Drei Frauen in der Alemannenstraße, 1953

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Elisabeth und Franz Isele zur Verfügung.

Drei junge Frauen stehen in der »Friedhofstraße« (heute Alemannenstraße) und lassen sich fotografieren. Im Hintergrund sind die Häuser von Landwirt Wilhelm Brugger (Alemannenstr. 21) und von Malermeister Karl Hepting (Alemannenstr. 19) zu erkennen. Vor beiden Häusern stehen Spalierbäume: An Bruggers Giebel wachsen Äpfel und an Heptings Haus Birnen.

Bei den drei Frauen handelt es sich v.l.n.r. um Elisabeth Isele geb. Zepf (geb. 1930), Klara Zepf geb. Fehrenbach und Irma Hasenfratz geb. Zepf (geb. 1937).

Standort des Fotografen: 47.886375, 8.350052

2 Fotos: Narrengruppe »Bhagwan« in der Maienlandstraße, Fasnacht 1988

Sammlung Familie Waßmer

Die Zehntklässler der Realschule haben sich an Fasnacht als Anhänger des indischen Philosophen Bhagwan (1931-1990) verkleidet, des Begründers der nach ihm benannten Bewegung. In den 1970er und 80er Jahren wird sie in der Öffentlichkeit, teilweise diffamierend, als »Sekte« bzw. »Jugendsekte« bezeichnet. Die Presse berichtet immer wieder reißerisch über den exzentrischen »Guru«. Seine vielen Rolls-Royce und seine brillantenbesetzte Armbanduhren sind beliebte Themen für die Berichterstattung.

Grund genug für die Zehntklässler, in diese Rolle zu schlüpfen. Kostümiert mit roten wallenden Kleidern bewegen sie sich, eine Sänfte tragend, die Maienlandstraße hinab. Zu sehen sind in alphabetischer Reihenfolge u.a.: Rolf Benz, Achim Knöpfle, Markus Zepf.

Standort des Fotografen: 47.885352, 8.342508

Haus Bader in der Oberen Hauptstraße, ca. 1920

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Luzia Bader zur Verfügung.

1848 wurde dieses Haus in der Oberen Hauptstraße erbaut. Es gehört von Anfang an der Familie Bader. Als das Foto aufgenommen wird, befindet sich das Anwesen bereits in der dritten Generation im Familienbesitz: Der Eigentümer ist Konrad Bader (1868-1958), der Landwirt ist, aber auch viele Jahre das Amt des Vorschussvereinsrechners ausübt. Er hat mit seiner Frau Anna geb. Selb (1876-1918) insgesamt acht Kinder. Doch sie ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Denn sie starb 1918 im Alter von nur 42 Jahren. Der Witwer stellt sich zusammen mit seiner Schwester, die ihm bei der Kindererziehung hilft, und mit drei der Kinder mit auf das Foto.

V.l.n.r.: Konrad Bader sen. (1868-1958), Konrad Bader jr. (1915-1946), Maria Glunk geb. Bader, Elisabeth Bader (1909-1997), Anna Bader (verh. Isele, 1903-1959)

Standort des Fotografen: 47.884997, 8.349327

Mehrbildkarte mit drei Ansichten, ca. 1925

Verlag Franz H. Geiger, Löffingen
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Georg Willmann zur Verfügung.

Diese colorierte Mehrbildkarte zeigt oben eine Gesamtansicht des Städtchens, das vom Alenberg aufgenommen wurde, von wo sich ein schöner Blick bietet: Zu sehen ist der Altstadtring mit dem Rathaus und der katholischen Pfarrkirche. Der Schrecken des Großbrandes 1921 liegt schon einige Jahre zurück: Die Häuser in der Demetriusstraße sind wieder aufgebaut und an ihren Staffelgiebeln zu erkennen. Jenseits der Bahnlinie stehen noch kaum Häuser, nur in der Bonndorfer Straße sind bereits die beiden Villen der Holzindustriewerke Josef Benz AG gebaut. 

Links unten ist die »Straßenpartie« am Unteren Rathausplatz mit dem Demetriusbrunnen im Vordergrund abgebildet. Als Vorlage für das colorierte Foto diente eine Schwarz-Weiß-Aufnahme aus den Jahren 1912-1916

Rechts unten ist das »Krankenhaus« in der heutigen Seppenhofer Straße zu sehen, das 1921 erweitert wurde.

Familie Benz vor ihrem Haus in der Rötenbacher Straße, ca. 1916

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Benz zur Verfügung.

Eine Kriegerwitwe und sechs Halbwaisen sind auf diesem Foto zu sehen. Auf dem Bild fehlt der Ehemann und Familienvater Karl Benz (1875-1916). Er starb am 29. März 1916 im Lazarett in Freiburg im Alter von nur 41 Jahren. Seine Ehefrau Anna geb. Bader (1870-1951) hatte er 1896 geheiratet. Gemeinsam bekamen sie sechs Kinder, allesamt Töchter: Elisabeth (*1897), Agathe (*1899), Maria (*1902), Theresia (*1903), Josefa (*1905) und Anna (*1906). Die jüngste Tochter ist gerade einmal neun Jahre alt, als ihr Vater stirbt. Jetzt muss die Familie ohne ihn zurecht kommen und die Landwirtschaft betreiben.

Im Hintergrund ist das im Jahr 1900 erbaute Anwesen mit dem Wohnbereich rechts und dem Ökonomieteil links zu sehen. Spalierbäume wachsen an der Fassade. Angrenzend ist ein großer Garten zu erkennen, der durch einen Lattenzaun eingehegt wird. 

Standort des Fotografen: 47.882152, 8.340718

Haus Bieler in der Maienlandstraße, ca. 1913

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Melitta Fehrenbach zur Verfügung.

Wie die Orgelpfeifen stehen vier Bieler-Töchter der Größe nach vor ihrem Elternhaus. Aus den Fenstern im Obergeschoss schauen zwei Personen heraus. Vielleicht handelt es sich um die stolzen Eltern? Der Zimmermann Josef Bieler (1864-1937), der gebürtig aus Göschweiler stammte, hatte 1894 nach Löffingen eingeheiratet, als er sich mit Anna geb. Hutzler (1864-1932) vermählte. Die beiden bekamen fünf Kinder. Das Haus war zunächst zweistöckig und in einen Wohnbereich und in die Ökonomie unterteilt, wie auf dem Foto zu sehen ist. 1920 wird das Gebäude aufgestockt, sodass es dreistöckig wird.

1934 übernimmt die nächste Generation das Anwesen. Aus dem Mädchen auf dem Foto ist inzwischen eine erwachsene Frau geworden: Franziska Fehrenbach geb. Biehler (1900-?), die mit dem Zimmermeister und Landwirt Eugen Fehrenbach (1901-?) verheiratet ist, wird als neue Eigentümerin eingetragen.

Standort des Fotografen: 47.886907, 8.341636

Unterer Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: Georg Jung, Lenzkirch / Stadtarchiv
Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Inge Benitz zur Verfügung.

»Grohsfeuer in Löffingen vom 28.7.21« steht auf diesem Foto. Das selbe Motiv gibt es auch mit der Beschriftung: »Häuser Brand in Löffingen vom 28.7.21«. Zu sehen ist der untere Rathausplatz am Tag nach der Brandkatastrophe. Mitten im Städtchen war ein Feuer ausgebrochen, dass innerhalb weniger Stunden 36 Gebäude einäscherte und 200 Menschen obdachlos werden ließ.

Bereits am Tag danach beginnt eine breite Hilfstätigkeit, um die Brandgeschädigten mit dem Notwendigsten zu versorgen. Um das Brandunglück bekannt zu machen und die Bereitschaft der Menschen zu wecken, Geld zu spenden, werden Ansichtskarten wie diese vertrieben.

Standort des Fotografen: 47.883668, 8.343760

Untere Hauptstraße mit Blick zum Mailänder Tor, ca. 1923-1928

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Dieter Vierlinger zur Verfügung.

Vor seinem Haus (Untere Hauptstr. 6) steht Bäckermeister Straub mit weißer Arbeitsschürze und beobachtet den Fotografen, der seine Kamera in die rechte Position rückt. Daneben ist das von einer Kletterpflanze bewachsene Haus Limb (Untere Hauptstr. 4) zu erkennen, vor dem ein kleines Gärtchen angelegt ist. Am Ende der Straße fällt der Blick auf das 1922 neu erbaute Mailänder Tor mit dem Demetriusbrunnen davor.

Im Vordergrund rechts oben ragt ein Schild ins Bild mit der Inschrift: »C.B. Stein Warenhaus Kasten«, benannt nach dem früheren Besitzer Karl Bernhard Stein. Zu dieser Zeit hat aber bereits der Kaufmann Alfred Zimmermann das Warenhaus (Untere Hauptstr. 7) übernommen. Er heiratete Ottilie Stein, eine Tochter von Karl Bernhard Stein.

Standort des Fotografen: 47.883088, 8.343838

Trümmerstätte am unteren Rathausplatz nach dem Großbrand, 1921

Fotograf: Engelhard Baumgartner, Freiburg / Stadtarchiv
Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Inge Benitz und Georg Willmann zur Verfügung.

Vom Gasthaus »Adler« aus fällt der Blick auf die Brandstätte beim Mailänder Tor. Im Hause des Julius Heer (Demetriusstr. 10) war um die Mittagszeit Feuer ausgebrochen, das sich, angefacht von einem leichten Wind, den Stadtring entlangfraß und auf die angrenzenden Straßenzüge am Rathausplatz und in der Ringstraße übergriff. Innerhalb kurzer Zeit standen die Häuser bis hinauf zum Alenberg in Flammen. Auch das Wäldchen auf dem Alenberg war zeitweise bedroht. Ebenso das Rathausgebäude, das am rechten Bildrand zu sehen ist. Die Feuerwehren aus Löffingen und der Umgebung setzten alles daran, es zu retten – genauso wie das Postamt: Denn wären diese beiden massiven Gebäude dem Feuer zum Opfer gefallen, dann wäre das Schicksal weiterer Straßenzüge besiegelt gewesen.

Das Mailänder Tor aus dem Jahr 1580 brannte nicht ab. Es war baulich aber in einem solch schlechten Zustand und stellte außerdem zunehmend ein Verkehrshindernis dar, dass es im Herbst 1921 abgerissen und an seiner Stelle ein bereiteres und höheres Torgebäude erbaut wurde.

Standort des Fotografen: 47.883609, 8.343593

Haus Strobel in der Maienlandstraße, 2007

Sammlung Familie Waßmer

1904 hatte der Schreinermeister Leopold Strobel (1875-1956) in der Maienlandstraße ein Grundstück erworben und darauf zwei Jahre später ein zweistöckiges Wohnhaus mit Schreinerwerkstatt, Scheune und Stall erbaut. Das Gebäude überstand den Großbrand 1921, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite wütete und dort die Häuser Fritsche und Honold sowie die alte Molkerei einäscherte. Äußerlich veränderte sich das Haus über die Jahrzehnte hinweg wenig, umfangreichere Modernisierungen fanden nicht statt. Leopold Strobel starb 1956 im Alter von 80 Jahren. Seine Frau Martina Strobel geb. Maier (1881-1949) war bereits sieben Jahre zuvor gestorben. 

Ab 1979 gehörte das Gebäude der Haustochter Elisabeth Strobel (1920-?), die unverheiratet geblieben war. Ihr älterer Bruder Fritz Strobel (1906-1997), der ebenfalls Schreinermeister war und sich in der Ringstraße ein Einfamilienhaus gebaut hatte, nutzte die Werkstatt bis zu seinem Tod.

Standort des Fotografen: 47°53’03.7″N 8°20’36.3″E

Haus Roth in der Ringstraße, ca. 1910-1920

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Gerda Isele und Franz Scholz zur Verfügung.

Diese Fotografie ist mehr als 100 Jahre alt. Sie entstand vor dem Großbrand 1921, da im Hintergrund die später abgebrannten Häuser des Landwirts Alois Fritsche (Ringstr. 5) und Thoma / Benitz in der Alenbergstraße zu erkennen sind.

Im Mittelpunkt der Aufnahme steht das Haus Roth, ein zweistöckiges Gebäude mit Scheune und Stall. Es war im Besitz von Theresia Roth geb. Strobel (1880-1956), die es von ihren Eltern, dem Zimmermann Johann Baptist Strobel und dessen Ehefrau Sabina geb. Welte, übernommen hatte. Theresia Roth war verheiratet mit dem aus Dittishausen stammenden Landwirt und Maurer Josef Roth (1884-1948). Mitglieder der Familien Roth und Strobel haben sich vor dem Haus versammelt, um auf dem Foto verewigt zu werden. Mehrere Spalierbäume wachsen an der Hausfassade. Da Frühling ist, stehen sie in voller Blüte. Vorne links steht eine Gaslaterne.

Rechts am Schopf ist eine Werbetafel angebracht, die für »Fuesers Kaffee« warb, einer damals berühmten Kaffeerösterei. 

Standort des Fotografen: 47.883972, 8.343054

Brunnen vor dem Haus Götz in der Demetriusstraße, ca. 1953-1960

Dieses Foto stellte und dankenswerterweise Pia Durst zur Verfügung. 

»Im Winkel« heißt die Ecke an der Einmündung der Demetriusstraße in die Ringstraße. Auf der Kreuzung steht ein Laufbrunnen. Zwei Frauen haben sich für das Foto auf den Rand des Brunnentrogs gesetzt. Die Frau rechts ist Frieda Durst geb. Egle (1929-1982).

Im Hintergrund ist der Seitengiebel des Hauses Götz zu sehen, der festlich mit Reisig und kleinen (badischen) Fähnchen geschmückt ist. Offenbar wird gerade ein Fest gefeiert. Vielleicht handelt es sich um das Kreisfeuerwehrfest, das am 6./7. Juni 1953 begangen wird? Vor dem Haus befindet sich ein kleines Gärtchen, Spalierbäume wachsen an der Giebelwand.

Standort des Fotografen: 47.884557, 8.344537