Mitarbeiterinnen des Gasthauses »Linde«, ca. 1950-1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Die vier Frauen, die sich für einen Moment in die Sonne gesetzt haben, tragen weiße Schürzen. Sie arbeiten im Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10). Ihre Arbeit haben sie kurz unterbrochen, um ein Gruppenfoto aufzunehmen. Das Bänkchen, auf dem sie sitzen, steht aber nicht vor der »Linde«. Weiß jemand, wo das Foto aufgenommen wird?

V.l.n.r.: Rosemarie Reichhart verh. Siebler, [Anni Bombeiter?], Franziska Beer geb. Reinhard (1900-1985), Annemarie Meßmer verh. Kaltenbrunner (1930-2010)

Standort des Fotografen: ???

Albert Ergele beim Supermarkt »Treff«, 2017

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Zweifelsohne ein Löffinger »Original«, das fest zum Stadtbild gehört: Albert Ergele (1937-2021). Täglich ist er im Städtchen unterwegs und dreht seine Runden. Meist hält er eine Bierflasche in der Hand, aus der er ab und zu trinkt. Hier hat er sich wohl gerade Nachschub im Supermarkt »Treff« (Demetriustr. 18) besorgt. Er ist nie betrunken und wird von vielen geschätzt.

Albert Ergele ist kein gebürtiger Löffinger, sondern kam am 15. Oktober 1937 in Zürich zur Welt. Als junger Mann arbeitete er als Knecht für das Gasthaus »Linde«. Bis zu seinem Abbruch 1987/88 wohnte der Junggeselle in dem baufälligen Haus Welte (Kirchstr. 3), das jeder als »Ergele-Haus« kannte. Damals drehte er noch auf seinem Moped seine Runden. Er stirbt am 29. Juni 2021 nach einem Sturz auf dem Weg ins Städtchen.

Standort des Fotografen: 47.883162, 8.343437

Drei Männer am Kachelofen im Gasthaus »Linde«, 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Drei Männer sitzen im Gasthaus »Linde« an einem kleinen runden Tisch in der Ecke. Hinter ihnen befindet sich ein Kachelofen. Auf dem Tisch stehen Bierflaschen und Gläser sowie ein Aschenbecher. Der mittlere Man hält eine Pfeife in der Hand, denn noch darf in Gasthäusern selbstverständlich geraucht werden.

Wer kennt die drei Männer?

V.l.n.r.: ???, Hafnermeister Josef Bader (1880-1959), Elektromeister Hermann Höcklin (1891-1963)

Standort des Fotografen: 47.884262, 8.346556

2 Fotos: Familie Sibold am Bahnhof, 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Laut Zeiger der Bahnhofsuhr ist es gleich 9.40 Uhr. Hinter dem neu erbauten Bahnhof steht Familie Sibold versammelt. Es heißt Abschied nehmen, denn gleich werden Familienmitglieder verreisen. Wann man sich wiedersehen wird, ist völlig ungewiss, denn die Reise geht nach Australien, wohin die Tochter Agnes Vahldieck geb. Sibold mit ihrem Ehemann Hans J. Vahldieck und ihrem kleinen Sohn auswandern. Die Fahrkarte ist bereits am Schalter gekauft. Zu einem Abschiedsfoto stellt man sich auf dem Bahnsteig auf. Und da nicht alle beim ersten Foto in die Kamera blicken, wird gleich noch ein zweites Foto aufgenommen.

V.ln.r.: Hanspeter Sibold (geb. 1946), Josef Sibold (?-1972), Agnes Vahldieck geb. Sibold und Hans J. Vahldieck (?-2014), Leonie Sibold geb. Krause (1918-2006) mit Thomas Sibold (geb. 1954), Theresia Sibold, Regina Sibold (geb. 1946), Klara Sibold (verh. Kreischer, 1939-2005)

Im Kinderwagen liegt Volker Vahldieck.

Von Bremerhaven schiffen sich die Vahldiecks an Bord der M.S. Skaubryn ein. Australischen Boden werden sie am 17. Januar 1958 in Fremantle betreten.

Standort des Fotografen: 47.883510, 8.342029

Blick in die winterliche Ringstraße, 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Idyllisch mutet die verschneite Ringstraße an. Schneeberge türmen sich, auf den Dächern und den Staffelgiebeln liegt der Schnee. Zu sehen ist die rückseitige Ansicht der Häuser der Demetriusstraße, das Mailänder Tor ist halb verdeckt. Die meisten Häuser auf dem Bild wurden nach dem Großbrand 1921 erbaut.

Nur das Gebäude rechts (Demetriusstr. 13), mit seinem herausgezogenen Giebel und den Balkonen, ist neueren Datums. Denn es ist erst zehn Jahre her, dass am 17. Oktober 1969 das Vorgängergebäude von Karl Müller und das angebaute Haus von Karl Koch jr. (Maienlandstr. 1) abbrannten. Anstelle des Hauses Müller errichtete die Sparkasse Hochschwarzwald einen Neubau für ihre Filiale und für Wohnungen. Der Brandplatz des Hauses Koch blieb unbebaut. Nur deshalb kann der Fotograf dieses Motiv einfangen. Zehn Jahre zuvor wäre der Blick noch verbaut gewesen.

Standort des Fotografen: 47.884083, 8.343290

3 Fotos: Hochzeitsgesellschaft Kraus / Häusler im »Pilgerhof«-Garten, 13. Juli 1960

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Für den Sattlermeister Ernst Krauß (1897-1978) ist es die zweite Ehe, die er schließt. Denn seine erste Ehefrau Berta Krauß (geb. Hofmann, 1905-1957), die aus Hüfingen stammte, war am 28. September 1957 im Alter von nur 52 Jahren verstorben. Der Witwer heiratet daraufhin am 13. Juli 1960 die 15 Jahre jüngere Helene Krauß (geb. Häusler, 1912-2006).

Die Hochzeitsgesellschaft versammelt sich für ein Gruppenfoto im Garten des Gasthauses »Pilgerhof«. Mit dabei ist der betagte Vater des Bräutigams, Wilhelm Krauß (1871-1970), der fast 90 Jahre alt ist.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Maria Jester (geb. Vogel), 3 ???, 4 Lina Egle (geb. Mäder, 1887-1966), 5 Wilhelm Krauß (1871-1970), 6 ???, 7 Christa Welte (geb. Krauß) mit 8 ???, 9 ???
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Alfred Gaede (1902-1961), 2 Rosa Weber (geb. Häusler), 3 ???, 4 Paula Gaede (geb. Vogel, 1907-1990), 5 Hermann Welte, 6 Martha Bieri (geb. Häusler), 7 ???, 8 ???, 9 Helene Krauß (geb. Häusler), 10 Ernst Krauß, 11 ??? Krauss (USA), 12 Josef Krauss (USA)

Standort des Fotografen: 47.886890, 8.342078

Realschule im Winter, 1979

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es hat über Nacht geschneit. Die Festhallenstraße ist bereits geräumt, aber der Platz vor der Festhalle ist noch von der weißen Pracht zugedeckt. Nur der Brunnen und die Hecken ragen heraus. Ein paar Fußstapfen im Schnee zeigen an, dass schon jemand querfeldein spazierte. Im Hintergrund ist die Realschule (Festhallenstr. 4) zu sehen. Die Sonne knallt auf die Südseite des Gebäudes und lässt den Schnee vor den Fenstern wegtauen.

Hinter der Realschule sind das Haus Selb (Obere Hauptstr. 12), Häuser der Vorstadtstraße und die Friedhofskapelle zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.882979, 8.347409

Familiengrab Steidlinger auf dem Friedhof, ca. 1981-1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»In Gottes Frieden« ruhen in dem Grab Oberlehrer a.D. Eugen Steidlinger, der ab 1905 als Lehrer in Löffingen wirkte und Generationen von Schüler*innen unterrichtete, seine Ehefrau und sein Schwiegersohn.

Eugen Steidlinger (1873-1939) wurde am 13. November 1873 in Stuttgart geboren. Er starb am 12. Dezember 1939 im Alter von 66 Jahren. Zwei Tage später fand die Beerdigung statt, an der die Bevölkerung großen Anteil nahm. Seine Witwe Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953) überlebte ihn um mehr als ein Jahrzehnt. Sie wurde am 24. Juli 1877 in Engen geboren und starb am 30. Mai 1953 im Alter von 75 Jahren.

Beigesetzt wurde in dem Grab auch der Schwiegersohn Emil Friedrich Kress. Er war mit der Tochter Elisabeth geb. Steidlinger (1899-1989) verheiratet. Geboren am 12. Februar 1895, starb der Kaufmann am 6. Juni 1962 im Alter von nur 67 Jahren.

Im Hintergrund sind die Gräber des Ehepaars Anton Heizmann (1884-1940) und Luise Heizmann geb. Schreiber (1885-1981) sowie von Karl Bernhard Stein zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885355, 8.347369

4 Fotos: Hochzeitszug Thoma / Sibold auf dem oberen Rathauspatz, ca. 1960

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Nach der Trauung zieht das frisch vermählte Brautpaar mit seiner Hochzeitsgesellschaft von der katholischen Pfarrkirche zum Gasthaus »Ochsen«, in dem die Hochzeitsfeier stattfindet. Die Braut Hanni Sibold (geb. 1930) hat sich bei ihrem Ehemann Herbert Thoma eingehakt.

Vor ihnen laufen zwei Blumenmädchen und zwei Brautjungfern. Hinter ihnen folgt die Verwandtschaft. Zu sehen sind u.a. die Brauteltern Karl Sibold (1899-1975) und Luise Sibold geb. Durler (1898-?), der Bruder Karl Sibold (1937-2016) und der Götti Konrad Sibold. Zu den Hochzeitsgästen gehören auch Antonie Sibold (Blumenmädchen), Erich Sibold (in Försteruniform) und Hedi Sibold, Theresia Sibold, Elisabeth Storz und Brunhilde Beha geb. Zepf (1934-2008).

Im Hintergrund sind das Gasthaus »Ochsen« und das Gasthaus »Löwe« zu sehen. Vor letzterem steht ein mächtiger Kastanienbaum, der gerade blüht. Von dem Baum halb verdeckt ist die »alte Sonne« zu sehen, die bis zur Jahrhundertwende ebenfalls als Gasthaus diente. Jetzt befinden sich darin Wohnungen und die Stadtmühle.

Standort des Fotografen: 47.884089, 8.345084

3 Fotos: Hexenbrunnen in der Kirchstraße, ca. 1980

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Es ist Sommer. Der von der Hexengruppe gestiftete und am 21./22. September 1975 eingeweihte Hexenbrunnen in der Kirchstraße plätschert friedlich vor sich hin. Ein paar Kinder spielen am Brunnenrand und klettern auch in das Brunnenbecken hinein, um sich in dem kalten Nass zu erfrischen. Geranien blühen an der Brunnensäule.

Hinter dem Brunnen sind das Spielwarengeschäft Koch (Kirchstr. 21), das Haus Sibold (Kirchstr. 19) und das Haus Laufer (Kirchstr. 17) zu sehen. Alle drei Gebäude wurden nach dem Großbrand 1929 erbaut. Das Haus von Landwirt Adolf Sibold wird wenige Jahre später bei einem neuerlichen Feuer am 15. Juli 1982 zum zweiten Mal zerstört. Der Brand wird vermutlich durch die Selbstentzündung von Heu verursacht. Weiter im Hintergrund sind das Haus Walz (Kirchstr. 15) und die Bäckerei Zahn (Kirchstr. 13) zu erkennen. Die Staffelgiebel in diesem Straßenzug wurden erst nach dem Großbrand 1929 bzw. bei späteren Umbauten hinzugefügt. Auf der linken Straßenseite ragt der Erker vom neu erbauten Haus Hecht (Kirchstr. 10) ins Bild.

Standort des Fotografen: 47.883002, 8.344185

2 Fotos: Wehrmachtssoldaten in der Unteren Hauptstraße, 9. März 1940

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Gertrud Geisinger zur Verfügung.

Vor dem Friseursalon Limb (Untere Hauptstr. 4) steht der Fotograf und hält den Moment mit der Kamera fest, in dem Wehrmachtssoldaten durch das Städtchen ziehen. Sie marschieren in Kolonnen und haben Pferdefuhrwerke mit sich. Obwohl schon der 9. März ist, herrscht winterliches Wetter.

Der Blick fällt auf die Häuser der anderen Straßenseite, das Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29), das Kaufhaus A. Zimmermann (Untere Hauptstr. 7) , das Uhrengeschäft von Wilhelm Maier (Untere Hauptstr. 5) und die Metzgerei von Friedrich Seilnacht (Untere Hauptstr. 3).

Noch ist es die Zeit der »Blitzkriege« und »-siege«. Am 1. September 1939 hat Deutschland mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg begonnen. In genau einem Monat, am 9. April 1940, wird die Wehrmacht Dänemark und Norwegen überfallen. Am 10. Mai 1940 wird der Überfall auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg folgen, um die Voraussetzung zur Invasion Frankreichs zu schaffen.

Standort des Fotografen: 47.883500, 8.343771

Umzugswagen in der Oberen Hauptstraße zur Stadterhebung, 27. Mai 1951

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sabine Hornstein zur Verfügung.

Löffingen bekommt seine Stadtrechte wiederverliehen. Das besondere Ereignis wird mit einem großen Festumzug gefeiert, der leider ziemlich ins Wasser fällt. Bei nass-kaltem Schmuddelwetter bewegen sich die Umzugswagen durch das geschmückte Städtchen. Hier fährt gerade der 18. Wagen am »Scharfen Eck« vorbei.

Dargestellt wird die »Entstehung vom Schneekreuz«. Der Überlieferung nach verirrte sich ein Mann um das Jahr 1740 bei einem Schneegestöber. Er legte ein Gelübde ab, dass er im Falle seiner Rettung ein Kreuz stiften würde: das Schneekreuz. Der Mann ist auf dem Wagen zu sehen. Er steht inmitten einer weißen Landschaft. Weiß gekleidete Mädchen, die sich bewegen, verkörpern den Schneesturm. Ganz oben auf dem Wagen thront ein Modell der Wallfahrtskirche, die ab 1894 gebaut und 1901 geweiht wurde.

Der Mann im Vordergrund, der neben dem Pferdefuhrwerk geht, ist Josef Heiler. Der Wanderer im Schneesturm wird von Schreinermeister Fritz Strobel (1906-1997) dargestellt. Die Mädchen auf dem Wagen sind u.a. Brunhilde Bader (1938-2006) und Veronika Geisinger (verh. Beer). Im Hintergrund sind die Küferwerkstatt Jordan und die Stadtapotheke zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.884483, 8.345731