Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Am »Tag des Sports« befindet sich auf dem oberen Rathausplatz eine von mehreren Parcours-Stationen. Am Rathausbrunnen müssen die Sportler*innen ihre Beweglichkeit, Schnelligkeit und Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
In der Fotoserie sind Sportlerinnen der Damenmannschaft in Aktion zu sehen. Über das Brunnenbecken sind Holzbalken gelegt. Den darauf balancierenden Frauen werden Bälle zugeworfen, die sie fangen und dann in eine Torwand werfen müssen. Nur allzu schnell verliert man dabei das Gleichgewicht und stürzt vom Holzbalken in das Brunnenwasser.
Im Hintergrund ist die Volksbank (Rathausplatz 9-10) zu sehen, die ab 1973 an Stelle der abgebrochenen »alten Sonne« erbaut wurde.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
1957 hält sich das Lied »Cindy, oh Cindy« der deutschen Schlagersängerin Margot Eskens (geb. 1936) insgesamt vier Monate an der Spitze der deutschen Singlecharts. Und auch der »Banana Boat Song« des US-amerikanischen Sängers Harry Belafonte (geb. 1927) kann sich immerhin drei Monate behaupten. Ob die Melodien dieser beiden Ohrwürmer gerade aus der Jukebox im Gasthaus »Ochsen« ertönen?
Agathe Köpfler (1922-1982), die Tochter der Wirtsleute, steht an der Jukebox. Der Automat enthält eine größere Anzahl Schallplatten, aus denen man nach Münzeinwurf über eine Tastatur einen oder mehrere Titel auswählen kann. Welches Lied die 35-Jährige Agathe Köpfler wohl wählt?
Agathe Köpfler heiratet später Hans Jordan (1923-2002) und betreibt mit ihm das Café »Alenberg«. Sie stirbt 1982 kurz nach ihrem 60. Geburtstag.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Diese Narrengruppe stellt den »Sommer« dar. Ihr Wagen reiht sich in weitere Themenwagen ein, die sich den vier Jahreszeiten widmen. Geschmückt ist der Wagen mit Getreideähren und die Narren tragen Sensen und Dreschflegel bei sich, als ob sie zur Ernte ausrücken. Auf dem Schild ist der Reim zu lesen: »Arbeite gerne / sei nicht faul / die gebratenen Gänse / fliegen Niemand ins Maul.«
Noch ist der Sommer fern. Auf dem unteren Rathausplatz liegt noch Schnee. Im Hintergrund ist das Haus von Kaufmann Wilhelm Vogt (Rathausplatz 13) zu sehen.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Am Rathausbrunnen ist die Fasnachtsbühne aufgebaut. Eine Gruppe Narren hat sich für ein Gruppenfoto auf den Brunnenrand gesetzt und auf die Bühnenbretter gestellt. Die Brunnenfigur der »Schnitterin« blickt auf sie hinab. Mit zwei Kreuzchen sind »Narrenvater Jos Benitz« und »Kassierer Meßmer« markiert. Weinhändler Josef Benitz (1897-1981) gehört den Laternenbrüdern von 1919 bis 1927 an. Ernst Meßmer (1898-1951) ist Land- und Gastwirt und wird von seinen Eltern die »Linde« übernehmen.
Im Hintergrund ist das Postamt (Rathausplatz 3) zu sehen. Das zur Rechten angebaute Haus Nägele (Rathausplatz 2) ist nur schemenhaft zu erkennen ist, weil die Fassade auf dem Foto überstrahlt ist.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Diesen Narren möchte wohl keiner im Dunkeln begegnen, so unheimlich muten sie an. Bei Tageslicht, auf dem oberen Rathausplatz, vor dem Gasthaus »Sonne« stehend, geht es ja noch, aber nachts? Es ist der 12. Februar 1934 und Fasnacht. Was die Narren darstellen, ist unbekannt. Aber wenige Wochen, nachdem der US-amerikanische Film »King Kong und die weiße Frau« in den deutschen Kinos anlief, kann es sein, dass die Figur ganz rechts den Riesenaffen darstellt. Da das diesjährige Fasnachtsmotto »Internationaler Zirkus« lautet, ist es aber wahrscheinlicher, dass die unheimlichen Tiere harmlose Tanzbären darstellen.
An dem Holzkäfig im Hintergrund sind einige Plakate angeschlagen. »Münchner« ist auf zwei von ihnen zu lesen. Der Zusammenhang ist unklar.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Der Donkosakenchor beteiligt sich nicht nur an der Straßenfasnacht, sondern auch beim anschließenden Zug durch die Lokale. Das Foto zeigt ihn in der Wirtsstube vom Gasthaus »Löwen«.
1.Reihe, sitzend v.l.n.r.: 1 ???, 2 Ernst Krauss, 3 Ernst Wehrle (mit Akkordeon), 4 ???, 5 Ernst Göhry (1919-2014) 2.Reihe, stehend v.l.n.r.: 1 ???, 2 Albert Benitz (1905-1996), 3 ??? Kienzler, 4 Willy Vogt (1910-1990), 5 Otto Schmitt (1905-?), 6 Paul Bugger (1916-1990)
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Rund 50 Jahre ist es her, dass die Stadtgemeinde Löffingen im Jahr 1920 das altehrwürdige Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9/10) kaufte. Der Betrieb des Gasthauses wurde eingestellt, in der ehemaligen Gaststube und den Gästezimmern baute man Wohnungen ein, um die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu bekämpfen. In der linken Gebäudehälfte, in der sich der Ökonomiebereich für die Landwirtschaft befunden hatte, richtete man nach verschiedenen Umbauten die Stadtmühle ein. Sie war bis 1969 in Betrieb und wurde dann eingestellt, weil sie unrentabel geworden war.
50 Jahre später ist es beschlossene Sache, dass die »alte Sonne«, wie das Gebäude immer noch genannt wird, abgerissen werden soll. Im Zuge der Altstadtsanierung soll hier ein modernes Gebäude für die Volksbank, Geschäfte und Wohnungen entstehen. Im Januar 1973 ist es soweit und eines der ältesten Gebäude des Städtchens fällt der Spitzhacke zum Opfer.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
»Stadtgärtnerei Löffingen«, steht auf dem Holzschild, das diese Narrengruppe mit sich führt. Am »Schmutzigen Dunschdig« beteiligen sich diese Gärtnerinnen mit ihren Blumen, mit Obst und Gemüse und bewaffnet mit diversen Gartenwerkzeugen an der Straßenfasnacht. Dass noch Winter ist, vergisst man fast bei soviel Flower Power.
Die Gruppe steht am Rathauseck. Im Hintergrund fällt der Blick in Richtung unterer Rathausplatz. Zwischen der Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15) und dem Haus Weißenfels (Demetriusstr. 17) klafft eine Baulücke. Die alte »Adler«-Scheune wurde abgerissen. Ein Kran zeigt an, dass mit der Errichtung des Neubaus von Axel Smidt (Demetriusstr. 16) begonnen wurde.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Zuletzt sieht die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10) wahrlich marode aus. Daher überrascht es kaum, dass der Abbruch des altehrwürdigen Gemäuers, das seit dem 16. Jahrhundert das Stadtbild prägte, mehr und mehr Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Altstadtsanierung ist das Zauberwort und sie erfolgt Anfang der 1970er Jahre häufig mit der »Spitzhacke«. Die »alte Sonne« wird im Januar 1973 abgerissen, um Platz zu schaffen für einen Neubau der Volksbank, für Geschäfte und Wohnungen.
Bereits 1920 wurde der Betrieb des Gasthauses eingestellt und das Gebäude ging in den Besitz der Stadtgemeinde über. Es erfuhr eine Umnutzung und diente fortan vor allem als Wohnhaus und Stadtmühle.
Eine Umnutzung erfuhr auch der kleine Platz neben der »alten Sonne«, der im Vordergrund des Fotos zu sehen ist: Seitdem sich die Volksschule nicht mehr im Rathaus befindet, hat der Platz seine Funktion als Schulhof verloren. In einem einstöckigen Verkaufsladen bietet die Obsthändlerin Monika Wehrle geb. Baader (1910-?) ihre Waren an. In einer Werbeanzeige 1970 wirbt sie mit dem Vers: »Willst frisches Obst, Gemüse und Blumen kaufen, / mußt Du nur zur Monika Wehrle laufen!« Diese Tradition wird auch nach dem Abbruch fortgeführt. 1975 eröffnen in dem an dieser Stelle errichteten Neubau Dieter und Luzia Vierlinger ihr Geschäft für Blumen, Obst und Gemüse.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Hermann Egle sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Hochpolitisch geht es in der letzten Fasnacht vor der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur zu: 14 Jahre nach Ende des mörderischen Ersten Weltkrieges findet in Genf eine internationale Abrüstungskonferenz statt. Sie tagt, mit Unterbrechungen vom 2. Februar 1932 bis zum 11. Juni 1934. Ziel der Konferenz ist es, das Wettrüsten zu beenden, was letztlich scheitert.
Die Narrengruppe nimmt die Konferenz auf’s Korn. Zu sehen ist das Präsidium der Konferenz mit den Delegierten von verschiedenen Ländern, die durch die jeweiligen Fähnchen kenntlich gemacht sind. Offenbar machen sich die Narren über die Abrüstungskonferenz lustig. Im Vordergrund sind Spielzeug-Panzer und -Kanonen zu sehen. Die Narren sprechen von einem »Stillhalteabkommen«, wie auf dem Schild im Hintergrund zu lesen ist. Die Präsidiumsmitglieder tragen schwarze Anzüge und Zylinder, nur ein Mann in der Mitte sticht heraus: Vermutlich soll er den indischen Freiheitskämpfer und Pazifisten Mahatma Gandhi (1869-1948) darstellen, deutlich an seinem weißen Gewand, seiner Glatze und seiner Nickelbrille zu erkennen. Er wird international noch nicht so bewundert wie in späteren Jahren, sondern von vielen noch als Spinner verlacht. Auf sein Gewand ist die Jahreszahl »1932« geschrieben. In der rechten oberen Bildecke ist außerdem »Fasnacht 1932« notiert.
Das Foto wird vermutlich im Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) aufgenommen.
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Joseph Benitz (1897-1981), ???, ???, Fritz Seilnacht, Karl Hepting, ???
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Heinrich Wider, Julius Limb, Albert Benitz, ???, ???, ???, Ernst Krauß (1897-1978), ???, Paul Benitz (1899-1979)
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Wer erinnert sich nicht an die »Ösch Fuzzys«, die alljährlich an Fasnacht ihr Unwesen treiben, singend und musizierend durch’s Städtchen ziehen? Gerade geben sie in der Volksbank (Rathausplatz 10) ihr Stelldichein.
V.l.n.r.: Konrad Schwörer, Michael (Micky) Kasprowicz, Dieter Vierlinger und Franz Hofmeier. Das graue Mäuschen mit den großen rosa Ohren, das im Vordergrund auf einem Lederkoffer sitzt, ist Töchterchen Simone Kasprowicz.