Hintereingang zum ehemaligen Gasthaus »Adler«, 1998

Sammlung Familie Waßmer

Drei Zeitschichten überlagern sich am Hintereingang des früheren Gasthauses »Adler« (Untere Hauptstr. 2). Über dem Türstürz ist die Jahreszahl »1748« und die Initialen »J.G.L« angebracht. Johannes Georg Lutz (1733-1766) war seinerzeit »Adler«-Wirt und hatte das Gasthaus von seinem Vater übernommen. Er baute den »Adler« neu.

Darunter hängt ein Namensschild: »Fritz Seilnacht« ist darauf zu lesen. Der Metzgermeister Fritz Seilnacht (1901-1987) übernahm 1955 mit seiner Ehefrau Mathilde Seilnacht (geb. Faller, 1904-1996) das Gasthaus von ihren Eltern, den früheren Wirtsleuten Faller. Sowohl Fritz als auch Mathilde Seilnacht sind bereits tot, als das Foto aufgenommen wird. Das Namensschild wird bald darauf abmontiert.

Die jüngste Inschrift auf dem Foto datiert vom Januar 1998, als die Sternsinger durch das Städtchen zogen und den Segensspruch »19*C+M+B*98« auf der Tür anschrieben. Das »C+M+B« steht nicht, wie oftmals angenommen wird, für die angeblichen Namen der heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, sondern sind die Anfangsbuchstaben des lateinischen Segens: »Christus mansionem benedicat» und bedeutet »Christus segne dieses Haus«.

Standort des Fotografen: 47.883611, 8.343528

Frau mit Kind vor dem Haus Geisinger in der Maienlandstraße, 1937

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Eine Frau steht vor dem Haus Geisinger (Maienlandstr. 12). Sie hält ein kleines Mädchen auf den Armen, das eine Schleife in den Haaren trägt. Das Mädchen ist Paula Schweizer (verh. Veith, 1934-2020), die im Haus gegenüber aufwächst. Das Haus Geisinger im Hintergrund hat einen Hausnamen: »s’Schlosser-Viktore Hus« oder auch »d’Strähli«.

Über den Werkstattfenstern im Erdgeschoss hängt ein Schild. Darauf ist zu lesen: »Viktor Geisinger Sattler Tapeziergeschäft«. Viktor Geisinger wurde am 22. Juli 1872 als Sohn des Schlossermeisters Wilhelm Geisinger (1841-1900) und dessen Ehefrau Josefa (geb. Häusle, 1843-?) geboren. Josefa Geisinger hatte das Haus in der Maienlandstraße von ihren Eltern geerbt. Viktor Geisinger wuchs an der Seite von sechs Geschwistern auf: Emil (geb. 1869), Johann (geb. 1870), Josef (geb. 1873), August (1875-1903), Robert (1877-1918) und Maria (geb. 1879). Lange blieb Viktor Geisinger Junggeselle, bis der 47-Jährige schließlich am 7. Januar 1920 Maria (geb. Wenzinger, 1874-1939) heiratete, die aus Unadingen stammte. Das Paar blieb kinderlos. Der Sattler fertigt auch Bettmatratzen und hobelt dazu Seegras vor dem Haus. Viktor Geisinger stirbt am 18. Februar 1941 im Alter von 68 Jahren. Als Todesursache wird im Sterbebuch der katholischen Pfarrei »Asthma infolge Sattlerarbeiten (Staub!)« angegeben.

Standort des Fotografen: 47.885428, 8.342483

Frauengruppe vor der Haustür vom Haus Guth am Rathausplatz, ca. 1925

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Fünf Frauen stehen auf den Treppenstufen vor dem Hauseingang vom Haus Guth (Rathausplatz 7). Das Gebäude wurde 1911 erbaut. Bauherr war der Apotheker Otto Buisson (1868-1934), der 1920 nach Pforzheim zog, um dort die »Adler-Apotheke« zu betreiben. Das Haus erwarb daraufhin der Kaufmann Paul Guth (1881-1924), der aber bereits am 18. August 1924 im Alter von nur 43 Jahren stirbt. Seine Witwe Maria Guth (geb. Sibold, 1886-1963) übernimmt das Wohn- und Geschäftshaus.

Wer sind die fünf Frauen?
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Maria Guth (geb. Sibold, 1886-1963), 2 ???

Standort des Fotografen: 47.883681, 8.344059

Paula Schweizer mit Tochter vor dem Haus Diesberger, 1943

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Vor dem Haus Diesberger (Maienlandstr. 12) steht eine Frau mit ihrer kleinen Tochter auf dem Arm. Das Haus gehört seit 1941 dem Küfermeister Hermann Diesberger (1909-1945), der aus Reiselfingen stammt, und dessen Ehefrau Mathilde (geb. Vogt, 1911-?). Zu sehen sind die Stalltür und Haustür, die von geschnitzen Holzelementen im Jugendstil eingerahmt sind – und der holzverschindelte erste Stock. Hermann Diesberger ist zu diesem Zeitpunkt Obergefreiter in der Wehrmacht. Er fällt am 24. Januar 1945 in der Nähe des elsässischen Wittelsheim und hinterlässt seine Frau und die beiden Kinder Herbert (geb. 1940) und Sigrid (geb. 1945).

Die Frau und das Kind auf dem Foto gehören indes nicht zur Familie Diesberger, sondern wohnen vis-à-vis: Es ist die Nachbarin Paula Schweizer (geb. Jordan, 1904-1980) mit ihrer Tochter Brigitte Schweizer (verh. Sahr, geb. 1941).

Standort des Fotografen: 47.885502, 8.342464

Cäcilie Rosenstiel mit Hunden vor der Haustür in der Oberen Hauptstraße, 1946

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Die beiden haarigsten Mitglieder der Familie Rosenstiel posieren mit ihrem Frauchen vor der Haustür. Die Hunde Dorle und Karo werden zusammen mit Cäcilie Rosenstiel fotografiert. Den Befehl »Sitz!« scheinen die beiden jedenfalls aus dem Effeff zu beherrschen.

Cäcilie Rosenstiel (geb. Winterhalder, 1901-?) ist mit dem Landwirt Robert Rosenstiel (1900-?) verheiratet. Das Haus hat sie von ihren Eltern übernommen.

Standort des Fotografen: 47.885238, 8.352759

Mädchengruppe vor einer Haustür, ca. 1935

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Verena Neumann zur Verfügung.

Sechs Mädchen stehen vor einer Haustür und lächeln in die Kamera. Alle tragen Kleidchen, die wohl größtenteils von ihren Müttern selbst gefertigt sein dürften. Fünf der Mädchen haben lange Haare, die zu Zöpfen geflochten sind. Es scheint ein sonniger Herbst- oder Frühlingstag zu sein. Die sechs blinzeln gegen die niedrigstehende Sonne.

Wer weiß, wer die Mädchen sind?

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Luise Schopferer (verh. Mayer, 1923-2012)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???

Standort des Fotografen: evtl. Seppenhofen

Braut Maria Ganter vor dem Haus Fehrenbach in der Bahnhofstraße, 13. Mai 1950

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Maria Ganter (1920-1998) heiratet den Reichsbahnsekretär Albert Fehrenbach (1919-2008). Zusammen mit ihrem Onkel Heinrich Ganter (1900-1980), der Sägearbeiter ist, steht sie vor dem Elternhaus ihres zukünftigen Ehemannes in der Bahnhofstraße. Links und rechts stehen die beiden Brautjungfern Hedwig Kaltenbrunner (1922-1999) und Franziska Fritsche (verh. Heiler, 1925-2021).

Die Haustür ist festlich geschmückt mit einer Reisiggirlande und kleinen Tännchen. Die Hausnummer 118 ist über dem Eingang zu erkennen. Gleich geht es los zum Hochzeitszug in die katholische Pfarrkirche St. Michael, in der das Paar getraut wird.

Standort des Fotografen: 47.884130, 8.342002

Weinhandlung im Haus Benitz in der Alenbergstraße, ca. 1989

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Über der Tür in der Alenbergstr. 9 steht die Inschrift: »Kleinverkauf«. Links daneben über dem Schaufenster erfährt man, was hier verkauft wird: »Badische Weinschatzkammer« – also Weine! Und zwar badische! Und die sind auch im liebevoll gestalteten Schaufenster zu sehen. Passend dazu der Werbespruch, der an der Glasscheibe angebracht ist: »Badischer Wein – von der Sonne verwöhnt«.

Die Weinhandlung wird von 1976 bis 2007 von Klaus Benitz (1938-2015) und seiner Ehefrau Inge geb. Sauter geführt.

Standort des Fotografen: 47.885217, 8.344301

Zwei Mädchen vor dem Haus Siefert am Rathausplatz, Fasnacht 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Gartentörchen, das durch den kleinen Vorgarten zum Haus Siefert (Rathausplatz 6) führt, stehen zwei Mädchen. Sie tragen identische weiße Kleider, die mit plüschigen Borten verziert sind. Das lange Haar tragen sie offen, golden-glitzernde Stirnbänder sind zu erkennen. Offensichtlich ist Fasnacht und die beiden Teenager sind kostümiert.

V.l.n.r.: Maria Ganter (verh. Schweizer, 1909-?), ???

Im Hintergrund ist die Eingangstür zum Haus Siefert zu sehen. Gebaut wurde das Haus 1911 von dem Apotheker Otto Buisson nach Plänen des Architekten Friedrich Kopp. Mittlerweile gehört das Haus dem Kaufmann Wilhelm Siefert.

Standort des Fotografen: 47.883679, 8.344075

Familie Hepting vor einem Haus, ca. 1933

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine Personengruppe steht vor einem Haus. Man hat sich für das Gruppenfoto untergehakt. In der Mitte steht die Jüngste, ein etwa 10-jähriges Mädchen. Vor ihr sitzt ein Hund.

V.l.n.r.: 1 Sophie Hepting geb. Jonner (1909-?), 2 Rupert Hepting (1905-1990), 3 ???, 4 ???, 5 Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), 6 Mathilde Hepting (verh. Bacher), 7 ???, 8 ???

Unbekannt ist auch, wo das Foto aufgenommen wird. In Löffingen oder bei einem Ausflug in der Umgebung?

Standort des Fotografen: ???

Familie Beha vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Walter und Johanna Nägele zur Verfügung.

Der Postschaffner Karl Beha (1874-1941) und Luise geb. Bader (1874-1958) haben am 18. September 1900 geheiratet. Vier Töchter (Lina, Emilie, Maria und Agathe) sind aus der Ehe hervorgegangen.

Vor ihrer Haus- und Stalltür lassen sich die Behas fotografieren. Karl Beha trägt eine Zipfelmütze und hat eine Pfeife im Mundwinkel hängen.

V.l.n.r.: Karl Beha, Luise Beha geb. Bader, Maria Beha (verh. Maier), Agathe Beha (verh. Geisinger, 1906-1972), Emilie Beha (verh. Fehrenbach)

Karl Beha stirbt im Alter von 66 Jahren am 24. Januar 1941. Seine Witwe Luise Beha geb. Bader folgt ihm am 31. Juli 1958 im Alter von 83 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.884724, 8.345868

Kinder vor dem Haus Werne in der Demetriusstraße, 1946

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Erika Fritsche zur Verfügung.

Vier Kinder sitzen auf der Treppe vor dem Haus Werne (Demetriusstr. 11), in dem sich die Metzgerei von Wilhelm Werne befindet. Wenn nicht gerade Kinder auf der Treppe sitzen und den Weg versperren, gehen hier Kund*innen hoch, um Fleisch und Wurst zu kaufen.

Wer erkennt die Kinder?
1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Johann Fritsche (geb. 1938)
2.Reihe, v.l.n.r.: ???, Ernst Fritsche (1937-2005)

Standort des Fotografen: 47.884012, 8.343906