Umzugswagen bei der Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Carola Hannes zur Verfügung.

»Burg Stallegg« steht auf dem Schild, das an dem Umzugswagen angebracht ist. Von der einstigen Burganlage, die im Spätmittelalter erbaut wurde, stehen heute nur noch ein paar Mauerreste. Sie thronen auf einem Steilhang oberhalb der Wutachschlucht. Von 1254 bis 1340 befand sich die Burg in den Händen der Adelsfamilie von Stalleg. Im Jahr 1658 fiel sie dann an die Fürsten zu Fürstenberg heim.

Rund 300 Jahre später beteiligt sich ein Umzugswagen mit einer Darstellung der »Burg Stallegg« am Festumzug anlässlich der Stadterhebung. Der Wagen, auf dem sich ein paar Ritter und Burgfräuleins tümmeln, fährt soeben am Gasthaus »Linde« vorüber. Auf dem Wagen sind u.a. Karoline Auer und Josef Maier zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884367, 8.347069

Fahrzeuge der Feuerwehr auf dem Rathausplatz, ca. 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Stolz präsentiert die Feuerwehr ihre Löschfahrzeuge und -geräte auf dem oberen Rathausplatz. Direkt neben dem Rathausbrunnen parkt die 1927 angeschaffte Automobilfeuerspritze. Sie ist mit Tannenreisig geschmückt. »Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr«: Der Leitspruch der Feuerwehr ist auf ein Schild geschrieben, das auf der Automobilfeuerspritze angebracht ist. Auf ihrer Kühlerhaube ist außerdem ein kleiner Hakenkreuzwimpel zu sehen.

Ein paar Feuerwehrmänner stehen neben dem Löschfahrzeug. Neugierige Passanten, darunter drei Frauen mit Kinderwagen und eine Schar Kinder, sind stehen geblieben und beobachten das Schauspiel, das hier vor sich geht: eine Feuerwehrübung – mit teils historischen Löschgeräten.

Im Hintergrund ist das frühere Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9-10) zu sehen, in dessen linke Gebäudehälfte sich die Stadtmühle befindet. Daneben steht das Gasthaus »Löwe« (Rathausplatz 11), an dessen Fassade »Fremdenzimmer« geschrieben ist. Noch befindet sich kein kleines Vorgärtchen vor dem »Löwen«.

Standort des Fotografen: 47.884074, 8.344574

Personengruppe vor dem Gasthaus »Löwen« beim Volksturnfest, 24. Juli 1921

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

»Gasthaus zum goldenen Löwen« steht auf dem Schild, das über den Fenstern im ersten Stockwerk angebracht ist. Und daneben ist in ähnlich geschnörkelter Schrift der französische Name zu lesen: »Hôtel au lion d’or«. Zwischen der deutschen und der französischen Inschrift findet sich ein Relief, das den »goldenen Löwen« zeigt.

Es ist Sommer 1921, wenige Tage vor dem Großbrand, der am 28. Juli 36 Häuser einäschern wird. Die Einwohner*innen des Städtchens – allen voran die Mitglieder des Turnerbunds – feiern das Volksturnfest. Neben dem Schauturnen veranstaltet man u.a. einen großen Festzug. Diese Gruppe besteht aus acht Paaren: Die Männer tragen weiße Stoffhosen, dunkle Jacketts und Strohhüte. Die Frauen sind in Trachten gekleidet. Man präsentiert landwirtschaftliches Gerät, Sensen die Männer, Rechen die Frauen.

V.l.n.r.: Karl Häusle, ??? und Jakob Schreiber, ??? und ??? Zepf, …

Im Hintergrund ist am Gasthaus »Ochsen« ein Plakat angeschlagen, das einen Turner zeigt. »Volks,- Turn- und Berg-Fest« ist darauf zu lesen. Seit 1912 veranstaltet der 1905 gegründete Turnerbund regelmäßig ein Schauturnen, das so genannte »Bergfest«.

Standort des Fotografen: 47.883968, 8.344844

4 Fotos: Musikband »Die Tornados« im Gasthaus »Löwen«, ca. 1970

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Im Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11) treten »Die Tornados« aus Bräunlingen auf und sorgen für gute Stimmung. Der »Löwen«-Wirt bietet jeden Mittwochnachmittag eine Tanztee-Veranstaltung an.

Dem Quartett gehören an: Erwin Müller (Bassgeige), ???, ???, ???.

Standort des Fotografen: 47.883950, 8.345223

2 Fotos: 20-Jährige im Gasthaus »Löwen«, Fasnacht 1939

Verlag A. Rebholz
Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Lore Fehrenbach und Michael Fehrenbach zur Verfügung.

Die letzte Fasnacht, bevor Nazi-Deutschland den Zweiten Weltkrieg beginnt: 1940, 1941, 1942, 1943, 1944 und 1945 wird keine Fasnacht gefeiert werden – und die jungen Männer werden Soldaten sein. Noch ist Frieden. Die 20-Jährigen des Jahrgangs 1919/20 sind in einer Gaststube zusammen gekommen (vermutlich im Gasthaus »Löwen«) und feiern ausgelassen. Man hat Brot bei sich, Kuchen und jede Menge Getränke. »Den 20-Jährigen« steht auf einem der Kuchen, die in die Kamera gehalten werden. Auch für Musik ist gesorgt, denn ein Akkordeon ist zur Hand.

unteres Foto
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Anna Strobel, Arthur Egle (mit Akkordeon), Maria Faller
2.Reihe, knieend, v.l.n.r.: Anton Selb (1919-1993), Maria Ganter, Ferdinand Trenkle (1919-1947), Fritz Adrion jr. (1920-2004)
3.Reihe, v.l.n.r.: Adolf Schelling (1919-1941), ???, Albert Fehrenbach (1919-2008), Maria Strobel, Alfred Mayer (1919-1943), Maria Kopp, ???, ???4.Reihe, v.l.n.r.: Frieder Trenkle, ???, Ernst Göhry (1919-2014), ???, Hedwig Limb (verh. Vogt, 1919-2010), Eugen Strobel (1919-2009), Karl Egle (1919-1941)

Auf dem Foto sollen auch Maria Kaltenbrunner und Gottlieb Mayer (1920-2008) sein.

Standort des Fotografen: 47.883812, 8.345032

Personengruppe vor dem Gasthaus »Witterschnee« in der Maienlandstraße, ca. 1920

Sammlung Familie Waßmer

Die Fotografie ist so verblichen, dass das Gebäude im Hintergrund leider nur noch schemenhaft zu erkennen ist. Deutlich zu lesen ist eigentlich nur das Wirtshausschild, das an der Fassade angebracht ist. »Gasthaus zum Witterschnee« ist darauf zu lesen. Links ist die Tür zur Gastwirtschaft zu sehen, die gerade offen steht. Es folgen zwei Fenster, die zur Gaststube gehören. Rechts schließen sich Werkstatträume an. Am linken Bildrand ist ein Briekasten zu sehen, der an der Hauswand hängt. Ein Posthorn ist darauf abgebildet.

Bereits seit 1877 gibt es das Gasthaus »Witterschnee« (Maienlandstr. 26). Seit 1904 wird es von dem Gast- und Landwirt Robert Rosenstiel (1873-1932) und seiner Ehefrau Maria geb. Selb (1879-1959) betrieben.

Die Personengruppe im Vordergrund ist deutlich besser als das Gebäude zu erkennen. Sechs Männer und zwei Frauen stehen vor dem Gasthaus. Zwei der Männer haben Fahrräder dabei, obgleich die Witterungsverhältnisse nicht gerade optimal zum Fahrradfahren sind, denn es liegt richtig Schnee. Vielleicht handelt es sich um Mitglieder des Radfahrvereins? Drei der Männer spielen auf Musikinstrumenten, einem Akkordeon, einer Mandoline und einer Gitarre.

Standort des Fotografen: 47.887245493803476, 8.341409280373876

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit vier Ansichten, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

Die colorierte Mehrbildkarte aus dem Jahr 1907 vereint vier Ansichten: In der oberen Hälfte ist eine Gesamtansicht des Städtchens zu sehen, die vom Gewann »Breiten« aufgenommen ist. Am linken Bildrand ist das neu gebaute Forstamt (Rötenbacher Str. 8) zu sehen. Die Häuser des Städtchens schmiegen sich an den Fuß des Alenbergs. Nur die katholische Pfarrkirche St. Michael ragt aus dem Häusergewirr heraus.

Darunter sind links und mittig zwei Ansichten des Gasthauses »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) abgebildet: Eine Hausansicht von der Straße aus und ein Blick in die »Gartenwirtschaft«: Unter Bäumen sind Bierbänke aufgebaut, die zur Einkehr einladen. Die vierte Ansicht zeigt rechts die 1901 geweihte Wallfahrtskirche Witterschnee. Sie wurde ab 1894 im neoromanischen Stil erbaut.

5 Fotos: Altennachmittag im Gasthaus »Linde«, ca. 1957/58

Diese Fotos stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Gesellige Stunden verbringen die älteren Einwohner beim Altennachmittag im Gasthaus »Linde«. Es ist Adventszeit, wie die Tischdekoration, aber vor allem der Christbaum im Herrgottswinkel verraten, und da ist es nicht schön, alleine zu Hause zu sein. Die Stadtgemeinde hat zu dem Beisammensein eingeladen und Bürgermeister Paul Benitz gesellt sich als Jüngster in die Runde der Senioren. Helferinnen vom Roten Kreuz sind mit dabei und unterstützen die betagten Mitbürger*innen.

1. Foto
V.l.n.r.: ???, Bürgermeister Paul Benitz (1899-1979), ???, Schneidermeister Johann Schmitt (1878-1967) oder Otto Geisinger (1878-1967), Ratschreiber a.D. Wilhelm Krauß (1871-1970)
Im Hintergrund am Nebentisch u.a. Friedrich Weickhardt (1881-1961), Kaufmann Wilhelm Vogt, Veronika Geisinger (geb. Mauthe, 1878-1958), Gertrud Lauble (geb. Wider, in Rot-Kreuz-Uniform)

2.Foto
V.l.n.r.: ???, ???, Hafnermeister Josef Bader (1880-1959), ???, [Landwirt Severin Kirner (1875-1958)?]

3.Foto
V.l.n.r.: [Frieda Walz?], Johanna Brugger (1881-1982), ???, ???
Im Hintergrund am Nebentisch u.a. Lehrerin Waltraud Klose (stehend, in Rot-Kreuz-Uniform), Anna Benitz geb. Glunk (1870-1959) oder Luise Berger (geb. Nülling, 1887-1969), Rosa Biedermann (geb. Schilling, 1881-1969)

4.Foto
V.l.n.r.: ???, [Schuhmachermeister Julius Zürcher (1873-1955)?], ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884269, 8.346541

Ehrungen bei der Feuerwehr, ca. 1972-1978

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Die Freiwillige Feuerwehr ehrt Mitglieder für ihren langjährigen aktiven und pflichttreuen Dienst. Stolz tragen die Männer auf ihrer linken Brustseite das Ehrenzeichen, mit dem sie soeben ausgezeichnet wurden: Das 1956 gestiftete Feuerwehr-Ehrenzeichen. Es hat die Form eines Templerkreuzes und weist je vier Flammen auf den Kreuzbalken auf. In der Mitte des Flammenkreuzes befindet sich das Landeswappen von Baden-Württemberg. Wappen und Kreuz werden eingefasst von einem Ring mit der Umschrift »Für Verdienste im Feuerschutz«.

Kommandant Josef Heiler III, der von 1971 bis 1981 amtiert, zeichnet die Feuerwehrmänner in Gegenwart von Kreisbrandmeister Siegfried Waldvogel aus. Die Ehrung findet im Gasthaus »Linde« statt.

V.l.n.r.: Kreisbrandmeister Siegfried Waldvogel, Walter Selb, Klaus Allinger, Oswald Laufer, Fritz Strobel (1906-1997), Heinrich Kopp (1930-2015), Anton Geisinger (1911-1978), Kommandant Josef Heiler III

Standort des Fotografen: 47.884289, 8.346566

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, 1906

Verlag R. Märklin, Freiburg
Sammlung Familie Waßmer

Acht Jahre wird diese Ansichtskarte bereits vertrieben, als sie am 25. April 1914 von Löffingen nach Buchenbach versendet wird. Ein junger Mann, Josef Wehrle, schreibt einem Fräulein Lina: »Erlaube mir Ihnen von hier dies Kärtlein zu senden.«

»Hier«, das ist Löffingen. Drei Ansichten zeigt die colorierte Mehrbildkarte. Eine Gesamtansicht des Städtchens, vom Gewann »Im kleinen Brühl« aufgenommen. Zu sehen ist die Altstadt mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael, das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) und die Bahnlinie im Vordergrund. Zu erkennen ist auch das landwirtschaftliche Anwesen von Familie Selb (Obere Hauptstr. 12), das keine vier Monate später einem Brand zum Opfer fällt. Am 15. August 1914 brennt das Wohnhaus und der Ökonomieteil bis auf die Grundmauern nieder. Das Alenbergwäldchen ist ebenfalls zu sehen und daneben sogar die Turmspitze der Friedhofskapelle.

In der unteren Hälfte zeigt die Mehrbildkarte zwei Detailaufnahmen. Links ist das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) und rechts das Rathaus mit dem Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 zu sehen. Das Rathaus wurde kurz zuvor umgebaut: Die Türen der ehemaligen Markthalle sind verschwunden und wurden zum unteren Rathausplatz hin durch Fenster ersetzt.

Hexengruppe im Gasthaus »Gebert«, ca. 1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lothar Baader zur Verfügung.

Noch heißt das Gasthaus in der Oberen Hauptstraße »Gebert« und nicht »Hexenschopf«, aber schon lange ist es das Vereinslokal der Hexengruppe. Einmal mehr sitzt man zusammen, diesmal um verdiente Mitglieder für ihre 25-jährige Mitgliedschaft zu ehren. Sie bekommen eine geschnitzte Miniatur-Hexe überreicht. Sieben Exemplare stehen auf dem Tisch. Die Geehrten (bzw. ein Teil von ihnen) sitzt und steht dahinter. Und natürlich darf auf dem Foto die Wirtin des »Gebert«, Josefa Geisinger, nicht fehlen!

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Walter Müller, Fritz Adrion (Senior, 1897-1971), Adolf Kaufmann (1925-1976), Hermann Fehrenbach
2.Reihe, v.l.n.r.: Oskar Baader, Hermann Geisinger (1926-1989), Gastwirtin Josefa Geisinger, Albert Kienzler (abgeschnitten)

Standort des Fotografen: 47.884489, 8.346645

3 Fotos: Närrische Frauengruppe im Gasthaus »Ganterbräu«, Fasnacht 1979

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die eigentliche »Wieberfasnet« findet traditionell im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) statt. Aber diese Närrinnen haben ihr Domizil im Gasthaus »Ganterbräu« (Obere Hauptstr. 4) gefunden. Wenn also auch die Lokalität anders ist, so ist die Stimmung doch dieselbe und wie eh und je fröhlich ausgelassen.

Oberes Bild
V.l.n.r.: ??? (abgeschnitten), »Fritsche«-Wirtin Franziska Heiler, Margaretha Adrion (geb. Bierle, 1926-2021), Margret Senn (geb. Zepf, 1932-2021), Marta Adrion (geb. Fehrenbach, 1928-2019), Inge Maier, Mathilde Schmid (geb. Geisinger, 1926-1989), Olga Streit (geb. Fehrenbach)

Mittleres Bild
V.l.n.r.: Irmgard Gnädinger (verdeckt), Inge Sibold, ???, Jutta Knöpfle (?), Renate Meder, Heide Kromer, Ella Petelka

Unteres Bild
Elvira Fischer geb. Egle (1925-2020) und Lotte Ratzer (am Akkordeon)

Standort des Fotografen: 47.884377, 8.345562