Brautpaar Ganter / Dobler vor dem Kirchenportal, 25. Oktober 1955

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Aus der katholischen Pfarrkirche St. Michael heraus tritt das frisch getraute Ehepaar, gefolgt von den nächsten Familienangehörigen. Vor dem Kirchenportal bleibt man einen Moment für ein Erinnerungsfoto stehen. Der Bräutigam ist Berthold Ganter (1928-2006), der gebürtig aus Freiburg stammt, aber in Löffingen aufgewachsen ist; die Braut ist Hilda Dobler aus Neustadt. Die Hochzeit findet am 25. Oktober 1955 statt.

Im Kircheneingang drängt sich die Hochzeitsgesellschaft. Zu erkennen ist u.a. Hans Jordan (1923-2002), der vermutlich als Trauzeuge fungiert.

Berthold Ganter ist von Beruf Elektroinstallateur und arbeitet von 1962 bis 1990 als Betriebselektriker und später als Personalleiter in der Firma Kadus in Lenzkirch. Zusammen mit seiner Ehefrau Hilda bekommt er vier Kinder. Zeit seines Lebens widmet er sich dem Gesang. Fast 40 Jahre ist er Dirigent des Männergesangvereins Eintracht Löffingen und Gruppenchorleiter der Sängerrunde Hochschwarzwald. 

Standort des Fotografen: 47.882662, 8.344042

Haus Ganter in der Seppenhofer Straße, 7. Mai 1933

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

Das Haus von Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und seiner Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) in der Seppenhofer Straße ist festlich geschmückt. Girlanden aus Tannreisig rahmen die Haustür ein und sind unter den Fenstern im Erdgeschoss und 1. Stock angebracht. Kleine Tännchen flankieren die Eingangstreppe.

Überlicherweise würde man vermuten, dass eine Hochzeit gefeiert wird. Aber dies ist hier nicht der Fall. Ganters haben ihr Haus so geschmückt, weil ihr Sohn August Ganter (1907-1970) vor wenigen Tagen zum Priester geweiht wurde. Heute, am Sonntag, den 7. Mai 1933 feiert er seine Heimatprimiz in der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der Kirchturm ist am linken Bildrand zu erkennen.

Aus den Fenstern im 1. Stock schauen ein Mann und eine Frau heraus, vermutlich die stolzen Eltern Edmund und Maria Ganter.

Standort des Fotografen: 47.882042, 8.344276

6 Fotos: Einweihung des neuen Zelebrationsaltars in der katholischen Pfarrkiche St. Michael, 1994

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bei der Innenrenovierung der katholischen Pfarrkirche St. Michael in den Jahren 1993 bis 1996 wurde durch den Freiburger Künstler Bernard Jensch auch ein neuer Zelebrationsaltar geschaffen. Er gestaltete den Altar in rotem Granit und Keramik. Der Altar symbolisiert, wie Gott Moses im brennenden Dornbusch erscheint. Auf der Vorderseite ist der hebräische Schriftzug »Jahwe« (der Name Gottes aus dem Alten Testament) angebracht und auf der Rückseite die lateinische Insignie »IHS« (das Christusmonogramm aus dem Neuen Testament). Im Fußboden um den Altar herum findet sich der Schriftzug »ICH BIN DA« – »FÜR UNS« – »FÜR ALLE« – »IN UNSERER MITTE«.

In einem feierlichen Gottesdienst wird der neue Zelebrationsaltar durch Weihbischof Paul Wehrle (geb. 1940) im Beisein von Stadtpfarrer Hermann Litterst (1929-2013) und weiterer Geistlicher eingeweiht. Die Ministranten, die während des Gottesdienstes ministrieren und auf den Fotos zu sehen sind, sind u.a. Stefan Fritsche, Konrad Isele, Christoph Käfer und Philipp Krämer. Im Hintergrund ist Josef Beha (1936-2018) zu sehen, der langjährige Vorsitzende des katholischen Pfarrgemeinderates.

Standort des Fotografen: 47.882526, 8.344520

3 Fotos: Blick durch das Mailänder Tor zum unteren Rathausplatz, ca. 1953

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hübsch eingerahmt durch den Torbogen des Mailänder Tores fällt der Blick auf den unteren Rathausplatz und in die Untere Hauptstraße – bis hin zum Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael.

Vis-à-vis des Tores ist das 1911 erbaute Haus Siefert (Rathausplatz 6) zu sehen, in dessen Erdgeschoss sich eine Filiale des Lebensmittelgeschäfts »Gottlieb« befindet: Vor dem Eingang werden Waren präsentiert, über den Schaufenstern sind Markisen herausgefahren. In dem Vorgärtchen steht eine Tanne, die bis über das Dach hinausragt.

Daneben steht das – ebenfalls 1911 erbaute – Haus Guth (Rathausplatz 7), das 1953 vom Kaufmann Karl Guth erworben wurde. Noch ist kein breites Schaufenster in die Fassade gebrochen. Das Erdgeschoss gliedert sich noch in den Ladeneingang und zwei schmale Fenster. »Bekleidung – Aussteuer« steht auf dem Werbeschild, das darüber angebracht ist.

Auf dem Rathausplatz parkt ein Auto. Noch ist der neue Demetriusbrunnen nicht gebaut, sodass die Fläche zum Parken genutzt werden kann.

Standort des Fotogrfen: 47.884001, 8.343655

2 Fotos: Kommunionkinder vor dem Hochaltar, 1988

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vor dem Hochaltar stellen sich die Kommunionkinder zusammen mit Dekan Hermann Litterst (1929-2013) zu einem Erinnerungsfoto auf. Hinter ihnen befindet sich der Tabernakel, der Schrein, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. Acht Mädchen und 13 Jungs präsentieren sich stolz in ihrer Festtagskleidung dem Fotografen.

1.Reihe, v.l.n.r.: Jenny Dieterle, Marion Dieterle, Julia Willmann, Karin Bausch, Claudia Knöbel (verh. Oschwald), Diane Vogt, Elena Knecht, Raquel ???
2.Reihe, v.l.n.r.: Andreas Maier, Matthias Effinger, Frank Thoma, Oliver Brunner, Andreas Köpfer, Björn Wölfle, Thorsten Bartz, Thorsten Zahn
3.Reihe, v.l.n.r.: Wolfram Wiggert, Volker Knöpfle, Patrick Osek, Michael Bader, Nils Frei, Dekan Hermann Litterst

Standort des Fotografen: 47.882498, 8.344613

Luftbild von »Löffingen und Umgebung«, ca. 1920

Atelier Eugen Felle, Isny / Verlag Emil Rosenstiel, Löffingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Herbstritt zur Verfügung.
Sammlung Familie Waßmer

Während die älteste bekannte Luftaufnahme des Städtchens aus den Jahren 1925 bis 1928 datiert, ist diese Ansichtskarte noch ein paar Jahre älter. Bereits 1921 wird sie vom Verlag Emil Rosenstiel (Löffingen) vertrieben. Sie zeigt »Löffingen und Umgebung aus der Vogelschau«, allerdings nicht als Fotografie, sondern als colorierte Zeichnung. Gefertigt wurde sie von dem aus Isny stammenden Maler Eugen Felle (1869-1934). Er hatte bereits 1892 das »Atelier Felle« eröffnet, das er 1898 erweiterte zu einem »Atelier für künstlerische Zeichnungen und Entwürfe, Spezialität: Städte und Landschaften aus der Vogelschau, Alpenpanoramen, Entwürfe in Feder und Aquarell«.

Die Darstellung ist nicht sonderlich realistisch, aber das Städtchen mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael, der Bahnlinie und der »Wallfahrtskirche Witterschnee« sind doch zu erkennen. Der charakteristische Altstadtring mit dem Rathaus in der Mitte fehlen indes völlig. Auch die Holzindustriewerke Josef Benz sucht man vergebens. Schließlich geht es auf dieser Ansichtskarte weniger um eine detailgetreue Wiedergabe des Stadtbildes, sondern mehr um die geografische Verortung Löffingens in der Landschaft der Baar. Zu sehen sind die Nachbarorte Seppenhofen, Reiselfingen, Bachheim und Unadingen, die Wutachschlucht und die Gauchachschlucht sowie weitere Orte der näheren und weiteren Umgebung.

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, ca. 1960

Verlag Schöning & Co, Lübeck / Stadtarchiv

Als Ansichtskarte findet dieses Foto in den 1960er Jahren Verbreitung. Zu sehen ist der Innenraum der katholischen Pfarrkirche St. Michael, wie er vor der Renovierung 1968/69 aussieht. Der Blick fällt vom Hauptportal in Richtung Chor mit dem Hauptaltar und zu den beiden Seitenaltären. Links an der Langhaus-Nordseite steht der Marienaltar, rechts an der Langhaus-Südseite der Josefsaltar. Auf der linken Seite befindet sich daher traditionell der Sitzbreich für Frauen und auf der rechten der für Männer.

Die hölzernen Sitzbänke sind noch die alten, sie werden aber wenige Jahre später bei der Renovierung gegen moderne ausgetauscht. Auch die Barockkanzel, die am linken Bildrand – wenn auch nur halb angeschnitten – zu sehen ist, fällt der Renovierung zum Opfer. Genauso die alten Beichtstühle, die am rechten Bildrand zu erkennen sind.

Standort des Fotografen: 47.882610, 8.344116

Narren auf der Kirchentreppe, Fasnacht ca. 1929

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch führt von der Bittengasse außerhalb des Stadtrings eine Treppe hoch zur katholischen Pfarrkirche St. Michael. Die Stufen sind ausgetreten. Wieviele Gläubige mögen im Laufe der Zeit über diese Treppenstufen gegangen sein?

Das Paar, das auf dem Foto zu sehen ist und auf der Treppe posiert, hat gerade keinen Kirchgang im Sinn. Stattdessen stehen der Mann und die Frau eng umschlungen da. Beide sind kostümiert, denn es ist Fasnacht.

Schneereste sind im Gras zu erkennen. Oben an der Kirchenmauer sind die eingebrachten Gedenk- und Grabsteine zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.882747, 8.344806

Blick von der »Hasle« auf das Städtchen, ca. 1955

Verlag A. Rebholz / Sammlung Familie Waßmer

Nicht zu unrecht trägt das Café »Schönblick« (Stadionstr. 6) seinen Namen. Von hier oben hat man tatsächlich einen schönen Blick auf das Städtchen. Am linken Bildrand ist die Festhalle zu erkennen. Der Blick wandert über die Gärten hinüber zur Bittengasse, in der der neue Farrenstall steht, aber noch nicht der Bauhof, der erst kurz später erbaut wird. Daneben das kleine weiße Häuschen ist das 1968 abgerissene Schlachthaus, das am Bittenbach steht.

Schön zu erkennen ist die Rückseite der Häuser in der Kirchstraße, die den mittelalterlichen Stadtring bilden. Aus der Dächerlandschaft ragt die katholische Pfarrkirche St. Michael empor. Hinter dem Städtchen ist das Sägewerk Benz zu erkennen: Vor allem der rauchende Benz-Kamin sticht gleich ins Auge. Aber auch der Späneturm, an der Rötenbacher Straße gelegen, ist zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883469, 8.349080

Haus Gwinner und Haus Ganter mit viel Schnee, ca. 1951/52

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Noch gibt es den heutigen Pfarrweg nicht, denn das (neue) katholische Pfarrhaus ist noch nicht gebaut. Der kleine Weg wird noch der Seppenhofer Straße zugeschlagen. Hier steht der Fotograf und nimmt dieses winterliche Foto auf. Sein Blick fällt über verschneite Gärten hinweg. Die katholische Pfarrkirche St. Michael ragt zwischen dem Haus Gwinner (Seppenhofer Str. 2) und dem Haus Ganter (Seppenhofer Str. 1) empor.

Das Haus Gwinner wurde 1949 von dem Dentist und Zahnarzt Paul Gwinner erbaut. Auf dem Foto ist die Fassade noch nicht verputzt, weshalb das Foto in den frühen 1950er Jahren entstanden sein muss, vermutlich im schneereichen Winter 1951/52. Das Haus Ganter gehört dem Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956) und seiner Ehefrau Maria Ganter geb. Bader (1881-1962). Später übernimmt ihre Tochter Maria Schweizer geb. Ganter ihr Elternhaus.

Standort des Fotografen: 47.881656, 8.344074

Blick vom Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Beim Großbrand am 29. Juli 1535 und einem weiteren verheerenden Brand im Jahr 1571 war die ganze Stadt »bis auf die Kirche« abgebrannt. Damit verglichen hatte Löffingen am 28. Juli 1921 Glück im Unglück: Es brannten zwar 36 Häuser ab, aber der Rest des Städtchens blieb unversehrt.

Die Feuerwehr setzte alles daran, das massive Rathausgebäude zu schützen, da ein brennendes Rathaus den Untergang weiterer Häuser und Straßenzüge besiegelt hätte, wie man auf dem Foto erahnen kann. Dabei war das Gebäude lange Zeit gefährdet. Bläulicher Rauch stiegt bereits aus seinem Dachstuhl auf. Akten aus dem Rathaus, insbesondere die Grundbücher, wurden bereits evakuiert und im Keller des katholischen Pfarrhaus in Sicherheit gebracht.

Standort des Fotografen: 47.885709, 8.344498

2 Fotos: Blick vom Alenberg nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz / Stadtarchiv
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Franz Scholz zur Verfügung.

Hoch oben vom Alenberg zeigt sich das Ausmaß des Großbrandes, dem innerhalb weniger Stunden 36 Häuser zum Opfer fielen. Das Feuer ist mittlerweile gelöscht. Die vermeintlichen Rauchschwaden, die über dem Städtchen hängen, sind in Wirklichkeit Staubwolken, die von den Aufräumarbeiten herrühren. Nach und nach werden einsturzgefährdete Giebel abgebrochen – teilweise auch gesprengt. Der Giebel vom Haus Fürst (Rathausplatz 5) zählt zu den ersten Mauerresten, die abgebrochen werden. Sobald die Staubwolke sich wieder verzieht, sind auch die geretteten Häuser in der Unteren Hauptstraße zu erkennen.

Die Schneise der Verwüstung zieht sich vom Rathaus und dem Mailänder Tor die Demetriusstraße und Ringstraße hinauf zum Alenberg. Im Vordergrund sind links die Grundmauern des Ökonomiegebäudes (Alenbergstr. 8) und rechts des Wohnhauses von Familie Benitz (Alenbergstr. 9) zu sehen. Gut zu erkennen ist außerdem, dass der Hang, der von der Ringstraße zum Bahnhof hinaufführt, noch nicht mit dem Trümmerschutt des Großbrandes aufgeschüttet ist. Der »neue Benzbau« (Ringstr. 8) ist noch nicht gebaut, er wird erst 1923/24 errichtet. Im Hintergrund ist die Allee gut zu sehen, die Richtung Göschweiler führt.

Die Fotos finden als Ansichtskarten Verbreitung, um auf die Not der rund 200 Brandgeschädigten aufmerksam zu machen. Die Beschriftung auf der Rückseite lautet: »Teilansicht der Trümmerstätte«.

Standort des Fotografen: 47.885809, 8.344505