Bombenschaden am Haus Benz in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anni Zumstein zur Verfügung.

Vier Männer stehen in der Maienlandstraße und starren vor sich hin. Nach dem Fliegerangriff vom 19. Februar 1945 ist vorerst wieder Ruhe eingekehrt, aber von Normalität kann keine Rede sein. Die Zerstörungen sind unübersehbar: Beim Haus Benz ist das Dach abgedeckt und die Fenster sind beschädigt. Dabei hatte der Landwirt Johann Benz noch Glück im Unglück. Das Nachbarhaus von Familie Reichhart wurde durch einen Volltreffer komplett zerstört. Zwei Kinder, Lothar Heinz Maier (1942-1945) und Siegfried Schiehle (1936-1945), wurden verschüttet und konnten nur tot geborgen werden.

Standort des Fotografen: 47.886653, 8.341696

Zerbombtes Haus Reichhart in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zur Verfügung.

Am 19. Februar 1945 heulen gegen 15.20 Uhr die Sirenen. Alliierte Jagdflieger werfen Fliegerbomben auf Löffingen ab. Das Haus Reichhart in der Maienlandstraße wird durch einen Volltreffer komplett zerstört. Zwei Todesopfer sind hier zu beklagen. Verschüttet und nur tot geborgen werden Lothar Heinz Maier (1942-1945), der nur 2 Jahre und 4 Monate alt wurde, und Siegfried Schiehle (1936-1945), der im Alter von 8 Jahren und 4 Monaten zu Tode kommt.

Standort des Fotografen: 47.886653, 8.341696

Zerbombtes Haus Reichhart in der Maienlandstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lotte Ratzer zur Verfügung.

Nur ein Trümmerhaufen ist von dem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer und Stallung in der Maienlandstraße geblieben. Bei einem Fliegerangriff am 19. Februar 1945 wurde das Haus von Schmiedemeister Josef Reichhart (1874-1942) durch einen Volltreffer komplett zerstört. Seit seinem Tod drei Jahre zuvor hatte das Anwesen seiner Tochter Josefa Reichhart gehört. Das Haus wurde in der Nachkriegszeit nicht wieder aufgebaut. Im Hintergrund sind die Häuser der Bahnhofstraße und Hohlgasse zu erkennen. Beim Haus Willmann (Bahnhofstr. 11) ist das Dach weitgehend abgedeckt. Daneben steht der Kindergarten (Bahnhofstr. 9).

Standort des Fotografen: 47.886348, 8.341911

Gasthaus »Witterschnee« in der Maienlandstraße, Ausschnitt, ca. 1908

Sammlung Familie Waßmer

Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte, die nach der Jahrhundertwende verbreitet wurde. Sie zeigt das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26). Betrieben wird es von dem Gast- und Landwirt Robert Rosenstiel (1873-1932), der aus Unadingen stammt, und von seiner Ehefrau Maria geb. Selb (1879-1959).

Bereits seit 1877 gibt es die Gastwirtschaft. Betrieben wurde sie zunächst von der Witwe Maria Anna Wider geb. Duttlinger (1823-1895). Zwei Jahre später führte ihre Tochter Josefa Schönle geb. Wider (1851-1915) zusammen mit ihrem Ehemann Fidel Schönle (1850-1904) das Gasthaus und die dazugehörige Landwirtschaft weiter. 1904 übernimmt beides schließlich das Ehepaar Rosenstiel.

Standort des Fotografen: 47.887052, 8.341541

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit vier Ansichten, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

Die colorierte Mehrbildkarte aus dem Jahr 1907 vereint vier Ansichten: In der oberen Hälfte ist eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Breiten« aufgenommen ist. Am linken Bildrand ist das neu gebaute Forstamt (Rötenbacher Str. 8) zu sehen. Die Häuser des Städtchens schmiegen sich an den Fuß des Alenbergs. Nur die katholische Pfarrkirche St. Michael ragt aus dem Häusergewirr heraus.

Darunter sind links und mittig zwei Ansichten des Gasthauses »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) abgebildet: Eine Hausansicht von der Straße aus und ein Blick in die »Gartenwirtschaft«: Unter Bäumen sind Bierbänke aufgebaut, die zur Einkehr einladen. Die vierte Ansicht zeigt rechts die 1901 geweihte Wallfahrtskirche Witterschnee. Sie wurde ab 1894 im neoromanischen Stil erbaut.

Wirtshausschild des »Pilgerhofes«, ca. 2000

Sammlung Familie Waßmer

Die Geschichte des Gasthauses »Pilgerhof« ist eng verknüpft mit den Wallfahrten zum Witterschneekreuz. Gelegen an der Maienlandstraße, die zur 1898 neu erbauten Wallfahrtskirche führt, entwickelte sich das Gasthaus zu einer beliebten Einkehrmöglichkeit, wie schon sein Name zeigt.

Das schmiedeeiserne Wirtshausschild, das einen Pilger auf dem Rückweg vom Schneekreuz zeigt, ist vergleichsweise jung und wurde erst Anfang der 1980er Jahre geschaffen, als die damaligen Wirtsleute Jupp und Anita Hoitz das Gebäude zum letzten Mal umfassend modernisierten. Mit dem Brand 1993 endete die Geschichte des Traditionshauses jäh.

Standort des Fotografen: 47.886904, 8.341714

Gasthaus »Pilgerhof« in der Maienlandstraße, ca. 1982-1990

Aus dem Hausprospekt

Nach dem Abschluss der Umbauarbeiten 1982 präsentiert sich das Gasthaus »Pilgerhof« mit neuem Aussehen: Das Dach ziert ein Türmchen, in dem die »Josefsglocke« hängt, die zu besonderen Anlässen, wie z. B. an Weihnachten und Silvester sowie vorüber ziehenden Wallfahrten, geläutet wird. Neben der Eingangstür hängt ein schmiedeeisernes Wirtshausschild, das einen Pilger zum Witterschneekreuz zeigt.

Das Foto wird im Werbeprospekt des renommierten »Schwarzwaldgasthauses« abgedruckt. Betrieben wird das Gasthaus von den Wirtsleuten Jupp und Anita Hoitz.

Standort des Fotografen: 47.886715, 8.341669

Hochzeitsgesellschaft Adrion / Fehrenbach vor dem Gasthaus »Pilgerhof«, 1952

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Familie Laufer zur Verfügung.

Eine Hochzeitsgesellschaft hat sich vor dem Gasthaus »Pilgerhof« versammelt. Vorne in der Mitte stehen der Bräutigam Erich Adrion (1926-2001), der Gipsermeister von Beruf und unter dem Spitznamen »Drilli« bekannt ist, und die Braut Martha geb. Fehrenbach (1928-2019). Das Ehepaar Adrion wohnt auf dem Alenberg.

1.Reihe, links, sitzend, v.l.n.r.: Karolina Vogelbacher (geb. Fehrenbach) (1906-1993), Karl Fehrenbach, Zimmermeister Eugen Fehrenbach, Franziska Fehrenbach (geb. Bieler)
1.Reihe, rechts, sitzend, v.l.n.r.: Rosa Adrion (geb. Berger, 1898-1973), Fritz Adrion (1897-1971), Ernst Laufer, ??? Binder (Seppenhofen)

2.Reihe, v.l.n.r.: Ida Hutzler, Klara Zepf (geb. Fehrenbach, 1902-?), Luise Binder (geb. Fehrenbach), Josefine Schelling (geb. Fehrenbach), Katharina Hofstetter (geb. Bieler), Brautjungfer Olga Fehrenbach (verh. Streit), Braut Martha Adrion geb. Fehrenbach, Bräutigam Erich Adrion, Brautjungfer Genoveva Adrion, Anna Laufer (geb. Berger), Rosa Heiler (geb. Adrion), Irma Adrion geb. Schmid, Arno Adrion, Maria Schäfer (geb. Berger)

3.Reihe, v.l.n.r.: Isolde Steimer, Ulrich Fehrenbach (geb. 1935), Egon Steimer, Erika Hofstetter, Berthold Fehrenbach (geb. 1937), Cäcilia Limberger (Bad Dürrheim), Eugen Fehrenbach, Inge Bierle (Neuenburg), Edgar Adrion (geb. 1950), Ernst Heiler, Margret Adrion (1926-2021), Fritz Adrion jr. (1920-2004)

Standort des Fotografen: 47.886957, 8.341649

Ansichtskarte vom »Pilgerhof« in der Maienlandstraße, ca. 1982

Sammlung Familie Waßmer

Nach Vollendung der Umbauarbeiten 1982 verbreiteten die Wirtsleute Jupp und Anita Hoitz diese Ansichtskarte ihres Gasthauses. Die Mehrbildkarte zeigt oben in der Mitte die Außenansicht des renommierten »Schwarzwaldgasthauses«. Sein Dach zierte ein Türmchen, in dem die »Josefsglocke« hing, die zu besonderen Anlässen, wie z. B. an Weihnachten und Silvester sowie vorüber ziehenden Wallfahrten, geläutet wurde. Oben links ist das schmiedeeiserne Wirtshausschild und oben rechts ein hölzener Wegweiser zu erkennen.

Darunter sind zwei Ansichten aus dem Städtchen zu sehen: Links das Mailänder Tor und dem Straßenzug in der Demetriusstraße mit seinen Staffelgiebeln. Rechts die Kirchstraße mit dem 1975 errichteten Hexenbrunnen.

Standort des Fotografen: 47.886715, 8.341669

Gasthaus »Pilgerhof« mit Pensionsgebäude in der Maienlandstraße, ca. 1930-1939

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

1939 schickte ein Urlauber diese Ansicht vom Gasthaus »Pilgerhof« als Postkarte nach Karlsruhe. Im selben Jahr übernahm die Gast- und Landwirtin Rosa Müller geb. Vogel (1896-?) ganz offiziell den »Pilgerhof« von ihrem Vater, der ihn mehr als 40 Jahre betrieben hatte. Sein Name, Otto Vogel, steht noch auf einem Schild über der Eingangstür.

Der Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940), in Freiburg geboren, hatte 1895 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Rosa geb. Faller (1870-1934) war die Tochter der Wirtsleute Faller. Das Ehepaar Vogel bekam acht Kinder, die alle von früh an in der Gastwirtschaft und der Landwirtschaft mit anpacken mussten. Die Vogels bemühten sich, den Fremdenverkehr anzukurbeln. Sie rissen die angrenzende Scheune ab und errichteten an ihrer Stelle ein Pensionsgebäude mit acht Fremdenzimmern, das rechts im Bild zu sehen ist. Außerdem gestalteten sie den Hof zu einer terrassenförmigen Gartenwirtschaft um. Otto Vogel erlitt 1934 einen Schlaganfall und war seitdem gelähmt. Im selben Jahr starb Rosa Vogel am 19. April im Alter von 63 Jahren. Fortan waren Rosa Müller und ihr Ehemann bereits de facto die Betreiber.

Standort des Fotografen: 47.887093, 8.341458

Gasthaus »Pilgerhof« mit Pensionsgebäude in der Maienlandstraße, ca. 1965

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansicht des »Pilgerhofes« schickt eine Urlauberin aus dem Ruhrgebiet Mitte der 1960er Jahre an ihre Familie. Auf der Rückseite schreibt sie: »In dem Gasthof wohne ich. Wetter nicht besonders. Essen sehr gut und reichlich.«

Betreiber des Gasthauses, des Cafés und der Pension sind seit 1960 Josef Hoitz und seine Ehefrau Anita geb. Gaede. Die junge Küchenmeisterin hatte das Traditionshaus von ihrer Tante Rosa Müller geb. Vogel (1896-?) übernommen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Jupp, einem Bäcker- und Konditormeister aus dem Rheinland, führt sie den »Pilgerhof« 26 Jahre lang. In dieser Zeit verändert das Gebäude durch Umbaumaßnahmen mehrfach sein Aussehen. Auf dieser Ansicht ist rechts noch das freistehende Häuschen zu sehen, in dem sich Pensionen befanden. Autos parken vor dem Gasthaus und sollen signalisieren, dass es gut besucht wird. Eine Werbeschild der »Fürstenberg«-Brauerei hängt über dem Eingang.

Standort des Fotografen: 47.887076, 8.341495