3 Fotos: Gasthaus »Pilgerhof« mit neuem Anbau, Dezember 1977

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Das traditionsreiche Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) präsentiert sich in neuem Gewand. Die Wirtsleute Josef (»Jupp«) Hoitz und Anita Hoitz (geb. Gaede) ließen das alte Pensionsgebäude, das einige Meter abseits stand, abreißen und statt dessen einen neuen Anbau im Schwarzwaldstil errichten. Die Pläne stammten von dem Neustädter Architekten Rolf Quarz. Der Bau wurde in weniger als einem Jahr vollendet. Nicht nur die »Pilgerstube« beherbergt der neue Anbau, sondern auch 28 Zimmer, allesamt mit WC, Bad oder Dusche, einen breiten Balkon sowie eine Sauna und ein Solarium.

Während der Sommermonate war der Anbau von den Gästen bereits in Besitz genommen worden. Aber erst jetzt im Dezember wird die offizielle Einweihung nachgeholt. Dazu laden die Wirtsleute Hoitz Bürgermeister Dr. Dieter Mellert, Architekt Rolf Quarz, Bankvertreter Walter Kromer und die am Bau beteiligten Handwerker ein. Es gibt ein kaltes Buffet, jede Menge Reden und eine Besichtung des neuen Gebäudetraktes.

Wenige Jahre später wird auch die linke Gebäudehälfte umgestaltet. Seitdem gibt es dann auch das schmiedeeiserne Wirtshausschild, das einen Pilger auf dem Weg zur Witterschneekirche zeigt, und das Glockentürmchen auf dem Dach, das die »Josefsglocke« beherbergt.

Standort des Fotografen: 47.886743, 8.341669

Männerwallfahrt zum Witterschneekreuz, 1998

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Der Stationenweg führt zur Wallfahrtskirche Witterschneekreuz. Die 14 Kreuzwegstationen reihen sich entlang der Wegstrecke, angefangen von der Station I (»Jesus wird zum Tode verurteilt«) bis zur Station XIV (»Der Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt«). Gesäumt wird der Weg von alten Obstbäumen und Birken, die später dazu gepflanzt wurden.

Heute marschiert eine Schar Männer die Prozessionsstrecke entlang, denn es findet die jährliche Männerwallfahrt statt. Angeführt wird der Zug von Ministranten sowie von Benediktinerpater Tutilo Burger, der 1965 als Heinz Burger in Löffingen geboren wurde, und von Vikar Markus von Chamier.

Es folgen die Wallfahrer, darunter sind u.a. zu sehen (in alphabetischer Reihenfolge): Josef Burger, Udo Burger, Willy Burger (1928-2021), Walter Ganter (Rötenbach), Bernhard Guth, Theo Hasenfratz, Emil Kopp, ? Koßbiel (Unadingen), Emil Oschwald (Seppenhofen), Johannes Oschwald (Unadingen), Werner Schiehle, Fritz Sibold, Gottfried Vogelbacher (1933-2008), Hermann Wider (Seppenhofen).

Da die Anzahl der Teilnehmer bei der Männerwallfahrt, aber auch der Teilnehmerinnen bei der Frauenwallfahrt, seit Jahren rückläufig ist, wird im September 2001 erstmalig eine gemeinsame Prozession für Männer und Frauen veranstaltet.

Standort des Fotografen: 47.892826, 8.337505

Personengruppe beim Feiern, ca. 1932

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Kein Zweifel! Die Stimmung auf dem Foto ist gut – sehr gut sogar! Einige Mitglieder des katholischen Kirchenchores sind zu einer privaten Feier zusammengekommen. Man albert so richtig rum, zum Spaß von Jung und Alt! Kuscheltiere kommen mit auf das Bild. Feuerwehrhelme und ein Horn dienen als Requisite.

1.Reihe, v.l.n.r.: Anna Ganter (geb. Hepting), Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), Lore Ganter (verh. Echtle, 1926-2014), Elisabeth Bader (verh. Obert, 1909-1997), Metzgermeister Fritz Seilnacht (1901-1987)
2.Reihe, v.l.n.r.: Sophie Bader (verh. Gremper, 1905-1984), Friseurmeister Julius Limb (1883-1968)
3.Reihe, v.l.n.r.: Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957), ???, Kaufmann Albert Benitz (1905-1996), Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998)

Die Feier findet vermutlich im Haus Ganter (Maienlandstr. 8) statt. Darauf deutet hin, dass die beiden Ganter-Töchter als einzige Kinder bei den Erwachsenen dabeisein und mitfeiern dürfen.

Standort des Fotografen: 47.885154, 8.342793

3 Fotos: Sturmschäden nach Orkan Wiebke im Maienland, 1. März 1990

Sammlung Familie Waßmer

In der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März 1990 wütet über Deutschland sowie Teilen der Schweiz und Österreicheis der Orkan Wiebke. Er erreicht Windgeschwindigkeiten von 130 bis 200 km/h. Auch in Löffingen richtet er Schäden an.

Am nächsten Morgen offenbart sich beim Blick aus dem Fenster, dass im Maienland – nämlich im Garten von Hans Geisinger (1921-1993) und seiner Ehefrau Ursula Geisinger (geb. Selb, 1922-1992) – der große Nadelbaum entwurzelt wurde. Sachschaden ist dabei keiner entstanden, weil der Baum glücklicherweise weder auf ein benachbartes Haus noch auf eines der Hüttchen oder Gewächshäuser stürzte.

Standort des Fotografen: 47.885573, 8.342661

2 Fotos: Vorstand des Handharmonika-Spielrings im Gasthaus »Pilgerhof«, 1987

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Sehr gut besucht ist die Generalversammlung des Handharmonika-Spielrings, die im Gasthaus »Pilgerhof« stattfindet. 30 Jahre ist der Verein nunmehr alt und erfreut sich nicht nur großer Beliebtheit, sondern ist auch sehr aktiv. Im vergangenen Jahr legten davon der Auftritt bei der Landesgartenschau in Freiburg, das Herbstkonzert in Seppenhofen, das Kirchweihkonzert, die elf Kurkonzerte und auch die Teilnahme am ersten Städtlefest Zeugnis ab.

Bei den Vorstandswahlen zeigt sich ein hohes Maß an Kontinuität. Nur der bisherige Beisitzer Arthur Egle (1918-1991), der 27 Jahre lang im Vorstand aktiv war, kandidiert nicht mehr und wird zum Ehrenmitglied ernannt. An seiner Stelle wird Hubert Oschwald als Beisitzer gewählt. Die restlichen Vorstandsmitglieder mit dem ersten Vorsitzenden Heinrich Wider an der Spitze werden im Amt bestätigt.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: Wolfgang Zepf (stellv. Vorsitzender), Walter Brunner (Schriftführer), Heinrich Wider (Vorsitzender), Egon Oschwald (Dirigent), Franz Keller (Kassierer)
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Paul Kaltenbrunn (Beisitzer), Gerhard Scholz (Beisitzer), Marianne Brugger (Beisitzerin), Karl Benz, Bruno Vogt (Beisitzer), Andrea Oschwald (Vertreterin der Spieler), Hubert Oschwald (Beisitzer)

Standort des Fotografen: 47.887017, 8.341767

Zwei Närrinnen in der Maienlandstraße, Fasnacht 1989

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Was wäre die Straßenfasnacht ohne Olga Geisinger (geb. Schmutz, 1919-?) und Gertrud Faller (geb. Schmid, 1925-2005)? Während andere im Alter allenfalls vom Straßenrand – oder sogar nur von der heimischen Fensterbank – aus dem närrischen Treiben zuschauen, werfen sich die beiden Mitten rein ins Getümmel. Sie lassen es sich am »Schmutzigen Dunschdig« nicht nehmen, den Zug der 20-Jährigen vom Gasthaus »Pilgerhof« ins Städtchen zu begleiten. Für beide Närrinnen ist es insofern eine besondere Fasnacht, weil ihre Enkelinnen Karin Geisinger und Heike Bölle in diesem Jahr bei den 20-Jährigen dabei sind. Ob sie das Fasnachtsgen von ihnen geerbt haben?

Olga Geisinger und Gertrud Faller laufen gerade am Haus Waßmer (Maienlandstr. 12) vorbei, das närrisch geschmückt ist. Schließlich feiern die »Laternenbrüder« ihr 100. Gründungsjubiläum.

Standort des Fotografen: 47.885437, 8.342487

2 Fotos: Sitzung mit Kurgeschäftsführer Diehr, 1974

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Im Gasthaus »Pilgerhof« findet eine Sitzung statt, bei der es um den Fremdenverkehr geht, wie man den Tourismus in den 1970er Jahren noch nennt. Kurgeschäftsführer Peter Diehr (1935-2005), der von 1971 bis 1974 dieses Amt ausübt, referiert gerade und stellt vermutlich stolz die Übernachtungsstatistik vor. Ihm zur Seite sitzen Bürgermeister Edmund Laufer und »Pilgerhof«-Wirt Josef (Jupp) Hoitz sowie Lore Sibold, die im Kurbüro arbeitet.

V.l.n.r.: Gastwirt Josef (Jupp) Hoitz, Bürgermeister Edmund Laufer (1922-1990), Kurgeschäftsführer Peter Diehr (1935-2005), Lore Sibold (geb. Hahn, 1927-2022)

Peter Diehr ist aus Furtwangen gebürtig. Nach seiner Tätigkeit als Kurgeschäftsführer macht er sich selbständig und betreibt ein Reisebüro. Er ist auch Gründungsmitglied des 1978 ins Leben gerufenen FDP-Ortsvereins Löffingen. Zehn Jahre lang engagiert er sich darüber hinaus als Gemeinderat.

Standort des Fotografen: 47.886958, 8.341789

Stadtwaage in der Rötengasse, 1970

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Die Stadtwaage an der Kreuzung von Mailandstraße und Rötengasse wurde umgebaut und erweitert. Zur bisherigen Fahrzeugwaage, die sich schon seit Längerem an diesem Ort befindet, ist jetzt auch die Viehwaage im Innern des Häuschens untergebracht. Noch ist der linke Gebäudeteil nicht verputzt. Betreut wird die Waage von Else Egle (geb. Ganter, 1923-2011), die vis-à-vis in der Maienlandstraße wohnt.

Im Hintergrund ist das Haus Kuster (Maienlandstr. 7) zu sehen und in den Fensterscheiben spiegelt sich das Haus Schweitzer (Rötengasse 2).

Standort des Fotografen: 47.885231, 8.342489

2 Fotos: Ehrung von Mitarbeitern des Gipsergeschäfts Adrion, 1973

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Im Gasthaus »Pilgerhof« findet eine kleine Betriebsfeier des Gipsergeschäfts Adrion statt. Gipsermeister Erich Adrion (1926-2001, 1.v.l.), der das Geschäft nach dem Tod seiner Eltern zum 1. Januar 1973 übernommen hat, schaut auf die Geschichte des Familienunternehmens und das vergangene Jahr zurück. Er ehrt auch mehrere Mitarbeiter für ihre Treue: zwei Mitarbeiter für 5-jährige Betriebszugehörigkeit, acht Mitarbeiter für 10 Jahre.

Eine besondere Ehrung erfahren die drei Mitarbeiter Bernhard Jonner (2.v.l.), Erich Riedlinger (3.v.l.) und Kurt Jonner (4.v.l.): Ihnen wird für ihre 20-jährige Betriebstreue mit einem Präsentkorb gedankt.

Standort des Fotografen: 47.886951, 8.341799

2 Fotos: Maria Keller, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Als »Kräuterhexe« wird sie von manchen bezeichnet – und wohl auch belächelt. Sie selbst versteht sich als Antroposophin, die der Lehre Rudolf Steiners (1861-1925) folgt, als Heilerin und Künstlerin. Seit 1980 wohnt sie in Löffingen in der ehemaligen Villa Gugelberger (Maienlandstr. 6). Dort gründete die 75-Jährige die »Freie Schule für Heilen im Tun«. Viele Menschen sind von den Begegnungen mit ihr nachhaltig beeindruckt.

Geboren wurde Maria Keller (geb. Heiß) am 28. Oktober 1905 in Stuttgart. Ihr Vater fiel zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Ihre Mutter starb kurze Zeit später. Maria Keller und ihre fünf Geschwister wurden zur Adoption freigegeben. Sie kam zusammen mit einem Bruder zu einem Pfarrer auf der Schwäbischen Alb. Als Jugendliche kam sie in Kontakt mit der Jugendbewegung des Wandervogels. Im Alter von 18 Jahren begann sie eine Ausbildung als Wirtschafterin, Säuglingspflegerin und Krankenschwester. Gleichzeitig bildete sie sich in Gesang aus und besuchte eine Kunstgewerbeschule. 1930 heiratete sie den Kunsterzieher Hans Keller, mit dem sie fünf Kinder (vier Mädchen und einen Jungen) bekam. Nachdem ihr Ehemann 1944 im Zweiten Weltkrieg gefallen war, stand die 39-Jährige mit den Kindern alleine da. Den Lebensunterhalt verdiente sie durch den Verkauf von Geschirr, das sie in einer eigenen kleinen Keramikwerkstatt selbst gefertigt hatte.

Sie entdeckte die Anthroposophie Rudolf Steiners für sich. Ab 1974 entwickelte sie ihre eigenen Ansätze, die 1980 in der Gründung ihrer eigenen Schule »Heilen im Tun« mündeten. In zahlreichen Kursen vermittelte sie fortan insbesondere jungen Menschen ihre Verbundenheit mit der Natur und ihre Fähigkeiten, mit Heilpflanzen zu heilen. Dabei bezog sie auch andere Künste ein, wie das Singen und Theaterspielen, das Malen und Plastizieren. Sie schuf etwa 500 Terrakottaplastiken, von denen zwei im Hintergrund der Porträtfotos zu erkennen sind.

Für die Friedhofskapelle in Löffingen schuf sie außerdem einen Engel, der an der Außenfassade angebracht ist. Maria Keller stirbt am 2. November 1998 im Alter von 93 Jahren. Auch ihren Grabstein ziert eine selbstgefertigte Plastik. Die Inschrift lautet nach einem Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898): »Hörst, Nikodeme, Du / Den Schöpfer Geist, / Der mächtig weht und / seine Welt erneut?«

Standort des Fotografen: 47.885103, 8.343233

Narrengruppe in der Maienlandstraße, Fasnacht 1974

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Durch die Maienlandstraße zieht diese Narrengruppe. Auf Höhe des Hauses von Paul und Margarete Maier (Maienlandstr. 9) präsentiert sie sich dem Fotografen. Das Lachen ist nicht nur für die Kamera bestimmt. Die Sieben scheinen auch sonst viel Spaß zu haben!

Die Närrinnen gehören der katholischen Frauengemeinschaft an.

1.Reihe, v.l.n.r.: Hannelore Egle und Elisabeth Ratzer
2.Reihe, v.l.n.r.: Petra Beha, Martin Beha?, Renate Hepting
3.Reihe, v.l.n.r.: Agnes Beha (1931-1993) und Claudia Beha

Standort des Fotografen: 47.885714, 8.342409

2 Fotos: Klassentreffen des Jahrgangs 1938/39 beim Mailänder Tor, 1999

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Nein, es ist keine Straßenblockade, die hier gerade stattfindet. Wobei der Durchgangsverkehr in das Maienland für einen kurzen Moment tatsächlich lahm gelegt ist. Denn die ehemaligen Schüler*innen des Jahrgangs 1938/39 sind zu einem Klassentreffen zusammengekommen und versammeln sich im Torbogen des Mailänder Tores für ein Erinnerungsfoto. 60 Jahre sind die einstigen Schüler*innen alt.

Unteres Foto
1.Reihe, v.l.n.r.: Josef Maier, Johann Fritsche, Margret Marx (geb. Beha), Ottilie Fellner (geb. Kienzler), Lore Timeus (geb. Selb), Clara Kreischer (geb. Sibold, 1939-2005), Rosa Braun, Ferdinand Schultheiß, Helga Küßner (geb. Stöhr), Sabine Hornstein (geb. Strobel)
2.Reihe, v.l.n.r.: Julia Jufer (geb. Mürb), Kurt Frey, Hans-Peter Fehrenbach, Horst Gauger, Ferdinand Bernauer, Franz Braun (1937-2021), Inge Mayer (geb. Hepting), Roswitha Ehrat (geb. Kurz), Karl Schreiber, Marlies Rothfuß (geb. Willmann), Karl Heizmann (halb verdeckt), Gisela Knöpfle (geb. Fehrenbach), Franz Vogelbacher, Manfred Wagner

Zum Jahrgang gehören außerdem Brunhild Stockmar (geb. Bader, 1938-2006) und Carola Scherer (geb. Laule), die aber auf dem Foto fehlen.

Standort des Fotografen: 47.883944, 8.343745