Gasthaus »Gebert« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Eines der ältesten Gebäude des Städtchens ist das Gasthaus »Gebert« (Obere Hauptstr. 9). Als das Foto aufgenommen wird, ist es schon mehr als 100 Jahre im Besitz der Familie Gebert. Erworben hatte es 1849 der Bierwirt Franz Josef Gebert (1806-1886). Davor war es aber auch schon eine Bierwirtschaft, hieß aber noch »Zum Rothans«. Ein Schankrecht gab es hier seit 1810.

1961 stirbt der Gast- und Landwirt Karl Gebert (1888-1961). Nach seinem Tod führt seine Tochter Josefa Geisinger geb. Gebert (1920-2010) das urige Gasthaus in vierter Generation fort.

Standort des Fotografen: 47.884340, 8.346943

Hexenwagen auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1966

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Der Hexenwagen mit der großen Hexe ist mittlerweile fester Bestandteil der Fasnacht, denn bereits zum neunten Mal reiht sich der Wagen in den Umzug ein. Es ist »Fasnet Zieschdig« und der Kinderumzug vom Bahnhof in Richtung Festhalle bewegt sich durch das Städtchen. Fußlahme Kinder bevölkern den Wagen, denn von hier oben lässt sich alles überblicken und man muss dabei keinen Meter zu Fuß tun. Der Fahrer des Hexenwagens ist Albin Zepf. Die sitzende Hexe auf der Motorhaube ist Karl Koch.

Zuschauer stehen am Rande der Umzugsstrecke, teils nicht verkleidet, teils kostümiert. Ein »Indianer« und ein »Cowboy« stehen mit dem Rücken zum Fotografen. Links vorne mit heller Jacke ist Oberlehrer Dieterle zu erkennen.

Das Foto wird am oberen Rathausplatz aufgenommen. Im Hintergrund ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 3) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883990, 8.344710

2 Fotos: Umzugswagen »Wildpark-Express« auf dem Rathausplatz, Fasnacht 1967

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Noch ist es gar nicht so lange her, dass der »Wildpark« seine Pforten für Besucher öffnete. Am Waldrand gelegen, ist er nicht ganz so bequem fußläufig erreichbar. Deshalb ruft diese Narrengruppe kurzerhand einen »Wildpark-Express« ins Leben: Die kleine Bahn verbindet das Städtchen mit der 2,2 km entfernten neuen Sehenswürdigkeit.

Standort des Fotografen: 47.883931, 8.343880

Haus Schelling in der Kirchstraße, ca. 1965-1970

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Wagnerei Skiwerkstätte Hermann Schelling« steht auf dem Schild, das zwischen der Haustür und der Werkstatttür hängt. 1947 übernahm Hermann Schelling (1914-1998) nach dem Tod seines Vaters die Werkstatt. Und da er auch Skier repariert, wird er auch »Ski-Schelling« genannt.

Das Foto dokumentiert das Aussehen des Hauses, bevor es sich kurz darauf mehrfach verändert. 1973 wird der Ökonomiebereich umgebaut. Das Scheunentor wird durch ein Garagentor ersetzt. Dieses weicht einige Jahre später einem Durchgang, der zur 1980 neu gebauten Post in der Bittengasse führt: das »Postbögle«.

Auch das Nachbarhaus Zahn (Kirchstr. 13) ist noch nicht modernisiert. Noch steht auch der Schriftzug »Jakob Zahn« an der Fassade. Im Vordergrund tollen zwei Kinder im Schnee.

Standort des Fotografen: 47.883557, 8.345111

Rathaus und Geschäft »Gottlieb«, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Von der Ecke am Gasthaus »Löwe« wird dieses Foto aufgenommen, der Kastanienbaum, der dort steht, ragt noch ins Bild. Der Blick fällt auf das Rathaus, in dessen Erdgeschoss die Volksbank ihre Räumlichkeiten hat. Auf dem Platz steht der Rathausbrunnen mit der »Schnitterin«. Früher herrschte auf dem Platz reges Markttreiben. Jetzt erinnert nur noch die Brunnenfigur an den bedeutenden Kornmarkt, der Löffingen vor der Jahrhundertwende war. Eine schmucklose Straßenlaterne ragt daneben in die Höhe. Im Hintergrund ist das Lebensmittelgeschäft »Gottlieb« (Rathausplatz 3) zu sehen. 1958 verlegte das Freiburger Einzelhandelsunternehmen seine Filiale vom unteren Rathausplatz an den oberen.

Standort des Fotografen: 47.883863, 8.344891

2 Fotos: Hexen mit kleinem Clown, Fasnacht 1967

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Man muss wohl den eigenen Vater in der Hexengruppe haben, um sich als kleines Kind nicht vor den Hexen mit ihren selbst geschnitzten Holzmasken zu fürchten. Die kleine Doris Bader, die sich als Clown verkleidet hat, hat keine Berührungsängste, kennt sie doch die Hexen mit und ohne Maske.

Vor dem Café »Fuß« (Rathausplatz 5) haben sich die Hexen zu einem Verschnaufspäuschen niedergelassen, denn Fasnacht macht müde. Sie haben einen Bierkasten bei sich. Also zumindest den Durst können sie löschen.

Standort des Fotografen: 47.883957, 8.343886

2 Fotos: Hexenwagen mit Kindern in der Bahnhofstraße, Fasnacht 1967

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Mehrfach hat die »große Hexe« auf dem Hexenwagen in den vergangenen Jahrzehnten ihr Aussehen verändert. Seit der Einführung des heutigen »Häs« trägt auch die »große Hexe« einen dunkelgrünen Kittel und ein rotes Halstuch.

Auf den Fotos fährt sie gerade – bei schönstem Frühlingswetter – durch die Bahnhofstraße. Kinder sind zu ihr auf den Wagen geklettert. Zu erkennen sind u.a. Anette Bayer, Andrea Jonner, Doris Meier, ??? Müller und Susanne Obergfell.

Auf dem Traktor, der den Hexenwagen zieht, sitzen die Hexen Albert Jonner (1929-2014) und Gottfried Vogelbacher (1933-2008).

Standort des Fotografen: 47.883981, 8.341979

Reisegruppe in der Festhallenstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

In der Festhallenstraße steht ein Reisebus zur Abfahrt bereit. Die Koffer sind bereits in den Anhänger verladen. Eine Reisegruppe aus Norddeutschland war für einige Tage zu Besuch. Noch steht man zusammen und hält ein Schwätzchen, bevor es ans Abschiednehmen geht. Ein letztes Erinnerungsfoto wird aufgenommen. Im Vordergrund steht links Helga Bader geb. Weber (1935-2013), die mit Egon Bader (1933-1999) verheiratet ist und in der Talstraße wohnt. Die beiden Frauen neben ihr sind ihre Cousine und deren Tochter.

Im Hintergrund sind die Häuser in der Haslachstraße zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883906, 8.348240

Kind auf dem Festhallenplatz, 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Das kleine Mädchen mit den geflochtenen Zöpfen hält ein Körbchen in der Hand. Darin liegt allerlei Obst und Gemüse. Offenbar ist Erntedank und das Mädchen, Doris Bader (geb. 1962), trägt den Korb zur Kirche. Da es nicht mehr sommerlich warm ist, hat sie ein Strickjäckchen an.

Im Hintergrund ist die – von einer Hecke eingerahmte – »Linden«-Wiese zu sehen. Sie ist noch unbebaut, aber wenige Jahre später wird auf ihr das Realschulgebäude errichtet. Dahinter steht das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12). Auch der Feuerwehrturm ist zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883350, 8.347816

Haus Adrion in der Feldbergstraße, 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

In den späten 1950er Jahren wächst das Städtchen immer weiter über seine historischen Grenzen hinaus. Auf dem hinteren Alenberg entsteht ein Neubaugebiet mit Einfamilienhäusern. Neue Straßen werden angelegt, wie z. B. die Feldbergstraße. Das Haus Nr. 2 gehört dem Schuhmachermeister Arno Adrion (1924-1993) und seiner Ehefrau Irma Adrion geb. Schmid (1927-2019). 1948 hatten die beiden geheiratet. Als die drei Kinder Werner (geb. 1948), Bernhard (geb. 1951) und Renate (geb. 1952) heranwachsen, bauen die Adrions ihr neues Heim.

Wer weiß, wann das Haus genau gebaut wurde?

Standort des Fotografen: 47.887069, 8.343050

Fußballmannschaft »Mailand Alenberg« in der Demetriusstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Nein, es ist nicht die Mannschaft des italienischen Fußballvereins »Inter Mailand«, die hier in der Demetriusstraße für ein Gruppenfoto posiert. Es ist die Mannschaft »Inter Mailand Alenberg«, wie auf der Fahne zu lesen ist. Sie tritt gegen die Mannschaft »Städtle-Schlempental« an.

1.Reihe: Eugen Fehrenbach (mit Fahne)
2.Reihe, v.l.n.r.: Hans Küßner (1937-2020), Werner Schiehle (1929-2009), Hans-Peter Fehrenbach (1939-2013), Franz Braun (geb. 1937), Dieter Küßner, Dieter Lasson, Bruno Schwanz (1936-2018), Alfred Berger, Theo Schreiber, Erich Riedlinger (1936-1997)

Im Hintergrund sind die Häuser von Sattlermeister Ernst Krauß (Demetriusstr. 2), von Schneidermeister Otto Schmitt (Demetriusstr. 3) und von Elektromeister Karl Götz (Demetriusstr. 4) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884185, 8.344940

Mailänder Tor, 1969

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Auf den ersten Blick ist das Foto schwer zu datieren, denn schließlich hat sich das Mailänder Tor seit seiner Erbauung 1922 bzw. der Anbringung der Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Jahre 1930 kaum verändert. Erste Anhaltspunkte bieten jedoch das geflickte Dach, das noch deutliche Spuren der Kriegszerstörung 1945 zeigt, und das geparkte Auto, das vor dem rechten Nachbarhaus (Demetriusstr. 11) steht. Klar, das Foto ist irgendwann in der Nachkriegszeit entstanden. Dass ein Wegweiser in Richtung Maienland zum »Wildpark« weist, ist ein weiteres wichtiges Detail, das die zeitliche Einordnung erleichtert.

Auf der Verkehrsinsel vor dem Mailänder Tor steht ein Wahlplakat der FDP. Darauf ist der Wahlwerbespruch »Wir schaffen die alten Zöpfe ab« zu lesen. Es herrscht Wahlkampf, denn am 28. September 1969 findet die Bundestagswahl statt. Nach der Wahl konstituiert sich erstmals in der 20-jährigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine sozialliberale Koalition auf Bundesebene. Willy Brandt (SPD) wird Bundeskanzler, Walter Scheel (FDP) wird Vizekanzler.

Zum Jahr 1969 passt, dass das linke Nachbarhaus (Demetriusstr. 13), das dem Mechanikermeister Karl Müller gehört, noch steht: Es brennt am 17. Oktober 1969, rund drei Wochen nach der Bundestagswahl, ab. Somit dürfte das Foto vermutlich das letzte sein, auf dem das Haus Müller noch zu sehen ist.

Standort des Fotografen: 47.883857, 8.343832