Mädchen mit Puppenwagen vor Omnibus in der Ringstraße, ca. 1930-1935

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Petra Nobs zur Verfügung.

Hinter dem Haus Fürst (Demetriusstr. 5) schiebt ein Mädchen einen Puppenwagen. Ursula Fürst (verh. Nobs, geb. 1930), die Tochter von Schmiedemeister Otto Fürst, ist die stolze Puppenmutter. Ihr Vater ist nicht nur Schmied, Schlosser und Schweißer, sondern ist auch Betreiber eines kleinen Busunternehmens.

Die Häuser im Hintergrund wurden alle nach dem Großbrand 1921 neu erbaut. Zu sehen ist das Haus von Gustav Egle (Ringstr. 1), in dem sich ein Geschäft für Manufakturwaren befindet. Egle erwarb das Haus 1927. Links dahinter ist das Haus von Wagnermeister Andreas Maier (Ringstr. 2) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884540, 8.344481

Blick vom Kirchturm in Richtung Maienland, ca. 1950-1954

Verlag A. Rebholz

Rund 25 Jahre nachdem dieser Blick schon einmal aufgenommen wurde (siehe Foto), entsteht diese Ansicht des Städtchens. Vom Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael fällt der Blick auf den Altstadtring, der sich die Demetriusstraße entlangzieht. In der Bildmitte ist das Mailänder Tor zu sehen, an dessen geflicktem Dach die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges noch deutlich zu erkennen ist. Der alte Demetriusbrunnen, der beim Bombenangriff 1945 zerstört wurde, fehlt auf dem Bild, und der neue Brunnen, der 1954 geschaffen wird, existiert noch nicht. Schön sind die Häuser im Maienland zu erkennen, die sich die Straße entlang ziehen. Am Horizont grüßte die Walltfahrtskirche Witterschneekreuz.

Standort des Fotografen: 47.882620, 8.344020

Trümmerfeld in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Der Brunnen in der Bildmitte steht an der Einmündung der Demetriusstraße (damals Hintergasse) in die Ringstraße, nämlich an der Stirnseite des Hauses von Anton Engesser (Demetriusstr. 4), zu dessen Grundstück der hölzerne Gartenzaun gehört. »Süßer Winkel« wird die Ecke im Altstadtring eigentlich genannt. Doch sie hat all ihre Süße eingebüßt, nur noch Schutt und Asche sind nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 übrig geblieben.

Der Blick geht von der Demetriusstraße, an einem schief stehenden Strommasten vorbei, in Richtung Ringstraße und Alenberg. Die Ruinen gehören zu den Häusern von Katharina Mäder (Ringstr. 1), Wagnermeister Andreas Maier (Ringstr. 2) und Landwirt Karl Diesberger (Ringstr. 2*). Beim Wiederaufbau werden die Grundstücke von Maier und Diesberger zusammengelegt.

Standort des Fotografen: 47°53’03.6″N 8°20’40.1″E

Trümmerfeld in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Eine Trümmerwüste breitet sich nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 im Bereich der Ringstraße aus. Eine grobe Orientierung, wo dieses Foto aufgenommen wird, bietet zunächst der gespenstisch aufragende Giebel des Hauses Benitz (Alenbergstr. 7-9), der im Hintergrund zu sehen ist. Das eingeäscherte Haus im Vordergrund (rechts) gehörte bis vor kurzem der Witwe Katharina Mäder (Ringstr. 1). Die Mauerreste daneben sind die letzten Überreste des Hauses von Wagner Andreas Maier (Ringstr. 2).

Standort des Fotografen: 47.884504, 8.344493

Blick vom Rathaus zum Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nach der Brandkatastrophe vom 28. Juli 1921 wird dieses Foto vom Rathaus aus aufgenommen. Der Blick fällt auf die Trümmerreste, die am unteren Rathausplatz von den Häusern von Metzgermeister Johann Riegger und von Landwirt Anton Brunner übrig geblieben sind. Mit Bleistift wurde das Foto beschriftet: »Brunner Giebel« und »Kamin Riegger« ist zu lesen. Der Giebel ganz rechts gehört zum Postamt (Rathausplatz 3), das vor dem Abbrennen gerettet werden konnte.

Im Hintergrund sind die vollkommen zerstörten Straßenzüge der Demetriusstraße und der Ringstraße zu sehen. Der Giebel des eingeäscherten Doppelhauses Benitz-Thoma (Alenbergstr. 7-9) ragt gespenstisch empor. »Thoma« wurde daneben notiert.

Standort des Fotografen: 47.883913, 8.344266

Aufräumarbeiten in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz

Zwei Kinder gesellen sich zu den Angehörigen der Gruppenpolizei V aus Müllheim, die nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 mit den Aufräumungsarbeiten betraut sind und sich zu einem Gruppenfoto aufstellen. Die Polizisten leisten große Arbeit: Sie richten das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her. Dabei sortieren sie auch Rohstoffe wie verkohlte Holzbalken und Eisen. Das Material und die Trümmerteile werden über Förderbahngleise abtransportiert. Der Bauschutt wird unterhalb des Bahnhofs hingekippt.

Im Hintergrund ist das ausgebrannte Anwesen von Familie Mayer (Ringstr. 3) zu sehen. In der Alenbergstraße ist das Haus von Landwirt Konstantin Ganter (Alenbergstr. 2) zu erkennen, das unbeschädigt blieb.

Standort des Fotografen: 47.884392, 8.344238

Aufräumungsarbeiten nach dem Großbrand in der Ringstraße, August 1921

Verlag A. Rebholz

Die Aufräumungsarbeiten nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 dauern nur bis Mitte September 1921. Die Gruppenpolizei V aus Mülheim leistet große Arbeit: Sie richtet das Trümmerfeld für den Wiederaufbau in nur 34 Arbeitstagen her. Auf dem Bild haben sich die Männer der Gruppenpolizei zu einem Foto aufgestellt. Sie stehen auf dem Brandplatz des eingeäscherten Hauses von Landwirt Alois Fritsche (Ringstr. 5). Sie haben Schaufeln bei sich, mit denen sie den Trümmerschutt in die Lorenbahn laden.

Im Hintergrund ist das Haus von Landwirt Ferdinand Schultheiß (Maienlandstr. 1) zu sehen, das vom Feuer verschont blieb. Auch der Giebel des Bahnhofes ist zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884359, 8.343831

»Flugzeugaufnahme von Löffingen«, ca. 1935

Badisch-Pfälzische Flugbetrieb A.G., Mannheim / Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Ein Flugzeug kreist über das Städtchen und ein Luftbild wird aufgenommen. Die »Flugzeugaufnahme« findet als Ansichtskarte Verbreitung. Im Vordergrund ist die heutige Güterstraße zu sehen. Dahinter befindet sich die Bahnlinie und jenseits der Gleise das im Frühjahr 1945 zerstörte Bahnhofsgebäude. Am Ortseingang fallen die beiden Barockhäuser ins Auge: Links das katholische Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) und rechts das Haus Kaus (Untere Hauptstr. 9a).

Hinter der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist die Hafnergasse (heute Kirchstraße) zu erkennen: Die Häuser auf der rechten Straßenseite wurden nach dem Großbrand 1929 neu erbaut. An der »Hasle« steht bereits das Gebäude der Festhalle und Volksschule. Mit dem Bau wurde 1923 begonnen, aber er konnte erst 1936 eingeweiht werden. Die Außenanlage ist hier noch nicht gestaltet. 

Bombenschaden am »Benzbau« in der Ringstraße, Februar 1945

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lotte und Walter Ratzer zur Verfügung.

Bei den schweren Fliegerangriffen am 22. Februar 1945 entstand ein großer Schaden. Das Bahnhofsgebäude wurde komplett zerstört und auch die Industrieanlagen des Sägewerkes Josef Benz AG wurden getroffen. Das Gelände am Bahnhof glich einem Kraterfeld. Auch das angrenzende Mehrfamilienhaus, der »Benzbau« (Ringstr. 8), wurde schwer beschädigt.

Malermeister Karl Sibold (1937-2016), der als siebenjähriger Junge den Fliegerangriff im »Benzbau« erlebt hatte und durch die Wucht des Bombardements die Treppe hinab gestürzt war, löste 2014 ein Versprechen ein. Er verschönerte zum Dank, dass der Stadtheilige das Baarstädtchen vor Schlimmerem verschont habe, die Brunnenstatue des Demetrius, indem er sie teilweise mit Blattgold überzog.

Standort des Fotografen: 47.883556, 8.342780

Frau mit zwei Kindern vor dem Haus Mayer in der Ringstraße, 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Ein knappes Jahrzehnt nach dem verheerenden Großbrand 1921 entstand diese Aufnahme in der Ringstraße, der damaligen »Hinterstraße«. Zu sehen ist das im Zuge des Wiederaufbaus errichtete Anwesen des Landwirts und Fuhrunternehmers Martin Mayer. Dazu hatte er den Bauplatz vom früheren Standort etwas verlegt. Der Neubau war ein zweistöckiges Wohnhaus und ein Ökonomiegebäude mit Stallung und Schopf. 

Im Vordergrund ist eine Personengruppe zu sehen: Elisabeth Schultheiß (1911-?) geht mit ihrer Nichte Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005) und einem weiteren Kind, das im Kinderwagen sitzt, spazieren.

Standort des Fotografen: 47.884707, 8.344270

Maria Schmid mit ihren Kindern, ca. 1942

Fotoatelier Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Bernhard Adrion und Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Maria Schmid geb. Schultheiß (1906-1974), die Ehefrau des Pflästerers Timotheus Schmid (1903-1984), lässt sich in einem Neustädter Fotoatelier mit ihren Kindern ablichten. Ihr Ehemann ist zu diesem Zeitpunkt Soldat im Zweiten Weltkrieg. Die Familie wohnt im »Benzbau« (Ringstr. 8). 

V.l.n.r.: Irma Schmid (1927-2019, verh. Adrion), Gertrud Schmid (1925-2005, verh. Faller), Bernd Schmid (geb. 1937), Maria Luise Schmid (geb. 1931, verh. Wider) und Maria Schmid geb. Schultheiß (1906-1974).

Standort des Fotografen: Neustadt.

Frau mit Kind in der Maienlandstraße vor dem Haus Fürst, 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Direkt hinter dem Mailänder Tor steht Hilda Schultheiß mit Rita Schmid auf dem Arm. Das kleide Mädchen winkt in die Kamera.

Hinter ihnen sind Riswellen säuberlich aufgeschichtet. Schön zu erkennen ist der Seitengiebel vom Haus Fürst (Demetriusstr. 10). Emil Fürst (1898-1944) war im letzten Kriegsjahr beim Schanzen im Elsass verstorben. Das Anwesen wurde von seiner Witwe Anna Maria Fürst geb. Scheier (1897-?) weiter betrieben und ging später an die Tochter Magdalena Kopp geb. Fürst (geb. 1932) über. Im Hintergrund links geht der Blick hinauf in die Ringstraße.

Standort des Fotografen: 47.884097, 8.343524