Fritz Egle beim Treppenbau in der Alenbergstraße, 1975

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Fritz Egle (1929-2017) in Aktion: Eigentlich hat er beruflich mit Holz und nicht mit Stein zu tun. Aber heute baut der Handwerker im Garten vom Ehepaar Anton und Johanna Rebholz (Alenbergstr. 14) eine Treppe, die in dem ansteigenden Gelände über eine Bruchsteinmauer nach oben führt.

Standort des Fotografen: 47.885760, 8.343949

Umzugswagen vor dem »Gebertsaal« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Winter austreiben kann an dieser Fasnacht keine Rede sein. Der Frühling scheint längst da! Bei strahlendem Sonnenschein macht sich am »Fasnat Mändig« ein Umzugswagen vom Städtchen her kommend auf den Heimweg in einen der Nachbarorte. Aus dem Vorgarten vom Haus Selb (Obere Hauptstr. 12) fällt der Blick auf den Wagen, der Marke Eigenbau ist. Vom TÜV ist das Fahrzeug jedenfalls nicht abgenommen worden.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist der »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11) zu erkennen, der zum Gasthaus »Gebert« gehört. Auf der Wäscheleine trocknet dort in der Sonne die weiße Wäsche. Man könnte fast denken, sie sei beim »Hemdglunkerumzug« im Einsatz gewesen!

Standort des Fotografen: 47.884361, 8.347222

Hochzeitspaar Vogt / Limb im »Linden«-Garten, 1948

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

Der Kaufmann Wilhelm Vogt (1910-1990) und Hedwig Limb (1919-2010) geben sich das Ja-Wort. Nach der Trauung in der katholischen Pfarrkirche St. Michael findet die Hochzeitsfeier im Gasthaus »Linde« statt. Im Garten neben dem Gasthaus lässt sich das Brautpaar zusammen mit zwei Brautjungfern und einem Blumenmädchen fotografieren.

V.l.n.r.: 1 ??? Vogt (aus Hondingen), 2 Hedwig Vogt (geb. Limb), 3 Blumenmädchen Hannelore Willmann (geb. 1941), 4 Wilhelm Vogt, 5 Brautjungfer Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011)

1950 werden die Tochter Gabriele und 1951 der Sohn Wilfried geboren.

Standort des Fotografen: 47.884159, 8.347138

Taufgesellschaft mit Hebamme Emma Kienzle, ca. 1955-1965

Dieses Foto stelle dankenswerterweise Emma Kienzle zur Verfügung.

Bereits seit 1948 arbeitet Emma Kienzle (geb. Geisinger, 1915-2003) als Hebamme in der Geburtsabteilung des städtischen Krankenhauses. Bei Hunderten, ja Tausenden von Geburten ist sie all die Jahre dabei und hilft den gebärenden Frauen, ihre Kinder zur Welt zu bringen.

Traditionell ist es die Hebamme, die das neugeborene Kind auch zur Taufe trägt. Dieser Brauch wird immer seltener praktiziert, aber heute ist es mal wieder der Fall: Emma Kienzle wird mit dem Täufling auf dem Arm fotografiert, eingerahmt von der Taufgesellschaft. Die Gruppe steht an der Ecke von Seppenhofer Straße und Unterer Hauptstraße. Man ist auf dem Weg zur katholischen Pfarrkirche St. Michael. Im Hintergrund ist das Mäuerchen bei der Kreislandwirtschaftsschule (Untere Hauptstr. 10) zu sehen.

Wer erkennt die Taufgesellschaft?

Standort des Fotografen: 47.882749, 8.343616

2 Fotos: Umzugswagen »Monte Rose« in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Der Narrenumzug durch das Städtchen ist zu Ende. Auswärtige Narrengruppen, die mit ihren Wagen und Kostümen den Umzug bereichert haben, ziehen nun ab und fahren nach Hause. So auch dieser Umzugswagen mit dem Titel »Monte Rose«: Ein Schiff mit dickem Schornstein, gezogen von einem Traktor mit »FB«-Nummernschild, dem KFZ-Kennzeichen Südbadens in der einstigen französichen Besatzungszone. An Bord tümmeln sich zahlreiche Matrosen, die musizieren.

Dass diese Narrengruppe sich vom Fasnachtsmotto »Wiener Kongress« hat inspirieren lassen, scheint eher fraglich. Vielleicht greifen sie eher die Geschichte des Schiffes »Monte Rosa« auf: Sie hatte 1931 ihre Jungfernreise und sank 1954 nach einem Brand im Maschinenraum vor der Küste Algeriens.

Im Hintergrund sind die beiden Gasthäuser »Linde« und »Gebert« zu sehen. Das Schiff fährt am »Gebertsaal« vorüber, der als Kino genutzt wird.

Standort des Fotografen: 47.884388, 8.347155

Haus Storz in der Maienlandstraße, ca. 1985

Sammlung Familie Waßmer

Der Pflästerer Ludwig Storz (1902-1987) wohnt seit 1958 in dem kleinen Wohnhaus (Maienlandstr. 10) zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Elisabeth Storz (geb. Thoma), die aus Wahlwies bei Stockach stammt. Neben dem Haus steht ein alter Schopf, in dem sich seine Werkstatt befindet. Ludwig Storz sammelt darüber hinaus allerlei Schrott, der sich vor dem Haus stapelt. Tatsächlich werden Leute immer wieder bei ihm fündig, wenn sie für Reparaturen irgendwelche seltenen Ersatzteile benötigen.

Das Haus ist bis Ende der 1980er Jahre nicht an die Kanalisation angeschlossen, sondern verfügt über eine Güllegrube. Nach dem Tod von Ludwig Storz 1987 zieht seine Witwe Elisabeth Storz ein Jahr später zu ihrem Bruder in ihren Heimatort. Das Haus und Grundstück werden von Hajo und Andrea Hofmann gekauft.

Standort des Fotografen: 47.885294, 8.342619

Haus Prause in der Alemannenstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von hier oben auf dem Alenberg hat man einen grandiosen Blick – nicht nur auf die Häuser im Städtchen, sondern weit bis in den Schwarzwald. Kein Wunder, dass hier, in bester Wohnlage, direkt neben dem Kurpark, ein neues Einfamilienhaus (Alemannenstr. 7) gebaut wurde. Von der Alemannenstraße führt ein kleines Treppchen durch den Garten zum Haus hinauf. Alte Bäume ragen in den Himmel. Hinter dem Haus trocknet die Wäsche in einem sonnigen Winkel.

Das Haus wurde von Textilfabrikant Johann Prause gebaut. Er hatte in Löffingen eine Textilfabrik gegründet, die zunächst in den unteren Räumen der Festhalle untergebracht war, bis er einen Neubau in der Bahnhofstraße errichtete. Bis dahin gab es neben dem Sägewerk Benz keinen nennenswerten Arbeitgeber im Städtchen. Prause schuf besonders Arbeitsplätze für Frauen, die noch sehr rar waren. Damit bot er Frauen erstmals die Möglichkeit, einen sicheren und geregelten Arbeitsplatz zu haben und ihr eigenes Geld zu verdienen. Der offizielle Name des Unternehmens lautet Prause und Unger OHG. 1986 stellt die Wäschefabrik ihre Produktion schließlich ein.

Standort des Fotografen: 47.885176, 8.345710

Stadtmusik vor dem Pfarrhaus in der Unteren Hauptstraße, ca. 1935/36

Archiv der Stadtmusik Löffingen

Die Stadtmusik ist vor dem katholischen Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) aufmarschiert. Die Mitglieder tragen schwarze Anzüge und Zylinder. Rupert Hepting (1905-1990), der seit 1933 als Dirigent amtiert, und Leo Münzer (1871-1952), der den Schellenbaum trägt, führen die Musiker an. Ein paar Kinder stehen am Wegrand. Neben den Treppenstufen, die zum Pfarrhaus hinaufführen, steht ein geschmücktes Tännchen. Offenbar wird ein Fest der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael begangen, sei es eine Investitur oder die Primiz eines Neupriesters.

Gut möglich, dass Robert Winkel (1897-1972) als neuer Pfarrerverweser begrüßt oder als Stadtpfarrer investiert wird. Nach der gewaltsamen Vertreibung von Stadtpfarrer Guido Andris (1879-1974) durch die Nationalsozialisten am 23. Juni 1934 war die Pfarrei zunächst verwaist, bis sie im Januar 1935 nachbesetzt wird. Am 17. Januar 1935 nimmt Robert Winkel seine Tätigkeit als Pfarrverweser auf. Winkel, 1897 in Gernsbach bei Rastatt geboren, wurde 1922 zum Priester geweiht. Am 26. April 1936 wird er schließlich vom Erzbischof als Stadtpfarrer eingesetzt.

Bei den Musikern der Stadtmusik sind zu sehen: Robert Rosenstiel, Franz Faller (1916-1986), August Limb, Heinrich (Heiner) Thoma, Franz Zepf, Konrad Sibold, Karl Heizmann, Josef Kienzler, Wilhelm Brugger und Franz Rappenegger.

Das Mädchen links mit dem karierten Kleid ist Irma Schmid (verh. Adrion, 1927-2019).

Standort des Fotografen: 47.882627, 8.343422

Klassentreffen des Jahrgangs 1916/17 vor dem »Pilgerhof«, ca. 1976

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Die ehemaligen Schüler*innen des Geburtsjahrgangs 1916/17 versammeln sich zu einem Klassentreffen. Man kehrt in das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) ein und verbringt ein paar gesellige Stunden miteinander. Vor dem Mäuerchen, das sich rechts neben dem Gasthaus befindet, nimmt man ein Erinnerungsfoto auf. Das Gasthaus wird 1976/77 komplett umgebaut.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wilhelm Bader (1916-2014), 2 Anna Geschwill (geb. Maier, 1916-2000), 3 Christel Schweizer
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wilhelmine Guth, 2 Hermine von Dungen (geb. Strobel, 1917-1998), 3 ???, 4 Maria Rösch (geb. Geisinger), 5 ???, 6 Elisabeth Keller (geb. Reichhart, 1915-2004)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Rosa Rappenegger, 2 Luise Sibold, 3 Emma Werner (geb. Oschwald, Seppenhofen)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Alma Spadinger (geb. Egle), 2 Karl Kuster, 3 Mina Schreiber (geb. Rappenegger, 1917-2004), 4 Franz Faller (1916-1986), 5 Else Bader (geb. Fehrenbach), 6 ???, 7 ???

Standort des Fotografen: 47.886885, 8.341681

Kinder vor Uhrig-Werkstatt in der Rötengasse, ca. 1942

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Kinder spielen in der Rötengasse. Bis auf den Jungen im Vordergrund links, sind sie alle unscharf und kaum zu erkennen. Seltensheitswert hat das Foto aber trotzdem, vor allem deshalb, weil im Hintergrund ein hölzerner Schuppen zu sehen ist. Darin befand sich die Werkstatt des wenige Jahre zuvor verstorbenen Steinhauers August Uhrig (1855-1935). Er war 1855 in Ottersdorf bei Raststatt geboren worden und Zeit seines Lebens unverheiratet geblieben. Uhrig starb sieben Jahre zuvor am 13. August 1935 im Alter von 80 Jahren.

V.l.n.r.: 1 Josef Hörtner, 2 Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938), 3 Alfons Schlenker (1937-1998), 4 Martin Stöhr (geb. 1935, erhöht stehend)

Standort des Fotografen: 47.885307, 8.341720

3 Fotos: Gasthaus »Pilgerhof« mit neuem Anbau, Dezember 1977

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das traditionsreiche Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) präsentiert sich in neuem Gewand. Die Wirtsleute Josef (»Jupp«) Hoitz und Anita Hoitz (geb. Gaede) ließen das alte Pensionsgebäude, das einige Meter abseits stand, abreißen und statt dessen einen neuen Anbau im Schwarzwaldstil errichten. Die Pläne stammten von dem Neustädter Architekten Rolf Quarz. Der Bau wurde in weniger als einem Jahr vollendet. Nicht nur die »Pilgerstube« beherbergt der neue Anbau, sondern auch 28 Zimmer, allesamt mit WC, Bad oder Dusche, einen breiten Balkon sowie eine Sauna und ein Solarium.

Während der Sommermonate war der Anbau von den Gästen bereits in Besitz genommen worden. Aber erst jetzt im Dezember wird die offizielle Einweihung nachgeholt. Dazu laden die Wirtsleute Hoitz Bürgermeister Dr. Dieter Mellert, Architekt Rolf Quarz, Bankvertreter Walter Kromer und die am Bau beteiligten Handwerker ein. Es gibt ein kaltes Buffet, jede Menge Reden und eine Besichtung des neuen Gebäudetraktes.

Wenige Jahre später wird auch die linke Gebäudehälfte umgestaltet. Seitdem gibt es dann auch das schmiedeeiserne Wirtshausschild, das einen Pilger auf dem Weg zur Witterschneekirche zeigt, und das Glockentürmchen auf dem Dach, das die »Josefsglocke« beherbergt.

Standort des Fotografen: 47.886743, 8.341669

Haus Benitz und Ökonomiegebäude in der Alenbergstraße, 1973

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Neugestaltung der Außenanlage vom Haus Benitz (Alenbergstr. 7/9) ist abgeschlossen. Die alte Stützmauer wurde durch eine moderne Betonmauer ersetzt. Sie fasst eine Schotterfläche ein, die als Parkplatz für Autos und als Lagerort für Weinkisten genutzt wird.

Im Hintergrund ist das Benitz’sche Ökonomiegebäude (Alenbergstr. 8) zu sehen, das wie das Wohn- und Geschäftshaus nach dem Großbrand 1921 neu erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.884937, 8.344507