2 Fotos: Stadtmusik beim Festumzug in der Unteren Hauptstraße, ca. 1988

Archiv Stadtmusik Löffingen

Die Umzugsstrecke des Festumzuges ist dicht von Zuschauer*innen gesäumt. Auf den Gehwegen beim »alten Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und beim Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) drängen sich die Menschen. Die Straßen sind mit Fahnen geschmückt. Welches Fest hier gerade gefeiert wird? Vermutlich das Städtlefest!

Auch die Stadtmusik reiht sich in den Festumzug ein. Vorneweg marschiert der Trommlerzug. Es folgt mit dem Dirigentenstab Ingrid Zimmermann (verh. Fromm) aus Friedenweiler, die die Musiker anführt.

oberes Foto
V.l.n.r.:
1 Joachim Knöpfle, 2 Bernhard Adrion, 3 Matthias von Dungen, 4 Andreas Birkenberger, 5 Johann Maier (Jogi), 6 Edwin Kuttruff (große Trommel), 7 Joe Kuttruff, 8 Roland Vogt

unteres Foto
V.l.n.r.:
1 Ingrid Zimmermann (verh. Fromm), 2 Ulrich Keller (Posaune), 3 Klaus Köpfer (Tuba), 4 Klaus Egle (Trompete), 5 Karl Binder (Posaune), 6 Ralf Bausch (Waldhorn), 7 ???, 8 Georg Köpfler (Posaune), 9 Jürgen Gauger (Waldhorn), 10 ???, 11 ???, 12 Waldemar Zepf (Trompete)

Standort des Fotografen: 47.882770, 8.343520

»Laternenbrüder« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Edith Biedenbach zur Verfügung.

Beim Umzug am »Fasnet Mändig« beteiligen sich natürlich auch die »Laternenbrüder«. Die Narrenräte tragen blaue Fuhrmannskittel und schwarze Rundhüte. Noch gehen sie zu Fuß, denn einen »Fässlewagen«, auf dem sie die Umzugsstrecke mitfahren könnten, haben sie noch nicht. Aber die Laterne ist bereits seit ihrer Gründung 1889 das Symbol und wird deshalb auch beim Umzug vorneweg getragen.

Wer erkennt die »Laternenbrüder«?
V.l.n.r.: 1 Edmund Laufer (1922-1990), 2 Karl Guth, 3 ???, 4 Karl Koch sen.

Karl Koch sen. ist 1959/60 Narrenvater und Karl Guth amtiert 1961/62.

Im Hintergrund ist das Rathaus und das Kriegerdenkmal zu sehen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das schmiedeeiserne Gitter, das bis dahin das Denkmal umfasste, entfernt und für die Rüstungsproduktion eingeschmolzen. Seitdem ist das Denkmal von einem einfach Maschendrahtzaun umgeben. Dahinter ist die Stadtwaage zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883969, 8.344822

2 Fotos: Turner*innen als Hexen beim Umzug, Fasnacht 1989

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim »scharfen Eck« zieht der Narrenumzug vorüber. Die Turner*innen des Turnerbundes beteiligen sich als Gruppe und haben sich als Hexen verkleidet. Damit machen sie der 1934 gegründeten Hexengruppe Konkurrenz. Doch ihre Anzahl ist nicht auf 28 beschränkt und ihr gehören auch nicht nur Männer an. Gewisse Ähnlichkeiten, wie rot-weiße Ringelsocken und Strohschuhe, zu den echten Löffinger Hexen sind sicherlich nur rein zufällig.

Zu sehen sind in alphabetischer Reihenfolge u.a. Marc Brugger, Marianne Brugger (geb. Fehrenbach), Norbert Brugger, Ulrike Heiler, Lore Isele, Regina Isele, Lydia Kaiser, Birte Meder, Renate Meder und Klaus Ruf

Standort des Fotografen: 47.884459, 8.345568

Ehrennarren der »Laternenbrüder« beim Umzug, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Auch die Ehrennarren der »Laternenbrüder« reihen sich in den Narrenumzug am »Fasnet Mändig« ein. Soeben ziehen sie durch die Obere Hauptstraße, vorbei an der Stadtapotheke (Obere Hauptstr. 7), die von Helene Knödler (1926-1990) betrieben wird. Ein Schilderjunge geht vorneweg. Es folgen fünf ehemalige Narrenräte, die in blaue Fuhrmannskittel gekleidet sind.

V.l.n.r.: 1 Stephan Burger (Schilderjunge), 2 Joseph Benitz, 3 Ernst Krauß, 4 Engelbert Müller, 5 Anselm Zepf, 6 Edmund Laufer

Standort des Fotografen: 47.884480, 8.345847

2 Fotos: Umzugswagen der »Dilldappen« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1973

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Aktuelle Märchen im Löffinger Narrenspiegel« lautet das diesjährige Motto des Fasnacht. Und da überrascht es nicht, dass sich am »Fasnet Mändig« ein riesiger Drache seinen Weg durch die Obere Hauptstraße ins Städtchen bahnt. Eben kommt der Umzusgwagen beim »Küferstüble« (Obere Hauptstr. 5) und Haus Waibel (Obere Hauptstr. 3) vorbei.

In roter Schrift steht an den Umzugswagen »Dilldappen« geschrieben – der Name einer Narrengruppe! Sie bereichert allährlich die Fasnacht mit eigenen, originellen Beiträgen. Die Gruppe ist aus einer Stammtischrunde hervorgegangen, die sich im Gasthaus »Sonne« trifft. Auf den Fotos sind die »Dilldappen« ???, ???, ??? und ??? zu erkennen. Sie tragen historische Kostüme. Ob sie die Drachenbezwinger sind?

Einige Zuschauer*innen am Straßenrand bücken sich gerade zum Boden, um ein paar Bonbons aufzuheben, die vom Umzugswagen verteilt wurden. Nicht nur Kinder freuen sich über die Kamellen, sondern offensichtlich auch Erwachsene.

Standort des Fotografen: 47.884500, 8.345722

»Ösch-Fuzzys« in der Unteren Hauptstraße, Fasnacht 1993

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Schmutzigen Dunschdig« zieht das närrische Volk durch die Straßen des Städtchens. Da dürfen natürlich die »Ösch-Fuzzys« nicht fehlen. Vorneweg marschiert musizierend Dieter Vierlinger. Es folgen Franz Hofmeier, Georg Dieterle, [Achim Schropp] (verdeckt) und Konrad Schwörer.

Sie sind leicht »orientalisch« gekleidet – von den Strohschuhen einmal abgesehen. Aber die Pluderhose und die Kopfbedeckung erinnern doch an traditionelle Kleidung aus dem orientalischen Raum bzw. an deren fantasievolle Interpretation. Die Mützen, die sie tragen, könnten als »Fes« durchgehen. Sie scheinen an die klassische rote, flache, zylindrische Kopfbedeckung mit Quaste angelehnt zu sein, die in vielen Ländern des Nahen Ostens verbreitet ist. Offenbar wollen die Musiker der »Ösch-Fuzzys« Multikulti nach Löffingen bringen. Hinter ihnen folgen Mitglieder der Hexengruppe, die in europäische Nationalfarben gekleidet und geschminkt sind.

Im Hintergrund sind Zuschauer*innen auf dem Balkon vom Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) zu sehen, die das närrische Treiben beobachten.

Standort des Fotografen: 47.883568, 8.343905

2 Fotos: Narrengruppe in europäischen Nationalfarben, Fasnacht 1993

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Jahr 1993 ändert sich für Europa einiges: Mit dem Inkrafttreten des Vertrags von Maastricht am 1. November wird die Europäische Union (EU) gegründet, und Europa rückt enger zusammen. In Löffingen spiegelt sich diese neue europäische Perspektive sogar in der Fasnacht wider.

Das Motto lautet: »Europa kumm, mir sin so wit! Alli Narre mache mit.« Diese Narrengruppe hat sich in den Nationalfarben der europäischen Länder gekleidet und geschminkt. Ob Norwegen, Frankreich oder Polen – die Narren sind hier als farbenfrohe Symbole europäischer Vielfalt unterwegs. Ihre Kostüme bestehen aus großen, mit Stoff überzogenen Polsterungen, wodurch die Figuren besonders auffällig wirken. Dargestellt sind nicht nur die 12 Mitgliedsstaaten, sondern auch Beitrittskandidaten in Mittel- und Osteuropa. Die proeuropäische Botschaft des Mottos zeigt, wie auch im Schwarzwald und auf der Baar die Idee eines vereinten Europas gefeiert wird.

Es handelt sich um Mitglieder der Hexengruppe, die hier am »Schmutzigen Dunschdig« durch die Untere Hauptstraße ziehen. Zu sehen sind u.a. Markus Ratzer, Herbert Kienzler, Bernhard Vogelbacher, Georg Willmann, Bernd Burgbacher, Heinz Hauger, Roland Müller, Diethelm Fuß, Jürgen Jonner und Inno Zahn. Auch Musiker*innen der Stadtmusik sind zu sehen, darunter u.a. Lothar Zepf.

Im Hintergrund sind Zuschauer*innen auf dem Balkon vom Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) zu sehen, die das närrische Treiben beobachten. Sie stehen dicht beieinander, eingepackt in warme Kleidung, um sich gegen die winterlichen Temperaturen zu schützen.

Standort des Fotografen: 47.883568, 8.343905

Närrinnengruppe beim Umzug auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1987

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.

Die Straßen des Städtchens sind gefüllt mit Zuschauer*innen, die begeistert den Narrenumzug am »Fasnet Mändig« verfolgen. Kinder in bunten Kostümen säumen die Wege und bringen zusätzliches Leben in die Szenerie. Gerade läuft eine fröhliche Gruppe Närrinnen vorüber und interagiert mit den Zuschauer*innen. Es sind die Frauen der »Alt-Hexen«. Auch sie bringen sich in das närrische Treiben ein und füllen die alemannische Fasnacht mit Leben.

V.l.n.r.: 1 ??? Vogelbacher, 2 Albertina Glunk, 3 Hedwig Bayer (geb. Schmid, 1924-1996), 4 Maria Kaufmann (geb. Vogelbacher, 1931-2022)
Das kleine Mädchen ist Michaela Andris.

Im Hintergrund sind die farbenfrohen Häuserfassaden der Gasthäuser »Ochsen« (Rathausplatz 12) und »Löwen« (Rathausplatz 11) zu sehen. Ganz links steht das Haus Vogt (Rathausplatz 13), als »Zigarren-Vogt« bekannt.

Standort des Fotografen: 47.884011, 8.344590

Kinderumzug in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1966

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Monika Huber zur Verfügung.

Der »Fasnet Zieschdig« gehört traditionell den kleinen Närrinnen und Narren. In der Bahnhofstraße formiert sich der Kinderumzug, um durch die Straßen des Städtchens zu ziehen. Mehrere Kinder tragen Luftballons bei sich, die zuvor verteilt wurden. Lehrer Willibald Petelka (1931-2016) begleitet den Umzug der Kinder.

Zu sehen sind u.a.: Monika Schelling

Jenseits der Bahnlinie ist das Sägewerk Benz zu sehen. Der Kamin raucht. Doch sechs Jahre später (1972) stellt das Werk seinen Betrieb ein und schließt die Pforten.

Standort des Fotografen: 47.882778, 8.342806

Automobilclub beim Narrenumzug auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1970

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Thomas Scherer zur Verfügung.

Noch ist der Automobilclub gar nicht offiziell gegründet, doch seine künftigen Mitglieder beteiligen sich schon mal am »Fasnet Mändig« am Narrenumzug. Die Gründungsversammlung findet erst wenige Wochen später am 10. April 1970 statt. Der Auftritt an Fasnacht dient also auch der Werbung von interessierten Mitgliedern. Einen (oder mehrere) Umzugswagen für den Narrenumzug abzustellen, ist für einen Automobilclub keine allzu große Schwierigkeit.

Und so reiht sich ein Laster in den Umzug ein, an dem ein Plakat mit der Aufschrift hängt: »Abschleppdienst für Fahrzeuge aller Art«. Zwei Minifahrzeuge werden gerade abgeschleppt. In dem kleinen Mercedes sitzt Martin Laufer. Dahinter folgt ein »Silberpfeil« Ford GT40, der sich beim näheren Hinschauen als Ford Taunus 17M P2 entpuppt. Darin sitzen die Gründungsmitglieder Herbert von Dungen (geb. 1943), Peter Schmidt, Lothar Schultheiß oder Willi (»Mäcki«) Scherer (1939-2001), Roland Laufer (geb. 1940) und Werner Adrion (1948-2023).

Im Hintergrund ist das Mailänder Tor zu sehen. Das daran angebaute Haus Müller (Demetriusstr. 13) ist eine Brandruine: Das Gebäude wurde bei einem Feuer im Oktober 1969 zerstört.

Standort des Fotografen: 47.883830, 8.343892

Umzugswagen vor dem »Gebertsaal« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Winter austreiben kann an dieser Fasnacht keine Rede sein. Der Frühling scheint längst da! Bei strahlendem Sonnenschein macht sich am »Fasnat Mändig« ein Umzugswagen vom Städtchen her kommend auf den Heimweg in einen der Nachbarorte. Aus dem Vorgarten vom Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) fällt der Blick auf den Wagen, der Marke Eigenbau ist. Vom TÜV ist das Fahrzeug jedenfalls nicht abgenommen worden.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist der »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) zu erkennen, der zum Gasthaus »Gebert« gehört. Auf der Wäscheleine trocknet dort in der Sonne die weiße Wäsche. Man könnte fast denken, sie sei beim »Hemdglunkerumzug« im Einsatz gewesen!

Standort des Fotografen: 47.884361, 8.347222

4 Fotos: Narrengruppe Menuett-Tanz beim Umzug, Fasnacht 1996

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit einem Bärenfell ist diese Narrengruppe defintiv nicht bekleidet. Und ob sie einen Tangaslip trägt entzieht sich dem Auge der Zuschauer*innen. »Mode im Wandel der Zeit – vom Bärenfell zum Tangaslip« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Die »Hexenfrauen« beteiligen wie jedes Jahr auch diesmal am Narrenumzug am »Fasnet Mändig«.

Sie formieren sich beim Umzug zum Menuetttanz – dem beliebten Gesellschaftstanz des Adels und des gehobenen Bürgertums in Europa zwischen dem späten 17. und dem Ende des 18. Jahrhunderts. Passend zur damaligen Zeit sind die »Hexenfrauen« gekleidet, denn es dreht sich bei der diesjährigen Fasnacht ja alles um die »Mode«: Sowohl die Damen- als auch die Herrenmode, die sie bei ihrem Auftritt präsentieren, entspricht der Kleidermode des Rokoko.

Bild 1: Anette Burgbacher
Bild 2: Christina Fehrenbach
Bild 3: ??? Effinger, Doris Kaltenbrunner, Ulrike Ruf, Jutta Müller
Bild 4: Anni Hauger, Conny Kienzler (geb. Scholl, 1953-2024), ??? Zahn geb. Bank

Standort des Fotografen: 47.884302, 8.345354