Narrentreiben in der Kirchstraße, Fasnacht ca. 1960-1963

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

»Alt und jung gon uff d’Stroß, z’Leffinge isch jetzt d’Fasnet do!« So lautet der Anfang des Narrenmarsches von 1961 – und wie sehr die Worte stimmen, ist auf dem Foto zu sehen. Dicht gedrängt stehen Jung und Alt in der Kirchstraße. Der Text des Narrenmarsches stammt von Josef Bayer (1930-2005), komponiert wurde die Melodie von Dr. Hermann Regner. 

In der Kirchstraße ist die Fasnachtsbühne aufgebaut. Die Stadtmusik spielt auf, vielleicht wird gerade der Narrenmarsch uraufgeführt? Dahinter ist der Hexenwagen zu erkennen mit der großen Hexe. Neben dem Haus von Maschinenarbeiter Erich Freund (Kirchstr. 12) ist am linken Bildrand der Ökonomieteil vom Haus Kuster (Kirchstr. 14) zu sehen, der 1963 abgerissen wird. Schön zu erkennen sind auch die Häuser Funk und Heiler, die ebenfalls später abgerissen werden und einem Neubau des Arztes Dr. Gebhard Hecht (1920-2008) weichen.

Standort des Fotografen: 47.882954, 8.344283

2 Fotos: »Wieberfasnet« im Gasthaus »Linde«, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker und Rita Willmann zur Verfügung.

»Wieberfasnet« bedeutet, dass Dienstag vor dem »Schmutzigen Dunschdig« ist. Der Saal im Gasthaus »Linde« ist proppenvoll. Das Publikum ist weiblich, denn es sind nur Frauen zugelassen. Auch auf der Bühne stehen nur Frauen. Sie spielen Theater, musizieren, tanzen, ziehen die Männer durch den Kakao und fühlen dem Stadtpfarrer auf den Zahn.

V.l.n.r.: 1 Olga Streit, 2 Luise Kienzler (1924-2014), 3 Mathilde Schlenker (geb. Fehrenbach, 1907-1980), 4 Maria Hall (1924-2014), 5 Paula Müller, 6 ???, 7 ???

Aus der Taufe gehoben wird die »Wieberfasnet« am 23. Februar 1954. 64 Jahre lang findet die Veranstaltung statt und ist fester Bestandteil der Löffinger Fasnacht. 2019 sah es zunächst so aus, als ob die Veranstaltung erstmalig abgesagt werden muss, weil es im Vorfeld leider an Akteurinnen für das Bühnenprogramm fehlt. Erfreulicherweise findet sie aber dann doch Dank tatkräftiger Unterstützung aus Bachheim und Reiselfingen statt.

Standort des Fotografen: 47.884261, 8.346526

2 Fotos: »Tännlewieber« im Stadtwald, ca. 1952-1954

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Aus der Nachkriegszeit stammen diese beiden Gruppenfotos mit »Tännlewieber«. Die Mädchen und jungen Frauen sind mit der Aufgabe betraut, im Wald junge Bäume zu pflanzen und andere leichtere Forstarbeiten zu übernehmen. Sie tragen Arbeitskleidung, Kittelschürzen und Kopftücher. Wie die Fotos zeigen, scheint der Spass während der Arbeit nicht ganz zu kurz zu kommen.

Der Mann auf dem Foto ist der Forstwart Adolf Heizmann (1909-1960), der in der Haslachstraße wohnt. Im Adressbuch wird sein Beruf als »Waldmeister« bezeichnet.

Oberes Foto:
1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: ???, Brunhilde Hofmaier (verh. Heiler, 1931-2004), ???, ???, Maria Zimmermann, ???, Hilda Fehrenbach (verh. Hepting), Frieda Welte (geb. Effinger, 1910-?)

Unteres Foto:
1.Reihe, v.l.n.r.: ? Selb, ???, Hans Streit, ???
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Maria Rappenegger (verh. Fischer)
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Maria Honold (verh. Göhry), Maria Zimmermann, ???, Adolf Heizmann (1909-1960), Hilda Fehrenbach (verh. Hepting), Irma Zepf (verh. Hasenfratz, geb. 1937), Frieda Welte (geb. Effinger, 1910-?), ???

Standort des Fotografen: ???

Aufführung auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Andrea Wörner-Schießel und Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.

Fünf Paare sind auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße angetreten. Die Männer sind wie richtige Gentlemen gekleidet, im Anzug, mit Glacéehandschuhen und mit Zylinder, die Frauen so richtig aufgebretzelt, in Kleidern und mit ausladenden Damenhüten.

Wer weiß, wie die Fasnachts-Paare heißen?
V.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???

Im Hintergrund ist das Wohn- und Geschäftshaus Koch (Kirchstr. 21) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883058, 8.344463

3 Fotos: Narrenumzug auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1960

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Der Narrenumzug am »Fasnet Mändig« bewegt sich durch das Städtchen. Von einem Fenster in der Demetriusstraße lässt sich aus erhöhter Perspektive das närrische Treiben verfolgen. Der Blick fällt auf das schräg gegenüberliegende Eckhaus mit dem Geschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 6). Es sieht so aus, als ob der Laden zur Zeit leer steht. Die Fichte, die Jahrzehntelang vor dem Haus wuchs, ist aus dem Stadtbild verschwunden. Das Nachbarhaus Guth (Rathausplatz 7) ist modernisiert, ein großes Schaufenster erstreckt sich über das gesamte Erdgeschoss. Das Haus von Buchbinder Albert Rebholz (Rathausplatz 8) wird gerade umgebaut.

Doch dem Fotografen geht es nicht um die Häuser im Hintergrund, sondern vielmehr um den Narrenumzug. Die Stadtmusik marschiert zu den Klängen des Narrenmarsches durch das Städtchen, gefolgt von den Hexen, die ihren Hexenwagen mit der großen Hexe mitführen. Ein »Cirkus«-Wagen mit dem Phantasienamen »Kaplunder« fährt über den Rathausplatz, dahinter folgt ein Wagen mit dem Namen »Mühlenzunder«. Der Umzug findet 1960 statt, denn in diesem Jahr lautet das Motto: »Alter Plunder – Wirtschaftswunder – Blauer Zunder«.

Mit sicherem Abstand lässt sich vom Fenster aus das Treiben unten auf der Straße beobachten, ohne dass man fürchten muss, dass gleich die Hexen zu einem kommen und ihr Unwesen treiben.

Standort des Fotografen: 47.883816, 8.343615

Haus Häusle in der Vorstadtstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Der Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) kaufte das kleine Haus in der Vorstadtstraße 1918. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria geb. Schultheiß (1883-1966), die Hebamme ist, und den drei Töchtern Hilde (später verh. Leppert), Else (1911-?, später verh. Weiss) und Maria (1921-2006, später verh. Kuster), lebt er in dem Häuschen, das damals die Hausnummer 223 trägt.

Idyllisch mutet das am Berg gelegene Haus mit dem Obstspalier und dem weiß gestrichenen Holzzaun an. Oben am geöffneten Fenster sitzt eine der Töchter und blickt hintunter zum Fotografen. Nach Karl Häusles Tod 1956 übernehmen seine Tochter Else und ihr Mann Josef Weiss (1913-?) das Anwesen. Wie schon sein Schwiegervater ist auch Josef Weiss Steinmetzmeister.

Der Misthaufen im Vordergrund gehörte zum Nachbargrundstück. Heute befindet sich an seiner Stelle eine Parkbucht für Autos.

Standort des Fotografen: 47.884662, 8.346404

Steinmetzmeister Karl Häusle vor seiner Werkstatt im Florianweg, ca. 1935-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

Gleich neben dem Friedhof hat der Steinbildhauer und Steinmetzmeister Karl Häusle (1878-1956) seine Werkstatt und Ausstellungsfläche. Er lehnt rechts in seiner Arbeitskleidung an dem Mäuerchen und präsentiert dem Fotografen die von ihm geschaffenen Grabsteine. Dadurch dokumentiert das Foto zugleich ein Stück Sepulkralkultur, denn es zeigt, welche Grabmale in den 1930er Jahren gefragt waren und gefertigt wurden.

Der Steinmetzmeister Karl Häusle, 1878 in Neustadt geboren, war mit Maria Häusle geb. Schultheiß (1883-1966) verheiratet. Er starb am 23. April 1956 im Alter von 77 Jahren. Seine Tochter Elsa (1911-?), die später Josef Weiß (1913-?) heiraten sollte, ist ebenfalls auf dem Foto zu sehen. Sie sitzt im Schatten des Baumes. Außerdem ist ein Mitarbeiter zu sehen.

Im Hintergrund sind die Häuser der Alemannenstraße zu erkennen. Ganz links steht das Haus von Hafnermeister Josef Bader (Alemannenstr. 9), dessen Name und Beruf auf der holzverschindelten Fassade angebracht ist.

Standort des Fotografen: 47.885497, 8.348573

Familie Fehrenbach mit Wagengespann in der Maienlandstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hilda Hepting zur Verfügung.

Vor ihrem Haus in der Maienlandstraße steht Familie Fehrenbach. Der Landwirt Julius Fehrenbach (1877-1967) hatte das Anwesen 1905 von den Erben der im Vorjahr verstorbenen Cäcilie Ritter gekauft. Er hatte 1903 seine Ehefrau Luise Fehrenbach geb. Jordan (1879-1945) geheiratet. Das frisch verheiratete Ehepaar war dabei, eine Familie zu gründen. Also brauchten sie ein eigenes Haus. Sie bekamen sechs Kinder. Gemeinsam betrieben sie die Landwirtschaft.

Das Foto ist vermutlich in den 1940er Jahren entstanden, da mittlerweile die Enkelgeneration geboren ist, wie an den Kindern auf dem Arm und im Kinderwagen unschwer zu erkennen ist. Sohn Fritz Fehrenbach (1904-1973) ist mit Sofie Fehrenbach geb. Guth (1909-1999) verheiratet. Die Familie steht vor einem Wagengespann, der von Kühen gezogen wird. Im Hintergrund ist das Haus Schiehle (Maienlandstr. 32) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.888558, 8.341877

2 Fotos: Klassentreffen des Jahrgangs 1907/08 im »Ganterbräu«, ca. 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Es sind vermutlich die Angehörigen des Geburtsjahrgangs 1907/08, die hier zu einem Klassentreffen zusammengekommen sind. Vermutlich feiert man das Wiedersehen im Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4).

Oberes Foto
1.Reihe, v.l.n.r.:
1 Anna Jordan (geb. Fehrenbach), 2 Karoline Auer (geb. Greuther, 1907-?), 3 Willy Mayer (1907-1994), 4 ???, 5 Elisabeth Jordan (1907-?)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Mathilde Schlenker (geb. Fehrenbach), 4 Emil Schlenker (1907-1999), 5 Josephina Saier (geb. Münzer, 1907-2006), 6 ???, 7 Josef Guth
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Hermine Baumgart (geb. Zürcher, 1907-1998), 4 ???, 5 Küfermeister Karl Jordan (1908-?)

Standort des Fotografen: 47.884382, 8.345599

Skisportfest in der »Breiten«, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Die Startnummern »9« und »17« sind bereit. Der Skiwettkampf kann beginnen! Der 1959 gegründete Skiclub sorgt dafür, dass sich Skifahren immer größerer Beliebtheit erfreut. Vor allem die Jugend scheint mit Begeisterung beim Skisportfest in der »Breiten« dabei zu sein.

Standort des Fotografen: 47.882234, 8.339560

Spaziergang nach Seppenhofen, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Familie Mayer unternimmt einen (Sonntags-)Spaziergang nach Seppenhofen. Dass es keinen Gehweg gibt, stört nicht weiter. Denn ohnehin herrscht so wenig Verkehr auf der Straße, dass man sich sogar getrost mitten auf die Fahrbahn für ein Gruppenfoto stellen kann. Man hat sich in Schale geworfen, die Damen tragen Hüte, der Junge ist in einen Matrosenanzug gekleidet.

Rechts neben der Straße führt die Elektrizitätsleitung Strom nach Seppenhofen. Daneben ist die Bahnlinie zu sehen. Im Hintergrund ist die Villa Benz (Bonndorfer Str. 8) und in der Seppenhofer Straße das – nach dem Großbrand 1921 erbaute – Haus Schreiber (Seppenhofer Str. 19) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.879445, 8.346363

Tanzpaare auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht ca. 1961

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudolf van den Heuvel zur Verfügung.

Sind es die 20-Jährigen, die hier auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße das Tanzbein schwingen? Das Paar im Vordergrund ist Christel Jordan (geb. 1941) und Peter Kaiser (1941-2018), die später einander heiraten werden. Rechts ist Rudi van den Heuvel (geb. 1941) zu sehen, der ebenfalls mit seiner Tanzpartnerin über das Parkett (bzw. die Holzlatten) fegt. Die Laternenbrüder und die große Hexe vom Hexenwagen im Hintergrund schauen dem bunten Treiben der jungen Leute zu.

Standort des Fotografen: 47.883223, 8.344754