Frau mit zwei Kindern in der Vorstadtstraße, Fronleichnam 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In der Vorstadtstraße steht eine junge Frau mit zwei Kindern. Das jüngere Kind hält sie auf dem Arm, der ältere Junge steht neben ihr. Die Sonne scheint. Man lässt sich mit dem Blumenteppich fotografieren, der für die Fronleichnamsprozession gelegt ist.

Die Frau ist Käthe Kaufmann (geb. Nägele, 1922-2013). Neben ihr steht ihr 5-jähriger Sohn Manfred Kaufmann (1953-2021) und auf dem Arm hält sie ihren Sohn Fritz Kaufmann.

Im Hintergrund ist das Haus Fehrenbach (Vorstadtstr. 12) zu sehen. Es gehört dem Säger Ernst Fehrenbach (1902-?) und seiner Ehefrau Anna geb. Leitold (1902-?). Das Erdgeschoss ist leicht verdeckt, weil Maien in das Pflaster gesteckt sind, um die Prozessionsstrecke zu begrünen. Trotzdem sind das Scheunentor, die Haustür und die Fenster mit hölzernen Läden deutlich zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.884660, 8.347085

Anna Ganter mit ihrer Tochter Else, ca. 1926

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Anna Ganter geb. Hepting lächelt in die Kamera. Die junge Frau umfasst ihre Tochter Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), die warm eingepackt neben ihr auf der Bank steht. Es ist Winter und das kleine Mädchen trägt Schal und Mütze.

Anna Ganter wurde am 13. Juni 1900 als Tochter des Landwirts und Drehers Rupert Hepting (1866-1932) und dessen Ehefrau Agathe geb. Bader (1865-1939) geboren. Sie wuchs in ihrem Elternhaus in der Dittishauser Straße auf. Am 18. November 1922 heiratete die 22-Jährige den Schneidermeister Hermann Ganter (1895-1957) und zog zu ihm in die Maienlandstraße. Zwei Töchter bekommt das Paar: Else ist die Erstgeborene. 1926 folgt die Tochter Lore (verh. Echtle, 1926-2014).

Vermutlich wird das Foto zu Hause bei Ganters (Maienlandstr. 8) aufgenommen.

Standort des Fotografen: 47.885171, 8.342792

Hebammen des Bezirkes Neustadt, ca. 1939

Stadtarchiv Titisee-Neustadt

Die Hebammen des Bezirkes Neustadt sind zu einem Treffen zusammengekommen. Daran teil nimmt auch Veronika Geisinger geb. Mauthe (1878-1958, 2.Reihe, 2.v.r.). Alle Hebammen sind in ihre Tracht gekleidet, bestehend aus einem schwarzen Kleid mit weißem Kragen. Auf dem Kopf tragen sie einen schwarzen Schleier und darüber eine Art Diadem, offenbar wurden die Hebammen für ihre Verdienste ausgezeichnet. Bei der Geburt wie vieler Kinder mögen die Hebammen auf dem Foto geholfen haben?

Zu erkennen ist außerdem eine weiße Brosche, die vermutlich die Mitgliedschaft zu der 1939 gegründeten Reichshebammenschaft zeigt. Die Verbandsbrosche trägt die Inschrift »Im Dienste der Zukunft unseres Volkes«.

Von Veronika Geisinger ist weiter bekannt, dass sie im Rahmen der Entnazifizierung (»Verfahren über die politische Säuberung«) wie die meisten Hebammen im Amtsbezirk zu »3 Jahren Bewährung« verurteilt wurde (veröffentlicht im »Badischen Amtsblatt« vom 2. April 1947). Ob ihr persönlich etwas zur Last gelegt wurde oder es ausschließlich um ihre Funktion im Gesundheitswesen und ihre Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen Reichshebammenschaft ging, ist unbekannt.

Standort des Fotografen: Neustadt

Zwei junge Frauen, ca. 1910

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

In einem Vorgärtchen stehen zwei junge Frauen in langen, taillierten Kleidern und mit hochgesteckten Frisuren. Sie wirken vertraut miteinander: Die rechte Frau legt der linken eine Hand auf ihre Schulter. Beide halten Blümchen in ihren Händen.

Unklar ist, wer die beiden Frauen sind und wo sie fotografiert werden. Vielleicht hat jemand eine Idee?

Standort des Fotografen: ???

Fünf Frauen vor einem Haus, ca. 1920

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Die Hoffnung ist, dass jemand zufällig weiß, wer die fünf Frauen auf dem Foto sind. Dann ließe sich das Bild vielleicht datieren und auch lokalisieren, wo es aufgenommen wird.

Fünf Frauen haben sich vor (oder hinter) einem Haus versammelt. Drei sitzen vorne im Gras, zwei haben dahinter auf Stühlen Platz genommen. Die Linke scheint krank zu sein, sie ist trotz der warmen Temperaturen in einen Mantel gehüllt. Sie sitzt auf einem Liegestuhl, ein großes weißes Kissen ist in ihren Rücken gestopft. Die Rechte sitzt auf einem Lehnstuhl, sie ist die Älteste der fünf Frauen, vielleicht ist sie die Mutter.

Standort des Fotografen: ???

Junge Frau im Schulweg, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Hans-Martin Konhäuser zur Verfügung.

Es ist Sommer. Eine junge Frau in einem leichten Sommerkleid steht im Schulweg, der vom Städtchen zur Festhalle und Volksschule an der »Hasle« führt. In ihrer Hand hält sie einen dunklen Hut. Auf der linken Seite wird der Weg von einem hölzernen Geländer flankiert, auf der rechten Seite durch einen hohen Staketenzaun begrenzt.

Im Hintergrund ist die Bittengasse zu sehen. Leicht verdeckt durch die Bäume ist das 1919 erbaute Trafohaus zu erkennen, das in offiziellen Dokumenten als »Transformatorenstation Bittengasse« bezeichnet wird. Daneben sind die Rückseiten von den Häusern der Kirchstraße zu sehen. Der Staffelgiebel ganz links gehört zum Haus Laufer (Kirchstr. 17), das nach dem Großbrand 1929 erbaut wurde.

Wer weiß, wer die junge Frau ist?
Ist es Rosalie Egle (verh. Konhäuser, 1917-2014)?

Standort des Fotografen: 47.883283, 8.346306

Drei Frauen auf einer Sitzbank in der Haslachstraße, ca. 1990-1995

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

Auf ein Schwätzchen treffen sich diese drei alten Damen regelmäßig. Sie sitzen vor dem Haus Vetter (Haslachstr. 9) in einem schattigen Plätzchen. Man plauscht miteinander und grüßt die vorübergehenden Passanten.

V.l.n.r.: Agnes Vetter geb. Bader (1907-1998), Sofie Hepting geb. Jonner (1909-1995) und Elisabeth Fehrenbach (1907-2001)

Standort des Fotografen: 47.884375, 8.349729

2 Fotos: Vorstand der Jungfrauenkongregation, ca. 1932

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Luzia Bader und Christa Egle zur Verfügung.

Vor dem Haus Bader (Obere Hauptstr. 17) stehen sieben Frauen hintereinander, die linke Hand auf die Schulter der jeweiligen Vorderfrau gelegt. Sie gehören der katholischen Jungfrauenkongregation und sind auch sonst Freundinnen. Fünf von ihnen bilden auch an Fasnacht eine eingeschworene Gruppe, nämlich die »Schwere Batterie«.

V.l.n.r.: 1 Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), 2 Sophie Bader (verh. Gremper, 1905-1984), 3 Maria Benitz, 4 Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998), 5 Klara Egle (spätere Sr. Confirmata, 1910-1991), 6 Elisabeth Bader (verh. Obert, 1909-1997), 7 Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989)

Aus dem Fenster im Hintergrund schaut der jüngere Bruder der Bader-Schwestern, Konrad Bader (1915-1946), heraus. Er heiratet 1939 die Schwester von Maria Straub.

Standort des Fotografen: 47.884919, 8.349097

Nikolausfeier im Gasthaus, ca. 1934

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Es ist Sankt Nikolaus. In einem Gasthaus hat sich eine große Schar Mädchen und junger Frauen zur Nikolausfeier versammelt. Sie gehören vermutlich der Jungfrauenkongregation an. Die einzigen Männer im der Wirtsstube sind der heilige Nikolaus, dessen Mitra (Bischofsmütze) aus der Menge herausragt, der Pfarrer bzw. der Vikar, der ganz links sitzt, und Oberlehrer Eugen Steidlinger (1873-1939), der ganz rechts Platz genommen hat.

Die beiden Tische sind eingedeckt und mit Tannenreisig geschmückt. Eine Girlande aus Tannenzweigen ist auch unter der Decke gespannt. Dort hängt auch ein Adventskranz. Durch die hohe Belichtungszeit sieht es so aus, als ob nicht nur die Kerzen, sondern der gesamte Kranz in Flammen steht.

Wer weiß, in welchem Gasthaus das Foto aufgenommen wird?
Wer erkennt die Mädchen und Frauen?
Zu sehen sind u.a. Johanna Fehrenbach (verh. Bernauer), Johanna Ganter (verh. Rebholz, 1913-2003), Josefa Gebert (1920-2010), Anna Köpfler (verh. Zepf, 1920-2010), Luise Straub (verh. Bader, 1914-2019) und Maria Strobel (verh. Hofmann)

Standort des Fotografen: ???

Anna Benitz geb. Glunk, ca. 1933

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Ines und Martin Benitz zur Verfügung.

»Seiner lb. Mutter in Dankbarkeit gewidmet von ihrem Sohn Franz, Weihnachten 1933«. So lautet die Widmung auf der Rückseite der Porträtaufnahme. Zu sehen ist Anna Benitz geb. Glunk (1870-1959), die aus Bonndorf stammte und nach Löffingen eingeheiratet hatte. Verheiratet gewesen war sie mit dem Weinhändler Joseph Benitz (1859-1919). Aus der Ehe waren sieben Kinder hervorgegangen: Anna Benitz (1896-1922), Joseph Benitz (1897-1981), Paul Benitz (1899-1979), Friedrich Benitz (1902-1908), Albert Benitz (1905-1996), Franz Benitz (1908-1944) und Maria Benitz (1911-?).

Ihr Sohn Franz, der die Widmung schreibt, wird 1935 durch Erzbischof Conrad Gröber zum Priester geweiht. Seine Primiz feiert er in Löffingen. 1940 wird er zum Heer eingezogen und ist drei Jahre lang in den von Deutschland besetzten Gebieten der Sowjetunion. Während eines Heimaturlaubs erkrankt er schwer, u.a. an Fleckfieber und Lungenentzündung. Er kommt in das Lazarett nach Donaueschingen, wo er am 30. März 1944 im Alter von 36 Jahren stirbt.

Der Tod ihres Sohnes ist nicht der einzige Schicksalsschlag, den Anna Benitz erleidet. Bereits am 26. März 1919 war sie Witwe geworden. Sie führte das Geschäft, unterstützt von ihren Söhnen, weiter. Nur zwei Jahre später wurde die Familie besonders hart getroffen: Beim Großbrand am 28. Juli 1921 verlor sie gleich vier Häuser: das Wohnhaus in der Rötengasse, das Wohn- und Geschäftshaus in der Alenbergstraße sowie das Ökonomie- und Keltereigebäude. Anna Benitz konnte sich selbst im letzten Augenblick retten und rannte – an den Kleidern bereits brennend – aus dem Haus. Sie stirbt am 2. März 1959 im Alter von 88 Jahren an Altersschwäche.

Standort des Fotografen: ?

Frauen beim Flachsbrechen an der »Hasle«, ca. 1920

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Um aus dem Flachs Bastfasern gewinnen zu können, müssen die Pflanzenstängel zunächst gebrochen werden. Dieses mechanische Verfahren ist hier auf dem Foto fest in Frauenhand: Frauen unterschiedlichen Alters, alle in Arbeitskittel gekleidet und mit Kopftuch, stehen neben ihrem wichtigsten Werkzeug, der Handbreche. Sie bewegen den Deckel auf und nieder, während die Flachsstängel immer weiter aus der Breche hervorgezogen werden. Die hölzernen Stängelteile fallen dabei zu Boden, die Fasern verbleiben in einem Büschel. 

Wo das Foto aufgenommen wird, ist unklar. Ist es am Rande der »Hasle«? Oder in der Nähe der »Öle«? Oder auf dem Weg nach Dittishausen? Unterhalb des Hangs scheint sich eine Straße entlang zu schlängeln.

Wer erkennt die Frauen?

Standort des Fotografen: ???

Verabschiedung der Mangelfrauen im Altenpflegeheim, 1998

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Rita Bölle zur Verfügung.

Eine jahrzehntelange Tradition geht 1998 zu Ende. Bereits im Städtischen Krankenhaus und dann im Altenpflegeheim St. Martin gab es den ehrenamtlichen Einsatz der »Mangelfrauen«. Einmal wöchentlich kamen die engagierten Frauen der katholischen Frauengemeinschaft zusammen, um die frischgewaschene Bettwäsche zu glätten. Jetzt endet dieser Dienst, denn die Wäsche wird fortan an ein Unternehmen gegeben. Als kleines Dankeschön werden einige Helferinnen mit Blumensträußen geehrt.

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 Maria Hall, 2 Rosel Eggert
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Christa Koßbiel (Waschküchenleiterin), 2 Hilde Adrion, 3 Rita Zimmermann, 4 Rosemarie Braunigger, 5 Karin Rüppell (Heimleiterin), 6 Paula Veith, 7 Elke Bayer (Hauswirtschaftsleiterin), 8 Waltraud Knöpfle, 9 Rita Bölle (für die Stadtgemeinde)

Standort des Fotografen: 47.8817, 8.3450