Demetriusstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es hat geschneit! Und zwar richtig viel! Auf der Suche nach winterlichen Motiven stoppt der Fotograf am Mailänder Tor und nimmt von dort aus die weiße Pracht in der Demetriusstraße auf. »Hinterstraße« lautet die Bezeichnung im Adressbuch von 1952 noch. Früher, als sie noch schmaler war, hieß die Straße sogar treffenderweise »Hintergasse«.

Die Häuserzeile links zeigt die Häuser des Stadtrings, die nach dem Großbrand 1921 gemäß den Plänen der Wiederaufbaukommission als Gebäudeensemble erbaut wurden. Beim Haus Fürst (Demetriusstr. 10) hängt Wäsche zum Trocknen auf dem Balkon. Der Blick wandert an den Häusern von Kaufmann Karl Hasenfratz II (Demetriusstr. 9), Schuhmacher Heinrich Thoma (Demetriusstr. 8) und Schuhmacher Gerhard Scholz (Demetriusstr. 7) vorbei zur Molkerei und zum Haus von Schmiedemeister Otto Fürst (Demetriusstr. 5). Der Blick fängt sich schließlich am Haus Götz (Demetriusstr. 4), in dem Karl Götz ein Geschäft für Radios und Elektrogeräte betreibt. Das Haus blieb beim Großbrand 1921 verschont, war aber dem Feuer 1907 zum Opfer gefallen. Davor war der Stadtring an dieser Stelle noch geschlossen.

Das Foto wird auf der rechten Seite von der Bäckerei und dem Café von Viktor Fuß (Rathausplatz 4) begrenzt. Die Rollladen sind heruntergelassen, offenbar ist es Sonntag.

Standort des Fotografen: 47.883948, 8.343828

2 Fotos: Bauhof der Firma Wider mit Mitarbeitern, 1948

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Maximilian Isele zur Verfügung.

Neben dem großen Areal der Holzindustriewerke Josef Benz AG unterhält die Firma Julius Wider einen kleinen Bauhof. Der von Maurermeister Julius Wider (1869-1956) gegründete Familienbetrieb wird seit 1927 von seinem Sohn Heinrich Wider geleitet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges betreibt er mit viel Energie den Ausbau des Geschäfts. Wegen Mangel an Baustoffen stellt man Schlackensteine her um die schlimmsten Kriegsschäden schnell beheben zu können. 1949 beschäftigt die Firma über 30 Arbeiter.

Der Bauhof befindet sich vis-à-vis des beim Fliegerangriff 1945 zerstörten Bahnhofes in der heutigen Güterstraße. Auf dem oberen Foto ist im Hintergrund der Rathausturm zu erkennen.

Wer erkennt die Mitarbeiter, die auf dem unteren Foto zu sehen sind?
V.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.882875, 8.340657

»Schmutziger Dunschdig« im Kindergarten, Fasnacht 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Kindergarten geht es heute hoch her! Es ist »Schmutziger Dunschdig« und die Kinder haben sich verkleidet und teilweise auch geschminkt! Clowns, Cowboys und »Indianer« stehen auch in diesem Jahr wieder besonders hoch im Kurs, aber auch eine kleine Hexe und eine feine Prinzessin geben sich heute die Ehre. Mit auf dem Foto sind die beiden Erzieherinnen, Maria Baumann (links) und Ruth Schwarz (rechts, 1936-2011) zu sehen.

Auf dem Foto sind u.a. zu sehen: Susanne Fischer, Kerstin Hasenfratz (verh. Beck), Mario Kietruschat, Sonja Mayer (verh. Schwörer), Susi Schönau (verh. Brown), Ulla van den Heuvel, Cornelia Vogt

Die Fenster des Kindergartens sind mit Luftschlangen und Papier-Girlanden geschmückt. Der Blick fällt nach draußen in den verschneiten Garten.

Standort des Fotografen: 47.883407, 8.346783

2 Fotos: Mayer-Kinder mit LKW der Firma Mayer, 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Brigitte Mayer zur Verfügung.

Die beiden Brüder Erwin Mayer und Manfred Mayer lächeln in die Kamera. Sie werden vor dem nagelneuen Firmenwagen des elterlichen Familienunternehmens fotografiert: Der ganze Stolz gilt dem ersten Mercedes-LKW. Unübersehbar funkelt der Stern. Das Nummernschild weist das Kennzeichen »FB« auf, das von 1949 bis 1956 in Baden gültig ist.

Die Firma wurde 1910 von Georg Mayer gegründet, um vor allem Holz für die Holzindustrie, insbesondere für die Firma Josef Benz AG, zu transportieren. Im Winter wurden die Pferde vor den Schneepflug gespannt. Ab 1935 wurde der Fuhrpark zunehmend motorisiert, denn ab diesem Jahr kamen auch Traktoren zum Einsatz. Jetzt nach dem Zweiten Weltkrieg wird der erste Lastkraftwagen zum Transport von Langholz angeschafft. 1979 steigt das Familienunternehmen in den Container-Service ein, anfänglich mit nur einem LKW und 20 Containern.

Standort des Fotografen: ???

Rathaus mit Weihnachtsbaum und viel Schnee, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswertweise Elke Moser zur Verfügung.

Ein echtes Weihnachtsmotiv, ist auf dieser Ansichtskarte zu sehen! Der obere Rathausplatz ist tief verschneit. Die Schneeberge verdecken den Rathausbrunnen fast vollständig, nur die Brunnenfigur auf der Säule ist noch zu sehen. Aber auch die »Schnitterin« ist ganz in weiß gehüllt. Daneben steht ein Weihnachtsbaum, dessen Äste und Zweige sich unter der Last des Schnees nach unten biegen. Er scheint riesig zu sein und ragt bis zum Dach des Rathauses empor. Es wird von einer Sirene und natürlich vom Rathausturm gekrönt.

Im Erdgeschoss des Rathauses hat die »Volksbank« ihre Filiale, denn noch ist der Neubau am oberen Rathausplatz nicht gebaut. Ein VW »Käfer« parkt davor. Das Foto wird vom Gasthaus »Löwen« aus aufgenommen, das Mäuerchen im Vordergrund links gehört zu dessen Vorgarten. Der geräumte Trampelpfad führt geradewegs zum Eingang des Gasthauses.

Standort des Fotografen: 47.883903, 8.345021

Untere Hauptstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Ein einsamer Fußgänger spaziert die Untere Hauptstraße entlang. Weil sich auf den Gehwegen die Schneeberge türmen, ist er auf die Fahrbahn ausgewichen. Ein Glück, dass die Straße Mitte der 1950er Jahre noch nicht so stark befahren ist. Die Hände in den Hosentaschen, geht er gemütlich seines Weges.

Schön zu sehen sind die Häuser auf der linken Straßenseite: die Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6), den Friseursalon von Julius Limb (Untere Hauptstr. 4) mit einer »Esso«-Tankstelle davor und das Gasthaus »Adler« (Untere Hauptstr. 2), in dessen Erdgeschoss sich eine Filale der Sparkasse befindet. Im Hintergrund des Fotos öffnet sich die Straße zum unteren Rathausplatz: Der 1954 neu erbaute Demetriussbrunnen ist zu sehen – und natürlich das Mailänder Tor mit seinen Nachbarhäusern. Die meisten Dächer sind noch schneebedeckt und nur die Staffelgiebel ragen aus der weißen Pracht heraus.

Standort des Fotografen: 47.883315, 8.343867

Narrengruppe in der Demetriusstraße, Fasnacht 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

Die Fasnacht dient traditionell auch dazu, innerhalb der närrischen Tage gegen die herrschende Ordnung zu rebellieren und sich über die Obrigkeit lustig zu machen. Häufig legen sich die Närrinnen und Narren jedoch nicht etwa mit den Mächtigen aus Staat, Gesellschaft und Kirche an, um sie zu karikieren, sondern sie machen sich über Minderheiten und Randgruppen lustig. Teilweise ist die Darstellung der »Anderen« und »Fremden« sogar gehässig.

Hier ist eine Narrengruppe zu sehen, die hinter der Werkstatt des Buchbinders Anton Rebholz in der Demetriusstraße steht. Die Narren sind komplett schwarz gekleidet und geschminkt, einer trägt sogar eine schwarze Perücke auf dem Kopf. Über ihren schwarzen Kostümen tragen sie stilisierte Baströckchen und haben sich Ketten umgehängt. In den Händen halten sie Speere. Einige sind auch mit Messern bewaffnet.

Natürlich sind diese Narren, die sich als unzivilisierte Schwarze präsentieren, »Kinder ihrer Zeit«. Wie sehr die Zeit Mitte der 1920er Jahre noch von kolonialrassistischen Vorstellungen geprägt ist, lässt sich an diesem Gruppenfoto deutlich erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884230, 8.344436

Unterer Rathausplatz mit Demetriusbrunnen und viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hoch türmen sich die Schneeberge auf dem unteren Rathausplatz. Der 1954 neu geschaffene Demetriusbrunnen thront Mitten in der weißen Pracht. Im Haus Siefert (Rathausplatz 6) befindet sich eine Filiale des Lebensmittelgeschäfts »Gottlieb«. Ein paar Lebensmittel stehen links und rechts vor der Tür. Bei den eisigen Temperaturen dient die Außenfläche wohl zugleich als Kühlschrank. Die Tanne, die vor dem Haus steht, verleiht dem Foto gleich eine weihnachtliche Note.

Der Blick fällt die Untere Hauptstraße entlang bis zur katholischen Pfarrkirche St. Michael, deren Kirchturm über dem verschneiten Dach des Kaufhauses A. Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) emporragt. Begrenzt wird das Foto auf der rechten Seite durch das Gasthaus »Adler«, das angeschnitten ist. Aber das schmiedeeiserne Wirtshausschild ist komplett zu sehen und kommt vor dem weißen Hintergrund schön zur Geltung.

Standort des Fotografen: 47.883800, 8.343713

Alemannenstraße mit viel Schnee, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Tief eingeschneit sind die Häuser in der Alemannenstraße, die noch Friedhofstraße heißt. Schließlich führt sie geradewegs zum Friedhof, wie an der 1862 erbauten Friedhofskapelle zu erkennen ist, die über den Dächern emporragt.

Auf der rechten Straßenseite stehen die Häuser von Maurer Josef Schropp (Alemannenstr. 27), von Zimmermann August Fehrenbach (Alemannenstr. 25), von Maurermeister Josef Kuttruff (Alemannenstr. 23), von Landwirt Wilhelm Brugger (Alemannenstr. 21), von Malermeister Karl Hepting (Alemannenstr. 19) und von Sägearbeiter Heinrich Kaltenbrunner (Alemannenstr. 17). Alle Häuser wurden erst ab 1920 erbaut, die meisten von der Baugenossenschaft errichtet.

Standort des Fotografen: 47.886605, 8.350641

Haus Hecht in der Kirchstraße mit viel Schnee, ca. 1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bis vor wenigen Jahren klaffte in der Häuserzeile in der Kirchstraße eine hässliche Lücke, nachdem die beiden Häuser Funk (Kirchstr. 10) und Hauser (Kirchstr. 8) abgerissen worden waren. Der Arzt Dr. Gebhard Hecht (1920-2008) errichtete an ihrer Stelle ca. 1980 einen Neubau mit Erker und Staffelgiebel. Nicht nur in der Winterzeit, wenn Schnee liegt, fügt sich der Neubau stimmungsvoll in das Gebäudeensemble zur Rechten und zur Linken ein.

Am rechten Bildrand ist das Haus Schlenker (Kirchstr. 6) und ganz links im Hintergrund das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883295, 8.344980

Rückseite vom Haus Limb mit viel Schnee, ca. 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine Winteridylle bietet sich den beiden Frauen in der Demetriusstraße hinter dem Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) dar. Sie stehen inmitten der Schneeberge und schauen zu den schneebehangenen Ästen und Zweigen des Baumes empor. Es handelt sich vermutlich um Limbs Tochter Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011) und ihre Freundin Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011).

An der Hintertür zum Haus von Friseurmeister Julius Limb hängen verschiedene Werbeschilder, die für Seifenpulver der Firma Dr. Thompson und für Emailleschilder werben.

Standort des Fotografen: 47.883508, 8.343510

Blick von der »Wanne« auf das Städtchen, ca. 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Moch-Weiss zur Verfügung.

In eine Winterlandschaft hat sich das Städtchen verwandelt. Der Fotograf steht auf der »Wanne« und fängt diesen Blick ein. Natürlich muss eine kleine Tanne mit auf das Bild, um der Ansicht eine weihnachtliche Note zu verleihen. Im Vordergrund ist das Wohngebiet in der »Breiten« zu sehen, das in den 1960er Jahren erbaut wurde. Der Blick wandert hinüber zur katholischen Pfarrkirche St. Michael und zur evangelischen Kirche. Vor der »Hasle« stehen die Grundschule und die Festhalle angestrahlt im Sonnenlicht. Daneben sind – fast vollständig verdeckt – die Realschule und die Sporthalle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.880921, 8.338987