.

Im Hintergrund ist das Haus Strobel (Maienlandstr. 3) zu sehen, in dem der Schreinermeister Fritz Strobel seine Werkstatt betreibt. Am linken Bildrand steht neben einem Misthaufen an der Einmündung zur Ringstraße ein geschnitzter Wegweiser, der die Richtung zum Wildpark weist.

Standort des Fotografen: 47.884217, 8.343522

2 Fotos: Martinsumzug mit St. Martin auf dem Pferd, ca. 1973

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Die Kinder halten selbstgebastelte Laternen in den Händen und singen aus voller Kehle das Sankt-Martin-Lied und »Rabimmel Rabammel Rabum«. Dass es einen Martinsumzug gibt, ist der Familie Fehrenbach zu verdanken, die ihn in Eigenregie organisiert. Auf dem Pferd sitzt die Tochter Sabine Fehrenbach. Erst später übernimmt der Kindergarten die Organisation.

Standort des Fotografen: 47.880111, 8.342470

Umzugswagen »Olympia-Express« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1971

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Am Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9) vorbei rollt die Eisenbahn. Tsch-tsch-tsch! Es ist nicht einfach irgendeine Bahn, sondern der »Olympia-Express« Nr. 75-1872! Schließlich lautet das diesjährige Motto der Fasnacht: »Olympia in Bavaria«. Der Zug bringt die Menschen offenbar direkt vom Fasnachtsumzug in Löffingen nach München. 

Schließlich findet dort vom 26. August bis 11. September 1972 die XX. Olympiade statt. Überschattet werden die Sommerspiele von dem Terroranschlag auf die israelische Mannschaft bei der 11 Athleten ermordet werden.

Standort des Fotografen: 47.884428, 8.346344

Narrengruppe vor dem Haus Jordan in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1939

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elke Moser und Alexandra Scholl zur Verfügung.

Die Sonne ist das Erkennungszeichen dieser Narrengruppe. Sie strahlt hoch oben auf dem – von Kühen – gezogenen Umzugswagen. Die Gruppe selbst ist in lange wallende Gewänder gekleidet, die strahlend weiß sind. Offenbar verehren sie das Sonnenlicht. Und tatsächlich hat sich die Sonne an diesem Rosenmontag hinter den Wolken hervorgewagt und scheint. Der Schnee in der Oberen Hauptstraße ist fast vollkommen weggeschmolzen. Im Hintergrund sind die Häuser von Ida Jordan (Obere Hauptstr. 21) und Karl Wölfle (Obere Hauptstr. 23/25) zu sehen.

Das Foto ist vermutlich an Fasnacht 1939 entstanden. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der »Laternenbrüder« geht es thematisch um »die Heimat in grauer Vorzeit«, um »Sitten und Gebräuche, Leben und Treiben der Vorfahren aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit bis zur Besiedlung des Landes durch die Kelten«. Auch in der Religion der Germanen gelten die Sonnenfeste wie Mittsommerfest und Mittwinterfest als hohe Feiertage. In der nordischen Mythologie wird die Sonne als Sonnengöttin Sol verehrt.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Franz Bader (1901-1986)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.885134, 8.349883

Kinderumzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

Ingeborg Fuß, die Frau des Bäckermeisters Walter Fuß schaut lachend zum Fotografen. An beiden Händen führt sie links ihre Tochter Gudrun als Fliegenpilz und rechts als Cowboy verkleidet ihren Sohn Diethelm. Es ist Fasnacht. Über den verschneiten Rathausplatz führt der Kinderumzug.

Im Hintergrund ist das Rathaus und daneben die »alte Sonne« zu erkennen. Sie wird 1972 abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen. Noch befindet sich die »Volksbank« im Erdgeschoss des Rathauses, in einem Teil der früheren Markthalle.

Standort des Fotografen: 47.884016, 8.344871

Umzug »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

»Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«, lautet das Fasnachtsmotto 1935. Dabei war Christoph Kolumbus gar nicht der erste Europäer, der den amerikanischen Kontinent betrat. Außerdem glaubte er bis zu seinem Tod irrtümlich, einen Seeweg nach Indien entdeckt zu haben. Folglich nannte er die indigene Bevölkerung Amerikas »Indianer«, ein kolonialistischer Begriff, der beibehalten wurde und teilweise bis heute verwendet wird.

Über den oberen Rathausplatz bewegt sich das Flaggschiff von Kolumbus, die »Santa Maria«. Viel Rauch steigt auf, schließlich sind Kanonen im Einsatz. Die Seefahrer kommen nicht als Entdecker, sondern als Eroberer. Davor marschiert eine Gruppe »Indianer«, wie man sich unzivilisierte »Wilde« vorstellt. Ganz vorneweg ist »Uncle Sam« zu sehen, eine Nationalallegorie für die Vereinigten Staaten. Er trägt einen Zylinder und eine – eigentlich gestreifte, aber hier – karierte Jacke.

Standort des Fotografen: 47.884122, 8.345024

20-Jährige mit Narrenbaum in der Maienlandstraße, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Durch die Maienlandstraße tragen die 20-Jährigen den über 20 Meter langen Narrenbaum ins Städtchen. Sie hatten sich zuvor am Gasthaus »Pilgerhof« gesammelt. Gleich werden sie auf dem unteren Rathausplatz ankommen, den Baum vor dem Café »Fuß« aufstellen und auf die Laterne der »Laternenbrüder« vereidigt werden. Der 20-Jährige ganz links ist Peter Rieck.

Die jungen Frauen, die neben den 20-Jährigen herlaufen, sind v.l.n.r. ??? Müller, Erika Kirner, Waltraud Kuttruff, Ursula Bank (verh. Zahn), ??? Straub. Dahinter marschieren Christa Trenkle und Ilse Höcklin. Der Junge ganz rechts ist Thomas Rebholz.

Standort des Fotografen: 47.884819, 8.342990

20-Jährige mit Narrenbaum in der Maienlandstraße, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« tragen die 20-Jährigen den Narrenbaum ins Städtchen. Sie hatten sich zuvor am Gasthaus »Pilgerhof« gesammelt. Gerade marschieren sie am Haus der Witwe Kreszentia Honold (Maienlandstr. 2) vorbei. Daneben ist das Anfang der 1960er Jahre erbaute Wohn-und Geschäftshaus vom »Maler-Sibold« (Maienlandstr. 4) zu sehen. Gleich werden die Zwanzigjährigen am unteren Rathausplatz ankommen, den Baum vor dem Café »Fuß« aufstellen und auf die Laterne der Laternenbrüder vereidigt werden.

Vorne rechts marschiert Lore Vogelbacher (verh. Jordan, geb. 1950). Die 4. v.r. ist Marianne Fehrenbach (verh. Brugger, geb. 1950). Die Gesichter der restlichen 20-Jährigen sind hinter dem Narrenbaum versteckt.

Standort des Fotografen: 47.884209, 8.343463

2 Fotos: Stadtmusik und Laternenbrüder in der Maienlandstraße, Fasnacht 1970

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Unter lautem Tschingderassabum zieht die Stadtmusik durch die Maienlandstraße in Richtung Städtchen. Ihr folgen die Laternenbrüder mit der großen Laterne, die auf einem Karren von einem Schimmel gezogen wird. Der Kutscher trägt die Uniform, die Spielmannszug und Stadtmusik in den 1950er Jahren immer an Fasnacht getragen haben.

Es ist »Schmutziger Dunschdig«. Die 20-Jährigen tragen, vom Gasthaus »Pilgerhof« kommend, den Narrenbaum ins Städtchen, wo sie ihn gleich auf dem Rathausplatz aufstellen werden. Eine Schar Kinder begleitet den Zug. Der Umzug kommt gerade am Haus und Schopf von Pflästermeister Ludwig Storz (Maienlandstr. 10). Links daneben ist das Haus von Otto und Mathilde Lehmann (Maienlandstr. 12) zu sehen.

Bei den Musikanten sind u.a. zu sehen: Jutta Adrion (verh. Knöpfle), Annemarie Hepting (verh. Kirmeier), Conrad Jonner, Johann Maier, Walter Müller, Jürgen Zepf.

Bei den Kindern sind u.a. Monika Kuster und Hannelore Egle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885211, 8.342547

Umzugswagen beim Kreisfeuerwehrfest, 6./7. Juni 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helga Horn zur Verfügung.

1953 findet nicht nur das Kreisfeuerwehrfest in Löffingen statt. Zugleich feiert die Löffinger Wehr ihr 90. Gründungsjubiläum. Beim Festumzug in Richtung Festhalle fährt ein mit Blumen geschmückter Festwagen mit, der von der Familie Adrion gestaltet wurde. Der von einem Pferd gezogene Wagen wird von einer Fahne mit dem Löffinger Wappen gekrönt.

Der kleine Zwerg auf dem Rosenwagen ist der fast 5-jährige Werner Adrion (geb. 1948). Der Fuhrwerker ist Adolf Modisbacher (geb. 1933), der bei der Weinhandlung Benitz arbeitet. Mädchen in langen weißen Kleidern und mit Blumenkränzen im Haar begleiten den Wagen.

Die Mädchen in langen Kleidern sind v.l.n.r.: Irma Zepf (verh. Hasenfratz), ???, ???, ???, Inge Sauter (verh. Benitz), Elisabeth van den Heuvel (verh. Laule), Irmgard Guth (verh. Zepf, 1937-2021)

Standort des Fotografen: ???

Narrengruppe in der Maienlandstraße, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« tragen die 20-Jährigen den Narrenbaum ins Städtchen. Vom Gasthaus »Pilgerhof« kommend, marschieren sie gerade am Haus der Witwe Kreszentia Honold (Maienlandstr. 2) vorbei. Dort begegnet ihnen eine Gruppe Narren, die als Bäcker verkleidet ist, darunter Herbert Kienzler und Inno Zahn.

Gleich werden die 20-Jährigen am unteren Rathausplatz ankommen. Im Hintergrund ist bereits das Mailänder Tor zu sehen. Danaben sind zwei Ruinen erkennbar: Das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13) und das rückseitig angebaute Haus Schultheiß (Maienlandstr. 1) haben kurz zuvor gebrannt und sind völlig zerstört.

Standort des Fotografen: 47.884549, 8.343166

Stadtmusik in der Unteren Hauptstraße, ca. 1939

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Daniela Scherzinger zur Verfügung.

Die Stadtmusik marschiert durch die Untere Hauptstraße. Vorneweg wird der Schellenbaum getragen, der um das Jahr 1870 von den Löffinger Handwerkern gestiftet sein soll. Der Dirigent ist Rupert Hepting (1905-1990). Die Musiker ziehen am »alten Benz-Bau« (Untere Hauptstr. 8) vorbei und sind an der Kreuzung zur Seppenhofer Straße angelangt. Aus welchem Anlass die Stadtmusik aufspielt, ist unbekannt. Eventuell umrahmt sie die Beerdigung von dem verstorbenen Lehrer Eugen Steidlinger (1873-1939), der am 14. Dezember 1939 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen wird.

Eindeutig ist, dass das Foto in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden ist. Denn an dem hölzernen Masten, der auf der linken Straßenseite steht, ist ein antisemitisches Schild angebracht: »Juden sind hier nicht erwünscht«, ist darauf zu lesen. Auch wenn in Löffingen in den 1930er Jahren keine jüdischen Einwohner leben, so ist doch die öffentliche Diskriminierung von Juden unübersehbar. Gleich mehrere antisemitische Straßenschilder sind in dieser Zeit an den verschiedenen Ortseingängen angebracht. 

Standort des Fotografen: 47.882680, 8.343532