3 Fotos: »Ösch-Fuzzys« im Schreibwarengeschäft Willmann, Fasnacht 1987

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willman zur Verfügung.

Die »Ösch Fuzzys« haben wohl einen »Fuzzy« verloren! Denn eigentlich handelt es sich ja um ein Quartett, doch auf dem Foto ist nur das Trio mit Michael (Micky) Kasprowicz, Konrad Schwörer und Dieter Vierlinger zu sehen. Wo steckt aber Franz Hofmeier? Arbeitet er noch im Friseursalon? Oder treibt er sein Unwesen mit den Hexen?

Doch auch wenn sie nicht komplett sind, ziehen die »Ösch Fuzzys« durch das Städtchen, singend und musizierend, als fester Bestandteil der Straßenfasnacht. Gerade geben sie im Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8) ihr Stelldichein. Zusammen mit der Inhaberin R. Stuber posieren sie für ein Gruppenfoto.

Im Hintergrund ist das Zeitschriftenregal zu sehen. Doch das Geschäft vertreibt neben den Zeitschriften und Zeitungen auch Bücher und Wanderkarten, es verkauft kleine Andenken, Schreibwarenartikel und bietet einen Foto-Service an.

Standort des Fotografen: 47.883596, 8.344189

2 Fotos: Haus Willmann am Rathausplatz, 1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

So präsentiert sich das Haus Willmann (Rathausplatz 8) seit einer umfassenden Renovierung in den frühen 1970er Jahren: Die Fassade ist frisch verputzt und gestrichen, im Erdgeschoss befindet sich ein breites Schaufenster, in dem das vielfältige Warensortiment dargeboten wird, darüber ist eine Terrasse, dessen Geländer mit Geranien geschmückt ist und an dem Werbetafeln diverser Zeitungsverlage angebracht sind, am Fallrohr springt die Reklame für »Papierwaren« und »Foto« ins Auge.

Viele Jahre lang war das Haus nicht verputzt gewesen, sodass die Spuren vorheriger Umbauten unübersehbar waren. 1942 hatte das Haus der Buchdrucker Albert Rebholz (1907-1962) erworben, um darin das von seinem Vater gegründete Geschäft in zweiter Generation weiterzuführen. Dazu hatte er das landwirtschaftliche Anwesen umgebaut, den Ökonomiebereich mit seinem Scheunentor entfernt und stattdessen im Erdgeschoss ein Ladengeschäft eingebaut. Nach seinem frühen Tod 1962 führt seine Witwe Rita Rebholz geb. Wittler das Geschäft weiter. Seit ihrer Wiederverheiratung mit Josef Willmann 1967 firmiert das Schreibwaren- und Fotogeschäft unter dem Namen »Willmann«.

Standort des Fotografen: 47.883722, 8.344194

3 Fotos: Blick in das Ladengeschäft Rebholz, 1952

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Von außen präsentiert sich das Geschäft Rebholz (Rathausplatz 8) Anfang der 1950er Jahre bereits modernisiert. Es verfügt über breite, großzügig wirkende Schaufenster. Doch betritt man den Laden, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. In dem Geschäft herrscht größte Enge. Hinter dem Tresen stapeln sich die Waren in den Regalen und Schränken. Auf dem Tresen liegen Zeitungen und Zeitschriften sowie diverse Schreibwaren aus. In einem Kartenständer werden Ansichtspostkarten mit Motiven des Städtchens zum Verkauf dargeboten. Weihnachtsdekoration baumelt von der niedrigen Decke. Heiligenbilder und religiöse Darstellungen der heiligen Familie und diverser Schutzengeln werden an den teils holzvertäfelten Wänden präsentiert.

Der Buchdrucker Albert Rebholz (1907-1962), Sohn des 1946 verstorbenen Buchbindermeisters Anton Rebholz (1875-1946), hatte das Haus am unteren Rathausplatz 1942 erworben, um darin das von seinem Vater gegründete Geschäft in zweiter Generation an neuem Standort weiterzuführen. Im Laden hilft ihm seine Mutter Wilhelmine Rebholz geb. Kaiser (1880-1966). Mit einer Schürze bekleidet ist sie auf einem Stuhl sitzend zu sehen. Sie stirbt am 14. März 1966 im Alter von 85 Jahren. Damit überlebt sie ihren Sohn um vier Jahre, denn der Ladenbesitzer Albert Rebholz stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von nur 55 Jahren bereits am 21. April 1962.

Standort des Fotografen: 47.883657, 8.344234

Schaufenster des Ladengeschäfts Rebholz am Rathausplatz, 1952

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Im Adressbuch von 1952 wirbt das Geschäft Rebholz (Rathausplatz 8) mit seinen Dienstleistungen und seinem Sortiment: »Druckerei und Buchbinderei – Buch und Schreibwaren – Foto«. Zu diesem Zeitpunkt ist das Geschäft bereits modernisiert: Das Erdgeschoss ist umgebaut und verfügt über vergleichsweise breite Schaufenster. Aber die Mauer ist noch nicht verputzt, wie auf dem Foto zu erkennen ist. Passend zur Weihnachtszeit ist das Schaufenster mit einer glitzernden Girlande dekoriert. Darunter werden die Waren zum Kauf dargeboten.

Der Buchdrucker Albert Rebholz (1907-1962), Sohn von Buchbindermeister Anton Rebholz (1875-1946) und dessen Ehefrau Wilhelmine Rebholz geb. Kaiser (1880-1966), hatte das Haus am unteren Rathausplatz 1942 erworben, um darin das Geschäft seines Vaters, das sich am oberen Rathausplatz befunden hatte, in zweiter Generation weiterzuführen. Deshalb steht über dem Schaufenster auch nicht »Albert Rebholz«, sondern der Name seines 1946 verstorbenen Vaters. Albert Rebholz selbst stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von nur 55 Jahren am 21. April 1962. Seine Witwe Rita Rebholz geb. Wittler führt das Geschäft weiter. Nach ihrer Wiederverheiratung firmiert es unter dem Namen »Willmann«.

Standort des Fotografen: 47.883657, 8.344234

2 Fotos: Stelzenlauf in der Unteren Hauptstraße am »Tag des Sports«, 1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Zahlreiche Zuschauer haben sich am »Tag des Sports« in der Unteren Hauptstraße versammelt, um den teilnehmenden Sportler*innen bei ihrem Wettkampf zuzuschauen. Vor der Wäscherei Hörig (Untere Hauptstr. 7) ist Wettstelzenlauf angesagt! Auf dem oberen Foto zeigt Luzia Heiler ihr Können. Im Slalom geht es um ausgelegte Autoreifen herum. Und dann heißt es runter von den Stelzen und auf einen wackligen Holzklotz steigen und Nägel in ein Stück Holz hämmern. Und das alles mit Tempo! Wer da sein Gleichgewicht behält, hat den Applaus der Zuschauer wahrlich verdient.

Standort des Fotografen: 47.883196, 8.343676

3 Fotos: Städtlelauf in der Unteren Hauptstraße am »Tag des Sports«, 1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Tag des Sports« werden Wettkämpfe in Leichtathletik und im Schwimmen ausgetragen. Darüberhinaus findet ein Städtlelauf statt. Verschiedene Hindernisse sind im Städtchen aufgebaut, die die Sportler*innen überwinden müssen.

Diese Parcours-Station befindet sich vor dem Haus Straetker (Rathausplatz 6). Das moderne Schaufenster im Erdgeschoss ist noch recht neu. Eine große Schar Zuschauer*innen steht davor, um die Sportler anzufeuern (oder auszulachen?), während diese auf Bällen im Slalom hüpfen. Im Hintergrund ist die Bäckerei und das Café Fuß (Rathausplatz 5) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883588, 8.343795

Mehrbildkarte »Führer durch Löffingen« mit sechs Ansichten, ca. 1900-1910

Verlag H. Wahler, St. Johann (Saar)
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Sogenannte »Führerkarten« sind in den Jahren nach der Jahrhundertwende populär. Auch für Löffingen wird eine solche Mehrbildkarte vertrieben.

Abgebildet sind neben einer Gesamtansicht des Städtchens im Uhrzeigersinn: Das Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11), das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26), das Kaufhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) und das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24).

Blick in die Untere Hauptstraße, ca. 1938/39

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Würde nicht eine Person mitten auf der Straße spazieren, hätte die Szene fast was gespenstisches. Wie ausgestorben liegt die Untere Hauptstraße da. Vorne links ist der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist der Ökonomiebereich des Gasthauses »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen, der über zwei Scheunentore verfügt.

Im Hintergrund sind das Kaufhaus von Alfred Zimmermann (Untere Hauptstr. 7), das Uhrengeschäft von Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5), die Metzgerei von Friedrich Seilnacht (Untere Hauptstr. 3) und das Ladengeschäft von Franz Xaver Geiger (Untere Hauptstr. 1) zu erkennen.

Das Foto wird in der Zeit des Nationalsozialismus aufgenommen. Denn an dem hölzernen Masten, der auf der linken Straßenseite steht, ist ein antisemitisches Schild angebracht: »Juden sind hier nicht erwünscht«, ist darauf zu lesen. Auch wenn in Löffingen in den 1930er Jahren keine jüdischen Einwohner leben, so ist die öffentliche Diskriminierung von Juden doch unübersehbar.

Standort des Fotografen: 47.882680, 8.343532

Mehrbildkarte mit vier Ansichten, ca. 1900-1904

Verlag Th. Schmutz-Mayer, Löffingen

»Auch einmal von hier mögen Sie & Ihre so werthe Familie beste Grüße empfangen«, heißt es auf dieser Ansichtskarte, die am 18. Oktober 1904 von Löffingen aus versandt wurde.

Die Mehrbildkarte zeigt vier Ansichten des Städtchens. Unter einer Gesamtansicht, die vom »Reichberg« aus aufgenommen wurde, sind drei Einzelbilder zu sehen: Ganz links ist das »Warenhaus z[um] Kasten« (Untere Hauptstr. 7) abgebildet, das seit 1900 dem Kaufmann Thomas Schmutz gehört, der auch als Verleger diese Ansichtskarte fungiert. Kein Wunder, dass er sein eigenes Kaufhaus so prominent abbildet. Daneben ist die 1898 vollendete »Wallfahrtskirche z[um] Schneekreuz« zu sehen. Und ganz rechts ist eine idealisierte Darstellung des Kriegerdenkmals abgebildet. Das 1894 geschaffene Denkmal zur Erinnerung an die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 ist übergroß dargestellt, was im Größenvergleich mit den Menschen deutlich ins Auge springt.

Dreharbeiten zur TV-Serie »Schwarzwaldklinik« auf dem Rathausplatz, August 1985

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Nachdem die Dreharbeiten für die Fernsehserie »Schwarzwaldklinik« am 12. Juli 1985 abgebrochen werden mussten, da der Fernsehlöwe den Regisseur Hans-Jürgen Tögel (geb. 1941) angefallen hatten, werden sie nun am 3. August 1985 fortgesetzt. Vom Rollstuhl aus dirigiert der Regisseur den Auftritt des Löwen auf dem unteren Rathausplatz.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind diesmal deutlich größer, die Absperrungen viel weiträumiger. Hinter dem Kriegerdenkmal ist vor dem Schuhgeschäft Schmid (Rathausplatz 7) und dem Schreibwarengeschäft Willmann (Rathausplatz 8) ein großer Käfig zu erkennen, den das Filmteam der »Schwarzwaldklinik« aufgebaut hat. Er ist nicht für den Löwen bestimmt, sondern für das Kamerateam und den Regisseur, um sie vor neuen Übergriffen zu schützen.

Standort des Fotografen: 47.883951, 8.343864

Untere Hauptstraße beim Hochwasser, 10. Juli 1975

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Der untere Rathausplatz hat sich in einen riesigen See verwandelt, nachdem sich ein kräftiges Sommergewitter über Löffingen ausgetobt hat. Innerhalb von drei Stunden wird ein Niederschlag von 86 Liter pro m² gemessen. Der Stadtbach, der normalerweise ruhig unter dem Städtchen durchfließt, kann die Wassermassen nicht mehr fassen.

Die Fluten ergießen sich über die Straßen und bahnen sich vorbei am Modehaus Straetker (Rathausplatz 6), dem Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2) und dem Friseursalon Geisinger (Untere Hauptstr. 4) ihren Weg.

Standort des Fotografen: 47.883652, 8.344227

Regisseur Tögel bei den Dreharbeiten zur TV-Serie »Schwarzwaldklinik«, August 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Bei den Dreharbeiten für die Fernsehserie »Schwarzwaldklinik« am 12. Juli 1985 hatte der Fernsehlöwe den Regisseur Hans-Jürgen Tögel (geb. 1941) angefallen und verletzt. Nach einer mehrwöchigen Unterbrechung der Dreharbeiten werden diese nun am 3. August 1985 fortgesetzt. Vom Rollstuhl aus dirigiert der Regisseur den Auftritt des Löwen auf dem unteren Rathausplatz. Im Hintergrund ist das Schaufenster des Schreibwarengeschäfts Willmann (Rathausplatz 8) zu sehen.

Der Löwe wird gleich von der Volksbank kommend in Richtung Rathaus gehen, wo sich in der Telefonzelle Oberschwester Hildegard, dargestellt von Eva Maria Bauer (1923-2006), in Sicherheit gebracht hat. Diese Szene wird nur ein einziges Mal gedreht.

Standort des Fotografen: 47.883695, 8.344176