Wandgemälde mit »Ritter Heinrich« in der Oberen Hauptstraße, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

»Wenn man von Unadingen her nach Löffingen hereinkommt, fällt an einer Hauswand ein Freskobild auf. Es stellt den Ritter Heinrich von Löffingen dar, gleichsam als Beschützer der symbolisch angedeuteten Tore und Häuser des Städtchens. Darunter steht der Spruch: Löffingen in der Baar steht mehr denn tausend Jahr.« Mit diesen Worten beschreibt Karl Hasenfuß in seiner Stadtchronik 1953 das Wandgemälde am Haus von Franz Heitzmann (1900-?). Hasenfuß führt aus, dass im Jahre 1121 der Ritter Heinrich seine Güter im Dorf Löffingen an das Kloster St. Georgen vermacht habe.

50 Jahre später stellt Emil Ketterer in seiner Chronik von 2005 richtig, dass es sich bei diesem Heinrich um einen freien Bauer gehandelt habe. Demnach ist die Figur des Ritter Heinrich eine bloße Erfindung. Das Städtchen wie es auf dem Wandgemälde dargestellt ist, ist ebenso ein reines Phantasieprodukt: Zu sehen ist das 1923 erbaute Mailänder Tor zusammen mit dem 1819 abgerissenen Stadtturm. 

Trotz aller historischen Ungenauigkeit ist das Wandgemälde aber bis heute ein echter Hingucker und gehört nach über 60 Jahren auch fest in das Stadtbild.

Standort des Fotografen: 47.884572, 8.347856

Blick über die Bittenwiesen in Richtung Städtchen, Winter 1968

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rene Egle zur Verfügung.

Die Bittenwiesen sind zugeschneit. Ein paar Skispuren schlängeln sich durch die weiße Pracht. Es ist ein kalter Wintertag, die Sonne scheint an einem wolkenlosen blauen Himmel. Der Blick wandert über die Wiesen und den Bittenbach hinüber zum Städtchen. Drei »Türme« ragen in den Himmel: der Schornstein vom Sägewerk Benz, der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael und der Rathausturm.

Die beiden Mietshäuser »Bei der Kirche« 1 und 2 stehen noch nicht, ebenso ist die DRK-Rettungswache noch nicht gebaut. Deutlich zu erkennen ist hingegen der 1957 eingeweihte Erweiterungsbau des Krankenhauses sowie der Farrenstall und der Bauhof. Weiter oben in der Bittengasse steht noch nicht das Postamt. An seiner Stelle steht noch ein Trafohäuschen.

Standort des Fotografen: 47.879939, 8.349066

2 Fotos: Haus Vogelbacher in der Alenbergstraße mit Ökonomiegebäude, 2006

Sammlung Familie Waßmer

Das Wohnhaus Alenbergstraße 13 und das dazugehörige Ökonomiegebäude haben sich äußerlich all die Jahrzehnte hindurch wenig verändert. Schon auf den alten Gesamtansichten des Städtchens aus der Zeit der Jahrhundertwende sind beide Gebäude Dank ihrer exponierten Lage auf dem Alenberg gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Den Großbrand 1921 überstanden das Wohnhaus und das Ökonomiegebäude unbeschadet, während andere Häuser weiter oben am Alenberg durch Flugfeuer eingeäschert wurden.

Natürlich wurden die beiden Gebäude mehrfach modernisiert. Die größte Veränderung steht 2006 an, als Scheuer und Stallung abgerissen werden, um einem Neubau mit Wohnungen Platz zu machen.

Standort des Fotografen: 47.885732, 8.343648

Skipiste in der Haslachstraße, ca. 1955-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Heizmann zur Verfügung.

Es liegt Schnee. Die abschüssige Haslachstraße verwandelt sich in eine wunderbare Skipiste. Mit vollem Karacho geht es den Abhang hinunter bis zur Einmündung in die Festhallenstraße.

Im Hintergrund sind die Häuser der »Neuen Heimat« in der Haslachstraße und ganz oben auf dem Berg das Café »Schönblick« zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884001, 8.348218

Familie Häusle nach der Taufe in der Oberen Hauptstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Maria Kuster zur Verfügung.

Es ist Winter. Schnee liegt am Straßenrand. Eine Personengruppe steht an der Kreuzung von der Oberen Hauptstraße und der Dittishauser Straße. Man kommt gerade aus der katholischen Pfarrkirche St. Michael zurück, wo ein neugeborenes Baby soeben getauft wurde. Getragen wird es von der Hebamme Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966). Drei Kinder, die zur Feier des Tages herausgeputzt sind, springen herum. Doch wie heißt der Täufling?

V.l.n.r.: 1 Steinmetz Karl Häusle (1878-1956), 2 Maria Häusle (verh. Kuster, 1921-2006), 3 Hebamme Maria Häusle (geb. Schultheiß, 1883-1966)

Die Kinder sind u.a. Ewald Hepting (1933-2010) und Inge Hepting (verh. Mayer, geb. 1938/39).

Standort des Fotografen: 47.884664, 8.348151

Gasthaus »Engel« beim Schneekreuz, ca. 1914

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Erika und Norbert Freudenberg zur Verfügung.

»Gasthaus Engel L. Markstahler«, steht auf dem Wirtshausschild, das am Seitengiebel angebracht ist. Dank dieser Information lässt sich das Bild ziemlich genau datieren. Denn 1914 hat der Milchhändler Ludwig Markstahler das Gasthaus gekauft, das direkt neben der Witterschneekirche steht. Zuvor war der »Engel« seit 1873 im Besitz der Familie Guth gewesen. Ludwig Markstahler betreibt das Gasthaus aber nur kurze Zeit persönlich, denn er ist während des Ersten Weltkrieges Soldat und fällt am 30. Januar 1917. Seine Witwe führt die Land- und Gastwirtschaft weiter. 1924 verheiratet sie sich mit dem Landwirt Heinrich Mayer. Bis 1934 betreiben sie gemeinsam das Gasthaus und stellen dann den Schankbetrieb ein.

Standort des Fotografen: 47.891867, 8.336837

Narrenumzug mit Elefanten auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1956

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Cindy Küßner zur Verfügung.

Ein Elefant bewegt sich über den verschneiten unteren Rathausplatz, vorbei an den vielen Schaulustigen, die seinen Weg säumen. Schließlich sieht man nicht jeden Tag einen Dickhäuter aus nächster Nähe. Ob wohl gerade ein Zirkus in Löffingen gastiert? Aber was ist das? Der Elefant hat ja menschliche Beine! – Es ist Fasnacht und der Umzug bahnt sich seinen Weg durch den Schnee, vom Mailänder Tor kommend und vorbei am Kriegerdenkmal.

Auf dem Elefanten sitzt ein Mädchen, Helga Stöhr (verh. Küßner, geb. 1938). So ein Ritt auf zwei Menschen und viel Pappmaché ist sicherlich eine wackelige Angelegenheit.

Standort des Fotografen: 47.883726, 8.344175

Mehrbildkarte mit fünf Wintermotiven, ca. 1965

Arel Verlag / Sammlung Familie Waßmer

Auf dieser Ansichtskarte, die in den 1960er Jahren Verbreitung fand, präsentiert sich das Städtchen als Paradies für Winterurlauber. Obwohl Löffingen in der Baar liegt, wird hier behauptet, dass es sich »im Hochschwarzwald« befände. Dazu passen die Winteraufnahmen einfach besser. Die drei oberen Fotos zeigen den unteren Rathausplatz mit dem Mailänder Tor. Hoch türmen sich die Schneemassen auf der Straße und dem Platz. Die Dächer der Häuser sind alle weiß bedeckt, sogar auf den Staffelgiebeln liegt die weiße Pracht. Das Foto unten links zeigt die verschneite Bahnhofstraße, die von Tannenbäumen gesäumt ist. Auf dem Foto unten rechts ist der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael zu sehen. Der Hintergrund der Karte wirkt, wohl kaum zufällig, wie eine vereiste Glasscheibe.

Blick über den oberen Rathausplatz zum Rathaus, ca. 1936

Sammlung Familie Waßmer

Die Winteridylle auf dem Rathausplatz wird nur von den beiden Hakenkreuz-Fahnen getrübt, die am Rathaus wehen. Tief verschneit und friedlich liegt der Platz ansonsten da. Aus der weißen Pracht ragt der Rathausbrunnen mit der »Schnitterin« hervor, eine Erinnerung an die Zeit vor der Jahrhundertwende, als auf dem Platz und in der Markthalle des Rathauses noch Märkte abgehalten wurden. Die Funktion als Kaufhaus hat das Rathaus längst eingebüßt. Wie auf der Fassade zu entziffernt ist, dienen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss mittlerweile als Geschäftsräume der »Vorschußbank« und der »Sparkasse«. Links neben dem Rathaus ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu sehen. Im Vordergrund rechts ist der Erker des »Stadtbaus« (Demetriusstr. 1) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884239, 8.345229

Oberer Rathausplatz mit viel Schnee, März 1931

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Fußgänger stapfen durch den hohen Schnee. Der von Pferden gezogene Schneepflug bahnt sich seinen Weg. Über Nacht hat sich das Städtchen in eine Märchenlandschaft verwandelt. Und das im März! Der obere Rathausplatz ist komplett zugeschneit. Die Dächer der Häuser sind weiß. Auf den Ästen und Zweigen der Bäume, aber auch auf dem Rathausbrunnen liegt die weiße Pracht. Malerisch schön wirkt der Staffelgiebel des früheren Gasthauses »Sonne« auf der linken Seite, dessen Stufen von einer feinen Schneeschicht gekrönt sind. Auch der Telegraphenmast auf dem Dach des Postamtes auf der rechten Seite wirkt wie mit Puderzucker bestreut.

Standort des Fotografen: 47.884150, 8.345225

Unterer Rathausplatz mit viel Schnee, März 1931

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

In eine Märchenlandschaft hat sich das Städtchen verwandelt. Hoch liegt der Schnee, und das im März! Der untere Rathausplatz ist komplett zugeschneit. Die Dächer der Häuser sind weiß. Auf den Ästen und Zweigen der Bäume, aber auch auf dem Demetriusbrunnen und dem Kriegerdenkmal liegt die weiße Pracht. Malerisch schön wirkt der Staffelgiebel des früheren Gasthauses »Sonne« im Hintergrund, dessen Stufen von einer feinen Schneeschicht gekrönt sind.

Standort des Fotografen: 47.883747, 8.343670

Ferienkinder des Kindererholungsheimes bei einem Spaziergang in der Rötengasse, ca. 1960

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maria Baumann zur Verfügung.

Es ist Winter und es liegt Schnee. Kinder, die ihre Ferien im Kindererholungsheim Gugelberger (Maienlandstr. 6) verbringen, brechen zu einem Spaziergang auf. Frische Luft ist schließlich gesund. Sie werden von der Kinderschwester Maria Frey begleitet.

Das Foto ist in der Rötengasse aufgenommen. Links ist das Haus Wider zu sehen, das später von der Tochter Mathilde Schwörer geb. Wider (1921-2015) übernommen wird. Das zweistöckige Haus verfügt noch über einen Ökonomieteil mit Stallung und Scheune.

Standort des Fotografen: 47.885269, 8.341717