Fotograf: Leo Molitor, Neustadt Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Im Fotoatelier Molitor in Neustadt wird der Erstkommunikant Egon Bader (1933-1999) zur Feier des Tages fotografiert. Er steht im schwarzen Anzug mit weißem Hemdkragen neben einem Sessel. In seiner rechten Hand hält er seine Kommunionkerze, in seiner linken das Magnificat.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Klaus Eggert zur Verfügung.
Der Elektroingenieur Friedrich Wilhelm (»Willi«) Eggert (1912-?) und Emma Klaus (1918-1950) heiraten am 31. Mai 1943. Sie stehen neben dem Haus Selb (Obere Hauptstr. 12), an der Einmündung der Festhallenstraße in die Obere Hauptstraße. Vermutlich findet die Hochzeitsfeier im Gasthaus »Linde« statt. Zwei Kinder stehen schräg hinter dem frischvermählten Ehepaar und halten stolz die Schleppe der Braut.
Willi Eggert (1912-?) ist der Sohn des verstorbenen Schrankenwärters Konrad Eggert (1870-1942) und dessen Ehefrau Theodora geb. Frei (1877-1964). Er ist später Direktor des Fürstlich Fürstenbergischen Elektrizitätswerkes in Donaueschingen.
Emma Eggert geb. Klaus (1918-1950), die gebürtig aus Engen stammt, ist die neun Jahre jüngere Schwester von Josefine Benitz geb. Klaus. Sie arbeitet als Kontoristin in der Weinhandlung Hogg / Benitz. Im Alter von nur 32 Jahren stirbt sie am 15. März 1950 im Diakonissen-Krankenhaus in Freiburg. Vier Tage später wird sie auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
Nein, Martin Stöhr (geb. 1935) läuft nicht alle Tage im Anzug und mit Krawatte herum. Aber heute ist ein besonderer Tag, denn der 14-Jährige ist aus der Volksschule entlassen worden.
Familie Stöhr wohnt in einer Wohnung in der »alten Sonne«. Und Martin Stöhr lässt sich deshalb gleich nebenan vor dem Obst- und Gemüseladen von Monika Wehrle am Rathausplatz fotografieren. Früher war der Platz der Schulhof, damals, als sich im Rathaus auch noch das Schulhaus befand. Aber die Zeiten sind lange vorbei. Martin Stöhr besuchte die Volksschule bereits im Schulhaus an der »Hasle«.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Klaus Eggert zur Verfügung.
Konrad Eggert (1870-1942) ist seit der Eröffnung der Bahnlinie 1901 im Dienst. Er ist Schrankenwärter am Bahnübergang in der Seppenhofer Straße. 41 Jahre lang erfüllt er diesen Dienst pflichtbewusst.
Geboren wurde er am 10. November 1870 in Reiselfingen. Am 3. September 1901 heiratete er Theodora geb. Frei (1877-1964), die aus Bachheim stammte. Gemeinsam bekam das Paar zwei Kinder. Familie Eggert wohnt in dem kleinen Schrankenwärterhäuschen (Seppenhofer Str. 20). Konrad Eggert stirbt am 19. September 1942 im Alter von 71 Jahren. Seine Witwe verbringt ihren Lebensabend bei ihrer Schwägerin in Kirchzarten.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Willi Pütz zur Verfügung.
Ein beliebtes Fotomotiv in den 1930er, 40er und frühen 50er Jahren ist der holzverschindelte Pavillon, der am Rande des Kurparks steht. Geht man in den Pavillon hinein, dann bietet sich einem durch die Fensteröffnungen nicht nur ein schöner Blick auf das Städtchen – sondern dem Fotografen auch ein nettes Fotomotiv, wie man aus dem Fenster guckt.
Der kleine Junge ist Willi Pütz, der zusammen mit seinen Eltern aus dem zerbombten Köln eine neue Bleibe in Löffingen gefunden hat.
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.
Fotografiert wird in den frühen 1940er Jahren eher selten, denn ein Fotoapparat und Filme sind teuer. Der Fotograf dieses Bildes ist daher kein geübter Fotograf, sondern eher ein Knipser, wie an dem Bildausschnitt leicht zu erkennen ist. Der Vordergrund wirkt leer, man sieht viel Straße – und die Häuser im Hintergrund, die Menschen und das Fuhrwerk sind eher unscheinbar.
Von der Kreuzung Maienlandstraße / Ecke Rötengasse fällt der Blick hinauf in Richtung Bahnhofstraße. Bevor die Bahnlinie gebaut wurde, ging die Rötengasse in die Hohlgasse über. Am rechten Bildrand ist angeschnitten das Haus Selb (Rötengasse 2) zu sehen, das 1908 neu erbaut wurde. Es gehört Karl und Rosa Selb. Dort wo die Wäsche aufgehängt ist und im Wind flattert, floss früher der Stadtbach offen durch das Maienland in Richtung Städtchen. Daneben steht das Haus Wider (Rötengasse 4), das 1940 von Mathilde Wider und Rudolf Wider geerbt wurde. Familie Stöhr wohnt hier. Der Sohn der Familie, Martin Stöhr jr. (geb. 1935), steht vor dem Haus.
Am Ende der Straße ist das Haus Egle (Rötengasse 6) zu erkennen. Auch hier ist kurz zuvor das Haus vererbt worden. Denn der Maurermeister Karl Egle (1885-1940) starb am 6. Januar 1940 im Alter von nur 54 Jahren. Seine Witwe Frieda Egle geb. Klotz (1887-1951) erbte das Anwesen. Geradeaus ist der Kohlenlagerschuppen und links das Haus von Fräulein Berta Suckert (Bahnhofstr. 5) zu sehen.
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.
Von Kühen gezogen fährt ein Kutschenwagen durch die Maienlandstraße, vorbei am Garten des Kindererholungsheimes Gugelberger (Maienlandstr. 6). Ein Kind in römischer Soldatenuniform steht salutierend am Straßenrand. Schließlich fahren gerade die altgedienten »Laternenbrüder« vorüber.
Die Männer auf der Kutsche tragen z.T. Fuhrmannskittel und Zipfelmützen und sind deshalb als »Laternenbrüder« zu erkennen. Sie haben auch die Standarte bei sich. Die anderen scheinen dunkle Anzüge und Zylinder bzw. Hüte zu tragen. Zu sehen sind u.a. Friseurmeister Julius Limb (1883-1968), evtl. »Linden«-Wirt Ernst Meßmer (1897-1950) und Ratschreiber Wilhelm Krauß (1871-1970).
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.
Vier Jahre nach Kriegsende wird wieder Fasnacht gefeiert! Die »Laternenbrüder« feiern sogar ihr 60. Gründungsjubiläum mit einem richtigen Umzug. Und da dürfen auch die 20-Jährigen nicht fehlen. Sie stellen wieder den Narrenbaum auf dem Rathausplatz und werden auf die Laterne der »Laternenbrüder« vereinigt. Im Gasthaus »Linde« versammeln sie sich und feiern ausgelassen. Auch für Live-Musik ist gesorgt, denn ein Akkordeon ist schnell zur Hand.
1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Richard Kirner (1930-2002), Albert Jonner (1929-2014), Mathilde Sibold (verh. Bausch), Anselm Heiler (geb. 1930), Elisabeth Hermann (verh. Vogt)
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Helmut Winkler (1929-2009), Annemarie Meßmer, Josef Kaltenbrunner (geb. 1930), Valentin Maier, Elisabeth Glunk, Johann Rappenegger (1929-2017), Erich Zepf (1929-2003), Oswald Laufer (geb. 1930), Oskar Berger
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Marie-Luise Schlenker zur Verfügung.
Etwa 12 oder 13 Jahre alt sind die Schulkinder auf diesem Klassenfoto. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Fräulein Schmidt stellen sie sich auf den Treppenstufen vor der Volksschule auf, um ein Erinnerungsfoto aufzunehmen.
Der Rundbogen des Eingangsportals im Hintergrund ist mit Holzbrettern verschalt, ein Sprossenfenster ist eingesetzt, bei dem jedoch eine Glasscheibe herausgebrochen und notdürftig repariert ist. Offenbar handelt es sich um ein Relikt aus Kriegstagen, als das Gebäude gegen Bombardements geschützt werden sollte. Der Gebäudekomplex von Schule und Festhalle diente damals auch als Umsiedlungslager für so genannte Volksdeutsche.
Wer erkennt die Schülerinnen und Schüler?
1.Reihe, v.l.n.r.: Eugen Fehrenbach (1), Berthold Fehrenbach (2), Lehrerin Schmidt (3) 2.Reihe, v.l.n.r.: Irma Zepf (verh. Hasenfratz (4)), Anneliese Heizmann (verh. Scholl (5)), Veronika Krauß (verh. Klose (6)), ??? (7), Ferdinand Hasenfratz (1937-2018 (8)), Ernst Fritsche (1937-2005 (9)) 3.Reihe, v.l.n.r.: ??? (10), Emil Benz (11), Franz Braun (12), Bernd Schmid (13) 4.Reihe, v.l.n.r.: Inge Sauter (verh. Benitz (14)), Friedegard Faller (verh. Sibold (15)), Irmgard Guth (verh. Zepf (16)), Elisabeth van den Heuvel (verh. Laule (17)), Bruno Schwanz (1936-2018 (18)), Hermann Beha (19) 5.Reihe, v.l.n.r.: ??? (20), ??? (21), Hermann Zahn (22), ??? (23) 6.Reihe, v.l.n.r.: Lotte Seilnacht (verh. Smith (24)), ??? (25), Karl Sibold (1937-2016 (26)), ??? (27), ??? (28), Alfons Schlenker (1937-1998 (29)), Bruno Nägele (1937-1997 (30), ??? (31)
Zum Jahrgang gehören außerdem: Irma Vogelbacher (verh. Morath, Nr. 62 oder 25) und Alban Rombach (Nr. 65 oder 28).
Zeichnung von Karl Ehret Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.
Gewerbeschullehrer Karl Ehret (1897-1974) zeichnet über mehrere Jahre hinweg mehrere Porträts von »Löffinger Originalen«. Den Malermeister Karl Schmid (1878-1955) zeichnet er sogar zweimal, 1942 und 1947. Wahrscheinlich hat es ihm dessen markanter Vollbart angetan.
Geboren am 12. Dezember 1878 in Unterbränd, ist Karl Schmidt seit 1904 mit Ernestine Schmid geb Link (1884-1958) verheiratet. Das Paar hat elf Kinder und wohnt in der »Hinterstr. 106« (heute Ringstr. 4). Karl Schmid stirbt am 24. März 1955 im Alter von 76 Jahren.
Das Getreide steht hoch und wartet darauf, bald geerntet zu werden. Noch ist das Gewann »Breiten« nicht bebaut, es gibt noch keine Hebelstraße und keine Conradin-Kreutzer-Straße. Ungehindert wandert der Blick über Felder und Wiesen in Richtung Städtchen.
Die Perspektive des Fotografen ist so gewählt, dass die katholische Pfarrkirche St. Michael im Mittelpunkt des Bildes steht, aber zugleich die Festhalle und Volksschule an der »Hasle« zu sehen sind. Eingerahmt wird die Ansicht durch einen Baum, der an der Göschweiler Straße steht und am rechten Bildrand das Foto begrenzt.
Der Zeitpunkt, wann das Foto aufgenommen wird, lässt sich ziemlich präzise bestimmen. Das Haus von Zahnarzt Paul Gwinner (Seppenhofer Str. 2) wird gerade gebaut. Wir schreiben das Jahr 1949.
Zeichnung von Karl Ehret Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.
Mit »Michelangelo von Löffingen« betitelt Gewerbeschullehrer Karl Ehret (1897-1974) dieses Porträt, das er 1947 zeichnet. Es ist Teil einer Serie von »Löffinger Originalen«, die Ehret über mehrere Jahre hinweg anfertigt. Mit Michelangelo (1475-1564), dem bedeutendsten Maler der italienischen Hochrenaissance hat Karl Schmid (1878-1955) freilich wenig gemeinsam, bis auf die Tatsache, dass auch er Malermeister ist.
Geboren am 12. Dezember 1878 in Unterbränd, ist er seit 1904 mit Ernestine Schmid geb Link (1884-1958) verheiratet. Das Paar hat elf Kinder und wohnt laut Adressbuch von 1952 in der »Hinterstr. 106« (heute Ringstr. 4). Karl Schmid stirbt am 24. März 1955 im Alter von 76 Jahren.
Ehret fügt noch Schmids Spitznamen an: »gen[annt] Bartholomäus«. Um festzustellen, warum er so genannt wird, genügt ein kurzer Blick in sein Gesicht und auf seinen wallenden Vollbart.