Brandruine vom »Pilgerhof« in der Maienlandstraße, 1995

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Schwarzwaldgasthof »Pilgerhof« war ein Ort, an dem Menschen zusammenkamen, um zu essen und zu trinken, lachten und gemeinsam unvergessliche Momente erlebten. Seit 1960 führten Josef (»Jupp«) Hoitz und Anita Hoitz das Haus mit Herz und Leidenschaft und machten es weit über die Region hinaus bekannt. Geburtstage, Hochzeiten, Erstkommunionen und viele andere Feste wurden hier gefeiert. Nicht nur für das Ehepaar Hoitz, sondern für viele Familien war der »Pilgerhof« ein fester Bestandteil ihres Lebens.

Als die Wirtsleute 1990 das Gasthaus in neue Hände gaben, endete eine Ära. Doch das wahre Ende kam in der Nacht vom 14./15. November 1993, als ein verheerendes Feuer das traditionsreiche Gebäude zerstörte. Die Polizei stellte bei den Ermittlungen fest, dass der Brand vorsätzlich gelegt worden war.

Die Brandruine steht noch jahrelang im Maienland als trauriges Zeugnis vergangener Tage. Ein schmerzhafter Anblick für alle, die mit dem »Pilgerhof« persönliche Erinnerungen verbinden. Schließlich wird die linke Gebäudehälfte abgerissen, ein Parkplatz entsteht, und in der rechten Hälfte werden Wohnungen eingerichtet.

Standort des Fotografen: 47.887071, 8.341544

2 Fotos: 20-Jährige mit Narrenbaum auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1997

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Wasserwelt wie’s euch gefällt« lautet das diesjährige Fasnachtsmotto. Die 20-Jährigen haben sich als Pinguine verkleidet. Im Pinguingang watscheln sie über den oberen Rathausplatz und tragen den Narrenbaum in das Städtchen. Vor dem Café Fuß werden sie ihn gleich aufstellen und auf die Laterne der »Laternenbrüder« vereidigt werden.

Ein »Hansele« scheint fußlahm zu sein – und das, obwohl erst »Schmutziger Dunschdig« ist! Es hat sich auf dem Narrenbaum niedergelassen und lässt sich von den 20-Jährigen tragen. Wie soll das erst beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« werden?

Standort des Fotografen: 47.883998, 8.344889

6 Fotos: Auftritt der »Schwindelsingers« beim »Bunten Abend«, Fasnacht 1997

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Sie beleuchten auf humorvolle Art und Weise das Löffinger Ortsgeschehen. Ihre Auftritte beim »Bunten Abend« des Turnerbunds sind fester Bestandteil der Fasnacht. Und der Applaus ist ihnen stets gewiss: »Die Schwindelsingers«. Unter Leitung von Bruno Krämer (1945-2015), hier am Klavier zu sehen, bieten sie verschiedene Liedbeiträge dar.

Die Sänger*innen sind in alphabetischer Reihenfolge: Josef Beha (1936-2018), Pia Durst, Kurt Frei, Rudolf Gwinner, Hans Hasenfratz, Lore Isele, Regina Isele (1960-2023), Josef Jäger mit Tochter ??? Jäger, Klemens Jordan, Fritz Sibold, Lucia Vogelbacher. Nicht auf dem Foto zu sehen ist: Inge Sibold.

Standort des Fotografen: 47.883077, 8.347945

2 Fotos: Sommerschlussverkauf beim Modegeschäft Egle, ca. 1995-1997

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Sommerschlussverkauf (SSV) lockt auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Schnäppchenjäger ins Modegeschäft Egle (Demetriusstr. 14). Neben dem Mailänder Tor gelegen, ist es eine feste Institution in Löffingen. Das Schaufenster zeigt die attraktiven Rabatte: 10 %, 50 %, ja sogar 100 % – ein Hingucker, der zum Shoppen einlädt! Mancher Kunde und manche Kundin verlässt das Geschäft mit einer vollgepackten Einkaufstüte.

Der gesetzlich geregelte Sommerschlussverkauf wird in Deutschland 2004 abgeschafft. Bis dahin ist er durch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt und findet jeweils in den letzten Juliwochen statt.

Standort des Fotografen: 47.883809, 8.343677

2 Fotos: Narrengruppe in europäischen Nationalfarben, Fasnacht 1993

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Jahr 1993 ändert sich für Europa einiges: Mit dem Inkrafttreten des Vertrags von Maastricht am 1. November wird die Europäische Union (EU) gegründet, und Europa rückt enger zusammen. In Löffingen spiegelt sich diese neue europäische Perspektive sogar in der Fasnacht wider.

Das Motto lautet: »Europa kumm, mir sin so wit! Alli Narre mache mit.« Diese Narrengruppe hat sich in den Nationalfarben der europäischen Länder gekleidet und geschminkt. Ob Norwegen, Frankreich oder Polen – die Narren sind hier als farbenfrohe Symbole europäischer Vielfalt unterwegs. Ihre Kostüme bestehen aus großen, mit Stoff überzogenen Polsterungen, wodurch die Figuren besonders auffällig wirken. Dargestellt sind nicht nur die 12 Mitgliedsstaaten, sondern auch Beitrittskandidaten in Mittel- und Osteuropa. Die proeuropäische Botschaft des Mottos zeigt, wie auch im Schwarzwald und auf der Baar die Idee eines vereinten Europas gefeiert wird.

Es handelt sich um Mitglieder der Hexengruppe, die hier am »Schmutzigen Dunschdig« durch die Untere Hauptstraße ziehen. Zu sehen sind u.a. Markus Ratzer, Herbert Kienzler, Bernhard Vogelbacher, Georg Willmann, Bernd Burgbacher, Heinz Hauger, Roland Müller, Diethelm Fuß, Jürgen Jonner und Inno Zahn. Auch Musiker*innen der Stadtmusik sind zu sehen, darunter u.a. Lothar Zepf.

Im Hintergrund sind Zuschauer*innen auf dem Balkon vom Haus Hofmeier (Untere Hauptstr. 4) zu sehen, die das närrische Treiben beobachten. Sie stehen dicht beieinander, eingepackt in warme Kleidung, um sich gegen die winterlichen Temperaturen zu schützen.

Standort des Fotografen: 47.883568, 8.343905

2 Fotos: Narrengruppe mit fliegenden Teppichen, Fasnacht 1995

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zwei Närrinnen schwingen sich am »Schmutzigen Dunschdig« auf »fliegenden Teppichen« durch die Straßen des Städtchens! Passend zum diesjährigen Fasnachtsmotto »Talente, Erfinder, Tüftler und Patente« haben diese beiden kreativen Köpfe eine originelle Idee umgesetzt. Gekleidet im orientalischen Stil, ein Hauch von 1001 Nacht, fliegen sie scheinbar mühelos über den unteren Rathausplatz und zaubern den Zuschauer*innen ein Lächeln ins Gesicht. Die beiden Närrinnen sind Silvia Benz (geb. Keller, links) und Gretel Kaltenbach (geb. Bader, rechts).

Standort des Fotografen: 47.883695, 8.344165

Drehorgelspieler mit Kindern auf dem Rathausplatz, Dezember 1990

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Werbegemeinschaft des Löffinger Einzelhandels veranstaltet ihre Weihnachtsaktion. 35 Einzelhandelsgeschäfte und die beiden Banken (Sparkasse und Volksbank) hatten sich daran beteiligt. Das Motto der Aktion lautet: »Z’Leffinge kaufe – Z’Leffinge gwinne«. Und tatsächlich können sich 88 Personen über Gewinne im Gesamtwert von 5.000 DM freuen.

Die Verlosung der Einkaufsgutscheine wird musikalisch umrahmt: Drehorgelspieler Richard Rauchel, der aus dem Rheinland stammt und seit einem Jahr im Ortsteil Seppenhofen wohnt, betreibt dieses Hobby seit sechs Jahren. Insbesondere die Kinder sind von der Musik fasziniert und weichen nicht von seiner Seite.

V.l.n.r.: 1 Richard Rauchel, 2 Sarah Schmitt, 3 [??? Katla]

Standort des Fotografen: 47.883918, 8.344656

Vorstand der Landfrauen im Gasthaus »Löwen«, 1991

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Bei der Generalversammlung des Landfrauenvereins im Gasthaus »Löwen« finden Vorstandswahlen statt, die von der Bezirksvorsitzenden Adelheid Ketterer aus Breitnau und deren Vorgängerin Erika Ketterer aus Bachheim geleitet werden. Nicht mehr zur Wahl stellen sich die Zweite Vorsitzende Marianne Egle und die Schriftführerin Lydia Zepf.

Die 50 anwesenden Mitglieder bestätigen die Vorsitzende Hedwig Zepf für weitere drei Jahre in ihrem Amt. Neue Zweite Vorsitzende wird Stadträtin Christel Kaiser. Neu im Amt der Schriftführerin ist Gabi Maier. Als Kassiererin wird Josefa Geisinger wiedergewählt. In ihren Ämtern bestätigt werden die Beisitzerinnen Inge Mayer und Emma Selb.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 Josefa Geisinger, 2 Christel Kaiser, 3 Hedwig Zepf
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Gabi Maier, 2 Emma Selb, 3 Inge Mayer

Der Verein besteht seit sieben Jahren und verfügt über 111 Mitglieder.

Standort des Fotografen: 47.883846, 8.345099

5 Fotos: 20-Jährige mit Narrenbaum in der Festhallenstraße, Fasnacht 1995

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Seitdem das Gasthaus »Pilgerhof« im November 1993 abgebrannt ist, versammeln sich die 20-Jährigen am »Schmutzigen Dunschdig« nicht mehr im Maienland, sondern hinter dem Haus Selb in der Festhallenstraße. Von hier aus tragen sie den Narrenbaum in das Städtchen, um ihn vor dem Café Fuß aufzustellen. Verkleidet haben sich die 20er als Zwerge mit roten Zipfelmützen, wallendem Vollbart, einer blauen oder grünen Latzhase und einem karierten Hemd.

Zu den 20-Jährigen gehören in alphabetischer Reihenfolge u.a.: Marita Beha, Rebecca Fetz, Stefan Fritsche, Rainer Ganter, Kerstin Hasenfratz (verh. Beck), Monika Heizmann, Ulla van den Heuvel, Thomas Hofmeier, Verena Ikic, [Frank?] Koch, Markus Mauthe, Martina Merten (verh. Eckert), Isabell Meßmer, Sora Obalski, Robert Ravic, Georg Rosenstiel, Daniel Schätzle, Mathias Thurau

Standort des Fotografen: 47.884190, 8.347671

Firmengebäude Studer in der Bahnhofstraße, April 1993

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Noch steht auf dem Schild »STUDER prof. Audiotechnik«. Aber die Jalouisien sind bereits hinuntergelassen. Die Zeit der Firma Studer in Löffingen ist endgültig vorbei. Zum 1. April 1993 ist der Mietvertrag der Firma für das ehemalige Prause-Gebäude in der Bahnhofstraße ausgelaufen. Studer hat seine Löffinger Niederlassung nach Berlin verlagert. Die Stadt hat das Areal ersteigert und sucht jetzt einen Nachmieter.

Das moderne Firmengebäude gehörte bis 1986 zur Wäschefabrik Prause, die am 14. November 1986 Konkurs anmeldete. Es ist angebaut an das ehemalige Haus Münzer, das der Schreiner Eugen Münzer (1911-1957) ca. 1948 errichten ließ. Am linken Bildrand ist außerdem das Haus Schlenker (Bahnhofstr. 14) zu sehen.

2 Fotos: Jugendmannschaft des Fußballclub, 1990

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Jugendmannschaft des Fußballclub wird mit ihren Trainern Volker Egy und Bernd Burgbacher fotografiert. Sie tragen die neuen Trikots, die von der Wäschefabrik »Formesse« gesponsert wurden. Einer der Spieler gesellt sich mit zwei Krücken für das Gruppenfoto dazu, vermutlich die Folge einer Sportverletzung.

1.Reihe, hockend, v.l.n.r.: 1 Thomas Hofmeier, 2 Kevin Wiedensohler, 3 Markus Grote, 4 Michael Faller, 5 Robert Ravic, 6 Daniel Schätzle, 7 Thorsten Kringe
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Volker Egy, 2 Bernd Burgbacher, 3 Uwe Kuhn [oder Uwe Heizmann?], 4 Carsten Kessler, 5 Matthias Müller (Unterbränd), 6 Andreas Rottweiler, 7 Stefan Knöpfle, 8 Tobias Urban, 9 Martin Sattler, 10 Jörg (»Joggi«) Rosenstiel

Standort des Fotografen: 47.882783, 8.350689

Eisentür in der Priestersakristei der Pfarrkirche, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Diese Tür bekommt nicht jeder zu sehen. Denn normalerweise halten sich in der Priestersakristei nur der Stadtpfarrer und die Vikare auf, der Meßmer und vielleicht noch ein paar Ministrant*innen, wobei diese sich eigentlich in der angrenzenden Ministrantensakristei aufhalten. Die schmiedeeiserne Tür lässt erahnen, dass es ein besonderer Raum ist, der gegen den Zutritt von Unbefugten besonders gut gesichert wird.

Die Sakristei ist ein Nebenraum, in dem sich die Priester auf den Gottesdienst vorbereiten und einkleiden. Darin werden auch litugrische Geräte aufbewahrt, die für den Gottesdienst benötigt werden, wie Kelche, Hostienschalen, Leuchter, Bibel, Hostien, Messwein und Kerzen. Auf dem Foto ist ein Weihrauchfass zu sehen, das links an einer Schranktür hängt.

Mit der Sakristei der katholischen Pfarrkirche St. Michael hat es darüber hinaus noch eine besondere Bewandtnis: Ihre Mauern bildeten einst das Erdgeschoss des mittelalterlichen Turmes von 1342. Dieser Kirchturm wurde 1845 bis auf seinen Sockel abgetragen und 1857 an der Südseite des Kirchenschiffes neu erbaut. Nur die Mauern der Sakristei blieben erhalten.

Standort des Fotografen: 47.882443, 8.344568