Turner auf dem Turnplatz am Florianweg, ca. 1922-1924

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Bärbel Rendina geb. Benz zur Verfügung.

Wie die Orgelpfeifen stehen die siegreichen Turner der Größe nach aufgestellt. Einige halten einen Lorbeerkranz in Händen, die Kleineren sind mit einem einzelnen Zweig geschmückt. Alle tragen ihre weiße Turnkleidung. Ganz links steht der Oberturnwart Anselm Zepf (1898-1989).

Noch dient der Platz vor dem Friedhof als Turnplatz. Im Hintergrund ist die Steinmetz-Werkstatt von Carl Häusle und die Häuser der Alemannenstraße zu sehen.

V.l.n.r.: 1 Anselm Zepf (1898-1989), 2 Leopold Strobel (1908-?), 3 ???, 4 Wilhelm Fehrenbach (1908-1943), 5 ???, 6 Ernst Keller, 7 ???, 8 ???, 9 Hermann Schultheiß (1912/13-?), 10 ???, 11 ???, 12 Josef Benz (1914-1962), 13 ???, 14 Erwin Egle

Standort des Fotografen: 47.885416, 8.348195

Festjungfrauen mit Fahnenträger des Arbeiterfortbildungsvereins, ca. 1908

Sammlung Familie Waßmer

»Gewidmet vom Arbeiter-Fortbildungs-Verein Singen a/H. 18.6.1908« steht auf einer Schleife, die an der Vereinsfahne angebracht ist. Fünf Festjungfrauen in weißen Kleidern lassen sich mit drei Männern im Anzug für dieses Gruppenfoto aufnehmen. Die Männer gehören vermutlich dem 1868 gegründeten Arbeiterfortbildungsverein Löffingen an.

Der Löffinger Verein feiert sein 40-jähriges Jubiläum und hat vermutlich befreundete Vereine eingeladen. Der Singener Verein widmet offenbar eine Schleife.

1.Reihe, v.l.n.r.: ? Geisinger, ? Geisinger, ???, Frida Klotz (verh. Egle, 1887-1951), Anna Faller (verh. Heizmann, 1884-?)
2.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: ???

Nähschule im Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Krauß zur Verfügung.

In der 1905 gebauten Kinderschule (Bahhofstr. 9) ist auch die Nähschule untergebracht. Vor allem 14-jährige Mädchen werden hier nach ihrer Entlassung aus der Volksschule in Handarbeiten ausgebildet. Genäht wird mit Hilfe von Nähmaschinen, aber auch von Hand. Es wird aber auch gestickt. Das Mädchen ganz rechts hält einen Stickrahmen in der Hand und bestickt ein Taschentuch – vermutlich mit ihren Initialen. Traditionell wird die Aussteuer mit einer Stickerei und dem Monogramm verziert, insbesondere die Paradekissen und die oberen Bettlaken.

Wer erkennt die Mädchen? Zu sehen sind u.a. Helene Krauß (Kopf nach vorne gebeugt) und Bertel Schmid.

Standort des Fotografen: 47.885561, 8.340987

Nähschule im Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1920

Sammlung Familie Waßmer

Die »Kinderschule« in der Bahnhofstraße dient nicht nur als Kindergarten für Kinder unter sechs Jahren. Sie wird auch von jungen Frauen besucht, die die Nähschule besuchen.

Sie versammeln sich mit der Handarbeitslehrerin, dem Fräulein Josefa Kuster (1877-1948), zu einem Gruppenfoto hinter dem Gebäude. Nicht nur eine Nähmaschine wird für das Foto herbeigeschleppt, sondern auch eine Schneiderbüste, auf der ein selbst genähtes Kleid drapiert wird.

1.Reihe, v.l.n.r.: Leopoldine Geisinger (1901-1989)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Anna Hepting (verh. Ganter, 1900-?)

Standort des Fotografen: 47.885550, 8.341159

Schülerinnen der Nähschule in der Bahnhofstraße, ca. 1935

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Lore und Michael Fehrenbach sowie Gertrud Heizmann zur Verfügung.

Vor dem Kindergarten in der Bahnhofstraße haben sich die Schülerinnen der Nähschule zu einem Gruppenfoto versammelt. Einige tragen ein Maßband um den Hals, das sie beim Zuschneiden und Nähen benutzen. Die Puppe, die vorne in die Kamera gehalten wird, deutet darauf hin, dass die Schülerinnen auch ihre Aussteuer – und das bedeutet u.a. Babykleidung – nähen. Oder sie absolvieren zugleich einen Säuglingskurs. 

1.Reihe, sitzend, v.l.n.r.: 1. Maria Faller (verh. Selb, 1919-1967), Hermine Strobel (verh. von Dungen, 1917-?) und Josefa Gebert (verh. Mayer)
2.Reihe, knieend, v.l.n.r.: Helene Häusler (verh. Krauß, 1912-2006)
3.Reihe, stehend, v.l.n.r.: 1. Maria Ganter (verh. Fehrenbach, 1920-1998), 2. ???, 3. Martha Brugger (verh. Trenkle, 1919-2013), 4. ???, 5. Maria Kopp (verh. Kiefer, 1919-1978)

Standort des Fotografen: 47.885607, 8.340875

Kindergartenkinder vor der »Kinderschule« in der Bahnhofstraße, ca. 1910

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele sowie Karlheinz Maier zur Verfügung.

87 Kinder haben sich zu einem Erinnerungsfoto vor der »Kinderschule« in der Bahnhofstraße versammelt. Kaum vorstellbar, dass sie alle bei schlechtem Wetter in den Innenräumen des 1907 errichteten Gebäudes Platz finden konnten. 

1907 wurde in Löffingen ein Frauenverein gegründet, der sich an die Stadtgemeinde mit der Bitte wandte, eine Kleinkinderschule zu bauen. Der Gemeinderat und der Bürgerausschuss stimmten für den Bau und stellten die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereit. Sie verlangten aber vom Frauenverein, dass er die laufenden Betriebskosten übernehmen werde. Johanna Nägele geb. Wider (1850-1920), die damalige Vereinsvorsitzende, stellte das Grundstück in der Bahnhofstraße zur Verfügung. Im Oktober 1908 entsandte das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul katholische Nonnen nach Löffingen. Die erste war Schwester Sofia. In ihre Obhut wurden die Kinder gegeben.

1.Reihe, v.l.n.r.:
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.: ???, Karolina Fehrenbach (verh. Vogelbacher, 1906-1993), ???, ???, ???, ???, ???, ???, Maria Schultheiß (verh. Schmid, 1906-1974), ???, Agnes Bader (verh. Vetter, 1907-1998, 1.v.r.)
4.Reihe, v.l.n.r.:
5.Reihe, v.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???, ???, August Fehrenbach (1906-2000)

Standort des Fotografen: 47.885473, 8.340944

Kinder in der Kinderschule in der Bahnhofstraße, ca. 1926

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Else Egle und Hermann Egle zur Verfügung.

»Zur Erinnerung an meine Schulzeit«, steht auf dem Passepartout-Rahmen dieses Gruppenfotos. Die Kinder, die darauf zu sehen sind, sind alle noch nicht schulpflichtig, sondern besuchen die 1908 eröffnete »Kinderschule« in der Bahnhofstraße. In der angebauten Halle können sie spielen. Eine Schaukel ist auf der rechten Seite zu sehen. Eine Schaukel für 61 Kinder? Im Hintergrund sieht man den Holzvorrat für die kalten Wintermonate.

Wer erkennt die Kinder?

1.Reihe, v.l.n.r.: 1. ???, 2. ???, 3. ???, 4. Gertrud Limb (verh. Geisinger, 1923-2011)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1. ???, 2. ???, 3. ???, 4. ???, 5. ???, 6. Hedwig Egle I (1921-1929), 7. ???, 8. Veronika Schmid, 9. ???, 10. Maria Gebert (verh. Egle, 1922-2012)
3.Reihe, v.l.n.r.: 1. ???, 2. ???, 3. ???, 4. Hildegard Heizmann (verh. Pfeifer, 1922-2008), 5. Anna Gebert, 6. ???, 7. ???, 8. ???, 9. Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), 10. Agathe Köpfler (verh. Jordan, 1922-1982)
4.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.885550, 8.341159

Kindergartenkinder in der Bahnhofstraße, ca. 1919

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

49 Kinder auf einem Haufen, die nicht wild durcheinander toben, sondern still sitzend darauf warten, dass der Fotograf den Auslöser drückt. Sie werden von mehreren »Kindergarten-Tanten« betreut, die in der letzten Reihe stehen. Anna Beha (1903-?) steht oben rechts.

Der Kindergarten bzw. die »Kinderschule« in der Bahnhofstraße wurde 1908 eröffnet. Die Leitung obliegt zwei Ordensschwestern aus dem Mutterhaus vom Heiligen Vinzenz vom Paul.

Wer erkennt die Kinder?
1.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 Luise Straub (verh. Bader, 1914-2009), 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 ???
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 Emma Limb (verh. Binder, 1913-2005), 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 ???, 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 ???, 13 ???
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 ???, 5 ???, 6 ???, 7 ???, 8 Konrad Bader (1915-1946), 9 ???, 10 ???, 11 ???, 12 Erwin Egle (1915-1948)
4.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 ???, 4 Karl Müller (1913-1971), 5 ???, 6 Josef Benz (1914-1962, genannt »Diesebeppi«), 7 ???, 8 Hermann Schelling (1914-1998), 9 ???, 10 ???, 11 ???
5.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.885550, 8.341159

Kindergartenkinder in der Bahnhofstraße, ca. 1932

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Theo Walz zur Verfügung.

Diese Kinderschar besucht die Kinderschule in der Bahnhofstraße Anfang der 1930er Jahre. Für ein Gruppenfoto haben sie sich hinter dem Haus versammelt.

Auf dem Gruppenfoto sind u.a. zu sehen: Theo Walz (1928-2015), Gertrud Schmid (verh. Faller, 1925-2005) und Irma Schmid (verh. Adrion, geb. 1927).

Standort des Fotografen: 47.885595, 8.341267

Kinderreigen vor dem NSV-Kindergarten in der Bahnhofstraße, ca. 1944

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Paula Veith zur Verfügung.

Eine Gruppe kleiner Kinder fasst sich an den Händen und tanzt im Kreis – ein sogenannter Kinderreigen. Die Szene spielt sich vor dem »NSV-Kindergarten« (Bahnhofstr. 9) ab. Über der Tür ist der Name des Kindergartens in Frakturschrift angebracht. Neben der Tür hängt ein kleines Schild mit dem Logo der NSV.

Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) ist eine der wichtigsten Organisationen im sozialpolitischen Bereich des NS-Staates und hat unter anderem die Aufgabe, Kinderbetreuung im Sinne der NS-Ideologie zu organisieren. Dieses scheinbar harmlose Alltagsbild ist deshalb auch ein Beispiel für die Durchdringung aller Lebensbereiche mit nationalsozialistischer Propaganda – selbst in frühkindlichen Institutionen. Die Kleinkinder lernen z.B. den Spruch: »Händchen falten, Köpfchen senken – immer an den Führer denken. Er gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not.«

Wer erkennt die Kinder? Zu sehen sind u.a. Brigitte Schweizer (verh. Sahr, geb. 1941, 6.v.l.), Elmar Bader (1940-2017) und Gerda Stöhr (1941-2010).

Wer sind die Erzieherinnen?

Standort des Fotografen: 47.885515, 8.340786

Bäckerei Straub in der Unteren Hauptstraße, 1916

Sammlung Familie Waßmer

Seit 1909 gibt es in der Unteren Hauptstraße die Bäckerei Straub. Betrieben wird sie von dem Bäckermeister Ernst Straub (1881-1935) und seiner Ehefrau Johanna geb. Faller (1885-?).

Das Foto, das vor dem Backofen aufgenommen wird, ist offensichtlich gestellt. Ernst Straub ist darauf gar nicht zu sehen, weil er als Soldat im Krieg und nicht zu Hause ist. Für das Foto schlüpft Friseurmeister Julius Limb, der im Nachbarhaus wohnt, in die Rolle des Bäckermeisters und lässt sich mit Familie Straub fotografieren.

V.l.n.r.: Julius Limb, Johanna Straub geb. Faller (1885-?), Tochter Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), Tochter Luise Straub (verh. Bader, 1914-2009), Angestellter ???, Angestellte Anna Egle (verh. Schropp, 1895-?)

Ernst Straub wurde 1881 in Bräunlingen geboren. 1909 kaufte der Bäckermeister von dem Privatgelehrten Dr. Karl Gebert (1860-1910) das Haus in der Unteren Hauptstraße 6 und richtete darin seine Bäckerei ein. Ein Jahr später verheiratete er sich mit seiner Frau Johanna geb. Faller, die aus Löffingen stammte. Das Ehepaar bekam sechs Kinder: Maria Straub (verh. Willmann, 1911-2001), die Zwillinge Ernst (1912-1912) und Friedrich (1912-1912), die bereits an ihrem ersten Lebenstag verschieden, Luise Straub (verh. Bader, 1914-2009), Joseph Straub (1920-1921), der im Alter von nur vier Monaten an den Masern verstarb, und Fritz Straub (1921-2007).

Ernst Straub stirbt 1935 im Alter von 54 Jahren nach längerer Krankheit. 1947 geht die Bäckerei an die nächste Generation und wird fortan von der Tochter Maria und ihrem Ehemann Wilhelm Willmann (1910-1999) betrieben.

Standort des Fotografen: 47.883380, 8.343671