»Wer ist es, der / die Welt über- / windet, als der, / welcher glaubt, / daß Jesus der / Sohn Gottes ist.« Dieser Bibelvers aus dem Neuen Testament (1. Johannes 5,5) ist auf den Sandsteinsockel des 1895 gestifteten Missionskreuzes eingemeißelt. Das Kreuz steht in der Maienlandstraße am Beginn des Kreuzweges, der zur Wallfahrtskirche Witterschnee führt.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Andrea und Hajo Hoffmann zur Verfügung.
Als im Winter noch richtig Schnee lag, entstand dieses Foto von der verschneiten Maienlandstraße. Links sind die Häuser von Otto Lehmann und Ludwig Storz und jenseits der Rötengasse das Haus von Alfred und Else Egle zu sehen. Ein Kind rodelt gerade auf seinem Schlitten die Straße hinunter.
Der Pflästerer Ludwig Storz (1902-1987) steht mit seiner typischen Schiebermütze auf der Treppe zwischen seinem Wohnhaus und seinem Schopf. Gerne sitzt er auch auf den Treppenstufen, rauchend, weil er von dort das Kommen und Gehen auf der Maienlandstraße und in der Rötengasse bestens überblicken kann. Links stapelt sich Schrott, den er sammelt.
Im Hintergrund ist das Nachbarhaus der Eheleute Lehmann zu sehen, das 1981 von Werner und Maria Waßmer gekauft wird.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.
Einen Hauch von Orient will diese Narrengruppe wohl nach Löffingen bringen. Die Männer tragen einen Turban oder einen Fes. Sie sind in bunte Gewänder gekleidet, wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Natürlich sind ihre Gesichter geschminkt, um dem Klischee von südländischem Aussehen zu entsprechen. Offenbar wird gerade um ein paar Waren gefeilscht. Der orientalische Basar findet hier nicht auf einem fernen Markt, sondern im Maienland statt.
Die Gruppe stellt vermutlich das Märchen »Der alte Sultan« der Gebrüder Grimm dar. Denn an der Fasnacht 1936 lautet das Motto: »Sagen und Märchen des deutschen Volkes«.
Wer erkennt die Narren?
V.l.n.r.: Karl Bader (1902-1971), ???, ???, ???, Engelbert Müller, ???, ??? V.l.n.r. auf dem Wagen: Lisbeth Strobel, ?, Olga Geisinger
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anton Heizmann zur Verfügung.
Luise Heizmann geb. Schreiber (1885-1981) sitzt hinter ihrem Haus in der Maienlandstraße und lässt sich mit ihrer Enkeltochter fotografieren. Es ist Winter und alles ist verschneit.Das zweistöckige Haus im Hintergrund mit Wohnbereich, Scheuer und Stallung gehört dem Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942). Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wird es durch einen Volltreffer komplett zerstört.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.
Vier Männer stehen in der Maienlandstraße und starren vor sich hin. Nach dem Fliegerangriff vom 19. Februar 1945 ist vorerst wieder Ruhe eingekehrt, aber von Normalität kann keine Rede sein. Die Zerstörungen sind unübersehbar: Beim Haus Benz ist das Dach abgedeckt und die Fenster sind beschädigt. Dabei hatte der Landwirt Johann Benz noch Glück im Unglück. Das Nachbarhaus von Familie Reichhart wurde durch einen Volltreffer komplett zerstört. Zwei Kinder, Lothar Heinz Maier (1942-1945) und Siegfried Schiehle (1936-1945), wurden verschüttet und konnten nur tot geborgen werden.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zur Verfügung.
Am 19. Februar 1945 heulen gegen 15.20 Uhr die Sirenen. Alliierte Jagdflieger werfen Fliegerbomben auf Löffingen ab. Das Haus Reichhart in der Maienlandstraße wird durch einen Volltreffer komplett zerstört. Zwei Todesopfer sind hier zu beklagen. Verschüttet und nur tot geborgen werden Lothar Heinz Maier (1942-1945), der nur 2 Jahre und 4 Monate alt wurde, und Siegfried Schiehle (1936-1945), der im Alter von 8 Jahren und 4 Monaten zu Tode kommt.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zur Verfügung.
Nur ein Trümmerhaufen ist von dem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung in der Maienlandstraße geblieben. Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wurde das Haus von Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942) durch einen Volltreffer komplett zerstört. Seit seinem Tod drei Jahre zuvor hatte das Anwesen seiner Tochter Josefa Reichhart gehört. Das Haus wurde in der Nachkriegszeit nicht wieder aufgebaut. Im Hintergrund sind die Häuser der Bahnhofstraße und Hohlgasse zu erkennen. Beim Haus Willmann (Bahnhofstr. 11) ist das Dach weitgehend abgedeckt. Daneben steht der Kindergarten (Bahnhofstr. 9).
Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte, die nach der Jahrhundertwende verbreitet wurde. Sie zeigt das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26). Betrieben wird es von dem Gast- und Landwirt Robert Rosenstiel (1873-1932), der aus Unadingen stammt, und von seiner Ehefrau Maria geb. Selb (1879-1959).
Bereits seit 1877 gibt es die Gastwirtschaft. Betrieben wurde sie zunächst von der Witwe Maria Anna Wider geb. Duttlinger (1823-1895). Zwei Jahre später führte ihre Tochter Josefa Schönle geb. Wider (1851-1915) zusammen mit ihrem Ehemann Fidel Schönle (1850-1904) das Gasthaus und die dazugehörige Landwirtschaft weiter. 1904 übernimmt beides schließlich das Ehepaar Rosenstiel.
Die colorierte Mehrbildkarte aus dem Jahr 1907 vereint vier Ansichten: In der oberen Hälfte ist eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Breiten« aufgenommen ist. Am linken Bildrand ist das neu gebaute Forstamt (Rötenbacher Str. 8) zu sehen. Die Häuser des Städtchens schmiegen sich an den Fuß des Alenbergs. Nur die katholische Pfarrkirche St. Michael ragt aus dem Häusergewirr heraus.
Darunter sind links und mittig zwei Ansichten des Gasthauses »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) abgebildet: Eine Hausansicht von der Straße aus und ein Blick in die »Gartenwirtschaft«: Unter Bäumen sind Bierbänke aufgebaut, die zur Einkehr einladen. Die vierte Ansicht zeigt rechts die 1901 geweihte Wallfahrtskirche Witterschnee. Sie wurde ab 1894 im neoromanischen Stil erbaut.
Die Geschichte des Gasthauses »Pilgerhof« ist eng verknüpft mit den Wallfahrten zum Witterschneekreuz. Gelegen an der Maienlandstraße, die zur 1898 neu erbauten Wallfahrtskirche führt, entwickelte sich das Gasthaus zu einer beliebten Einkehrmöglichkeit, wie schon sein Name zeigt.
Das schmiedeeiserne Wirtshausschild, das einen Pilger auf dem Rückweg vom Schneekreuz zeigt, ist vergleichsweise jung und wurde erst Anfang der 1980er Jahre geschaffen, als die damaligen Wirtsleute Jupp und Anita Hoitz das Gebäude zum letzten Mal umfassend modernisierten. Mit dem Brand 1993 endete die Geschichte des Traditionshauses jäh.
Nach dem Abschluss der Umbauarbeiten 1982 präsentiert sich das Gasthaus »Pilgerhof« mit neuem Aussehen: Das Dach ziert ein Türmchen, in dem die »Josefsglocke« hängt, die zu besonderen Anlässen, wie z. B. an Weihnachten und Silvester sowie vorüber ziehenden Wallfahrten, geläutet wird. Neben der Eingangstür hängt ein schmiedeeisernes Wirtshausschild, das einen Pilger zum Witterschneekreuz zeigt.
Das Foto wird im Werbeprospekt des renommierten »Schwarzwaldgasthauses« abgedruckt. Betrieben wird das Gasthaus von den Wirtsleuten Jupp und Anita Hoitz.