Blick vom Kirchturm in Richtung Maienland, ca. 1950-1954

Verlag A. Rebholz

Rund 25 Jahre nachdem dieser Blick schon einmal aufgenommen wurde (siehe Foto), entsteht diese Ansicht des Städtchens. Vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick auf den Altstadtring, der sich die Demetriusstraße entlangzieht. In der Bildmitte ist das Mailänder Tor zu sehen, an dessen geflicktem Dach die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges noch deutlich zu erkennen ist. Der alte Demetriusbrunnen, der beim Bombenangriff 1945 zerstört wurde, fehlt auf dem Bild, und der neue Brunnen, der 1954 geschaffen wird, existiert noch nicht. Schön sind die Häuser im Maienland zu erkennen, die sich die Straße entlang ziehen. Am Horizont grüßte die Walltfahrtskirche Witterschneekreuz.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344020

Haus Frei in der Bittengasse, 1997

Sammlung Familie Waßmer

Das kleine Häuschen steht in der Bittengasse, in alten Dokumenten auch »Bittengrabenweg« genannt. Es ist eines der wenigen Gebäude, die seit altersher außerhalb des Stadtrings standen. Wahrscheinlich wurde es 1687 erbaut. Obwohl das Haus so niedrig ist, verfügt es doch über zwei Stockwerke, wenngleich die Deckenhöhe sehr niedrig ist. Das Häuschen ist angebaut an das Haus Kirner (Kirchstr. 5), den einstigen St. Blasianischen Mayerhof. Es war zunächst das »Nebenhäusle«, das bei einer Erbteilung abgetrennt wurde.

Standort des Fotografen: 47.883694, 8.345814

Rückseite von den Häusern Welte und Vogt in der Bittengasse, ca. 1976

Stadtarchiv

Auf dieser seltenen Ansicht ist die Rückseite der Häuser Welte (Kirchstr. 3) und Vogt (Rathausplatz 13) in der Bittengasse zu sehen. Vom Haus Vogt, in dem sich seit Jahrzehnten ein Zigarren-Geschäft befindet, sind zahlreiche Fotos überliefert. Diese zeigen aber immer die repräsentative Vorderansicht am Rathausplatz mit dem Ladeneingang und dem Schaufenster. Das angrenzende Haus Welte, das zu den mittelalterlichen Gebäuden zählt, die die Stadtmauer bildeten, wird hingegen kaum fotografiert. Es fristet, versteckt hinter dem Gasthaus »Ochsen«, ein Schattendasein. Erst durch Überlegungen, das Haus abzureißen und an seiner Stelle das »Kultur- und Fremdenverkehrszentrum« (KFZ) zu errichten, rückt es ins öffentliche Bewusstsein.

Die Stadtgemeinde verhandelt seit 1977 über einen Kauf des Hauses Welte. 1982 erwirbt sie es schließlich. Die Bausubstanz ist zu diesem Zeitpunkt bereits so schlecht, dass eine Sanierung teuer würde. Nachdem der Denkmalschutz Neubauplänen zugestimmt hat, erfolgt 1987 der Abbruch des alten Gemäuers.

Standort des Fotografen: 47.884205, 8.345727

Haus Kienzler in der Oberen Hauptstraße, ca. 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hedwig Kienzler zur Verfügung.

»Bei des Mahlers Kreuz«, lautete die Adresse von Familie Strobel im »Schlempental«. Der Gipsermeister Bernhard Strobel (1886-1970) und seine Ehefrau Anna geb. Fehrenbach (1886-1970) lebten hier mit ihren Kindern. Beide starben im Jahr 1970, zunächst Bernhard Strobel am 15. März 1970. Seine Witwe Anna Strobel folgte ihm kurze Zeit später am 4. Juni 1970.

Ihre Tochter Hedwig (*1923), die mit dem Holzfacharbeiter August Kienzler (*1914) verheiratet war, ließ ihr Elternhaus abreißen und an seiner Stelle ein modernes Wohnhaus errichten. Das Foto entstand kurze Zeit vor dem Abbruch.

Standort des Fotografen: 47.885214, 8.351575

Haus Keller in der Oberen Hauptstraße, ca. 1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

Die Hauseigentümer Ernst Keller (1912-1985) und Hildegard geb. Schmutz (1920-2013) bauten ihr Haus in den 1970er Jahren um. Die Treppe, die bislang zur Haustür hinaufführte, wurde beseitigt, und stattdessen ein ebenerdiger Eingang geschaffen. Glasbausteine brachten fortan Licht in das neu geschaffene Treppenhaus. Der einstige Ökonomieteil rechts wurde um ein weiteres Stockwerk aufgestockt und als Wohnbereich ausgebaut. 

Standort des Fotografen: 47.885165, 8.353309

Haus Hasenfratz in der Bittengasse, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Bevor das Haus Hasenfratz in der Bittengasse abgerissen wird, entsteht dieses Farbfoto, um den baulichen Zustand vor dem Abbruch zu dokumentieren. Zuletzt wohnte in dem Gebäude, das der Stadtgemeinde gehört, eine Familie aus dem Kosovo, die als Bürgerkriegsflüchtlinge in Löffingen Schutz gefunden hatte. Nach ihrer Rückkehr steht das Haus leer. 2004 erfolgt dann der Abbruch.

Im Hintergrund zu sehen sind die Rückansichten der ehemaligen »Zehntscheuer« (Kirchstr. 9) und des Hauses Maier (Kirchstr. 7), das Mitte der 1990er Jahre ebenfalls abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird.

Standort des Fotografen: 47.883666, 8.345814

Mailänder Tor mit Fuhrwerk, ca. 1950-1955

Stadtarchiv

Durch das Mailänder Tor bewegt sich gerade ein Ochsengespann, auf dem Holzbretter transportiert werden. Über dem Torborgen hängt die Madonna mit Jesuskind, von einem Strahlenkranz eingerahmt. Die Plastik wurde 1930 geschaffen und gehört zu den beiden Gedenktafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges, die über den kleinen Törchen links und rechts angebracht sind. Die Dacheindeckung zeigt, dass das Foto in der Nachkriegszeit aufgenommen wurde, deutlich sind noch die reparierten Kriegsschäden zu erkennen.

Links neben dem Mailänder Tor steht das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13), der es 1950 von der Stadtgemeinde erworben hat. Motorräder und Fahrräder sind vor dem Haus und im Schaufenster zu erkennen. »Mechanische Rep[aratur] Werkstätte«, steht an der Hausfassade.

Standort des Fotografen: 47.883751, 8.343863

Porträt von »Linden«-Wirt Ernst Meßmer, 1941

Zeichnung von Karl Ehret

Der Gewerbeschullehrer Karl Ehret porträtiert 1941 den »Alt-Lindenwirt« Ernst Meßmer im Profil.

Ernst Meßmer wurde am 20. September 1869 als Sohn der Wirtsleute Karl Meßmer und Franziska geb. Kramer in Löffingen geboren. Er übernahm die elternliche Gastwirtschaft und betrieb außerdem eine Landwirtschaft. Am 20. Mai 1895 heiratete der 25-Jährige seine Frau Josephine Benitz (1867-1932), die ebenfalls aus Löffingen stammte. Gemeinsam bekamen sie neun Kinder.

Zwei Jahre, nachdem er porträtiert wird, stirbt Ernst Meßmer am 31. Dezember 1943 im Alter von 74 Jahren.

Drei Frauen in der Alemannenstraße, 1953

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Drei junge Frauen stehen in der »Friedhofstraße« (heute Alemannenstraße) und lassen sich fotografieren. Im Hintergrund sind die Häuser von Landwirt Wilhelm Brugger (Alemannenstr. 21) und von Malermeister Karl Hepting (Alemannenstr. 19) zu erkennen. Vor beiden Häusern stehen Spalierbäume: An Bruggers Giebel wachsen Äpfel und an Heptings Haus Birnen.

Bei den drei Frauen handelt es sich v.l.n.r. um Elisabeth Isele geb. Zepf (geb. 1930), Klara Zepf geb. Fehrenbach und Irma Hasenfratz geb. Zepf (geb. 1937).

Standort des Fotografen: 47.886375, 8.350052

Haus Brugger in der Alemannenstraße, Mai 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gertrud Heitzmann zur Verfügung.

Der Landwirt Wilhelm Brugger (1887-1955) wohnte bis zum Großbrand 1921 im alten Mailänder Tor. Als das Torgebäude im Rahmen des Wiederaufbauprogramms abgebrochen wurde, zog der Junggeselle Brugger aus dem Städtchen in die damalige »Friedhofstraße« (heute Alemannenstraße). Im neu erbauten Wohnhaus Nr. »241« (heute Nr. 21) wohnt er und betreibt seine Landwirtschaft.

Eine steile Steintreppe führt zur Wohnung im 1. Obergeschoss empor. In der rechten Gebäudehälfte befindet sich der Ökonomieteil mit der Stallung. Sechs Personen stehen vor dem Haus. Ein Auto mit niederländischem Kennzeichen parkt neben der Treppe. Das Autokennzeichen, das mit dem Buchstaben »H« beginnt, zeigt an, dass das Auto aus Südholland stammt. Agathe Brugger, die in Den Haag lebt, ist zu Besuch bei ihrem Bruder Wilhelm Brugger.

Auf den Bild sind folgende Personen zu sehen: Links neben der Treppe steht das holländische Ehepaar, bei dem die jüngste der Brugger-Geschwister angestellt ist. Auf der Treppe stehen v.l.n.r. Agathe Brugger, Wilhelm Brugger (1887-1955), Mathilde Brugger (?-1969), Johanna Brugger (1881-1982).

Darüber hinaus gibt es noch einen Bruder Josef Brugger (1883-1970), der 1925 mit seiner Familie in die USA ausgewandert ist.

Standort des Fotografen: 47.886256, 8.349486

Trachtengruppe vor dem Mailänder Tor, ca. 1958-1960

Arel-Verlag Löffingen / Sammlung Familie Waßmer

Vor mittelalterlich anmutender Kulisse posiert die Trachtengruppe auf dem Unteren Rathausplatz für ein Gruppenfoto. Sie stehen vor dem Demetriusbrunnen. Im Hintergrund ist der Straßenzug der Demetriusstraße mit dem Mailänder Tor und den nach dem Großbrand 1921 mit Staffelgiebeln aufgebauten Häusern zu sehen. Das Gruppenfoto wurde coloriert und fand als Ansichtspostkarte Verbreitung.

Wer weiß, wer die abgebildeten Personen sind?

V.l.n.r.: Emma Selb, Walter Selb, Engelbert Müller (1896-?), Willibald Petelka (1931-2016), Uli Fehrenbach (geb. 1935), Melitta Fehrenbach.

Die Trachtenmädchen sind links Gretel Bader (verh. Kaltenbach) und Veronika Kaltenbrunner (verh. Ruf). Außerdem sind vermutlich Renate Obert (geb. Trenkle), Christa Jordan (geb. 1941), Marlies Müller (geb. 1951) und Gretel Jordan (geb. 1948) zu sehen.

Die Trachtenbuben am Brunnen sind v.l.n.r.: Wilfried Münzer, Albin Kasprowicz, Wolfgang Schmitt und Norbert Brugger.

Standort des Fotografen: 47.883738, 8.343670