Nikolausfeier der Stadtmusik im »Pilgerhof«, 1961

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Im Gasthaus »Pilgerhof« findet die jährliche Nikolausfeier statt, die von der Stadtmusik musikalisch gestaltet wird. Mit dem Rücken zum Fotografen steht der Dirigent Rupert Hepting (1905-1990), der gerade die Jugendkapelle dirigiert. Direkt vor ihm sitzen an den Flügelhörnern v.l.n.r. Bernhard Adrion, Edgar Adrion und Joachim Rogg. Dahinter spielt Martin Dieterle die Klarinette. Und an den Hörnern ganz hinten sind v.l.n.r. Werner Kienzler, Alex Rogg und Herbert Kienzler zu sehen.

Vom Dirigenten verdeckt sind Werner Adrion und Walter Pfeifer (Trompeten), Rolf Dieterle und Georg Dieterle (Klarinetten) sowie Klaus Baader und Ernst Effinger (Es-Hörner).

Hinten rechts in der Ecke, fast versteckt, stehen die beiden Hauptpersonen der Nikolausfeier: der heilige Nikolaus, am Bischofskostüm und dem Krummstab zu erkennen, und Ruprecht, sein Knecht, der einen Sack und eine Rute in Händen hält. »Hast denn das Säcklein auch bei dir? / Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier; / Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern / Essen fromme Kinder gern. – / Hast denn die Rute auch bei dir? / Ich sprach: Die Rute, die ist hier; / Doch für die Kinder nur, die schlechten, / Die trifft sie auf den Teil, den rechten.« Der Nikolaus ist Albert Benitz, als Ruprecht verkleidet ist Siegfried Dieterle.

Standort des Fotografen: 47.886981, 8.341727

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Gebert« und Gesamtansicht, 1907

Verlag R. Märklin, Freiburg / Stadtarchiv

»Hier bin ich«, schreibt Fanny in Kurrentschrift auf das kleine Bildchen unten links auf der Mehrbildkarte, die seit 1907 verlegt wird. Darunter ist die älteste bekannte Ansicht des »Restaurant J. Gebert« in der heutigen Oberen Hauptstraße zu sehen. Betreiberin ist Emma Gebert geb. Rosenstiel (1865-1936). Sie ist die Witwe des einige Jahre zuvor verstorbenen Gast- und Landwirts Johann Gebert (1863-1895).

Fanny schickt die Karte am 11. November 1915 von Löffingen an »Fräulein Marie« nach Donaueschingen. Sie sendet ihr die »herzlichsten Grüße« und jammert über das »schlechte Wetter«, denn: »Schnee hat es hier wie mitten im Winter.«

Über dem kleinen Bildchen ist eine Gesamtansicht des Städtchens abgebildet. Sie wird vom Gewann »Im kleinen Brühl« jenseits der Bahnlinie aus aufgenommen. Zu sehen ist u. a. das Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7).

Ausschnitt: »Restauration« Benz und Kaufhaus »Kasten« in der Unteren Hauptstraße, 1898

Verlag J. A. Binder Nachfolger, Bonndorf / Stadtarchiv

Das Aussehen dieser Straßenkreuzung hat sich nur wenige Jahre zuvor stark verändert. Rechts steht das Haus Benz (Untere Hauptstr. 8), der »alte Benzbau«, wie er heute genannt wird. Es wurde nach dem Brand von 1887 neu errichtet und gehört dem Holzhändler und Gastwirt Johann Benz (1850-1908) und seiner Ehefrau Katharina geb. Maier (1850-?). Im Erdgeschoss betreiben sie ein Gasthaus, eine »Restauration«, wie auf dem Schild zu lesen ist. Offenbar ist dieser Neubau der Grund, warum diese Bildperspektive für eine Ansichtskarte attraktiv erscheint.

Links neben dem »alten Benzbau« ist das Gasthaus »Lamm« (Kirchstr. 29) zu sehen, hinter dem die katholische Pfarrkirche St. Michael hochragt. Am linken Bildrand steht das dreistöckige Warenhaus »Zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7), das von Sofie Traber von 1894 bis 1899 betrieben wird.

Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einer Mehrbildkarte.

Standort des Fotografen: 47.883280, 8.343513

20-Jährige mit dem Narrenbaum im Maienland, Fasnacht 1982

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Für Autos ist kein Durchkommen. Die 20-Jährigen haben die Maienlandstraße fest in Beschlag genommen. Es ist »Schmutziger Dunschdig« und die 20-Jährigen posieren neben ihrem Narrenbaum für ein Gruppenfoto. Gleich werden sie ihn schultern und ihn – begleitet von der Stadtmusik, den »Hansele«, der Narrenpolizei und den »Laternenbrüdern« – ins Städtchen tragen. Dann werden sie den Baum vor dem Café »Fuß« aufstellen und einer von ihnen wird die schwierige Aufgabe haben, ca. 12 Meter an dem glatten Stamm hochzuklettern, um die Zugseile zu lösen.

Im Hintergrund ist das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) zu sehen, dessen rechte Gebäudehälfte bereits zu einem »Schwarzwaldgasthof« mit Walmdach umgebaut ist, während die linke Hälfte noch nicht modernisiert ist.

Zu sehen sind u.a. in alphabetischer Reihenfolge: Doris Bader, Gerold Benz, Priska Benz, Brigitte Duttlinger, Günther Durst, Eva Fritschi, [Ursula Glunk?], Renate Göhry, Helmut Götz, Ulrich Großhans, Winfried Hall, Jeanette Kaiser, Ute Kaiser, Karl-Heinz Koch, Monika Laufer, Johann Morath, Hermann Nägele, Markus Ratzer, Ralf Riedlinger, Ferdinand Riegger, Johannes Riegger, Johannes Roth, Ludwig Saik, Brigitte Sevecke, Wolfgang Sibold, Luzia Vogelbacher und Siegfried Zoller

Standort des Fotografen: 47.886584, 8.341808

Gasthaus »Löwe«, ca. 1950-1955

Stadtarchiv / Verlag A. Rebholz

Anfang der 1950er entsteht diese Ansicht vom Gasthaus »Löwen« (Rathausplatz 11) bzw. vom Gasthaus »Goldener Löwe-Post«. Der Zusatz »Post« verweist auf die Zeit, als hier die Postkutschen vorfuhren. Jetzt verlangen die Gäste nach Unterstellmöglichkeiten für ihre Kraftfahrzeuge. »Garage«, »Saal« und »Fremdenzimmer« steht an die Fassade geschrieben. Neben der Eingangstür hängt ein Werbeschild der Firma »Coca-Cola«. Es sind die Jahre nach der Gründung der Bundesrepubik und die Zeit des einsetzenden Wirtschaftswunders. 

Für diejenigen, die die Verkehrssituation vor dem Gasthaus »Löwen« heute kennen, ist es kaum vorstellbar, dass in den 1950er Jahren auf dem Platz vor dem Haus ein Vorgarten dazu einlädt, im Schatten der Bäume auf eine Mahlzeit oder ein Getränk einzukehren. Das Nachbarhaus rechts ist die »alte Sonne«, die z.T. als Stadtmühle genutzt und 1973 abgerissen wird.

Standort des Fotografen: 47.884005, 8.345063

Gasthaus »Ochsen«, ca. 1952-1954

Verlag A. Rebholz
Sammlung Familie Waßmer

»Hochzeitsreise 1954 – Hier haben wir gewohnt«, steht auf der Rückseite dieser Ansichtskarte, die das Gasthaus »Ochsen« (Rathausplatz 12) zeigt. Wie das frisch getraute Ehepaar heißt, das hier seine Flitterwochen verbringt, ist unbekannt.

Betrieben wird der Gasthof, der auch über »Fremdenzimmer«, einen »Saalbau« und eine »Garage« verfügt, von der Witwe Anna Köpfler geb. Gromann (1897-1991). Ihr Mann Alfred Köpfler (1880-1939) war am 31. Januar 1939 im Alter von 58 Jahren gestorben. Dass der »Ochsen« sogar über »Fließend Wasser« verfügt, steht zu Werbezwecken unter den Fenstern des Erdgeschosses an die Mauer geschrieben. Der Schriftzug ist leicht verdeckt durch das geparkte Auto.

Standort des Fotografen: 47.884173, 8.345134

2 Fotos: Tanzdarbietung auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Leider macht das Wetter den Närrinen und Narren am »Fasnet Mändig« einen Strich durch die Rechnung. Das Bühnenprogramm auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße wird von heftigen Graupelschauern begleitet. Die Tänzerinnen müssen bei ihrer Darbietung höllisch achtgeben, dass sie nicht auf den Holzbrettern ausrutschen. Tapfer ertragen sie das nasskalte Schmuddelwetter in ihren luftigen Kostümen.

Die Tänzerinnen sind Justina Frey (verh. Rappenegger), Maria Frey
(verh. Baumann), Rita Rebholz (geb. Wittler, geb. 1938), Margarete Zepf (verh. Senn, geb. 1932), Irma Zepf (verh. Hasenfratz, geb. 1937) und Irmgard Guth (verh. Zepf, geb. 1937).

Der Blick von der Bühne fällt in Richtung Gasthaus »Sonne« (Kirchstr. 29). Der Platz ist bis in die hinterste Ecke von Menschen gefüllt, die das Bühnenprogramm verfolgen. Aus der Menge ragt die große Hexe heraus, die 1958 beim Umzug zum ersten Mal mitgeführt wird. Und groß ist sie wirklich, nämlich 5,80 Meter! Hinter ihr ist der »alte Benzbau« (Untere Hauptstr. 8) zu sehen.

Standort des Fotografen: 47.883062, 8.344372

4 Fotos: Seiltanzvorführung auf dem oberen Rathausplatz, Fasnacht 1926

Diese Fotos stellten dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz sowie Karl-Heinz Guderian zur Verfügung.

»Löffinger Vieh- und Krämermarkt im 17. Jahrhundert«, lautet das Motto der diesjährigen Fasnacht. Und bei einem Markt dürfen selbstverständlich auch Gaukler nicht fehlen, die ihr artistisches Können dem Publikum präsentieren. Auf dem oberen Rathausplatz wird ein Seiltanz dargeboten, wie der Fotograf von einem Fenster des Rathauses aus mit dieser Fotoserie dokumentiert.

Vor den Gasthäusern »Löwe« und »Ochsen« ist ein Seil gespannt. Über eine lange Leiter besteigt ein Seiltänzer das straff gespannte Seil. Er trägt eine Balancierstange und bewegt sich Schritt für Schritt in luftiger Höhe. Die Menschen recken ihre Köpfe. Das närrische Treiben verstummt für einen kurzen Moment und alle blicken gespannt. Der Seiltänzer, der sein Können unter Beweis stellt, ist der Pflästermeister Timotheus Schmid (1903-1981).

Am »Ochsen« hängt ein Schild, das für eine angebliche Kinovorführung wirbt (»Achtung – nur heute – Achtung«). Und am »Löwen« wird für einen angeblichen »Zirkus« geworben, der im Städtchen gastiert.

Standort des Fotografen: 47.883930, 8.344500

Gaststube im Gasthaus »Adler«, ca. 1960-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Charlotte Smidt zur Verfügung.

Die Gaststube im »Adler« (Untere Hauptstr. 2) befindet sich seit altersher im ersten Obergeschoss. Im hintersten Winkel steht dieser runde Tisch, mit Tischecke, frischen Blumen und einem Aschenbecher, denn natürlich darf im Lokal geraucht werden. Die Eckback und der Stuhl laden zum Hinsitzen ein. Das Fenster führt auf die Untere Hauptstraße hinaus. Von der Kassettendecke hängt eine weiße Lampe hinab.

Standort des Fotografen: 47.883578, 8.343649

20-Jährige im Gasthaus »Ochsen«, Fasnacht 1932

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Im Gasthaus »Ochsen« haben sich die 20-Jährigen des Jahrgangs 1912/13 versammelt. Ihr Werk ist vollbracht, denn sie haben den »Fasnetfunken« abgebrannt. Durchgefroren sitzen sie nun in der Wirtsstube und wärmen sich auf, man trinkt, lacht, musiziert auf dem Akkordeon. Auf eine große Fasnacht mussten sie in diesem Jahr verzichten, die wirtschaftliche Situation infolge der Weltwirtschaftskrise ließ kein buntes Narrentreiben zu.

Wer erkennt die 20-Jährigen?
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Magdalena Guth (verh. Tschiggfrei, 1913-1991), 2 ???, 3 Hedwig Butsch (verh. Fieger, 1912-1989), 4 ???, 5 Anselm Egle (1912-1945), 6 ???
2.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1 ???, 2 »Ochsen«-Wirt Alfred Köpfler (1880-1939), 3 Franz Rappenegger (1912-1985), 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 Paul Faller (1912-2006), 8 ???, 9 ???, 10 ???
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1 Anna Nägele (verh. Vierlinger, 1912-2004), 2 Paul Bader, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Ernst Faller
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 Josefine Kühn (verh. Schweizer), 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 Ernst Keller, 11 ???, 12 Hedwig Wölfle (verh. Leitold, 1912-1994), 13 ???

Standort des Fotografen: 47.883951, 8.345196

Männergruppe vor dem Gasthaus »Ochsen«, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Eine Gruppe junger Männer hängt vor dem Gasthaus »Ochsen« herum, breitbeinig auf den Stühlen sitzend. Noch trägt keiner Jeans und Lederjacke, sondern die meisten noch adrette Anzüge. Aber der Mann in der Mitte ist bereits ganz leger nur mit einem kurzärmligen karierten Hemd bekleidet. Richtige Haartollen sind auch noch nicht zu sehen, aber die Ansätze sind schon da. Zwei Mopeds bzw. Motorräder stehen links geparkt. Als »Halbstarke« könnte man die jungen Männer wohl bezeichnen, die ihren Vorbildern in US-amerikanischen Filmen nacheifern. Das Foto wird vermutlich von Egon Bader (1933-1999) aufgenommen.

Wer weiß, wer die Männer sind?
V.l.n.r.: Helmut Münzer (geb. 1926), Florian Wendelgass, Josef Köpfler, [Richard Funk (1932-2006) ??? oder Walter Müller???], Fritz Seilnacht (1933-1966), Helmut Köpfler, Artur Waibel (geb. 1930), Helmut Laufer (geb. 1933), Alfred Fehrenbach (geb. 1932), Anselm Heiler (geb. 1930), ???

Standort des Fotografen: 47.884013, 8.345013

Kinder mit Schafbock hinter der »Linde«, ca. 1961

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christoph und Marlies Müller sowie Rita Bölle zur Verfügung.

Hinter dem Gasthaus »Linde« (Obere Hauptstr. 10) sind die Kinder der Nachbarschaft zusammengeströmt und vergnügen sich mit einem Schafbock. Links steht der Knecht der »Linde«, Albert Ergele.

Die Kinder sind Marianne Kaltenbrunner (verh. Löffler, geb. 1954), Susanne Müller, Manfred Kaltenbrunner, Marlies Müller (geb. 1951), Franz Müller (geb. 1952), Andrea Heiler (verh. Dobler), Cornelia Heiler (verh. Wiggert, geb. 1952), Irene Bader (geb. 1955) und Christa Bader.

Standort des Fotografen: 47.884246, 8.346160