Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Zur Zeit der Heuernte wurden Heuwagen entlang der Kirchenmauer solange abgestellt, bis sie entladen werden konnten. Anita Koch (links), 1948 geboren, lässt sich mit Kindern von Feriengästen beim Herumklettern auf dem Wagen fotografieren.
Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Das Haus Heiler (Kirchstr. 8) ist seit Generationen im Besitz der Familie Heiler. Auf dem Foto ist der Landwirt Josef Heiler II (1910-1972) zu erkennen, der versucht, ein entwischtes Schwein einzufangen. 1958 verschwindet diese Landwirtschaft aus dem Städtchen, denn Heiler zieht mit seiner Familie in einen der neuen Ausiedlerhöfe im Stettholz.
1973 wird sein Haus in der Kirchstraße schließlich zusammen mit dem Nachbargebäude abgerissen und anschließend neu bebaut. Der Brunnen, der auf dem Foto zu sehen ist, findet ebenfalls eine neue Heimat im Stettholz, wo er heute noch steht.
Der Blick vom Kirchturm wandert zunächst über die Kirchstraße (damals Hafnergasse). Die Häuser der beiden Straßenseiten sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Bausubstanz deutlich voneinander zu unterscheiden: Die Häuser rechts im Vordergrund sind nach dem Großbrand 1929 neu gebaut worden. Sie verfügen alle über Staffelgiebel und neueingedeckte Dächer. Kleinere Reparaturen im Dach sind auf Kriegsschäden zurückzuführen. Hinter den Häusern auf der linken Straßenseite ragt das große Gebäude des früheren Gasthauses »zur Sonne« hoch. Direkt dahinter steht das Gasthaus »zum Löwen«. Der Blick schweift weiter über die Dächerlandschaft in Richtung Vorstadtstraße und Obere Hauptstraße. Als markanter Orientierungspunkt dient das Gasthaus »Linde«. Zu seiner rechten schließt sich die »Linden«-Wiese an der heutigen Festhallenstraße an. Dort wo Obstbäume stehen, befindet sich heute die Realschule. In der Haslachstraße werden gerade Einfamilienhäuser gebaut und die Siedlung »Neue Heimat« entsteht. Auch der neu gebaute Feuerwehrturm hebt sich vor dem Häusergewirr ab. In der Bittenstraße (damals Hintergasse) ist im Vordergrund der – im Krieg stark zerstörte und 1946 wiederaufgebaute – Farrenstall und das Trafohaus am Schulweg zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Göpper zur Verfügung.
Verkleidete Kinder stehen im Kreis auf der Bühne in der Kirchstraße und schreien Narrensprüche. In der Hand halten sie Luftballons des Schuhgeschäfts Hasenfratz. Ein Narrenpolizist sorgt für den ordentlichen Ablauf des Geschehens. Dahinter stehen Laternenbrüder. Im Hintergrund ist das Haus des Landwirts Adolf Sibold zu erkennen.
Die Kinder gehören dem Jahrgang 1951/52 an. Sie tanzen »Ringelreihen«. V.l.n.r.:
Erika Geisinger, Marlies Müller, Annemarie Hryzuniak (verh. Fischer), Hansjörg Waibel, Detlef Seidenberger, Siegfried Riecker, Klaus Baader.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Michael Rösch und Sonja Schwörer zur Verfügung.
»»» Trigger-Warnung
Auf der Rückseite des Fotos steht: »Fasnacht 1950 Neger-Gruppe«. Damals war diese Bezeichnung noch sehr verbreitet. Spätestens heute gilt das »N-Wort« als Schimpfwort und als abwertende rassistische Bezeichnung für schwarze Menschen. Dass auch die Darstellung bei der Fasnacht 1950 durchaus abwertend gemeint ist, zeigen die Kostüme, das »Blackfacing«, aber vor allem das Gebaren der Narren, ihre Gestik und Mimik. Affenähnlich auf dem Boden kauernd und primitiv die Zunge herausstreckend werden schwarze Menschen dargestellt. Und ein weißes Publikum lacht.
Nun ist an Fasnacht bekanntermaßen (fast) alles erlaubt, aber eben nur fast. Die Grenze verläuft dort, wo sie andere diskriminiert und herabwürdigt. Das Fasnachtsmotto 1950 lautet: »Völkertreffen in Löffingen, der Zentrale Europas«.
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.
Der Kaufmann Heinrich Walz erwarb 1913 sein neues Wohn- und Geschäftshaus in der Kirchstraße. Ursprünglich war das Gebäude das Armenhaus der Stadt. Walz baute es nach und nach um, um ausreichend Raum für sein Eisenwarengeschäft und seine Kohlenhandlung zu haben. 1951 übernahm Theo Walz (1927-2015) das Geschäft. Das kleine Ladenfester, die Eingangstür und die Stalltür wurden beseitigt und es entstand eine Ladenfront mit großen Schaufenstern. Der Wohnbereich wurde zunächst bis Mitte der 1960er Jahre unverändert belassen.
Im Nachbarhaus ist die angrenzende Bäckerei von Bäckermeister Jakob Zahn (Kirchstr. 13) zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Vera Hepting geb. Walz zur Verfügung.
Der Eisenhändler Heinrich Walz hatte 1913 sein Haus am Unteren Rathausplatz verkauft und in seinem neu erworbenen Haus in der Hafnergasse ein neues Geschäft eröffnet. »Heinrich Walz Eisenhandlung« steht über dem schmiedeeisernen Schild, das zwischen Stalltür und Haustür hängt. Ein Schaufenster im eigentlichen Sinn gibt es noch nicht. Die Waren werden in dem kleinen Fenster und auf dem Gehweg vor dem Haus präsentiert. Ausgestellt sind ein Schubkarrenrad, Sensenstiele mit Worb, Antraggabeln für die Heu- und Garbenernte, ein Waschbrett und mehrere Gitterroste.
Wenige Jahre später wir das Haus Walz umgebaut und modernisiert.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Fritz Adrion zur Verfügung.
Der Gipsermeister Fritz Adrion (1897-1971) hatte das Grundstück in der Alenbergstraße 1923 nach dem Großbrand gekauft. Er war mit Rosa Adrion geb. Berger (1898-1973) verheiratet. Sie errichteten auf dem Grundstück ein einstöckiges Wohnhaus mit Werkstatt und Scheune.
Das Foto entstand vermutlich an Fronleichnam, denn die Fassade des Hauses ist mit Tannenreisig dekoriert.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Steil fällt die Alenbergstraße in Richtung Städtchen ab. Ein idealer Ort zum Schlittenfahren, zumindest in früheren Zeiten, als kaum Autos fuhren. Das kleine Mädchen sitzt auf seinem Schlitten und ist bereit zum Rodeln.
Im Hintergrund sind die Häuser Himmelseher (Alenbergstr. 12) und Ganter (Alenbergstr. 14) zu sehen. Seit dem Tod des Apothekers Erwin Himmelseher 1949 wohnte darin seine Witwe Sofie Himmelseher geb. Jordan (1881-?). Das Nachbarhaus gehörte dem Blechnermeister Otto Ganter (1881-1960) und seiner Ehefrau Johanna geb. Selb (1875-1962).
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.
Eine Hochzeitsgesellschaft hat sich in der Alenbergstraße vor dem Haus des Blechnermeisters Otto Ganter aufgebaut. In der Mitte steht das Brautpaar Helmut Winkler (1929-2009) und Luise Winkler (geb. Vogelbacher, 1930-2010).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Anita Stephani zur Verfügung.
Festlich sind die Häuser in der Kirchstraße mit Fahnen und Girlanden geschmückt. Auch am Kirchturm flattert eine Fahne. Es ist Kirchweih. Ein riesiges Kettenkarussell und eine Schiffschaukel sind auf dem Kirchplatz aufgebaut. Auf der Straße sind zwischen dem Karussell und dem Laufbrunnen zwei Materialwagen geparkt. Weit ragt der Misthaufen im Vordergrund in die Straße hinein.