Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Egon Eggert zur Verfügung.
Der Blick fällt von der Rötenbacher Straße in Richtung Städtchen. Im Vordergrund ist der beschrankte Bahnübergang zu sehen. Das Holzhäuschen dient dem Schrankenwärter Egon Eggert (geb. 1924) als Unterstand bei Wind und Wetter. Auf der gegenüberliegenden Seite der Gleisanlagen ist das ehemalige katholische Pfarrhaus zu sehen. Es wurde gegen Kriegsende stark beschädigt, ist hier aber bereits wieder frisch renoviert. Seit 1952 ist darin die Landwirtschaftsschule untergebracht.
Das Foto wurde offenbar an Fronleichnam oder am Patrozinium aufgenommen. Am Kirchturm, der noch nicht verputzt ist, weht eine Kirchenfahne. Auch in der Unteren Hauptstraße sind Häuser beflaggt. Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass gerade eine Prozession durch die Straße zieht.
Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf / Sammlung Familie Waßmer
Diese lithographische Mehrbildkarte wird am 26. August 1906 mit der Deutschen Reichspost von Löffingen nach Freiburg versandt. »Ein Gruß von Ferne«, ist auf der Vorderseite mit blauer Tinte notiert. Entfernungen sind eben relativ.
Die Ansichtskarte zeigt im oberen Bereich eine Gesamtansicht des Städtchens. Der Blick von der »Breiten« ist detailliert herausgearbeitet. Ein Zug mit Dampflokomotive fährt gerade in Richtung Donaueschingen. In Wirklichkeit ist zu diesem Zeitpunkt die Bahnlinie noch nicht eröffnet. Der Zug fährt nicht wirklich durch das Bild, sondern wird für die lithographische Ansicht einfach hinzugefügt.
In der Mitte der Karte ist in einem eckigen Rahmen das »Kriegerdenkmal« von 1894 abgebildet. Es ist nur wenige Jahre zuvor zur Erinnerung an die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 eingeweiht worden. Das Denkmal ist überdimensioniert dargestellt, um seine Bedeutung zu betonen.
Durch den runden Rahmen besonders hervorgehoben ist das dritte Bild, das mit »Kirchplatz« betitelt ist. Zu sehen ist der Bereich der Unteren Hauptstraße, an dem die Ringstraße einmündet. Rechts steht die »Restauration« Benz (Untere Hauptstr. 8). Vor dem Gebäude steht eine Pferdekutsche. Zwei Damen in der Kleidung der damaligen Zeit und ein Herr stehen im Vordergrund. Auch diese Personengruppe wird für die lithographische Ansicht hinzugefügt. Links steht das dreistöckige Warenhaus »Zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7). Im Hintergrund ragt die katholische Pfarrkirche St. Michael hoch.
Verlag Theodor Mayer, Löffingen / Gebrüder Metz, Tübingen Sammlung Familie Waßmer
Diese colorierte Mehrbildkarte wird 1906 von der Firma Gebrüder Metz in Tübingen, einem der größten Postkartenverlage der damaligen Zeit, hergestellt und von dem Löffinger Kaufmann Theodor Mayer vertrieben. Auf ihr sind zwei Ansichten zu sehen: Oben eine Gesamtansicht des Städtchens, unten ein Blick durch das alte Mailänder Tor in Richtung Rathausplatz und Untere Hauptstraße: »Partie beim Rathaus« ist das kleine Bild beschriftet.
Am 11. März 1906 wird die Karte auf dem Postamt in Löffingen abgestempelt und an »Monsieur Joseph Riehle« im schweizerischen Lausanne versandt. Auf der Rückseite ist ein denkbar banaler Inhalt niedergeschrieben: »Gruß von Joseph Denzel. Später werde ich Dir einen Brief schreiben.«
»11.8.19« notierte jemand auf dieser Ansichtskarte. Dies ist freilich nicht das Datum, an dem das Foto aufgenommen, sondern die Karte verschickt wird. Der Poststempel drückt von der Rückseite durch. Sein Umriss ist in der linken oberen Ecke deutlich zu erkennen.
Der Fotograf des Bildes stand auf einer Anhöhe »Im kleinen Brühl«, also im Bereich der heutigen Bonndorfer Straße oder Gartenstraße. Von hier eröffnet sich ihm ein unverbauter Blick, über die Bahnlinie hinweg, auf das Städtchen mit der katholischen Pfarrkirche.
Im Vordergrund sind die wenigen Häuser der Seppenhofer Straße zu sehen: Ganz vorne steht das kleine Bahnwärterhaus (Seppenhofer Str. 20). Die Häuser Schreiber und Brunner existieren noch nicht, sie werden erst nach dem Großbrand 1921 errichtet.
Zu sehen sind das 1907 erbaute Haus des Kaufmanns Karl Nägele (Seppenhofer Str. 15), der 1918 als Soldat in Flandern fällt, und schließlich das »kleine Krankenhaus« mit dem 1890 erbauten zweistöckigen Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7) daneben. An der Einmündung des Pfarrwegs stehen das Haus von Schreiner Anselm Heiler (Seppenhofer Str. 5), der 1918 an den Folgen einer Kriegsverletzung stirbt, und die Kaplanei der katholischen Kirchengemeinde.
Doch auch die Häuser, die sich im Hintergrund verbergen, sind interessant und in diesem Fall für die Datierung der Ansicht besonders hilfreich. In der Oberen Hauptstraße ist das Haus Selb zu erkennen, das am 15. August 1914 abbrennt und anschließend neu gebaut wird. Die Fotografie muss demnach zwischen 1907 und 1914 aufgenommen worden sein. Bemerkenswert ist auch der rechte Bildrand: Zu sehen ist das Gelände bei der »Hasle«, auf dem ab 1923 die Festhalle und Volksschule gebaut werden.
Der Blick geht von der Hafnergasse in Richtung Kirchplatz mit der Pfarrkirche St. Michael im Hintergrund. Der schlanke Kirchturm ragt kerzengerade in den Himmel. Unterhalb des Gotteshauses steht das Haus Schirmer, ein dreistöckiges Wohnhaus mit kleinem Erker, einer Remise und einem Abtrittanbau. Das Haus hatte bis 1909 dem Kaufmann Heinrich Göbel gehört, der darin ein Geschäft betrieb. 1909 übernahm es der Kaufmann Anton Schirmer (1862-1940), der aus Württemberg stammte, zusammen mit seiner Frau Agnes geb. Eberhardt (1864-?).
Im März 1916 brach in dem Anwesen Feuer aus und legte es in Schutt und Asche. Die Waren verbrannten größtenteils. Ein Teil der Fahrnisse konnte gerettet werden. Die Schirmers bauten das Haus zweistöckig wieder auf.
Das Foto ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.
Dieses Foto stelle uns dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung.
Am Ortsteingang in der Unteren Hauptstraße, der damaligen Landstraße, die Freiburg mit Donaueschingen verband, war anlässlich der Feierlichkeiten zur Stadterhebung am 27. Mai 1951 eine Ehrenpforte aufgebaut. »Herzlich Willkommen« hieß sie die Gäste, die mit ihrem Auto in das Baarstädtchen kamen oder am nahegelegenen Bahnhof eintrafen. In der Mitte über dem Tor war das Stadtwappen angebracht. Eine weitere Ehrenpforte war am Ortseingang in der Oberen Hauptstraße aufgebaut.
Im Hintergrund ist der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael zu sehen, der noch unverputzt ist. Auf dem Grundstück davor hatte bis 1945 das Barockhaus Kaus gestanden, das am 25. Februar 1945 durch Fliegerbomben zerstört wurde.
Diese Mehrbildkarte wurde am 8. August 1911 als »Gruß aus Löffingen« versandt: »Grüße an die Buben, sie sollen bestimmt kommen«, wurde auf der Vorderseite der Postkarte handschriftlich notiert.
Oben im ovalen Kreis ist eine Ansicht vom Unteren Rathausplatz mit dem Rathaus zu sehen. Das Bildchen trägt den Titel: »Kriegerdenkmal und Schule«. Da das Rathaustürmchen nicht mehr in den Bildausschnitt passte, wurde es von dem Verlag Eugen Felle dazu retuschiert. Interessant ist auch, dass die Häuser in der Demetriusstraße über keine Staffelgiebel verfügen.
Links ist eine Ansicht der »Pfarrkirche« St. Michael zu sehen. Das Foto wurde von der damaligen Hafnergasse aus aufgenommen. Im Vordergrund steht das Kaufhaus von Anton Schirmer, das im März 1916 vollständig abbrannte.
Rechts ist die »Straßenpartie« in der Unteren Hauptstraße abgebildet. Der Blick fällt vom Unteren Rathausplatz in Richtung Gasthaus »Lamm«. Im Vordergrund wird gerade das Eckgebäude von Apotheker Otto Buisson (Rathausplatz 6) neu erbaut. Das Vorgängerhaus war am 11. Dezember 1909 bei einem Feuer zerstört worden.
Verlag Franz H. Geiger, Löffingen Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.
Diese colorierte Mehrbildkarte zeigt oben eine Gesamtansicht des Städtchens, das vom Alenberg aufgenommen wurde, von wo sich ein schöner Blick bietet: Zu sehen ist der Altstadtring mit dem Rathaus und der katholischen Pfarrkirche. Der Schrecken des Großbrandes 1921 liegt schon einige Jahre zurück: Die Häuser in der Demetriusstraße sind wieder aufgebaut und an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Jenseits der Bahnlinie stehen noch kaum Häuser, nur in der Bonndorfer Straße sind bereits die beiden Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG gebaut.
Links unten ist die »Straßenpartie« am Unteren Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen im Vordergrund abgebildet. Als Vorlage für das colorierte Foto diente eine Schwarz-Weiß-Aufnahme aus den Jahren 1912-1916
Rechts unten ist das »Krankenhaus« in der heutigen Seppenhofer Straße zu sehen, das 1921 erweitert wurde.
Am 11. September 1898 wird diese lithografische Mehrbildkarte versendet. Sie zeigt sechs Motiven und ist mit »Gruß aus Löffingen« betitelt. Doch der Absender der Postkarte strich »Löffingen« einfach durch und ersetzte es durch »Göschweiler«.
Oben rechts ist eine Gesamtansicht zu sehen, die das Städtchen von der Rötenbacher Straße aus zeigt. Die Bahnlinie ist noch nicht gebaut. Zu erkennen sind neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael die Häuser der Seppenhofer Straße und des heutigen Pfarrwegs. Links daneben ist der obere Rathausplatz abgebildet, mit dem Rathaus, dem Gasthaus »Sonne« (Rathausplatz 9/10) und dem Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11). Vom angrenzenden Gasthaus »Ochsen« sind nur die Scheunentore zu sehen. Das kleine Bild oben links zeigt die neu erbaute Wallfahrtskirche Witterschneekreuz, die neue Hauptsehenswürdigkeit des Städtchens, auf die man stolz ist.
Darunter ist eine Ansicht der Unteren Hauptstraße zu sehen. Der Blick fällt in Richtung Mailänder Tor. Von Blumenranken eingerahmt ist daneben das 1894 errichtete Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 abgebildet. Unten links ist die Untere Hauptstraße mit der Einmündung der Kirchstraße zu sehen. Die markanten Gebäude sind das Kaufhaus »zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7), der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) und das Gasthaus »Lamm« (Kirchstr. 29).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Franz Scholz zur Verfügung.
Eine der neuen Glocken wird gerade hoch in den Glockenstuhl der katholischen Pfarrkirche St. Michael gezogen. Der Blick auf das verschneite Städtchen fällt in Richtung Ringstraße und Bahnhofstraße. Karl Hasenfuß schrieb in seiner Chronik 1953: »Mögen die an Stelle der dem Krieg zum Opfer gefallenen im Jahre 1951 beschafften neuen Kirchenglocken bei ihrem ersten feierlichen Zusammenklang am Weihnachtsabend friedliche Zeiten eingeläutet haben.«
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Melitta und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.
Nachdem die neuen Glocken in einem Festgottesdienst geweiht wurden, werden sie außen am Kirchturm hochgezogen. Ein Junge darf ein Seil halten, um die empor schwebende Bronzeglocke zu stabilisieren. Es handelt sich um die kleinste Glocke, 818 mm im Durchmesser und 331 kg schwer. Der Kirchturm wurde zehn Jahre später erst verputzt. Hier ist noch sein Mauerwerk zu erkennen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.
Drei der vier Glocken des Kirchengeläutes müssen 1942 für die Rüstungsindustrie abgegeben werden. Am 13. April 1942 werden die Glocken außen am Kirchturm herabgelassen. Von den Fenstern der Bäckerei Straub (Untere Hauptstr. 6) bietet sich der beste Blick. Auf dem Foto ist festgehalten, wie sich gerade eine Glocke allmählich auf den Boden zubewegt.