Feuerwehr auf dem Festhallenplatz, 1938

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Richard Zepf und Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

1938 feiert die Freiwillige Feuerwehr ihr 75. Gründungsfest. Unter dem Kommando ihres Kommandanten Josef Fritsche, der dieses Amt von 1928 bis 1939 inne hat, tritt die Wehr auf dem Festhallenplatz in Reih und Glied an.

V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, [Albert Benitz], Malermeister Karl Schmid, ???

Im Hintergrund sind das Gasthaus »Linde« und das Haus von Landwirt Heinrich Selb (Obere Hauptstr. 12) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883295, 8.347753

Feuerwehrmannschaft mit Spritzenwagen auf dem oberen Rathausplatz, ca. 1937/38

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Richard Zepf zur Verfügung.

Vor dem Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) stellt sich die Steigermannschaft der Freiwilligen Feuerwehr mit ihrem Spritzenwagen zu einem Gruppenfoto auf. Das Foto soll am 6. Juni 1937 aufgenommen worden sein. Denkbar ist aber auch, dass es ein Jahr später anlässlich der Feierlichkeiten zum 75. Gründungsfest entstanden ist.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Karl Glunk, Albert Benitz, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, Karl Schmid (1878-1955)

Standort des Fotografen: 47.884004, 8.344877

Brautpaar Adolf und Luise Heizmann, ca. 1937

Fotograf Paul Schneider, Waldkirch
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.

Im schwarzen Gehrock mit Zylinder steht der Bräutigam Adolf Heizmann (1909-1960) da. Neben ihm steht seine Braut Luise Heizmann geb. Siebler (1914-1970). Sie trägt ein schwarzes Brautkleid mit weißem Schleier und hält den Brautstrauß in ihren Händen.

Das Foto wird in dem Durchgang zwischen Festhalle und Schule aufgenommen. Erst im August 1936 war das Gebäude an der Hasle eingeweiht worden. Es galt als ein Schmuckstück des Städtchens. Außerdem erinnert das Kreuzgewölbe an einen Kreuzgang in einem Kloster und scheint dem Fotografen wohl auch deshalb als geeignet für dieses offizielle Hochzeitsfoto des Brautpaares.

Standort des Fotografen: 47.882612, 8.347739

Zeitungssausschnitt mit Ansicht der »Adolf-Hitler-Schule«, 1937

Dieser Ausschnitt wurde aus der NS-Zeitung »Der Führer« vom 17. April 1937 entnommen.

Die im August 1936 eingeweihte Schule an der Hasle wurde nach dem Reichskanzler und »Führer« Adolf Hitler (1889-1945) benannt. Der nationalsozialistische Bürgermeister Heinrich Andris hatte sich dafür eingesetzt. In der Propaganda hieß es, dass die Schule stolz den Namen dessen tragen solle, »der unser Volk aus Nacht und Grauen, aus Not und Elend, aus Bitternis und Uneinigkeit, aus Knechtschaft und Unfreiheit befreite und emporführte zu Licht, Freiheit und Ehre.«

Anlässlich des »Gautages 1937«, der unter dem Motto »Nationalsozialistischer Aufbauwille gegen bolschewistischen Zerstörungswahn« stand, erschien in der Zeitung »Der Führer«, die das Hauptorgan der NSDAP in Baden war, eine Sonderbeilage. Darin präsentierten sich viele süddeutsche Städte und Gemeinden und bekannten sich zum NS-Regime. Die Stadtgemeinde Löffingen warb mit der Parole, dass sie ihren Aufstieg »nur unserem Führer Adolf Hitler« verdanke und illustrierte diese Aussage mit einem Bild des neuen Schulgebäudes.

Standort des Fotografen: 47.883208, 8.346214

Kleiner Junge vor dem Bahnhof, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Auf dem Hang zwischen Bahnhofstraße und Ringstraße sitzt der kleine Junge Eugen Maier mitten auf einer Löwenzahnwiese. Nach dem Großbrand 1921 war hier Trümmerschutt abgeladen und damit das Gelände aufgeschüttet worden. 16 Jahre nach der Brandkatastrophe ist auch im wörtlichen Sinne längst Gras darüber gewachsen.

Im Hintergrund sieht man den alten Bahnhof, der bei einem Fliegerangriff im Frühjahr 1945 zerstört wird.

Standort des Fotografen: 47.883450, 8.342731

Innenraum der Kirche Witterschneekreuz, ca. 1930-1940

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv

Die in den Jahren 1894 bis 1897 gebaute und 1901 geweihte Wallfahrtskirche war von dem Freiburger Architekten Max Meckel (1847-1910) als Andachtsraum konzipiert. Im Mittelpunkt steht das Gnadenkreuz. Auf dem Foto ist ein Gläubiger zu sehen, der rechts auf der Männerseite zur stillen Einkehr und zum Gebet Platz genommen hat. 

Auf der Innenaufnahme sind die beiden Seitenaltäre zu sehen, die von dem Bildhauer und Maler Franz Joseph Simmler (1846-1926) aus Offenburg geschaffen wurden: Der Altar links zeigt die Schmerzensmutter Maria, der rechte Altar den thronenden Christus, den Erlöser der Welt. Hinter dem Chorgitter, das 1954 entfernt wurde, ist der Hauptaltar zu sehen, auch er ist ein Werk Simmlers. Der Flügelaltar mit den zwölf Aposteln ist geöffnet. Darüber erhebt sich das 1897 geschaffene Wallfahrtskreuz mit Maria und Johannes neben dem Kreuz. Die Christusfigur selbst stammt aus dem Jahre 1740 und wurde von einem Wanderer nach seiner Errettung aus einem Schneesturm gestiftet. Das kunstvoll gearbeitete Gefäß mit dem ewigen Licht, das auf dem Bild mitten vor dem Altar hängt, wurde gestohlen und ist endgültig verloren.

Standort des Fotografen: 47.893286, 8.336088

Maria Baader vor ihrer Verkaufsbude am Witterschneekreuz, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Oskar Baader zur Verfügung.

Maria Baader (1873-1943) war Händlerin, »Devotionalienhändlerin beim Schneekreuz«, wie im Sterbebuch der katholischen Pfarrgemeinde vermerkt ist. Sie wurde 1873 als Tochter des »Ochsen«-Wirtes Johann Baader und dessen Ehefrau Katharina geb. Fürst geboren. Zeit ihres Lebens blieb sie ledig und wohnte in der Maienlandstraße. Neben der Wallfahrtskirche Witterschnee betrieb sie eine Verkaufsbude, in der sie Wallfahrern religiöse Artikel wie Rosenkränze, Andachtsbildchen, Gebetsbücher und Kerzen sowie Souvenirs verkaufte. Sie starb 1943 im Alter von 69 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892732, 8.336740

Maria Häusler in ihrer Verkaufsbude am Witterschneekreuz, ca. 1930-1940

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Ein kleines Mädchen mit Puppenwagen steht vor der Verkaufsbude am Witterschnee und betrachtet die zum Verkauf angebotenen Devotionalien, also Gegenstände, die der privaten religiösen Andacht dienen und die Frömmigkeit fördern sollen. Zu erkennen sind etwa Kreuze, Kruzifixe, Rosenkränze,  Heiligenfiguren, Gebetskärtchen, Andachtsbilder, Medaillen und Kerzen. Vor allem Pilger erwerben diese Devotionalien, um ein Erinnerungsstück von ihrer Wallfahrt zum Witterschnee mit nach Hause zu nehmen. Vielleicht gilt das besondere Interesse des Mädchens aber vor allem den beiden großen Gläsern, gefüllt mit Bonbons und anderen Süßigkeiten, die rechts in der Auslage stehen?

Die Frau mit Kopftuch, die in der Verkaufsbude sitzt und in die Kamera blickt, ist die Witwe Maria Häusler (geb. Mäder, 1888-1951). Sie war mit dem Schlosser Ludwig Häusler (1883-1935) verheiratet, der aus der Oberpfalz stammte. 1911 hatten die beiden im württembergischen Schondorf geheiratet. Nach dem Großbrand 1921 und dem Wiederaufbau übernahmen sie das elterliche Anwesen in der Ringstraße 1. Maria Häusler stirbt 1951 im Alter von 63 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.892739, 8.336733

Hermann Ganter mit Festjungfrauen vor dem Jahn-Denkmal, 1931

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Else Egle, Hermann Egle, Gertrud Faller und Bärbel Rendina geb. Benz zur Verfügung.

Sieben Festjungfrauen und in der Mitte, quasi als Hahn im Korb, der Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957). Sie haben sich zu einem Gruppenfoto vor dem 1928 errichteten Jahn-Denkmal in der »Hasle« versammelt. Die Aufnahme entsteht anlässlich des Gau-Turnfestes am 1./2. August 1931.

Wer weiß, wie die Festjungfrauen heißen?

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: ???, ???, Mathilde Keller
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Ida Schultheiß (verh. Maier, 1909-?), Elise Schultheiß (verh. Würzburger, geb. 1911), Hermann Ganter, ???, Else Häusle (verh. Weiss, 1911-?)

Standort des Fotografen: 47.879838, 8.349970

Männergruppe vor dem Jahn-Denkmal, ca. 1932/33

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Es ist geschafft! Das 3,40 Meter hohe Jahn-Denkmal in der Hasle ist fertiggestellt. Sechs Männer versammeln sich zu einem Gruppenfoto, ein Junge im Matrosenhemd gesellt sich dazu. Die Inschrift des Denkmals, auf diesem Foto kaum zu entziffern, weil der weiße Stein so überstrahlt ist, lautet: »Unserm Turnvater Jahn / Unsern Gefallenen 1914-18 / Turnerbund Löffingen / 1928«.

1.Reihe, v.l.n.r.: Hans Strobel (1913-1964), Ernst Faller (?-1942 verm.), ???, ???, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Fritz Schlenker (1912-?)

Hintergrund der Denkmalsetzung war der 150. Geburtstag des als »Turnvater« bekannt gewordenen Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852). Der Begründer der deutschen Turnbewegung ist auch als Protagonist der frühen deutschen Nationalbewegung bedeutsam. Das Turnen diente für Jahn dazu, die Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besatzung und für die Rettung Preußens und Deutschlands vorzubereiten. Er ist heute als Vertreter eines völkischen Nationalismus nicht unumstritten.

Der Turnernbund Löffingen setzte das Denkmal auch, um den im Ersten Weltkrieg gefallenen Turnern zu gedenken. Damals gab es das Gefallenendenkmal am Mailänder Tor noch nicht. Dieses wird erst 1930 eingeweiht.

Standort des Fotografen: 47.879838, 8.349970

Ausschnitt: Blick von der »Breiten« zur Schule, ca. 1930-1935

Stadtarchiv

Dort, wo seit den 1960er Jahren Mehrfamilienhäuser in der Hebelstraße und Conradin-Kreutzer-Straße stehen, befinden sich auf diesem Foto nur Wiesen. Am unteren Bildrand sind gerade Landwirte mit Mähen und dem Einbringen der Heuernte beschäftigt. Da der Vordergrund noch nicht zugebaut ist, wandert der Blick von der »Breiten« in Richtung der Häuser in der Seppenhofer Straße und im heutigen Pfarrweg.

Doch das Städtchen ist bereits im Begriff, sich auch jenseits der Bahnlinie mit Neubauten auszubreiten: In der Bonndorfer Straße steht schon das um 1930 erbaute Haus von Postschaffner Karl Kuster (1886-1963) und seiner Ehefrau Mathilde geb. Hutzler (1893-1960).

Vor der »Hasle« ist das Schulhaus und die Festhalle zu sehen. Der Gebäudekomplex ist weitgehend fertiggestellt, aber noch nicht verputzt und eingeweiht. Daneben thront oben am Berg die neu gebaute Pension »Schönblick« (Stadionstr. 6). Sie wird in den 1930er und 40er Jahren von Ernst Wurster betrieben. 

Das Foto ist Ausschnitt aus einer Gesamtansicht des Städtchens.

Standort des Fotografen: 47.881353, 8.340342

Haus Rappenegger im Oberwiesenweg, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Mina Schreiber geb. Rappenegger zur Verfügung.

Das zweistöckige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung wurde im Jahr 1900 vom Landwirt Wilhelm Rappenegger (1874-1953) und seiner Ehefrau Sophie geb. Herbst (1878-1947) gekauft. »Im Maienland« hieß die Adresse damals noch, die Bezeichnung »Oberwiesenweg« ist weitaus jüngeren Datums. Ende der 1940er Jahre wurde das Anwesen von ihrem Sohn Adolf Rappenegger (1919-?) übernommen.

Der junge Mann im Vordergrund gehört nicht zur Familie Rappenegger, sondern zur Familie Kopp, den direkten Nachbarn (Oberwiesenweg 1): Johann Kopp, geboren 1920 als Sohn von Emil Kopp und Elisabeth geb. Eichkorn, war Sägearbeiter von Beruf. Seit 1940 war er Soldat, zunächst in Frankreich, ab 1941 in Polen. Am 5. September 1941 fiel der 21-Jährige südlich von Smolensk durch Granatsplitter.

Standort des Fotografen: 47.887772, 8.340995