Vorstand der Landfrauen im Gasthaus »Löwe«, 1986

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Silvia und Gerold Bächle zur Verfügung.

Im Gasthaus »Löwen« treffen sich die Landfrauen zu ihrer ersten Generalversammlung. Gegründet wurde der Verein am 16. April 1984. Innerhalb von zwei Jahren ist die Mitgliederzahl von 17 auf 81 angewachsen. Kein Wunder, dass beim Vorstand Freude vorherrscht. Auch die Aktivitäten des Vereins stießen in den vergangenen zwei Jahren auf großes Interesse, seien es der Grillabend in Stettholz, gemeinsame Ausflüge in den Schwarzwald, Radtouren und Kegelnachmittage, seien es verschiedene Vorträge, Wanderungen und die Adventsfeier. Ein Höhepunkt stellte zweifelsohne die 4-tägige Berlin-Reise dar, an der 17 Mitglieder teilnahmen. Einstimmig erfolgt denn auch die Entlastung des Vorstandes.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Marianne Egle (Stellvertretende Vorsitzende), 2 Hedwig Zepf (Vorsitzende), 3 Josefa Geisinger (Kassiererin)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Emma Selb (Beisitzerin), 2 Erika Ketterer (Bezirksvorsitzende und Stadträtin), 3 Lydia Zepf (Schriftführerin), 4 Inge Mayer (Beisitzerin)

Standort des Fotografen: 47.883829, 8.345069

2 Fotos: Maria Keller, ca. 1995

Sammlung Familie Waßmer

Als »Kräuterhexe« wird sie von manchen bezeichnet – und wohl auch belächelt. Sie selbst versteht sich als Antroposophin, die der Lehre Rudolf Steiners (1861-1925) folgt, als Heilerin und Künstlerin. Seit 1980 wohnt sie in Löffingen in der ehemaligen Villa Gugelberger (Maienlandstr. 6). Dort gründete die 75-Jährige die »Freie Schule für Heilen im Tun«. Viele Menschen sind von den Begegnungen mit ihr nachhaltig beeindruckt.

Geboren wurde Maria Keller (geb. Heiß) am 28. Oktober 1905 in Stuttgart. Ihr Vater fiel zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Ihre Mutter starb kurze Zeit später. Maria Keller und ihre fünf Geschwister wurden zur Adoption freigegeben. Sie kam zusammen mit einem Bruder zu einem Pfarrer auf der Schwäbischen Alb. Als Jugendliche kam sie in Kontakt mit der Jugendbewegung des Wandervogels. Im Alter von 18 Jahren begann sie eine Ausbildung als Wirtschafterin, Säuglingspflegerin und Krankenschwester. Gleichzeitig bildete sie sich in Gesang aus und besuchte eine Kunstgewerbeschule. 1930 heiratete sie den Kunsterzieher Hans Keller, mit dem sie fünf Kinder (vier Mädchen und einen Jungen) bekam. Nachdem ihr Ehemann 1944 im Zweiten Weltkrieg gefallen war, stand die 39-Jährige mit den Kindern alleine da. Den Lebensunterhalt verdiente sie durch den Verkauf von Geschirr, das sie in einer eigenen kleinen Keramikwerkstatt selbst gefertigt hatte.

Sie entdeckte die Anthroposophie Rudolf Steiners für sich. Ab 1974 entwickelte sie ihre eigenen Ansätze, die 1980 in der Gründung ihrer eigenen Schule »Heilen im Tun« mündeten. In zahlreichen Kursen vermittelte sie fortan insbesondere jungen Menschen ihre Verbundenheit mit der Natur und ihre Fähigkeiten, mit Heilpflanzen zu heilen. Dabei bezog sie auch andere Künste ein, wie das Singen und Theaterspielen, das Malen und Plastizieren. Sie schuf etwa 500 Terrakottaplastiken, von denen zwei im Hintergrund der Porträtfotos zu erkennen sind.

Für die Friedhofskapelle in Löffingen schuf sie außerdem einen Engel, der an der Außenfassade angebracht ist. Maria Keller stirbt am 2. November 1998 im Alter von 93 Jahren. Auch ihren Grabstein ziert eine selbstgefertigte Plastik. Die Inschrift lautet nach einem Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898): »Hörst, Nikodeme, Du / Den Schöpfer Geist, / Der mächtig weht und / seine Welt erneut?«

Standort des Fotografen: 47.885103, 8.343233

Drei Frauen im Fotostudio, ca. 1910

Fotograf: Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Und wieder geben sich drei Frauen aus Löffingen im Fotoatelier Molitor in Neustadt ein Stelldichein, um gemeinsam fotografiert zu werden. Sind es Schwestern oder beste Freundinnen?

V.l.n.r. ??? (sitzend), Amalie Ganter (verh. Fürderer, 1897-1973), ???

Standort des Fotografen: Neustadt

Josephine Benitz, ca. 1890-1895

Fotograf: A. Dilger & Sohn, Freiburg
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Eine junge Frau aus Löffingen lässt sich in einem Fotoatelier in Freiburg fotografieren. »A. Dilger & Sohn« betreiben in der Rheinstr. 30 ein »Atelier für Photographie u. Malerei« und führen den Titel »Hof-Photograph«.

Josephine Benitz (1867-1932) heißt die junge Frau. Geboren wurde sie am 17. März 1867, im Taufbuch der katholischen Pfarrgemeinde ist ihr Vorname als »Josefa« eingetragen. Sie ist eine Tochter des Uhrenhändlers Josef Benitz und dessen Ehefrau Barbara geb. Kaefer. 1895 heiratet sie den »Linden«-Wirt Ernst Meßmer (1869-1943). Gemeinsam betreiben sie das Gasthaus in der Oberen Hauptstraße und die dazugehörige Landwirtschaft. Sie stirbt am 9. Dezember 1932 im Alter von 66 Jahren.

Standort des Fotografen: Freiburg

Maria Anna Meßmer, ca. 1900-1908

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Maria Anna Meßmer (1828-1908) blieb Zeit ihres Lebens unverheiratet. Geboren wurde sie 1828 als Tochter des »Linden«-Wirtes Thaddäus Meßmer (1786-1863) und dessen Ehefrau Maria Anna geb. Bleiler (1794-1836), die ihrerseits die Tochter des »Adler«-Wirtes Josef Bleiler (1760-1834) war. Ihre Eltern hatten fünf Jahre vor ihrer Geburt ihr Anwesen (Obere Hauptstr. 10) erbaut (die Jahreszahl »1823« steht bis heute unter dem Giebel) und darin zwei Jahre später eine Gastwirtschaft eröffnet. Die Mutter von Maria Anna Meßmer starb, als sie acht Jahre alt war. Daraufhin verheiratete sich ihr Vater in zweiter Ehe mit Anna Maria geb. Schmid (1781-1845).

Maria Anna Meßmer hatte mehrere Geschwister, die Mehrzahl starb allerdings bereits im Kindesalter. Zwei ältere Schwestern hießen ebenfalls Maria Anna: Nämlich die Zweitgeborene Maria Anna, die von 1818 bis 1823 lebte, und das sechste Kind, Maria Anna, die 1823 geboren wurde und 1828 starb. Als kurz darauf Maria Anna Meßmer das Licht der Welt erblickte, erhielt sie wiederum dieselben weiblichen Vornamen. Ihr jüngerer Bruder Karl Meßmer (1832-1916) übernahm später die elterliche Gast- und Landwirtschaft.

Sie stirbt am 13. März 1908 im Alter von 79 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, und wird zwei Tage später durch Pfarrer Franz Jakob Müller auf dem Friedhof beerdigt.

Standort des Fotografen: ???

Frauengruppe vor einer Holzbiege in der Bittengasse, ca. 1930

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ulrike Rheiner zur Verfügung.

Wo mögen die fünf jungen Frauen zusammengekommen sein, um fotografiert zu werden? Sie stehen und sitzen vor einer hoch aufgeschichteten Holzbiege, die das Haus dahinter beinahe komplett verdeckt. Nur das Giebelfenster unter’m Dach lugt noch hervor. Und genau das verrät, dass es sich um das Haus Hasenfratz (Bittengasse 8) handelt.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, ??? Heiler
2.Reihe, v.l.n.r.: Auguste Zahn (verh. Heiler), Luise Nägele (verh. Zepf, 1907-?) oder Frau Brilisauer, Anna Zahn (geb. Brilisauer, 1912-1985)

Standort des Fotografen: 47.883379, 8.345535

Frau in der Göschweiler Straße, ca. 1935

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Eine junge Frau steht in der Göschweiler Straße, bevor diese eine Kurve macht und zum »Reichberg« hinaufführt. Es ist Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014). Sie trägt einen eleganten Wintermantel, der nicht geschlossen ist. Denn der Winter scheint vorüber und die Temperaturen sind frühlingshaft an diesem sonnigen Tag. Der Blick der Frau fällt auf die Felder und Wiesen im Gewann »Breiten«.

Im Hintergrund ist das Städtchen zu sehen. Der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Michael ragt in den Himmel, aber auch das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 9) sowie die Volksschule an der »Hasle« sind zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.880708, 8.340450

Einmarsch einer Narrengruppe auf dem Sportplatz, Fasnacht 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Sechs junge Damen spazieren am Fußballplatz entlang. Sie sind fein gekleidet und haben kleine Schirmchen bei sich, die sie gegen die Sonnenstrahlen schützen. Sie scheinen der »Hautevolee« anzugehören. Hinter ihnen ist die Fahne der Schweiz zu sehen, die im Wind flattert. Ob sie zu den Frauen gehört oder zu dem Herrn mit Zylinder, der mit einigem Abstand hinter ihnen folgt, ist unklar. Klar ist nur, dass heute »Fasnetsunntig« ist und die jungen Damen verkleidet sind!

Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges lautet das Motto der Fasnacht: »Völkertreffen in Löffingen, der Zentrale Europas«. Der Fußballclub veranstaltet auf dem Sportplatz ein Fußballspiel. Nach einem Umzug durch das Städtchen treffen die beiden Fußballmannschaften auf dem Sportplatz ein. Begleitet werden sie von neugierigen Zuschauer*innen, wie den sechs Damen auf dem Foto. Sie fungieren als »Ehrenjungfrauen«.

V.l.n.r.: ???, Magdalena Fürst (verh. Kopp), ???, ???, Johanna Geisinger (verh. Nägele), Hedwig Egle (verh. Hepting)

Standort des Fotografen: 47.882950, 8.350264

Anna Zepf als junge Frau, 1948

Fotostudio Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Anna Zepf geb. Köpfler kam am 5. November 1920 zur Welt. Ihre Eltern waren die »Ochsen«-Wirte Alfred Köpfler (1880-1939) und Anna geb. Gromann (1897-?). Als ältestes Kind wuchs sie an der Seite von fünf Geschwistern auf. Als sie 18 Jahre alt war, starb ihr Vater.

Sie heiratete 1948 den zwei Jahre jüngeren Kraftfahrer Fritz Zepf (1923-1951). Auf dem Porträtfoto ist ihr Ehering am Ringfinger der rechten Hand zu sehen. Das Ehepaar Zepf hat drei Kinder: Der Sohn Walter (geb. 1946) wird nach Anna Zepfs 1944 gefallenem Bruder Walter (1927-1944) benannt. Es folgen die Töchter Marianne (geb. 1948) und Susanne.

Die Ehe währt nur kurz, denn Fritz Zepf verunglückt bei einem Verkehrsunfall am 15. August 1951 bei Neustadt tödlich. Auch Franz Egle (1924-1951), mit dem er unterwegs ist, kommt bei dem Unfall zu Tode. Er stirbt ein Tag später im Krankenhaus Neustadt. Beide werden am 19. August 1951 auf dem Friedhof in Löffingen beerdigt.

Anna Zepf zieht die Kinder groß und bleibt ihr weiteres Leben Witwe. Sie stirbt 2010.

Standort des Fotografen: Neustadt

Agathe Köpfler als junge Frau, 1943

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Rita Bölle und Christa Egle zur Verfügung.

Agathe Köpfler (1922-1982) wurde am 24. Februar 1922 als Tochter der »Ochsen«-Wirte Alfred Köpfler (1880-1939) und Anna geb. Gromann (1897-?) geboren. Sie wuchs an der Seite von fünf Geschwistern auf. Als sie 16 Jahre alt war, starb ihr Vater.

Hier ist sie als junge Frau zu sehen. Später heiratet sie Hans Jordan (1923-2002) und betreibt mit ihm das Café »Alenberg«. Sie stirbt am 23. März 1982 kurz nach ihrem 60. Geburtstag.

Standort des Fotografen: ???

Hilde Selb vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße, ca. 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Lachend schaut Hilde Selb geb. Laufer (1887-1969) zum Fotografen hinüber. Sie trägt ihre Kittelschürze und hält eine Einkaufstasche in der Hand. Mit der rechten Hand scheint sie nach dem Haustürschlüssel zu fingern. Denn sie steht auf dem Treppchen, das zu ihrem Haus (Vorstadtstr. 8) hinaufführt. Vor ihr auf der Straße steht ein Kinderwagen, in dem ein Kleinkind zu sehen ist. Sie selbst ist kinderlos, aber sehr kinderlieb und kümmert sich gerne um ihre Großnichten und -neffen.

Hilde Selb, geboren am 1. November 1887 in Löffingen, ist die Ehefrau von Uhrmacher Fritz (Friedrich Wilhelm) Selb (1875-1956). Sie stirbt am 14. März 1969 im Krankenhaus Neustadt im Alter von 81 Jahren. Ihre letzte Ruhe findet sie auf dem Friedhof in Löffingen. Der Weg dorthin führt direkt an ihrem Haus und Garten vorbei.

Standort des Fotografen: 47.884700, 8.346254

Maria Ganter mit ihren Kindern, ca. 1914

Fotostudio Leo Molitor, Neustadt
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Alexandra Scholl zur Verfügung.

In einem Fotoatelier lässt sich Maria Ganter geb. Bader (1881-1962) mit ihren beiden Kindern fotografieren. Ihr Ehemann, der Schneidermeister Edmund Ganter (1879-1956), ist nicht mit auf dem Bild. Bei dem Jungen handelt es sich um August Ganter (1907-1970), der 1933 zum Priester geweiht wird, bei dem Mädchen um Maria Ganter (verh. Schweizer, 1909-?), die später Otto Schweizer heiratet und das Elternhaus in der Seppenhofer Straße übernimmt.

Standort des Fotografen: Neustadt