Alfons Schlenker als Junge mit Panzer, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Es ist Krieg. Ein Junge steht im Garten und hält ein Spielzeug in seinen Händen. Es ist ein kleiner Panzer. Bei dem Jungen handelt es sich um Alfons Schlenker (1937-1998). Sein Vater, Emil Schlenker (1907-1999), ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause, weil er Soldat in der Wehrmacht ist.

Standort des Fotografen: 47.886266, 8.340608

Zwei Mädchen vor dem Alemannengrab, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

»Alemannengrab 6. Jahrhundert«, steht auf der kleinen Tafel geschrieben, die von den beiden Mädchen halb verdeckt wird. Die beiden sitzen auf dem Bruchsteinmäuerchen, das das Alemannengrab einfasst.

Die Gebeine, die hier Jahrhunderte lang bestattet waren, sind seit 1936 im Heimatmuseum ausgestellt. Zur Eröffnung des Museums war in der Zeitung zu lesen: »Zu unseren Füßen breitet sich ein Original Alemannengrab aus dem 4. Jahrhundert aus, dessen Steine vom Alenberg hierher gebracht und von Bauunternehmer Julius Wider fachmännisch zusammengefügt wurden. Das Grab enthält die Gebeine eines Alemannen, die verhältnismäßig noch gut erhalten sind.«

Wer weiß, wer die beiden Mädchen sind?

Standort des Fotografen: 47.885076, 8.346303

Kommunionkind Alfons Schlenker mit Familie, ca. 1946

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.

Vor dem Haus Schlenker (Bahnhofstr. 14) hat sich die Familie zu einem Gruppenfoto aufgestellt. Ganz vorne steht derjenige, der heute im Mittelpunkt steht: Denn man feiert die Erstkommunion von Alfons Schlenker (1937-1998).

V.l.n.r.: [Franz?] Schlenker, Karolina Vogelbacher geb. Fehrenbach (1906-1993), Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Mathilde Schlenker geb. Fehrenbach (1907-1980), Kommunionkind Alfons Schlenker (1937-1998), Fritz Schlenker, Sophie Schlenker geb. Dreher (1879-1961), Karl Schlenker (1874-1960), ???

Standort des Fotografen: 47.886049, 8.340330

Brautpaare Bader / Schupp und Obert / Bader, 22. Juni 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Doppelhochzeiten sind selten. Aber am 22. Juni 1943 geben sich gleich zwei Brautpaare das Ja-Wort. Denn die beiden Geschwister Karl Bader (1902-1971) und Elisabeth Bader (1909-1997) heiraten am selben Tag. Es ist Krieg – und beide Bräutigame sind Soldaten, da bleibt nicht viel Zeit, um während eines Heimaturlaubs zu heiraten. Statt eines dunklen Anzugs tragen beide ihre Wehrmachtsuniform.

V.l.n.r.: Maria Bader geb. Schupp (1906-1973) und Karl Bader (1902-1971) sowie Elisabeth Obert geb. Bader (1909-1997) und Adelbert Obert (1912-1998)

Beide Paare haben Glück: Die Männer kehren aus dem Krieg nach Hause und die Frauen werden nicht schon in jungen Jahren zu Kriegerwitwen.

Standort des Fotografen: 47.884987, 8.348850

Brautpaar Albert Benitz und Anna Manz, ca. 1940

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Ines und Martin Benitz zur Verfügung.

Das frisch vermählte Brautpaar lässt sich im Fotostudio von Leo Molitor in Neustadt zur Feier des Tages fotografieren. Der Bräutigam Albert Benitz (1905-1996) trägt einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine weiße Fliege. Seinen schwarzen Zylinder hat er unter den Arm geklemmt. Die Braut Anna Benitz geb. Manz (1910-1974) trägt ein weißes Brautkleid mit Schleier. Den Brautstrauß hält sie in die Kamera.

Standort des Fotografen: Neustadt

Kind auf dem Weg zur Schule, ca. 1942

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Martin Stöhr (geb. 1935) ist der kleine Junge, der vor seinem Elternhaus in der Rötengasse steht. Er macht sich wie jeden Tag auf den Weg zur Schule. Es ist Sommer. Martin Stöhr trägt kurze Hosen und ist barfuß. Auf dem Rücken trägt er seinen Lederranzen, an dem ein kleiner Schwamm baumelt. Denn noch wird mit einer Schiefertafel im Unterricht geschrieben und zum Abwischen benötigt man den Schwamm.

Eingeschult 1941 lernt Martin Stöhr in seinem ersten Schuljahr noch die Sütterlinschrift. Mit einem Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom 1. September 1941 wird die Verwendung der Sütterlinschrift aber fortan aus ideologischen Gründen untersagt. Statt dessen wird ab dem Schuljahr 1941/42 die lateinische Schreibschrift gelehrt, die als »deutsche Normalschrift« bezeichnet wird.

Standort des Fotografen: 47.885333, 8.341798

Personengruppe in der verschneiten Dittishauser Straße, Februar 1942

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Dort, wo sich Dittishauser Straße und Obere Hauptstraße kreuzen, steht Konrad Bader sen. (1868-1958). Er hält eine Schaufel in den Händen und ist gerade dabei, Schnee zu schippen. Und davon liegt mehr als genug.

Neben ihm steht das Hausmädchen der Familie Bader, Frau Heckle, und am unteren Bildrand ist gerade noch seine Enkeltochter Gerda Bader (geb. 1934) zu erkennen. Sie sitzt auf einem Schlitten und hat noch ein Kleinkind vor sich sitzen. Es ist vermutlich Elmar Bader (1940-2017), der jüngste Spross der Familie.

Im Hintergrund sind die Häuser der Dittishauser Straße zu sehen, die aber teilweise dem Florianweg zugerechnet werden. Ganz links steht das Haus Ratzer (Florianweg 2), das der Witwe Anna Ratzer geb. Kaltenbrunner (1894-?) gehört. Sie hat für die kalte Jahreszeit vorgesorgt, denn vor dem holzverschindelten Giebel steht eine große Holzbiege. Neben dem Haus Ratzer ist das Haus Welte (Florianweg 4) zu erkennen, in dem seit 1938 der Kraftfahrer Gerhard Welte und dessen Ehefrau Frieda geb. Effinger (1910-?) wohnen.

Standort des Fotografen: 47.884671, 8.348394

3 Fotos: Hochzeitsgesellschaft Familie Bader, 22. Juni 1943

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Luzia Bader und Elke Moser zur Verfügung.

Eine Hochzeitsgesellschaft steht am 22. Juni 1943 vor dem Gärtchen beim »Gebertsaal« (Obere Hauptstr. 11). Doch hält man nach Braut und Bräutigam Ausschau, dann sitzt man allzuschnell einer Täuschung auf. Denn es handelt sich hier um eine Doppelhochzeit von Bruder und Schwester: Karl Bader (1902-1971, 2.v.r.) und Elisabeth Obert geb. Bader (1909-1997, 3.v.l.) heiraten. Die Braut trägt ein weißes Brautkleid, der Bräutigam seine Wehrmachtsuniform. Die Braut Maria Bader geb. Schupp (1906-1973) und der Bräutigam Adelbert Obert (1912-1998) sind hingegen nicht mit auf dem Foto.

Die beiden Geschwister lassen sich stattdessen mit ihren Geschwistern und ihrem seit 1918 verwitweten Vater Konrad Bader (1868-1958) fotografieren. Und da zwei Fotografen gleichzeitig ihre Kameras auf die Hochzeitsgesellschaft halten, blicken einige Familienmitglieder in unterschiedliche Richtungen.

1.Reihe, sitzend: Konrad Bader sen. (1868-1958)
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Konrad Bader jun. (1915-1946), Franz Bader (1901-1986), Braut Elisabeth Obert geb. Bader (1909-1997), Anna Isele geb. Bader (1903-1959), Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998), Sophie Gremper geb. Bader (1905-1984), Bräutigam Karl Bader (1902-1971) und Josef Bader (1900-1988)

Für ein drittes Foto gesellt sich die nächste Generation dazu. Die Kinder umrahmen ihren Großvater Konrad Bader sen. Zu sehen sind v.l.n.r.: Lore Isele (geb. 1933), Dietmar Bader (geb. 1937), Elmar Bader (1940-2017), Siegfried Bader (geb. 1940), Brunhilde Bader (1938-2006). Dahinter stehen Gerda Bader (geb. 1934) und Annemarie Bader (geb. 1931).

Standort des Fotografen: 47.884455, 8.346880

Personengruppe vor dem Haus Selb in der Vorstadtstraße, ca. 1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Der Uhrmacher Fritz Selb (1875-1956) und seine Ehefrau Hilde Selb geb. Laufer (1887-1969) stehen vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße. 1922 hatte es Selb von seinen Eltern geerbt. Es war ursprünglich ein einstöckiges Bierbrauereigebäude, aber nach der Jahrhundertwende in ein Wohnhaus umgebaut worden. »Taschenuhrmacher« steht an der Fassade in geschwungener Schrift.

Das Ehepaar Selb posiert mit zwei unbekannten Frauen und drei unbekannten Kindern. Hinter ihnen befindet sich ein Brunnen. In der Nische zwischen Haus und Mäuerchen lehnen Einsätze für den Leiterwagen. Am rechten Bildrand führt der Fußweg zum Friedhof.

Standort des Fotografen: 47.884693, 8.346183

Tumba eines Kriegsgefallenen in der Pfarrkirche, ca. 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Renate Fehrenbach zur Verfügung.

Und wieder ist ein »Sohn der Stadt« im Krieg gefallen und wieder trauern die hinterbliebenen Familienangehörige. In der katholische Pfarrkirche St. Michael findet eine Trauerfeier statt. Im Chor ist eine so genannte Tumba, eine Sargattrappe aufgebaut, die von einem Feldkreuz aus Birken gekrönt wird. Der Leichnam des Soldaten ist aber nicht in seine Heimatstadt überführt worden, sondern wurde irgendwo auf einem entfernten Kriegsschauplatz beerdigt.

Vermutlich handelt es sich bei dem Kriegsgefallenen um Wilhelm Fehrenbach (1908-1943). Geboren am 31. Oktober 1908, verbrachte er seine Kindheit und Jugend in seinem Elternhaus in der Bahnhofstraße, das mit dem Hausnamen »Postseppel’s« bezeichnet wird. Seit Dezember 1940 ist der Landwirt Soldat, zunächst in Frankreich, später im Osten, u.a. in Leningrad. Er wird am 5. Februar 1943 im südrussischen Schendskij durch einen Kopfschuss tödlich verwundet. Der 34-Jährige hinterlässt seine Witwe Frieda Fehrenbach geb. Blattert und zwei kleine Kinder.

Standort des Fotografen: 47.882524, 8.344542

Kind mit Ziege auf dem unteren Rathausplatz, ca. 1941

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paul Siefert zur Verfügung

Auf dem unteren Rathausplatz lässt sich der kleine Paul Siefert (geb. 1935) fotografieren. Er führt gerade eine Ziege spazieren, die Erwin Fehrenbach gehört. Paul Siefert wohnt gleich neben dem Rathaus.

Standort des Fotografen: 47.883753, 8.344050

Kommunionkind Egon Bader, 1942

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Im Fotoatelier Molitor in Neustadt wird der Erstkommunikant Egon Bader (1933-1999) zur Feier des Tages fotografiert. Er steht im schwarzen Anzug mit weißem Hemdkragen neben einem Sessel. In seiner rechten Hand hält er seine Kommunionkerze, in seiner linken das Magnificat.

Standort des Fotografen: Neustadt