Blick über den oberen Rathausplatz zum Rathaus, ca. 1936

Sammlung Familie Waßmer

Die Winteridylle auf dem Rathausplatz wird nur von den beiden Hakenkreuz-Fahnen getrübt, die am Rathaus wehen. Tief verschneit und friedlich liegt der Platz ansonsten da. Aus der weißen Pracht ragt der Rathausbrunnen mit der »Schnitterin« hervor, eine Erinnerung an die Zeit vor der Jahrhundertwende, als auf dem Platz und in der Markthalle des Rathauses noch Märkte abgehalten wurden. Die Funktion als Kaufhaus hat das Rathaus längst eingebüßt. Wie auf der Fassade zu entziffernt ist, dienen die Räumlichkeiten im Erdgeschoss mittlerweile als Geschäftsräume der »Vorschußbank« und der »Sparkasse«. Links neben dem Rathaus ist das frühere Gasthaus »zur Sonne« zu sehen. Im Vordergrund rechts ist der Erker des »Stadtbaus« (Demetriusstr. 1) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884239, 8.345229

Arbeiter im Sägewerk Benz, ca. 1925-1935

Sammlung Familie Waßmer

In den Holzindustriewerken Josef Benz AG sind kurz vor dem Großbrand 1928 rund 350 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Zwei von ihnen sind auf diesem Foto zu sehen. Die beiden Männer stehen in einem der Maschinenhäuser vor einer Gattersäge. Vor ihnen liegt ein Baumstamm, den sie soeben in der Länge zugesägt haben.

Standort des Fotografen: 47.883428, 8.339509

Arbeiter im Sägewerk Benz, ca. 1925-1935

Sammlung Familie Waßmer

In den Holzindustriewerken Josef Benz AG waren kurz vor dem Großbrand 1928 rund 350 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Zwei von ihnen sind auf diesem Foto zu sehen. Der eine Mann hält eine Axt in den Händen, die er in einen Baumstamm geschlagen hat. Hinter den beiden Männern steht eine Maschine zur Holzverarbeitung.

Standort des Fotografen: 47.883428, 8.339509

Blick über den unteren Rathausplatz zum Rathaus, ca. 1925-1930

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Willmann und Georg Willmann zur Verfügung.

Vor dem Kriegerdenkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 stehen drei Männer. Zwei sind mit Fahrrädern unterwegs. Sie sind zu einem Schwätzchen stehen geblieben. Die Straßen sind sonst menschenleer. Das Denkmal ist von einem schmiedeeisernen Gitter eingefasst und von Koniferen eingerahmt.  Dahinter erhebt sich der mächtige Bau des Rathauses, das zu diesem Zeitpunkt auch noch als Schulhaus dient. Nur seine Funktion als Kaufhaus hat es mit dem Niedergang des Marktes um die Jahrhundertwende verloren.

Das Foto entstand nach dem Wiederaufbau infolge des Großbrandes 1921, wie das Haus von Metzgermeister Johann Riegger (Rathausplatz 4) am linken Bildrand zeigt. Im Vordergrund ist ein Teil des alten Demetriusbrunnens zu sehen, der beim Fliegerangriff 1945 zerstört wurde.

Standort des Fotografen: 47.883756, 8.343774

Albert Benitz mit Küfer-Werkzeugen, ca. 1981

Sammlung Familie Waßmer

Schülerinnen und Schüler der Realschule beschäftigen sich in der Projektwoche vor den Sommerferien mit »alten Handwerksberufen«. Zunächst recherchieren sie unter Leitung ihres Lehrers Werner Waßmer dazu im Klassenzimmer. Dann schwirren sie aus, mit Notizbuch und Fotoapparat ausgestattet, um Zeitzeugen zu interviewen und zu fotografieren. Dieses Foto zeigt Albert Benitz (1905-1996). Er steht den Schüler*innen im Hof seines Elternhauses Rede und Antwort und präsentiert ihnen alte Küfer-Werkzeuge.

Standort des Fotografen: 47.885325, 8.343935

Blick vom Rathausturm in Richtung Bahnhof und Sägewerk, 1977

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Der Rathausturm ist zur Zeit für Renovierungsarbeiten eingerüstet. Eine ideale Gelegenheit, um hinaufzuklettern und aus ungewöhnlicher Perspektive einen Blick auf das Städtchen zu erhaschen.

Hier fällt der Blick auf den Stadtring in der Demetriusstraße. Neben dem Neubau der Sparkasse (Demetriusstr. 13) stehen das Wohn- und Geschäftshaus »Mode-Egle« (Demetriusstr. 14) und die Metzgerei Butsch (Demetriusstr. 15). Am linken Bildrand ist zu erkennen, dass sich daran noch die alte »Adler«-Scheune anschließt. Sie wird 1980 abgerissen und weicht einem Neubau.

In der außerhalb der Altstadt liegenden Ringstraße steht das Mehrfamilienhaus Ringstr. 8, das seit seiner Erbauung in den 1920er Jahren »neuer Benzbau« genannt wird. Es diente ursprünglich vor allem für Beschäftigte der Holzindustriewerke Josef Benz AG als Werkswohnungen. Hinter dem Bahnhofsgebäude und der Bahnlinie ist das Areal des früheren Sägewerks zu erkennen, das zu diesem Zeitpunkt bereits stillgelegt ist. 1972 schloß es seine Pforten. Noch erinnert aber der Benz-Kamin unübersehbar an diesen wichtigen Industriebetrieb, der für mehrere Generationen Arbeitsplatz vieler Menschen in Löffingen und Umgebung war.

Standort des Fotografen: 47.883852, 8.344345

2 Fotos: Renovierungsarbeiten am Rathausturm, 1977

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Das Rathausgebäude wird renoviert. Im Zuge dessen wird auch das Rathaustürmchen erneuert. Es erhält ein neues Kupferdach. Auf der Turmspitze befindet sich eine Kugel mit einer Wetterfahne und den beiden Buchstaben »N« und »S« für Norden und Süden.

Standort des Fotografen: 47.883899, 8.344529

Pflästerer Timotheus Schmid, ca. 1981

Sammlung Familie Waßmer

Schülerinnen und Schüler der Realschule beschäftigen sich in der Projektwoche vor den Sommerferien mit »alten Handwerksberufen«. Zunächst recherchieren sie unter Leitung ihres Lehrers Werner Waßmer dazu im Klassenzimmer. Dann schwirren sie aus, mit Notizbuch und Fotoapparat ausgestattet, um Zeitzeugen zu interviewen und zu fotografieren.

Dieses Foto zeigt den Pflästerer Timotheus Schmid (1903-1984). Er steht den Schüler*innen Rede und Antwort und präsentiert ihnen auf dem Kopfsteinpflaster im Hof des Hauses Benitz seine wichtigsten Arbeitswerkzeuge.

Standort des Fotografen: 47.885325, 8.343935

Luftbild mit Sägewerk Benz, ca. 1950-1955

Schöning & Co., Lübeck
Stadtarchiv

Der Zweite Weltkrieg, in dessen Verlauf Hunderte ausländische Zwangsarbeiter zur Arbeit in den Holzindustrie-Werken Josef Benz AG gezwungen worden waren, ist vorüber. Die Zerstörungen, die im Frühjahr 1945 bei Fliegerangriffen auf das Städtchen, aber auch auf das Sägewerk entstanden waren, sind beseitigt: Elf Gebäude und Schuppen des Sägewerkes waren vollständig zerstört, weitere sechs schwer und 18 leicht beschädigt worden. Das Bahnhofsgebäude ist zwar noch nicht wieder aufgebaut, aber es geht aufwärts. Die Siedlung »Neue Heimat« in der Haslachstraße ist für Vertriebene und Flüchtlinge gebaut. Die Währungsreform war am 21. Juni 1948 in den drei Westzonen durchgeführt worden und seitdem ist die Deutsche Mark Zahlungsmittel. Das »Wirtschaftswunder« kann also kommen. 

Schön zu erkennen ist auf der Luftaufnahme das Sägewerk, das neben der neugegründeten Wäschefabrik Prause und der neugegründeten Industrie- und Außenhandelsgesellschaft Page der wichtigste Arbeitgeber im Städtchen ist. Etwa 140 Frauen und Männer aus Löffingen und der Umgebung sind Anfang der 1950er Jahre im Sägewerk Benz beschäftigt. Das Werksareal erstreckt sich über ein etwa 10 ha großes Gelände in einem Dreieck zwischen Hohlgasse, Güterstraße und Rötenbacher Straße. 

Brandruinen im Sägewerk Benz nach dem Großfeuer, 8. Juli 1928

Stadtarchiv

Nur eine Trümmerlandschaft ist von den Holzindustrie-Werken Josef Benz AG übrig geblieben. Aus den Grundmauern ragen nur noch die beiden Benz-Kamine empor. Der Arbeitsplatz von 350 Arbeitern und Angestellten ist bis auf weiteres vernichtet.

Das Feuer war am Vorabend im Späneturm ausgebrochen und hatte sich in rasender Geschwindigkeit augebreitet. In Windeseile standen drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, die Kantine, die Schlosserei, die Kistenfabrik und weitere Schuppen lichterloh in Flammen und erröteten den Nachthimmel.

Im Hintergrund sind Häuser der Hohlgasse zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883477, 8.339647

Zerstörtes Maschinenhaus nach dem Brand im Sägewerk Benz, 8. Juli 1928

Stadtarchiv

Nach dem Großfeuer am 7. Juli 1928 ist vom Sägewerk Benz nurmehr eine Trümmerlandschaft geblieben. Das Feuer war am Vorabend im Späneturm ausgebrochen und hatte sich in rasender Geschwindigkeit augebreitet. Dazu beigetragen hatte der Umstand, dass einige Dächer der Werksgebäude frisch geteert waren. Die überspringenden Funken fanden in dem frischen Teer gute Nahrung. In Windeseile standen drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, die Kantine, die Schlosserei, die Kistenfabrik und weitere Schuppen lichterloh in Flammen und erröteten den Nachthimmel.

Am nächsten Tag wird das ganze Ausmaß des entstandenen Schadens sichtbar.  Auf dem Foto sind die Mauerreste eines zerstörten Maschinenhauses zu sehen. An seiner Giebelwand ist die Aufschrift zu lesen: »J. Benz A.G. – Maschinenhaus No. 3«. Dahinter ragt einer der beiden Benz-Kamine in die Höhe.

Standort des Fotografen: 47.883477, 8.339647

Brandruinen im Sägewerk Benz nach dem Großfeuer, 8. Juli 1928

Stadtarchiv

Am Tag nach dem Großfeuer im Sägewerk Benz offenbart sich das ganze Ausmaß des entstandenen Schadens. Von dem Maschinenhaus stehen nur noch die Grundmauern. Die schwer beschädigten Maschinen stehen unter freiem Himmel auf ihren Zementsockeln.

Das Feuer war am Vorabend im Späneturm ausgebrochen und hatte sich in rasender Geschwindigkeit augebreitet. In Windeseile standen drei Maschinenhäuser, die Sägerei, das Hobelwerk, die Kantine, die Schlosserei, die Kistenfabrik und weitere Schuppen lichterloh in Flammen und erröteten den Nachthimmel.

Im Hintergrund sind Häuser der Bahnhofstraße und der Alenbergstraße zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.883477, 8.339647