Kühe auf der Jungviehweide, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellten dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Die Kühe, die hier weiden und Gras fressen und an der Tränke Wasser trinken, kümmern sich nicht darum, auf welche Geschichte die Jungviehwiede zurückblicken kann.

Mit dem Niedergang des Kornmarktes Ende des 19. Jahrhunderts wurde es notwendig, die Landwirtschaft, die bislang vor allem aus Getreideanbau bestand, stärker auf Viehwirtschaft auszurichten. Die Entstehung der Jungviehweide reicht denn auch in das Jahr 1896/97 zurück. Damals errichtete die Stadt nach Zustimmung des Gemeinderates am 27. Juni 1896 und des Bürgerausschusses am 16. Mai 1897 auf dem alten Weidegelände in den Gewannen »Burg« und »Witterschnee« und auf der dazwischen liegenden Stadtwiese eine Jungviehweide zur Förderung der Viehzucht. Stallungen wurden gebaut und eine Brunnenleitung gelegt. Der erste Auftrieb erfolgte im Mai 1899. Damals fungierte die Jungviehweide als Kreisjungviehweide des Großkreises Freiburg. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Weidebetrieb für einige Jahre eingestellt. Doch im Mai 1927 öffnete die Kreisjungviehweide wieder, nachdem am 3. August 1926 ein neuer Vertrag mit der Kreisverwaltung Freiburg unterzeichnet worden war. Die Pachtrechte gingen Mitte der 1930er Jahre auf den Landkreis Neustadt über. Das Weideareal umfasste zu diesem Zeitpunkt 33,2 Hektar für rund 80 Jungrinder.

Standort des Fotografen: 47.895833, 8.337778

Mehrbildkarte »Gruß aus Löffingen« mit zwei Ansichten, ca. 1902

Verlag Anton Rebholz // Sammlung Familie Waßmer

Am 9. August 1902 wird diese Ansichtskarte auf dem Postamt, das sich am oberen Rathausplatz befindet, abgestempelt, Adressiert ist sie an das »Fräulein Frida Maier«, das im schweizerischen Luzern wohnt. Auf der Vorderseite der Karte befindet sich die eigentliche Postmitteilung: »Habe heute einen Ausflug nach L[öffingen] gemacht. Es gefällt mir ganz ordentlich.«

Die Mehrbildkarte zeigt zwei Ansichten des Städtchens, damit sich Frida Maier selbst ein Bild machen kann. Zum einen ist eine Gesamtansicht zu sehen, die vom Fuße des Reichbergs aufgenommen ist. Der Blick fällt auf die Göschweiler Straße und die Bahnlinie und dahinter auf die Häuser des Städtchens mit der katholischen Pfarrkirche St. Michael. Der Alenberg ist noch weitgehend kahl, von einem richtigen »Alenbergwäldchen« kann noch keine Rede sein. Die Kühe, die im Vordergrund auf der Wiese im Gewann »Im kleinen Brühl« weiden, sind in das Foto hineinmontiert.

Links die Detailaufnahme, die in Blumenranken eingefasst ist, zeigt das Rathaus. Der Markt ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit Kurzem eingestellt, sodass die Markthalle im Erdgeschoss des Rathausgebäudes ihre Funktion verloren hat. Ein paar Jahre später erfolgt denn auch ein Rathausumbau, bei dem die drei Türen, die zum unteren Rathausplatz führen, mit Brüstungen versehen und in Fenster umgewandelt werden. Noch existieren die Türen aber und da die Markthalle zwischen oberem und unterem Rathausplatz ein ziemliches Niveaugefälle hat, führen Treppenstufen auf den Platz. Dort steht das 1894 eingeweihte Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71.

Der Absender der Ansichtskarte scheint sich jedoch nur für kurze Zeit in Löffingen aufzuhalten. Denn, wie er weiter schreibt: »B[rief] folgt bald, der Dich über meine Ankunft benachrichtigen wird.«

Kuh auf der Bühne in der Kirchstraße, Fasnacht 1958

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»Der Bauern und der Städter Kluft / wird ausgefüllt mit Veilchen- u. mit Rosenduft.« So lautet der Reim auf dem Schild, das der Schilderbub eisern in die Kamera hält. Neben ihm steht ein Mann, der eine Kuh am Seil führt. Die beiden stehen auf der Fasnachtsbühne in der Kirchstraße. Ein Schneeschauer geht gerade runter.

Das Motto der diesjährigen Fasnacht will »Sensationen, Fortschritte und Errungenschaften« des 20. Jahrhunderts ins Bewusstsein rufen. Doch beim stinkenden Kuhmist auf dem Land hört offenbar zum Leidwesen der Stadtbevölkerung der Fortschritt auf.

Zur Personengruppe, die am linken Bildrand zu sehen ist, gehören u.a. Bernd Studer (mit Pickelhaube), Paul Bugger (?) und Karl Beha (?). Eventuell handelt es sich um Sänger vom Männergesangsverein Eintracht.

Standort des Fotografen: 47.883046, 8.344368

Haus Egle in der Rötengasse, ca. 1913

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Christa Egle und Hans-Peter Hepting zur Verfügung.

Rund 70 Jahre ist es alt, das Haus Egle (Rötengasse 6). Es wurde 1843 neu erbaut, nachdem das Vorgängergebäude am 8. März 1842 abgebrannt war. Es gehört dem Maurermeister und Landwirt Karl Egle (1885-1940) und dessen Ehefrau Frieda geb. Klotz (1887-1951).

Dass gerade Winter ist, ist nicht nur am Schnee zu erkennen, der auf dem Boden und teilweise auch noch auf den Dachziegeln liegt. Die Vortür zum Stall ist auch eingehängt. Und der Heuwagen, der von Stieren gezogen wird, bringt Heu aus einer Hütte herbei, um es einzulagern.

Im Vordergrund stehen Karl Egle (1885-1940) und seine älteste Tochter Klara Egle (1910-1991, später Sr. Confirmata).

Standort des Fotografen: 47.885267, 8.341396

Umzugswagen in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Conrad Bader zur Verfügung.

Einigermaßen unheimlich mutet diese Narrengruppe an, die sich in der Oberen Hauptstraße für den Narrenumzug aufstellt. Urwüchsige Waldgestalten stehen neben ihrem – von Kühen – gezogenen Umzugswagen, auf dem das Wurzelwerkes eines gewaltigen Baumes thront.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der »Laternenbrüder« dreht sich das Fasnachtsmotto um »die Heimat in grauer Vorzeit«, um »Sitten und Gebräuche, Leben und Treiben der Vorfahren aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit bis zur Besiedlung des Landes durch die Kelten«.

Standort des Fotografen: 47.885041, 8.349450

Familie Hepting vor Heuwagen, ca. 1944

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Die Heuernte ist in vollem Gange. Eine Familie steht mit Kind und Kegel auf dem Feld. Der Mann trägt einen ausladenen Strohhut, um sich gegen die Sonne zu schützen, die Frau hat sich ein Kopftuch umgebunden. Ein voll beladener Heuwagen wartet darauf, dass seine Fracht trocken in den Stall gebracht wird. Zwei Kühe sind eingespannt. Ganz oben auf dem Wagen hat es sich eine zweite Frau bequem gemacht und blickt ebenfalls in die Kamera.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Ewald Hepting (1933-2010), 2 Inge Hepting (verh. Mayer), 3 Rita Hepting (geb. 1941)
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 ???, 2 ???, 3 Hermann Ganter (1895-1957)

Auf dem Wagen ist vermutlich Sofie Hepting (geb. Jonner, 1909-1995), die Mutter der Kinder.

Standort des Fotografen: ???

Kinder mit Kälbchen im Stall, ca. 1960-1965

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Ursula Weißenfels zur Verfügung.

Ist es nicht süß, das kleine Kälbchen?! Im Nu verbreitet sich die Neuigkeit in der Nachbarschaft und das kleine Kälbchen avanciert rasch zum Kinderliebling. Kinder kommen im Stall vorbei, um das kleine Viech zu sehen. Im Hintergrund rechts steht Ursula Mayer (verh. Weißenfels) und lächelt in die Kamera.

Wer weiß, in welchem Stall das Foto aufgenommen wurde?

Standort des Fotografen: Unbekannt.

Fuhrwerk mit Kindern in der Rötengasse, ca. 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Ein Fuhrwerk mit Stieren steht in der Rötengasse vor dem Haus Wider (Rötengasse 4) und dem Haus Egle (Rötengasse 6). Fritz Egle (1929-2017) streichelt den einen Stier und hält gleichzeitig die kleine Gerda Stöhr (geb. 1941) auf seinem Arm. Das andere Mädchen ist deren ältere Schwester Helga Stöhr (geb. 1938). Die Straße ist noch nicht asphaltiert, sondern nur mit Schotter befestigt.

Im Hintergrund ist eine Güllepumpe zu erkennen. Es wird nämlich gerade das Güllefass aufgefüllt. Man sieht das Rohr der Pumpe und den Zulauf ins Fass. Fritz Egle beruhigt vermutlich den Stier, damit dieser nicht losläuft.

Standort des Fotografen: 47.885348, 8.341713

Familie Rosenstiel beim Gülleausfahren in der Oberen Hauptstraße, 1948

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Familie Rosenstiel betreibt in der Oberen Hauptstraße ihre Landwirtschaft. Mit einem Güllewagen, vor den zwei Kühe gespannt sind, machen sich Robert Rosenstiel (1900-?) und Franz Rosenstiel (1927-2006) daran, auf ihren Feldern im »Schlempental« Gülle auszufahren. Mit auf dem Foto zu sehen sind Paul Thoma und Lina Rosenstiel geb. Winterhalder (1901-?).

Standort des Fotografen: 47.885238, 8.352759

Mehrbildkarte mit Gasthaus »Pilgerhof« und Witterschneekirche, ca. 1930

Sammlung Familie Waßmer

Diese Ansichtskarte wird am 22. Juli 1937 mit der Post von Löffingen nach Neuenburg verschickt. Es ist ein Urlaubsgruß, der mit den Worten beginnt: »aus unserer diesjährigen Sommerfriscbe die allerherzlichsten Grüsse«. Auf der Mehrbildkarte sind drei Ansichten zu sehen.

Ganz oben erstreckt sich über die gesamte Länge eine Ansicht des Städtchens. Eine Kuh weidet auf einer großen Wiese, auf der heute die Häuser der Gartenstraße und Scheffelstraße stehen. Noch fällt der Blick ungehindert bis zu der Bahnlinie und den Häusern der Seppenhofer Straße. Zu erkennen sind das Städtische Krankenhaus (Seppenhofer Str. 7), aber auch die katholische Pfarrkirche St. Michael und die noch im Rohbau stehe Schule an der »Hasle«.

Unten links ist das Gasthaus »Pilgerhof« (Maienlandstr. 24) zu sehen. »Gasthof u. Pension Pilgerhof«, lautet die Beschriftung, das Nebengebäude, in dem sich Fremdenzimmer befinden, wird als »Dependance« bezeichnet. Ein Auto parkt vor dem Haus, signalisierend, dass auch auswärtige Gäste hier einkehren.

Daneben ist unten rechts eine Ansicht der »Wallfahrtskirche Witterschnee« zu sehen. Im Vordergrund steht die alte hölzerne Kapelle und im Hintergrund die ab 1894 errichtete Kirche. Die Verkaufsbuden, in denen insbesondere an Wallfahrer religiöse Artikel und kleine Andenken verkauft werden, sind auf dem Foto nicht zu sehen, da der Fotograf neben ihnen steht.

Narrengruppe vor dem Haus Jordan in der Oberen Hauptstraße, Fasnacht 1939

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elke Moser und Alexandra Scholl zur Verfügung.

Die Sonne ist das Erkennungszeichen dieser Narrengruppe. Sie strahlt hoch oben auf dem – von Kühen – gezogenen Umzugswagen. Die Gruppe selbst ist in lange wallende Gewänder gekleidet, die strahlend weiß sind. Offenbar verehren sie das Sonnenlicht. Und tatsächlich hat sich die Sonne an diesem Rosenmontag hinter den Wolken hervorgewagt und scheint. Der Schnee in der Oberen Hauptstraße ist fast vollkommen weggeschmolzen. Im Hintergrund sind die Häuser von Ida Jordan (Obere Hauptstr. 21) und Karl Wölfle (Obere Hauptstr. 23/25) zu sehen.

Das Foto ist vermutlich an Fasnacht 1939 entstanden. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der »Laternenbrüder« geht es thematisch um »die Heimat in grauer Vorzeit«, um »Sitten und Gebräuche, Leben und Treiben der Vorfahren aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit bis zur Besiedlung des Landes durch die Kelten«. Auch in der Religion der Germanen gelten die Sonnenfeste wie Mittsommerfest und Mittwinterfest als hohe Feiertage. In der nordischen Mythologie wird die Sonne als Sonnengöttin Sol verehrt.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Franz Bader (1901-1986)
2.Reihe, v.l.n.r.:
3.Reihe, v.l.n.r.:

Standort des Fotografen: 47.885134, 8.349883

Karl Egle mit Kuh in der Oberen Hauptstraße, 1937

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elisabeth Rosenstiel zur Verfügung.

Der Landwirt und Straßenwart Karl Egle (1883-1949) steht mit einer Kuh vor seinem Haus Nr. 265 (heute Obere Hauptstr. 39). Verheiratet ist er mit der sieben Jahre jüngeren Maria geb. Nusser (1890-1978).

Rechts ist die offene Stalltür zu sehen. Links daneben führt eine steile Treppe hinauf zur Haustür, die ebenfalls einen Spalt offen steht. Viel ist von dem Haus nicht zu erkennen. Es ist ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und Schopf. Gebaut hatte es sein Vater Leopold Egle (1842-1915), der ebenfalls Straßenwart war, und seine Mutter Rosa geb. Wehrle (1845-1917), die von Dittishausen stammte. Die beiden hatten 1872 geheiratet.

Standort des Fotografen: 47.885291, 8.351987