Gasthaus »Sonne« in der Kirchstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Drei Männer stehen an der Straßenecke von Kirchstraße und Unterer Hauptstraße. Einer hat ein Fahrrad bei sich, ein anderer einen Leiterwagen. Man schwatzt miteinander. Über ihnen hängt das schmiedeeiserne Wirtshausschild vom Gasthaus »zur Sonne«. 1932 wechselte das Schild von der »alten Sonne« am Rathausplatz hierher, zum früheren Gasthaus »Lamm«, das seitdem »Sonne« heißt. Das Gasthaus empfiehlt sich mit dem Schriftzug auf der Hausfassade als »Wein- Bier- u. Speise-Wirtschaft z. Sonne«.

Standort des Fotografen: 47.883164, 8.343766

Blick in die Kirchstraße mit Elisabethbrunnen, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Negativ, von dem dieses Foto eingescannt wurde, ist leider beschädigt. Doch die verpixelten Streifen stören nur bedingt den schönen Blick in die Kirchstraße, der sich den Betrachter*innen bietet.

Auf der linken Straßenseite ist das Haus Kuster (Kirchstr. 14) zu sehen, in dessen Erdgeschoss sich ein Geschäft für »Kolonialwagen – Obst – Gemüse« befindet. Der Laden verfügt bereits über ein breites Schaufenster, an dem gerade zwei Frauen vorüber bummeln. Wenige Jahre später wird der rechte Gebäudeteil mit dem Ökonomiebereich abgerissen. Auf der rechten Seite sind die Häuser Laufer (Kirchstr. 17), Sibold (Kirchstr. 19) und Koch (Kirchstr. 21) zu sehen. Alle drei Häuser brannten beim Großband 1929 ab und wurden mit Staffelgiebeln wieder aufgebaut. Zwei Brunnen stehen mitten im Straßenraum: Im Vordergrund der Elisabethbrunnen, auf dessen Brunnensäule eine Statue der Heiligen Elisabeth thront, und weiter im Hintergrund ein einfacher Laufbrunnen, der kurze Zeit später zu den neu gebauten Aussiedlerhöfen in Stettholz umgesetzt wird.

Standort des Fotografen: 47.883032, 8.343950

Gemeindediener Karl Meier, ca. 1960

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Werner Lubrich zur Verfügung.

Als es noch kein gedrucktes »Mitteilungsblatt« gibt, werden die Einwohner*innen noch mündlich über Beschlüsse des Gemeinderats und anstehende Termine informiert: Dafür verantwortlich ist Karl Meier (?-?), genannt »Kuli Meier«. Der Landwirt, der in der Kirchstraße wohnt, ist als Ratsdiener im Einsatz. In seiner rechten Hand hält er ein Büchlein, in dem die Bekanntmachungen notiert sind, in seiner linken eine Glocke. Sie bringt ihm auch die Bezeichnung »Ausscheller« ein. Damit zieht er durch das Städtchen und verkündete an verschiedenen Straßenecken, wie hier vermutlich in der Rötengasse, seine Neuigkeiten.

Standort des Fotografen: 47.885305, 8.342761

Blick in die Kirchstraße zum Haus Koch, 1963

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Wolfgang Lüdemann-Ravit zur Verfügung.

Anfang der 1960er Jahre sind Farbfotos noch eine echte Rarität. Hier fällt der Blick von der Unteren Hauptstraße in die Kirchstraße. Vorne rechts ist das Wirtshausschild vom Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29) zu sehen. Mitten auf dem Platz vor der Kirche steht der Elisabethbrunnen. Er wird wenige Jahre später entfernt, weil er zum Verkehrshindernis geworden ist. Doch noch kann davon keine Rede sein, denn kein einziges Auto, weder fahrend noch geparkt, ist auf dem Foto zu sehen.

Links hinter dem Brunnen geraten die Häuser Sibold (Kirchstr. 19) und Koch (Kirchstr. 21) in den Blick. Beide Häuser wurden nach dem Großbrand 1929 mit Staffelgiebeln erbaut. Karl Koch verkauft u.a. »Teppiche« und »Gardinen«, wie auf der Fassade geschrieben steht. Vor dem Seitengiebel des Hauses Koch befindet sich ein kleines Gärtchen, das von einem Holzzaun eingefasst wird. Geht man daran vorbei, gelangt man zur Bittengasse, wo am Bittenbach das Schlachthaus steht, das rechts hinten zu erkennen ist. 1968 wird das kleine Gebäude abgerissen. In der Ferne grüßt vor der »Hasle« die 1953 erbaute evangelische Kirche.

Standort des Fotografen: 47.883099, 8.343753

Kanone auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Gib Zeichen / wir weichen«, steht auf das Schild geschrieben, das unterhalb des Kanonenrohres angebracht ist. Doch die Zuschauer, die vor dem Haus Koch (Kirchstr. 21) stehen, weichen nicht zurück – und trotzen auch dem Nieselregen. Neugierig verfolgen sie das Spektakel auf der Fasnachtsbühne. Es ist »Fasnet Mändig« und das Bühnenprogramm hat begonnen. Mit einem donnernden Knall feuert die Kanone ab.

Standort des Fotografen: 47.883094, 8.344517

Kanone auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit einem donnernden Knall feuert die Kanone von der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße herunter. In den Nieselregen mischt sich der aufsteigende Qualm. Der Blick geht in Richtung katholischer Pfarrkirche St. Michael, dem Geschäft Henzler (Kirchstr. 25) mit der Brunnenstube daneben und dem Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29). Vor seiner Fassade hebt sich die Brunnensäule mit der Heiligen Elisabeth ab. Die Menschen stehen dicht gedrängt und trotzen dem Sauwetter. Regenschirme sind aufgespannt.

Standort des Fotografen: 47.883094, 8.344517

Hansele mit Kindern auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das offizielle Programm auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße ist zu Ende. Jetzt ist die Bühne fest in der Hand der kleinen Fasnachtsnarren. Sie umringen ein Hansele, das Äpfel verschenkt.

Links neben dem Hansele steht Franz Müller (geb. 1952). Das Mädchen, das gerade in einen Apfel beißt, ist Marlies Müller (geb. 1951).

Standort des Fotografen: 47.883066, 8.344353

3 Fotos: Stierkampf auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Am »Fasnet Mändig« wird auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße ein buntes Programm für Jung und Alt geboten. Dicht gedrängt stehen die Zuschauer und recken ihre Köpfe, um auch ja nichts zu verpassen. Im Augenblick treten die 20-Jährigen, verkleidet als Spanier*innen, auf.

Die Frauen tragen lange Kleider und ähneln Flamencotänzerinnen. Die Männer sind als Toreros kostümiert. Und da rennt auch schon ein Stier auf die Bühne und die Kirchstraße verwandelt sich in eine Stierkampfarena! Ein blutiges Schauspiel beginnt.

Zu sehen sind u.a. Rita Willmann, Hans Streit, Rolf Fehrenbach und Walter Zeller.

Standort des Fotografen: 47.883057, 8.344362

2 Fotos: Donkosakenchor auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Mit Fellmütze auf dem Kopf stehen die Mitglieder dieses Donkosakenchores auf der Bühne in der Kirchstraße. Ob sie tatsächlich russische Volksmusik und Folklore im Repertoire haben, ist unbekannt. Es ist »Fasnet Mändig« und auf der Fasnachtsbühne wird ein buntes Programm geboten.

Die Narren greifen mit der Darbietung des Donkosakenchores ein aktuelles Ereignis auf. Denn in diesen Tagen bemüht sich der Männergesangsverein Eintracht intensiv darum, den echten Donkosakenchor unter Leitung von Serge Jaroff (1896-1995) für einen Auftritt nach Löffingen zu verpflichten. Tatsächlich sind die Mühen von Erfolg gekrönt und im Januar 1958 gibt der Chor ein Gastkonzert in der Festhalle.

Standort des Fotografen: 47.883057, 8.344362

Narrengruppe mit Kanone in der Kirchstraße, Fasnacht 1957

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist finster. Im Hintergrund verschwinden die Häuser der Kirchstraße beinahe ganz im Dunkeln. Das Blitzlicht des Fotografen hellt nur den Vordergrund auf. Zu sehen ist eine Gruppe uniformierter Narren, die eine Art Bürgerwehr darstellen. Neben ihnen steht ihr Geschütz, eine riesige Kanone. Es ist Walpurgisnacht. In der Kirchstraße ist die Fasnachtsbühne aufgebaut, auf der das schaurig-schöne Spektakel stattfindet.

V.l.n.r.: Ferdinand Hasenfratz (mit Klarinette), Hans Hasenfratz, ???, ???, ???, August Fehrenbach

Standort des Fotografen: 47.883137, 8.344626

Blick vom Rathausturm zur Schule, ca. 1955-1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vom Rathausturm fällt der Blick über die Dächer im Altstadtring in Richtung »Hasle«. Den Schulweg gibt es schon, aber der Kindergarten wird erst in den 1960er Jahren gebaut. Links und rechts des Weges sind nur Wiesen zu sehen, links die »Linden-Wiese« und rechts die »Bittenwiesen«. Leicht erhöht stehen die Festhalle und die Volksschule, 1936 eingeweiht, vor dem kleinen Wäldchen. Rechts daneben ist die frisch erbaute evangelische Johannes-Kirche zu sehen. Das evangelische Pfarrhaus wird erst 1969/70 erbaut und fehlt noch auf dem Bild.

Die Dächer im Vordergrund gehören zum Gasthaus »Löwen« und zum ehemaligen Gasthaus »Sonne« am oberen Rathausplatz und dahinter zu den Häusern der Kirchstraße. Vis-à-vis vom Fotografen ist die ehemalige Zehntscheuer der Fürstenbergischen Standesherrschaft (Kirchstr. 9) zu sehen. Sie gehörte ab 1843 als Ökonomiegebäude zum »Löwen« und seit 1933 dem Viehhändler Karl Krieg.

Standort des Fotografen: 47.883870, 8.344350