Waldarbeiter beim Baumfällen, ca. 1927

Sammlung Familie Waßmer

Sechs Waldarbeiter präsentieren sich mit einem dicken Baumstamm, den sie soeben gefällt haben. Ihr Werkzeug, Äxte und Sägen, sind im Vordergrund zu sehen.

Wer weiß, wer die Männer sind?
Zuoberst steht, seinen Arm in die Hüfte gestemmt, Emil Schlenker (1907-1999). Die anderen Waldarbeiter sind v.l.n.r.: ???, Rupert Hepting, ???, Josef Bader, ???.

Standort des Fotografen: ???

Waldarbeiter im Wald, 10. März 1927

Sammlung Familie Waßmer

Auf dem Sägeblatt, das die beiden Waldarbeiter in der Bildmitte halten, steht mit Kreide geschrieben: »Holzhauer Löffingen 10.III.1927«. Die Männer präsentieren sich und ihr Werkzeug stolz vor einem gefällten Baum – nach getaner Arbeit. Fünf Pferde stehen bereit, um die gefällten Baumstämme aus dem Wald zu ziehen.

Wer weiß, wer die Holzhauer sind?
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.:
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: ???, …, Forstwart Johann Rappenegger (1901-1933), ???

Standort des Fotografen: ???

»Laternenbrüder« in Freiburg, 28. Januar 1928

Foto Kühn, Freiburg
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Conrad Bader sowie Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Da stehen sie, die »Laternenbrüder«, in ihren blauen Kitteln, mit Zipfelmützen bzw. Rundhut und Tabakspfeifen – und natürlich mit ihrem Markenzeichen, den Laternen! 1889 wurde der Verein gegründet bzw. wiedergegründet, denn bereits 1840 gab es schon einmal einen Narrenverein. Die Jahreszahl »1840« steht denn auch auf der großen Laterne, die die »Laternenbrüder« auf dem Foto mit sich führen. Das Foto wird in Freiburg aufgenommen, wo die »Laternenbrüder« am Narrentreffen teilnehmen.

V.l.n.r.: Josef Fritschi, Paul Benitz, Konrad Bader, Heinrich Wider, Julius Limb, Fritz Seilnacht, Ernst Meßmer, Ernst Ritter, Joseph Benitz

Standort des Fotografen: Freiburg

Gruppenfoto vor Limbs Laden in der Unteren Hauptstraße, 1926

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Gaby Vogt zur Verfügung.

»Alles, was Du suchst auf Erden, / kann bei Limb gefunden werden«, so lautet das Motto und der Werbespruch von Friseurmeister Julius Limb (1883-1968). 1902 hatte er seinen ersten Friseursalon in Löffingen eröffnet, damals noch in seinem Elternhaus auf dem Alenberg. Zwei Jahre später erwarb er die linke Gebäudehälfte vom Gasthaus »Adler« in der Unteren Hauptstraße und eröffnete dort sein neues Geschäft. Neben seiner Tätigkeit als Friseurmeister handelte Limb mit allem, was man sich denken kann: Er führte Elektrogeräte, Fahrräder, Nähmaschinen und Drogerieartikel (»Drogen«).

Auf dem Foto steht Julius Limb zusammen mit seiner Ehefrau Maria Limb (geb. Nägele) und anderen Personen im weißen Friseurkittel vor seinem Geschäft. Das Mädchen rechts ist Hedwig Limb (verh. Vogt, 1919-2010). Ein Gartenzaun rahmt den kleinen Vorgarten ein. Die Fassade ist von einer Kletterpflanze eingewachsen. Werbeschilder sind an dem Lattenzaun angebracht: Sie preisen Kaffee (»Kathreiners Malzkaffee«) und »MAGGI Suppenartikel« an. Davor streunert Limbs Hund herum.

Standort des Fotografen: 47.883467, 8.343782

Hochzeitsgesellschaft Benitz / Steidlinger, 1927

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte dankenswerterweise Sonja Schwörer geb. Vogt zur Verfügung.

Die Großeltern des heutigen Freiburger Erzbischofs Stephan Burger heiraten: Der Kaufmann Joseph Benitz (1897-1981) und Hedwig Steidlinger (1900-1995) geben sich das Ja-Wort. Die Hochzeitsfeier findet offenbar im Gasthaus »Linde« statt, denn das Gruppenfoto scheint auf dem heutigen »Linden«-Parkplatz aufgenommen worden zu sein. Das Wäldchen im Hintergrund wäre dann die »Hasle«. Am linken Bildrand sieht man die – noch im Rohbau befindliche – Festhalle durch die Bäume durchschimmern.

1.Reihe v.l.n.r.: Wilhelm Vogt (1880-1964) mit Franz Vogt (1920-1971), »Linden«-Wirt Ernst Meßmer (1869-1943), Josephine Meßmer geb. Benitz (1867-1932), ???, ???, Oberlehrer Eugen Steidlinger (1873-1939), Lina Steidlinger geb. Weber (1877-1953), mit Inge Kreß auf dem Schoß, Anna Benitz geb. Glunk, Stadtpfarrer Josef Schlitter (1877-1942)
2.Reihe v.l.n.r.: Elisabeth Kreß geb. Steidlinger, Emil Kreß, Braut Hedwig Benitz geb. Steidlinger (1900-1995), Bräutigam Joseph Benitz (1897-1981), ???, Hauptlehrer Alfred Zwingert
3.Reihe v.l.n.r.: ???, Franz Benitz (1908-1944), Albert Benitz (1905-1996), Paul Benitz (1899-1979), ???, ???, ???, ???, »Linden«-Wirt Ernst Meßmer jr., Paula Meßmer geb. Kaier

Standort des Fotografen: 47.884265, 8.346807

Bäckerei und Café Ritter am Rathausplatz, ca. 1926

Verlag J. Burkhardsmaier, Stuttgart / Sammlung Familie Waßmer

Beim Großbrand am 28. Juli 1921 war das Anwesen von Schmiedemeister Emil Fürst und die beiden angrenzenden Häuser abgebrannt. Beim Wiederaufbau wurden nur zwei Gebäude dieses Straßenzuges wieder aufgebaut. Der Neubau, der an Stelle von Fürsts Anwesen errichtet wurde, wurde züruckgesetzt, sodass eine größere Fläche zum Rathausplatz hin unbebaut bleiben konnte. Dadurch wurde der Platz aufgewertet, da er großzügiger wirkte. Neue Eigentümer des markanten Gebäudes mit dem Staffelgiebel waren der Bäckermeister Ernst Ritter und seine Ehefrau Amalie geb. Kienzler. Sie betrieben darin eine »Bäckerei« und ein »Kaffee«.

Das Foto entstand Mitte der 1920er Jahre, nur wenige Jahre nach dem Wiederaufbau. Neben der Eingangstreppe steht ein Bänkchen, auf dem ein Mann mit seinem Hund Platz genommen hat. Einige Jahre später wurden rechts und links der Treppe kleine Bäume gepflanzt. Das Foto diente als Motiv einer Ansichtskarte. Dieses Exemplar wurde am 23. Dezember 1926 als Weihnachtsgruß von Löffingen nach Dettighofen im Amt Waldshut versandt.

Standort des Fotografen: 47.883783, 8.343872

Blick vom Reichberg auf das Städtchen, ca. 1925

Verlag Huber & Comp. G.m.b.H., Achern / Sammlung Familie Waßmer

Einen »Gruß aus Löffingen« übermittelt diese Ansichtskarte aus der Mitte der 1920er Jahre.  Noch sind Farbaufnahmen eine Rarität, sie werden erst ab den 1930er Jahren kommerziell genutzt und finden erst dann rasche Verbreitung. In den 1920er Jahren werden Ansichtskarte noch manuell coloriert, so auch bei dieser schwarz-weiß Aufnahme des Städtchens.

Sehr naturalistisch mutet das Ergebnis nicht an. Offenbar standen bei dem Verfahren nur drei Farben zur Verfügung: Ein saftiges Grün für die Wiese in der Bildmitte, ein türkisenes Blau, das sowohl für die Wiese im Vordergrund als auch für einzelne Dächer und die Fassaden des katholischen Pfarrhauses und des Gasthauses »Linde« verwendet wurde, und schließlich ein Magentarot, mit dem die meisten Dächer des Städtchens eingefärbt wurden.

Der Fotograf steht unterhalb des Reichbergs im Gewann »Im kleinen Brühl«. Sein Blick fällt über die Bahnlinie in Richtung Städtchen. Die Göschweiler Straße mit ihrer Baumallee teilt die türkisene von der grünen Wiese. Häuser stehen diesseits der Bahnlinie noch keine, weder im Bereich der Göschweiler noch der Bonndorfer Straße. Zwei einsame Holzschopfs sind die einzige Bebauung.

Standort des Fotografen: 47.880065, 8.343601

Umzug beim Volksturnfest, 24. Juli 1921

Sammlung Familie Waßmer

Wenn die Beschriftung auf der Rückseite dieser Fotografie stimmt, dann wird dieses Foto am Sonntag, den 24. Juli 1921, aufgenommen, nur vier Tage vor dem Großbrand, der das halbe Städtchen in Schutt und Asche legt. Zu sehen ist ein Festumzug anlässlich des Volksturnfestes. Gerade geht der Schnitter-Reigen mit seinen glänzenden Sensen durch das Bild. Alles ist friedlich. Unvorstellbar in diesem Moment, welche Brandkatastrophe die Einwohner kurze Zeit später heimsuchen wird.

Vorne ganz rechts mit Sense schreitet gerade August Zepf (1900-?).

Der Festumzug bahnt sich seinen Weg durch die Tordurchfahrt des Mailänder Tores und biegt dann neben dem Haus von Schmiedemeister Emil Fürst (Rathausplatz 5) in die Landstraße ein. An der Seitenmauer des Hauses sind zwei Wegweiser angebracht: Rechts geht es nach Donaueschingen, links geht es nach Neustadt. Neben dem Mailänder Tor sind die Häuser von Flaschnermeister Ferdinand Wilmann (Demetriusstr. 13) und von Korbmacher August Egle (Demetriusstr. 14) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344102

Innenraum der Pfarrkirche St. Michael, nach 1917

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Willman und Franz Isele zur Verfügung.

Diese Aufnahme entsteht in der Advents- oder Weihnachtszeit. Der Kirchenraum der katholischen Pfarrkirche St. Michael ist mit Tannenbäumen geschmückt, die die beiden Seitenaltäre einrahmen.

1917 wurde die Kirche an das seit 1916 in Löffingen bestehende elektrische Leitungsnetz angeschlossen. Im Kirchenraum hängen mehrere einfache elektrische Lampen. Der mit Kerzen bestückte Kronleuchter hängt weiterhin im Chorraum. Seit 1881 sind die Wände bemalt, bei einer späteren Innenrenovation werden sie 1936/37 weiß übertüncht. Das Wandgemälde, das links im Chorbogen zu sehen ist, wird bei der Kirchenrenovierung in den Jahren 1993-1996 wieder freigelegt, renoviert und sichtbar gelassen.

Standort des Fotografen: 47.882588, 8.344173

Haus Schmitt in der Alenbergstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Prof. Dr. Petra Hörner zur Verfügung.

»Herrenmaßgeschäft und Kleiderhandlung«, so lautet die offizielle Bezeichnung des Geschäfts von Schneidermeister Johann Schmitt (1878-1967)Die Jahreszahl »1925« steht auf dem Steingewände des Rundbogens des Ladens. Sie verweist darauf, dass das Haus nach dem Großbrand 1921 erbaut wurde. Als das Foto aufgenommen wird, ist das Haus noch fast wie neu.

Johann Schmitt stammt aus dem Württembergischen. Seine erste Ehefrau Berta (1881-1914) war 1914 im Alter von nur 34 Jahren verstorben. Nach dem Ersten Weltkrieg verheiratete sich der Witwer in zweiter Ehe mit Mathilde geb. Ruf (1877-1948) aus Rötenbach. Am 14. Juni 1921 bekamen die beiden Zwillinge. Die Tochter Frieda Schmitt starb bereits am Tag der Geburt. Der Sohn Johannes Schmitt tritt später in die väterlichen Fußstapfen und wird Schneidergeselle in Donaueschingen. Im Zweiten Weltkrieg wird er Soldat.  Am 5. Juni 1942 stirbt er kurz vor seinem 21. Geburtstag in Russland durch einen Bauchschuss.

Standort des Fotografen: 47.884689, 8.345095

Gasthaus »Pilgerhof« mit Pensionsgebäude in der Maienlandstraße, ca. 1921-1925

Sammlung Familie Waßmer

»Kaffee & Gasthaus zum Pilgerhof« steht in großen Buchstaben auf dem Emailleschild, das unübersehbar an der Fassade angebracht ist. Über der Eingangstür hängt ein weiteres, viel kleineres Schild. Darauf steht der Name des Besitzers: Otto Vogel.

Der Gast- und Landwirt Otto Vogel (1871-1940), in Freiburg geboren, hatte 1895 nach Löffingen eingeheiratet. Seine Frau Rosa geb. Faller (1870-1934) war die Tochter der Wirtsleute Faller. Das Ehepaar Vogel brach die angrenzende Scheune ab und errichtete etwa 1921 an ihrer Stelle ein Pensionsgebäude mit Fremdenzimmern, das rechts im Bild zu sehen ist. Auf dem Foto sind am rechten Bildrand außerdem Stromkabel zu erkennen, die über die Maienlandstraße gespannt sind. Insofern muss das Foto nach der Elektrifizierung 1916 und nach dem Bau des Pensionsgebäudes Anfang der 1920er Jahre entstanden sein.

Standort des Fotografen: 47.887093, 8.341458

Trümmerfeld in der Ringstraße nach dem Großbrand, 1921

Verlag A. Rebholz
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

Der Brunnen in der Bildmitte steht an der Einmündung der Demetriusstraße (damals Hintergasse) in die Ringstraße, nämlich an der Stirnseite des Hauses von Anton Engesser (Demetriusstr. 4), zu dessen Grundstück der hölzerne Gartenzaun gehört. »Süßer Winkel« wird die Ecke im Altstadtring eigentlich genannt. Doch sie hat all ihre Süße eingebüßt, nur noch Schutt und Asche sind nach dem Großbrand vom 28. Juli 1921 übrig geblieben.

Der Blick geht von der Demetriusstraße, an einem schief stehenden Strommasten vorbei, in Richtung Ringstraße und Alenberg. Die Ruinen gehören zu den Häusern von Katharina Mäder (Ringstr. 1), Wagnermeister Andreas Maier (Ringstr. 2) und Landwirt Karl Diesberger (Ringstr. 2*). Beim Wiederaufbau werden die Grundstücke von Maier und Diesberger zusammengelegt.

Standort des Fotografen: 47°53’03.6″N 8°20’40.1″E