Narrengruppe »Hochzeit« beim Rathaus, Fasnacht 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« läuft ein Brautpaar durch das Städtchen, hinter dem ein großes Ehebett hergezogen wird. Auf dem Schild, das der Bräutigam trägt, steht geschrieben: »1970 großes Fest! 1977 Nu no e’Nest«. Und am Baldachin des Bettes ist ein weiteres Schild angebracht, das die Inschrift trägt: »1970 – 1977 / Die Hochzeit war der blödste Tag / im 7. Jahr kam Sorg und Plag«.

Auf welche Hochzeit und welches unglückliche Eheleben mag hier wohl angespielt werden? Doch nicht etwa auf die Eingemeindung von Seppenhofen, die zum 1. Januar 1970 vollzogen wurde?

Standort des Fotografen: 47.883771, 8.344645

»Reichburgmali« auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1986

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

50 Jahre ist es alt, das »Reichburgmali«. Die Sagenfigur aus dem Gewann »Reichberg« ist freilich viel älter als 1936. Einer alten Überlieferung gemäß soll auf der Anhöhe ein furchterregender Waldgeist gehaust haben, mit dem man unartigen Kindern drohte. Bereits an der Fasnacht 1910 verkleidete sich Karl Beha als erstes »Reichburgmali«. 1936 war es dann soweit, dass Gewerbelehrer Karl Ehret die Idee aufgriff und die neue Fasnachtsfigur schuf. Deshalb gilt 1936 als Geburtsstunde des »Reichsburgmali«. Und 50 Jahre später wird Geburtstag gefeiert.

Noch immer sind es nur zwei Maskenträger, die sich in den Narrenumzug mischen. Ihr Kostüm aus grünem Stoff, das von Malermeister Werner Hepting entworfen und gemalt ist, zeigt Tannen- und Fichtenzweige, Beeren, Silberdisteln und Eichhörnchen. Die geschnitzten Holzmasken zeigen ein liebenswertes, verschmitzt lächelndes Gesicht. Auf dem Kopf sind Silberdisteln und Eichhörnchen zu sehen.

Die beiden Maskenträger sind vermutlich Fritz Straub und Conrad Bader. Der »Täfelebue« ist Egon von der Heyd.

Standort des Fotografen: 47.883881, 8.343772

Narrengruppe »Groß-Löffelstadt« auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1973

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Groß-Löffelstadt Anno 2000« lautet die Überschrift der Landkarte, die auf dem oberen Rathausplatz präsentiert wird. Bereits auf den ersten Blick ist zu erkennen, wie sehr Löffingen angeblichin den kommenden drei Jahrzehnten expandieren wird. Bis zur Jahrtausendwende soll das Baarstädtchen in alle Himmelsrichtungen wachsen, ob durch die Erschließung neuer Baugebiete oder durch die Eingemeindung der Orte der Umgebung bleibt offen.

Es ist Fasnacht und diese Narrengruppe nimmt wohl die Gemeindreform auf’s Korn. Tatsächlich wurden Seppenhofen am 1. Januar 1970 und Göschweiler am 1. Juni 1972 eingemeindet. Es folgen am 1. Januar 1974 Bachheim und am 1. Januar 1975 Dittishausen, Reiselfingen und Unadingen. Das Ergebnis aus Sicht der Narren ist »Groß-Löffelstadt« mit einer Fläche von 88,02 km².

Im Hintergrund fällt der Blick auf das Rathaus, in dessen Erdgeschoss sich noch die »Volksbank« befindet. Die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10) wurde wenige Wochen zuvor abgerissen, sodass der Blick nun ungehindert bis zur Eggertenstraße schweifen kann.

Die Narren*Närrinnen auf dem Foto sind u.a. Christa Egle und Resi Göhry.

Standort des Fotografen: 47.884067, 8.344956

2 Fotos: »Hexensamen« mit Hexenwagen und Ochse, Fasnacht 1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Wenn die kleinen Hexen beim Umzug am »Fasnet Mäntig« fußfaul sind, dann fahren sie einfach auf dem Hexenwagen mit, statt die Umzugsstrecke zu laufen. Besonders begehrt sind immer die Arme der großen Hexe, auf denen man wunderbar schaukeln kann.

Der Hexen-Nachwuchs auf dem zweiten Foto hat eine andere Fortbewegungsart gewählt: Die Kleinen reiten auf einem Ochsen. Ob das allerdings ebenso bequem ist?

Aufgenommen werden die Fotos an der Einmündung der Kirchstraße auf den oberen Rathausplatz. Rechts ist die Fassade vom Gasthaus »Löwe« zu sehen. Über der Fasnachtsbühne auf dem Rathausplatz ist ein regelrechtes Knäuel an Fasnachtsbändel gespannt. In diesem Jahr feiern die Hexen ihr 40. Gründungsjubiläum.

Den Traktor mit dem Hexenwagen fährt Albert Jonner (1929-2014). Die kleinen Hexen auf dem zweiten Foto sind v.r.n.l. Edith Fehrenbach (verh. Mühlbauer), Axel Fehrenbach, Sven Egle und Heiko Fehrenbach.

Standort des Fotografen: 47.883681, 8.345081

Rathaus mit Weihnachtsbaum und viel Schnee, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswertweise Elke Moser zur Verfügung.

Ein echtes Weihnachtsmotiv, ist auf dieser Ansichtskarte zu sehen! Der obere Rathausplatz ist tief verschneit. Die Schneeberge verdecken den Rathausbrunnen fast vollständig, nur die Brunnenfigur auf der Säule ist noch zu sehen. Aber auch die »Schnitterin« ist ganz in weiß gehüllt. Daneben steht ein Weihnachtsbaum, dessen Äste und Zweige sich unter der Last des Schnees nach unten biegen. Er scheint riesig zu sein und ragt bis zum Dach des Rathauses empor. Es wird von einer Sirene und natürlich vom Rathausturm gekrönt.

Im Erdgeschoss des Rathauses hat die »Volksbank« ihre Filiale, denn noch ist der Neubau am oberen Rathausplatz nicht gebaut. Ein VW »Käfer« parkt davor. Das Foto wird vom Gasthaus »Löwen« aus aufgenommen, das Mäuerchen im Vordergrund links gehört zu dessen Vorgarten. Der geräumte Trampelpfad führt geradewegs zum Eingang des Gasthauses.

Standort des Fotografen: 47.883903, 8.345021

Oberer Rathausplatz, ca. 1969

Sammlung Familie Waßmer

Der Fotograf steht auf dem oberen Rathausplatz, vis-à-vis vom Rathaus, in dessen Erdgeschoss sich die »Volksbank« befindet. Noch steht die »alte Sonne« (Rathausplatz 9-10), wie am linken Bildrand zu erkennen ist. Sie wird 1973 abgerissen. An ihrer Stelle wird ein Neubau errichtet, in dem auch die »Volksbank« neue moderne Geschäftsräume beziehen wird.

Am rechten Bildrand ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 3) zu sehen, über dessen Schaufenster eine gestreifte Markise angebracht ist. Das Geschäft scheint geschlossen, obgleich die Uhr am Rathaus 9.45 Uhr anzeigt. Vermutlich wird das Foto an einem Sonntag aufgenommen.

Der Rathausplatz ist noch nicht gepflastert und er ist auch nicht von der umgebenden Straßenfahrbahn abgesetzt. Der Rathausbrunnen steht mittig auf dem Platz. Nur direkt um sein Becken herum findet sich ein Stück Pflaster. Bäume, die Schatten spenden, sucht man auf diesem Teil des Rathausplatzes vergebens.

Standort des Fotografen: 47.884062, 8.345049

Blick von oben auf den unteren Rathausplatz, ca. 1985

Sammlung Familie Waßmer

Aus ungewöhnlicher Perspektive zeigt sich hier der untere Rathausplatz mit dem Rathaus, dem Haus Straetker (Rathausplatz 6), dem Haus Schmid (Rathausplatz 7) und dem Haus Willmann (Rathausplatz 8). Das Foto wird aus luftiger Höhe aufgenommen.

Drohnen für Hobbyfotografen sind in den 1980er Jahren noch nicht im Einsatz. Für eine Flugzeugaufnahme ist das Bild nicht hoch genug aufgenommen. Einen Hinweis, von wo aus fotografiert wird, bietet der Asphalt auf dem Rathausplatz. Er ist nass. Offenbar ist hier die Feuerwehr in Aktion und hat nicht nur mit Wasser gespritzt, sondern auch ihre Drehleiter ausgefahren. Dazu passt, dass die Schaulustigen unten interessiert nach oben schauen.

1982 bekommt die Freiwillige Feuerwehr Löffingen vom Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald eine Drehleiter zur Verfügung gestellt.

Standort des Fotografen: 47.883841, 8.344017

2 Fotos: Hochzeitszug Konhäuser / Egle auf dem unteren Rathausplatz, 2. Mai 1953

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Bei strahlendem Sonnenschein bewegt sich der Hochzeitszug vom unteren Rathausplatz in Richtung katholische Stadtkirche. Die Modistin Rosel Egle (1917-2014), deren Elternhaus in der Demetriusstraße neben dem Mailänder Tor steht, heiratet Willi Konhäuser (1920-?), der aus Amorbach im Odenwald stammt. Vor der Trauung gehen Braut und Bräutigam noch getrennt und nicht nebeneinander.

Der Hochzeitszug wird von zwei kleinen Kindern angeführt, hinter denen zwei Brautjungfern folgen. Hinter dem Brautpaar reiht sich die Hochzeitsgesellschaft ein. Am Straßenrand stehen viele Zuschauer*innen, die einen Blick auf das Brautpaar erhaschen wollen.

Standort des Fotografen: 47.883645, 8.343877

3 Fotos: Hochzeitszug Thoma / Sibold auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1960

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) hat der Fotograf Position bezogen. Klick! Klick! Klick! Dreimal löst er die Kamera aus, um den Hochzeitszug zu fotografieren, der, vom Mailänder Tor kommend, an ihm vorbei in Richtung katholische Kirche zieht. Vorneweg laufen zwei Blumenmädchen in weißen Kleidchen, die mächtig stolz sind auf ihren großen Auftritt. Ihnen folgen zwei Brautjungfern. Danach schreiten Braut und Bräutigam, die aber noch getrennt gehen und jeweils von Verwandten geführt werden.

Die Braut ist Hanni Sibold (geb. 1930). Sie wird geführt von Konrad Sibold (1900-?) aus der Vorstadtstraße, der vermutlich ihr Götti ist. Die Eltern der Braut, Malermeister Karl Sibold (1899-1975) und Luise Sibold geb. Durler (1898-?), gehen in der 5. Reihe. Hinter der Braut geht ihr Bruder Karl Sibold (1937-2016). Der Bräutigam ist Herbert Thoma.

Zu den Hochzeitsgästen gehören u.a. Erich Sibold (in Försteruniform) und Hedi Sibold, Theresia Sibold, Elisabeth Storz und Brunhilde Beha geb. Zepf (1934-2008).

Das eine Blumenmädchen ist Antonie Sibold.

Standort des Fotografen: 47.883553, 8.343752

Narrengruppe auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1981

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eine Narrengruppe zieht bei der Straßenfasnacht durch das Städtchen. Die Männer haben sich als Handwerker verkleidet, die Schuhe reparieren. Das typische Werkzeug, wie z.B. einen Dreifuss, führen die Schuhmacher mit sich.

Dahinter ist die Stadtmusik zu sehen. Im Rathaus, das im Hintergrund zu erkennen ist, befinden sich im Erdgeschoss die Kurverwaltung und die Stadtbücherei. Reklame für den Touristikkonzern TUI (Touristik Union International) ist im Fenster platziert.

Bei den Musikern sind Rainer Huber und Ernst Heiler zu sehen. Zur Narrengruppe gehört Harald Fuß (2.v.l.).

Standort des Fotografen: 47.883955, 8.344678

Blick vom Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Großbrand am 29. Juli 1535 und einem weiteren verheerenden Brand im Jahr 1571 war die ganze Stadt »bis auf die Kirche« abgebrannt. Damit verglichen hatte Löffingen am 28. Juli 1921 Glück im Unglück: Es brannten zwar 36 Häuser ab, aber der Rest des Städtchens blieb unversehrt.

Die Feuerwehr setzte alles daran, das massive Rathausgebäude zu schützen, da ein brennendes Rathaus den Untergang weiterer Häuser und Straßenzüge besiegelt hätte, wie man auf dem Foto erahnen kann. Dabei war das Gebäude lange Zeit gefährdet. Bläulicher Rauch stiegt bereits aus seinem Dachstuhl auf. Akten aus dem Rathaus, insbesondere die Grundbücher, wurden bereits evakuiert und im Keller des katholischen Pfarrhaus in Sicherheit gebracht.

Standort des Fotografen: 47.885709, 8.344498

Oberer Rathausplatz, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Seit dem Bau des Rathauses 1831 hat sich das Aussehen des oberen Rathausplatzes wenig verändert. Das Erdgeschoss des Rathauses diente einst als Markthalle, jetzt befindet sich die »Volksbank« in den Räumlichkeiten, die zum Platz hin liegen. Davor steht der Rathausbrunnen, auf dem seit 1869 die Brunnenfigur der »Schnitterin« thront.

Rechts steht das ehemalige Fürstenbergische Amtshaus. Während die linke Gebäudehälfte (Rathausplatz 3) mittlerweile vom Supermarkt »Gottlieb« genutzt wird, befindet sich in der rechten Hälfte das Postamt (Rathausplatz 2). An der Hausecke hängt ein gelber Briefkasten. Daneben steht eine Litfasssäule.

Passanten spazieren über den Rathausplatz. Auffallend ist der Mann mit einem amputierten Bein, der an zwei Krücken geht. Möglicherweise handelt es sich um einen Kriegsinvaliden, denn der Zweite Weltkrieg liegt erst 15 Jahre zurück.

Standort des Fotografen: 47.884161, 8.345161