Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.
Gespannt warten Löffinger Bürgerinnen und Bürger vor dem Rathaus auf die Verkündigung des Wahlergebnisses der Bürgermeisterwahl. Wird der promovierte Rechtsanwalt Dr. Dieter Mellert (geb. 1941) neues Stadtoberhaupt?
Über dem Eingangsportal des Rathauses ist zu erkennen, dass der Schriftzug »Volksbank« erst kürzlich abgenommen wurde. Noch sind die Spuren zu sehen. Schließlich wurden die Räumlichkeiten im Erdgeschoss bis zur Vollendung des Neubaus am oberen Rathausplatz von der Volksbank genutzt.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.
Vor dem Rathaus wird das Ergebnis der Bürgermeisterwahl verkündet: Neuer Bürgermeister wird der 34-jährige Rechtsanwalt Dr. Dieter Mellert (1941-2019). Er folgt damit dem bisherigen Stadtoberhaupt Edmund Laufer (1922-1990) nach. 24 Jahre lang wird Mellert die Geschicke der Stadt und der sechs Ortsteile lenken. Nach drei Amtszeiten unterliegt er 1999 seinem Nachfolger Dr. Frank Schmitt (1963-2005) aus Tübingen.
Der bisherige Bürgermeister Edmund Laufer gratuliert seinem Nachfolger Dr. Dieter Mellert und wünscht ihm alles Gute für seine Amtszeit.
V.l.n.r.: Josef Bayer, Paul Bugger, der neugewählte Bürgermeister Dr. Dieter Mellert und Alt-Bürgermeister Edmund Laufer
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Brigitte und Günter Leber zur Verfügung.
Noch befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses die »Volksbank«. Aber die Tage sind gezählt, denn das ehemalige Gasthaus »zur Sonne« ist bereits abgerissen und an seiner Stelle entsteht gerade ein neues Wohn- und Geschäftshaus (Rathausplatz 9/10), in dem die Bank moderne Räumlichkeiten beziehen wird.
Der obere Rathausplatz selbst dient vor allem als Parkplatz für Autos. Der Rathausbrunnen ist kaum zu erkennen, nur die »Schnitterin« ragt aus dem Blech hervor. Bäume oder Blumenschmuck sucht man auf dem Platz vergebens. Das einzige Grün stammt von den Bäumen, die vor dem »Stadtbau« (Demetriusstraße 1) stehen, und vom Blumenschmuck am Erker im Vordergrund des Bildes.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.
Zwei Männer mit Vollbart blicken sich an, zwei Löffinger Originale: Links steht Malermeister Karl Schmid (1878-1955), der in einer Mietswohnung im früheren Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10) wohnt. Rechts steht Kraftfahrer Edmund Jordan (1907-1970), der in der Oberen Hauptstraße 21 wohnt. Warum die beiden Männer gemeinsam abgelichtet werden, ist unbekannt. Vielleicht locken den Fotografen schlichtweg die beiden Vollbärte.
Edmund Jordan arbeitet viele Jahre lang bei der Firma Benz als Langholzfahrer. Er wirkt in verschiedenen Vereinen auch bei der Musikkapelle. In der Fastnachtzeit stellt er seinen Humor unter Beweis. Weil er aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem Vollbart zurückkehrt, nennt man ihn »Bartli«.
Verlag Karl Zanger, Freiburg / Stadtarchiv Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Mondscheinkarten sind um die Jahrhundertwende eine Modeerscheinung in der Ansichtskartenwelt. Es sind Karten, die eine Örtlichkeit im Mondschein zeigen. Die obere Mondscheinkarte wird am 2. November 1899 auf dem Postamt Löffingen abgestempelt und versandt, die untere am 16. September 1900.
Zu sehen ist eine Gesamtansicht des Städtchens vom Gewann »Im kleinen Brühl« aus. Auf dem Bild gibt es noch keine Bahnlinie, die die Wiesen und Felder zerschneidet. Darunter ist eine kleine Ansicht des Oberen Rathausplatzes mit dem Rathaus und den beiden Gasthäusern »Sonne« (Rathausplatz 9-10) und »Löwen« (Rathausplatz 11) abgebildet. Daneben ist eine weitere Ansicht mit Blick zur Pfarrkirche St. Michael und zum Kaufhaus von Heinrich Goebel zu sehen. Goebel vertreibt auch diese Mondscheinkarte, wie auf der Vorderseite angegeben ist.
Diese lithografische Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« findet um die Jahrhundertwende Verbreitung. Sie wird am 18. August 1898 auf dem Postamt Löffingen aufgegeben und nach Freiburg geschickt. Die lithografischen Ansichten wurden von einer Kunstverlags-Anstalt in Tübingen gefertigt, die Ansichtskarte vom Löffinger Kaufmann Thomas Mayer vertrieben.
Zu sehen sind fünf Motive: Oben in der Mitte ist eine Gesamtansicht des Städtchens von der »Breiten« aus abgebildet. Darunter neben dem Löffinger Stadtwappen ist das »Rathaus« zu sehen. Links unten ist eine Ansicht des oberen Rathausplatzes zu sehen mit den beiden Gasthäusern »Löwen« (Rathausplatz 11) und »Sonne« (Rathausplatz 9-10).
Oben links und rechts sind zwei neue Sehenswürdigkeiten abgebildet, die erst kurze Zeit existieren und der ganze Stolz der Stadtgemeinde sind: Auf der einen Seite die 1898 geweihte Wallfahrtskirche »Schneekreuz«, auf der anderen Seite das überdimensional große »Kriegerdenkmal« zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Die in das Bildchen hineinkopierten Menschen sind kleiner als der Gitterzaun, der das Denkmal umgibt.
Die Postkarte wird an einen Rechtsanwalt in Freibug versandt und trägt den Vermerk »Eilt!«. Der Absender ist Peter F. Seine Nachricht beginnt mit den Worten: »Bitte um baldige Uebersendung von 1 duzend Stehkragen, Weite 39, Höhe wie die höchsten doppelten in meinem Waschtisch«.
Am 11. September 1898 wird diese lithografische Mehrbildkarte versendet. Sie zeigt sechs Motiven und ist mit »Gruß aus Löffingen« betitelt. Doch der Absender der Postkarte strich »Löffingen« einfach durch und ersetzte es durch »Göschweiler«.
Oben rechts ist eine Gesamtansicht zu sehen, die das Städtchen von der Rötenbacher Straße aus zeigt. Die Bahnlinie ist noch nicht gebaut. Zu erkennen sind neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael die Häuser der Seppenhofer Straße und des heutigen Pfarrwegs. Links daneben ist der obere Rathausplatz abgebildet, mit dem Rathaus, dem Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9/10) und dem Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11). Vom angrenzenden Gasthaus »Ochsen« sind nur die Scheunentore zu sehen. Das kleine Bild oben links zeigt die neu erbaute Wallfahrtskirche Witterschneekreuz, die neue Hauptsehenswürdigkeit des Städtchens, auf die man stolz ist.
Darunter ist eine Ansicht der Unteren Hauptstraße zu sehen. Der Blick fällt in Richtung Mailänder Tor. Von Blumenranken eingerahmt ist daneben das 1894 errichtete Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 abgebildet. Unten links ist die Untere Hauptstraße mit der Einmündung der Kirchstraße zu sehen. Die markanten Gebäude sind das Kaufhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7), der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und das Gasthaus »Lamm« (Kirchstr. 29).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.
Die »Santa Maria«, das berühmte Flaggschiff von Christoph Kolumbus bei seiner ersten Expedition von 1492/93, segelt am »Fasnet Mändig« über den oberen Rathausplatz. Im Hintergrund sind die Gasthäuser »Ochsen« und »Löwen« zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.
Auf dem oberen Rathausplatz ist die Fasnachtsbühne aufgebaut. Erwartungsvoll stehen die Menschen bereit, um dem närrischen Schauspiel zuzuschauen. Die Gruppe »Spanischer Hof« ist angekommen und tritt gleich in Aktion. Im Vordergrund steht Rupert Hepting, der Dirigent der Stadtmusik, der seinen Taktstock schwingt. Die Musiker der Stadtmusik stehen vor ihm, mit dem Rücken zum Fototgrafen.
Im Hintergrund ist das Gasthaus »zum Löwen« zu sehen. »Fremdenzimmer« steht groß an der Fassade. Am rechten Bildrand ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu erkennen, in dem sich die Stadtmühle befindet.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Genoveva Kienastund Georg Willmann zur Verfügung.
Auf der Fasnachtsbühne auf dem oberen Rathausplatz ist ein besonderes Spektakel im Gange: Der Dreiakter »Die rote Fasnacht«, ein Stück über den Deutschen Bauernkrieg wird aufgeführt. Im Hintergrund ist eine große Kanone zu sehen, die von den aufständischen Bauern unter Führung von Hans Müller von Bulgenbach genutzt wurde. Im Vordergrund ist ein Galgen aufgebaut, an der bereits eine Puppe aufgeknüpft hängt. Bei ihr handelt es sich um den Bauernführer, der am 12. August 1526 von einem Schaffhauser Scharfrichter hingerichtet wurde.
Eine große Menschenmenge hat sich versammelt, um dem Schauspiel beizuwohnen. In den Fenstern des Gasthauses »Löwe« drängen sich im ersten Stock die Menschen, bietet sich doch von dort oben der beste Blick. Über der Eingangstür zum Wirtshaus steht die damalige Hausnummer »24« und der Name des Eigentümers: »Willi Jordan«. Der Gastwirt und Küfermeister Wilhelm Jordan (1902-?) hatte das Gasthaus fünf Jahre zuvor 1933 übernommen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.
Der obere Rathausplatz ist voller Schaulustiger, als an Fasnacht 1938 der Dreiakter »Die rote Fasnacht« auf der Bühne dargeboten wird. In dem Stück geht es um das Jahr 1525, den Höhepunkt im Deutschen Bauernkrieg. Die Darbietung beginnt mit der Huldigung der Löffinger Bevölkerung an den Grafen von Fürstenberg. 14 Gruppen, darunter die »Stadtknechte« und die »Zünfte der Stadt« haben sich auf dem Rathausplatz versammelt, als plötzlich die Kunde vom Vordringen der aufständischen Bauern die Runde macht. Die versammelten Gruppen stoben auseinander. Mit dem Einzug des Bauernhaufens im Städtchen endet schließlich der erste Akt.
In den Fenstern der Gasthäuser »Ochsen« und »Löwen« sind zahlreiche Menschen zu erkennen, die einen Blick auf das Spektakel zu ergattern versuchen.
Verlag A. Rebholz Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Emma Binder sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.
Von der Oberen Hauptstraße kommend bewegt sich der Narrenumzug über den oberen Rathausplatz. Dank der Fotoserie, die Anton Rebholz von den Fenstern des Rathauses aus aufnimmt, entsteht quasi eine Filmsequenz und wir können den närrischen Zug an uns vorüber ziehen lassen. Zu erkennen ist etwa eine Schar Kinder, die als Harlekins verkleidet, mitläuft. Von Pferden gezogene Motivwagen rumpeln über die Straße. Die weiß gekleideten Turner des Turnerbundes sind mit einem Wagen vertreten. Die Guggenmusik heizt mit ihrer »schräg« gespielten Blasmusik ein. Das Fasnachtsmotto lautet: »Das altdeutsche Lied in Wort, Bild und Sang«.
Bei dem bunten Treiben auf dem Platz dürfen die Gebäude im Hintergrund nicht übersehen werden: Das Gasthaus »zum Ochsen« (Rathausplatz 12) wurde kurz zuvor umgebaut. Der einstige Ökonomieteil mit seinem großen Scheunentor ist verschwunden. Statt dessen wurde die Gaststube erweitert und weitere Fenster in die Fassade hineingebrochen. Die Außenmauer ist noch nicht wieder verputzt, sodass in der rechten Gebäudehälfte deutlich das Mauerwerk zu erkennen ist. An den »Ochsen« grenzt der »Löwe« (Rathausplatz 11) an, der auf dem Wirtshausschild noch »zum goldenen Löwen« heißt. Auch an diesem Gebäude wurden erst kürzlich bauliche Veränderungen im Erdgeschoss vorgenommen.