Kaufhaus Henzler in der Kirchstraße, ca. 1970

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Andrea Wörner-Schießel und Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.

Das Erdgeschoss vom Kaufhaus Henzler ist modernisiert. Die früheren rundbogigen Schaufenster sind einer einheitlichen Glasfront gewichen, die vor die Fassade gehängt wurde. Dadurch ist auch der Mittelerker, der sich über das erste und zweite Obergeschoss erstreckt, kaum mehr zu erkennen. Die einstige Gemischwarenhandlung ist nun ein moderner Supermarkt der Kette »EDEKA«, wie über dem Eingang steht. Vor dem Kaufhaus ist ein VW Käfer geparkt.

Rechts neben dem Haus Henzler ist die städtische Brunnenstube (Kirchstr. 27) zu sehen. Das Mauerwerk ist offensichtlich ziemlich feucht, was bei einem Wasserpumpwerk wohl kaum überraschen kann.

Standort des Fotografen: 47.882952, 8.344242

3 Fotos: Narrenumzug auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1960

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Der Narrenumzug am »Fasnet Mändig« bewegt sich durch das Städtchen. Von einem Fenster in der Demetriusstraße lässt sich aus erhöhter Perspektive das närrische Treiben verfolgen. Der Blick fällt auf das schräg gegenüberliegende Eckhaus mit dem Geschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6). Es sieht so aus, als ob der Laden zur Zeit leer steht. Die Fichte, die Jahrzehntelang vor dem Haus wuchs, ist aus dem Stadtbild verschwunden. Das Nachbarhaus Guth (Rathausplatz 7) ist modernisiert, ein großes Schaufenster erstreckt sich über das gesamte Erdgeschoss. Das Haus von Buchbinder Albert Rebholz (Rathausplatz 8) wird gerade umgebaut.

Doch dem Fotografen geht es nicht um die Häuser im Hintergrund, sondern vielmehr um den Narrenumzug. Die Stadtmusik marschiert zu den Klängen des Narrenmarsches durch das Städtchen, gefolgt von den Hexen, die ihren Hexenwagen mit der großen Hexe mitführen. Ein »Cirkus«-Wagen mit dem Phantasienamen »Kaplunder« fährt über den Rathausplatz, dahinter folgt ein Wagen mit dem Namen »Mühlenzunder«. Der Umzug findet 1960 statt, denn in diesem Jahr lautet das Motto: »Alter Plunder – Wirtschaftswunder – Blauer Zunder«.

Mit sicherem Abstand lässt sich vom Fenster aus das Treiben unten auf der Straße beobachten, ohne dass man fürchten muss, dass gleich die Hexen zu einem kommen und ihr Unwesen treiben.

Standort des Fotografen: 47.883816, 8.343615

Sägearbeiter in der Stadtsäge, ca. 1960-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Während sich die einen im Nahe gelegenen Waldbad vergnügen und im kühlen Nass erfrischen, arbeiten die anderen in der Stadtsäge. Auf dem Foto sind die Sägearbeiter Franz Guth (1907-1970), Ernst Fritsche (1895-1968) und sein Sohn Ernst Fritsche junior (1937-2005) zu erkennen. 

1974 wird die Stadtgemeinde die Säge an Ernst Fritsche junior verkaufen. Er wird sie bis 2002 betreiben und erst dann aus Altersgründen aufgeben.

Standort des Fotografen: 47.898532, 8.334364

Haus Häusle in der Vorstadtstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Der Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) kaufte das kleine Haus in der Vorstadtstraße 1918. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria geb. Schultheiß (1883-1966), die Hebamme ist, und den drei Töchtern Hilde (später verh. Leppert), Else (1911-?, später verh. Weiss) und Maria (1921-2006, später verh. Kuster), lebt er in dem Häuschen, das damals die Hausnummer 223 trägt.

Idyllisch mutet das am Berg gelegene Haus mit dem Obstspalier und dem weiß gestrichenen Holzzaun an. Oben am geöffneten Fenster sitzt eine der Töchter und blickt hintunter zum Fotografen. Nach Karl Häusles Tod 1956 übernehmen seine Tochter Else und ihr Mann Josef Weiss (1913-?) das Anwesen. Wie schon sein Schwiegervater ist auch Josef Weiss Steinmetzmeister.

Der Misthaufen im Vordergrund gehörte zum Nachbargrundstück. Heute befindet sich an seiner Stelle eine Parkbucht für Autos.

Standort des Fotografen: 47.884662, 8.346404

2 Fotos: Kinder beim Reifenfahren in der Oberen Hauptstraße, 1981

Sammlung Familie Waßmer

Es ist eigentlich nur ein kleiner Hang, der sich gegenüber der Mehrfamilienhäuser Obere Hauptstr. 53 und 55 befindet. Aber wenn der Schnee hoch liegt, und man darüberhinaus ein Kind ist, das in einem ausgedienten Autoreifen sitzt, dann wirkt der Hang gleich doppelt und dreifach so hoch und steil.  Runter geht es jedenfalls mit vollem Karacho!

V.l.n.r.: Anja Ratzer, Martin Ratzer, Martina Masuch, Jörg Waßmer, Susanne Waßmer.

Standort des Fotografen: 47.884880, 8.355280

Schülerinnen vor der Realschule, 1978

Sammlung Familie Waßmer

Schülerinnen der 10. Klasse stehen vor dem Realschuleingang. Es ist ein wolkenverhangener Tag im Winter. Grau ist der Beton des Schulgebäudes, grau der Asphalt der Festhallenstraße. Die einzigen Farbtupfer stammen von der roten Eingangstür und ihrem lilanen Rahmen sowie den bunten Winterjacken der Zehntklässlerinnen.

1. Reihe, v.l.n.r.: Andrea Knöpfle (verh. Schilling), Regina Schuler (verh. Augello), Gerlinde Engesser, Johanna Fürderer (verh. Roy), Andrea Mayer (verh. Lauble), Helga Neugart, Lioba Fesenmeier (verh. Laufer)

2. Reihe, v.l.n.r.: Marianne Rohrer (verh. Kohls), Gerda Bruder, Elisabeth Werne (verh. Maier), Martina Scherzinger (verh. Frey)

3.Reihe, v.l.n.r.: Heidi Ketterer (verh. Lasson), Annemarie Benz, Käthe Hasenfratz, Annemarie Duttlinger

Standort des Fotografen: 47.883730, 8.348095

Steinmetzmeister Karl Häusle vor seiner Werkstatt im Florianweg, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Gleich neben dem Friedhof hat der Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) seine Werkstatt und Ausstellungsfläche. Er lehnt rechts in seiner Arbeitskleidung an dem Mäuerchen und präsentiert dem Fotografen die von ihm geschaffenen Grabsteine. Dadurch dokumentiert das Foto zugleich ein Stück Sepulkralkultur, denn es zeigt, welche Grabmale in den 1930er Jahren gefragt waren und gefertigt wurden.

Der Steinmetzmeister Karl Häusle, 1878 in Neustadt geboren, war mit Maria Häusle geb. Schultheiß (1883-1966) verheiratet. Er starb am 23. April 1956 im Alter von 77 Jahren. Seine Tochter Elsa (1911-?), die später Josef Weiß (1913-?) heiraten sollte, ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen. Sie sitzt im Schatten des Baumes. Außerdem ist ein Mitarbeiter zu sehen.

Im Hintergrund sind die Häuser der Alemannenstraße zu erkennen. Ganz links steht das Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9), dessen Name und Beruf auf der holzverschindelten Fassade angebracht ist.

Standort des Fotografen: 47.885497, 8.348573

Familie Fehrenbach mit Wagengespann in der Maienlandstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Vor ihrem Haus in der Maienlandstraße steht Familie Fehrenbach. Der Landwirt Julius Fehrenbach (1877-1967) hatte das Anwesen 1905 von den Erben der im Vorjahr verstorbenen Cäcilie Ritter gekauft. Er hatte 1903 seine Ehefrau Luise Fehrenbach geb. Jordan (1879-1945) geheiratet. Das frisch verheiratete Ehepaar war dabei, eine Familie zu gründen. Also brauchten sie ein eigenes Haus. Sie bekamen sechs Kinder. Gemeinsam betrieben sie die Landwirtschaft.

Das Foto ist vermutlich in den 1940er Jahren entstanden, da mittlerweile die Enkelgeneration geboren ist, wie an den Kindern auf dem Arm und im Kinderwagen unschwer zu erkennen ist. Sohn Fritz Fehrenbach (1904-1973) ist mit Sofie Fehrenbach geb. Guth (1909-1999) verheiratet. Die Familie steht vor einem Wagengespann, der von Kühen gezogen wird. Im Hintergrund ist das Haus Schiehle (Maienlandstr. 32) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.888558, 8.341877

Kinder mit Schneemann in der Oberen Hauptstraße, 1980

Sammlung Familie Waßmer

Bei den Wohnblocks in der Oberen Hauptstraße, die von dem Rötenbacher Architekt Knöpfle erbaut wurden, liegt eine Menge Schnee. Die Kinder aus den Mehrfamilienhäusern strömen zusammen und bauen mit vereinten Kräften einen Schneemann. Im Hintergrund ist die Bundesstraße 31 zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884974, 8.355903

Haus Hepting in der Oberen Hauptstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Erbaut wurde das Doppelhaus Obere Hauptstr. 17/19 im Jahre 1848. Bauherr war der Sattler und Schafhändler Johann Bader (1779-1870). 1857 übergab er das Doppelhaus an seine Söhne Demeter Bader (1820-1913) und Johann Bader junior (1815-1883). Mehrfach wurde das Anwesen seitdem weitervererbt. Während die linke Gebäudehälfte bis heute im Familienbesitz der Baders blieb, ging die rechte Hälfte 1953 an die Stadtgemeinde. Sie verkaufte das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung wenig später an den Schreiner Ewald Hepting (1933-2010).

Standort des Fotografen: 47.885030, 8.349962

Vieh am Brunnen in der Alenbergstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

An der Einmündung der Alenbergstraße in die Maienlandstraße steht ein Laufbrunnen. Er dient längst nicht mehr dazu, die Haushalte in der Nachbarschaft mit Trinkwasser zu versorgen. Aber seine wichtige Funktion als Viehtränke hat er behalten. Der Landwirt – und Sprengmeister – Fritz Fehrenbach (1904-1973) steht mit einem Stier am Brunnen. Mit einem Holzbengel in der Hand hält er den Stier in Schach.

Im Hintergrund ist der Seitengiebel vom Haus Walz zu sehen, das Polizeikommissar Karl Walz (1891-1969) und seiner Ehefrau Anna Walz geb. Frey (1900-1992) gehört. Fern am Horizont ist die Wallfahrtskirche Witterschneekreuz zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.888519, 8.341869