Narrengruppe vor dem Rathauseingang, Fasnacht 1939

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

Eine Gruppe »Bauern« hat sich an Fasnacht vor dem Eingang zum Rathaus versammelt. Sie führen einen Ochsen aus Pappmaché bei sich, der vor einen Pflug gespannt ist. Weitere landwirtschaftliche Geräte werden präsentiert.

Das Foto ist vermutlich in den 1930er Jahren entstanden, möglicherweise an der Fasnacht 1939: Das Motto lautet: »Im Schatten der Vorzeit – Bilder aus der Frühzeit unserer Heimat«.

Wer erkennt die Narren? Der Mann im schwarzen Anzug und mit Zylinder, der ganz offensichtlich keinen »Bauer« darstellt, sondern sich mich auf das Bild mogelt, ist Friseurmeister Julius Limb.

Standort des Fotografen: 47.883696, 8.344260

3 Fotos: Narrenumzug »Rote Fasnacht« am Bahnübergang, Fasnacht 1938

Diese Fotos stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Am »Fasnet Mändig« 1938 findet kein normaler Narrenumzug durch das Städtchen statt, sondern es wird ein Fasnachtsspiel mit drei Akten dargeboten. Der Titel des Spiels lautet: »Die rote Fasnacht 1525« und hat den Bauernkrieg zum Thema.

Für diese Fotoserie hat der Fotograf am Bahnübergang zur Rötenbacher Straße Position bezogen. Der Blick fällt auf die »Musik Göserswill«, die »Steinschleuder Seppenhofen« und schließlich den »Bauernsturmtrupp«.

Im Hintergrund sind die Häuser des Pfarrwegs und der Bonndorfer Straße zu erkennen. Eine Eisenkonstruktion überspannt die Bahnlinie. Sie dient vermutlich als Rohr- oder Leitungsüberführung.

Standort des Fotografen: 47.881996, 8.342737

Umzugswagen des Turnerbundes, Fasnacht 1937

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Beim Narrenumzug am »Fasnet Mändig« beteiligt sich auch der Turnerbund mit einem eigenen Wagen. Gerade fährt er, von der Unteren Hauptstraße kommend, in die Kirchstraße hinein.

Wer erkennt die Mitglieder der Turnerbundes?
Zu sehen sind u.a. Oberturnwart Anselm Zepf, Ernst Keller, Margaretha Kaltenbrunner (verh. Schneider 1921-2017), ??? Gebert

Im Hintergrund ist das »Kaufhaus zum Kasten« (Untere Hauptstr. 7) zu sehen, das dem Kaufmann Alfred Zimmermann gehört. Durch das große Sprossenfenster am rechten Bildrand lässt sich ein kurzer Blick in die Auslage werfen.

Standort des Fotografen: 47.883059, 8.343987

Fritz Egle anlässlich seiner Schulentlassung, Ostern 1943

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Christa Egle zur Verfügung.

Der 14-jährige Fritz Egle (1929-2017) läuft nicht täglich geschniegelt im Anzug herum. Aber heute ist ein besonderer Tag für ihn und der verlangt nach besonders ordentlicher Kleidung. Denn Fritz Egle wird aus der Volksschule entlassen.

Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag wird er vor seinem Elternhaus in der Rötengasse fotografiert. Da sein Vater, der Maurermeister Karl Egle, am 6. Januar 1940 verstorben ist, hatte der Ernst des Lebens für ihn bereits drei Jahre früher begonnen. Zum Zeitpunkt seiner Schulentlassung ist er das einzige männliche Familienmitglied im Haus, denn seine drei älteren Brüder sind als Soldaten im Krieg.

Im Hintergrund lagern vor dem Zaun Gerüststangen und -böcke. Auf dem Nachbargrundstück ist der Kindergarten (Bahnhofstr. 9) zu erkennen.

Standort des Fotografen: 47.885330, 8.341438

Narrenumzug in der Kirchstraße, Fasnacht 1937

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Dank des Stempels »8. Feb. 1937« auf dem Foto wissen wir, dass die Ansicht den Umzug am »Fasnet Mändig« 1937 zeigt. Die Teilnehmer des Narrenumzugs biegen von der Unteren Hauptstraße kommend in die Kirchstraße ein. Das Motto der diesjährigen Fasnacht lautet: »Schützengildenfest im 15. Jahrhundert«.

Die Gruppe rechts mit hellen Jacken und Koppel ist der Spielmannszug, zu erkennen an ihren Trommeln und Pfeifen. Es folgt eine Musikkapelle, vor der ein Schellenbaum getragen wird. Zuschauer säumen die Straße. Im Hintergrund sieht man von links die Häuser von Josef Benz (Untere Hauptstr. 8) und von Landwirt Johann Fehrenbach (Demetriusstr. 18). Dessen Anwesen verfügt über zwei große Scheunentore.

Standort des Fotografen: 47.883075, 8.343844

Narrenumzug mit Straßenbahn, Fasnacht 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Thomas Scherer zur Verfügung.

Durch Löffingen fährt eine Straßenbahn! Gerade ruckelt sie über den oberen Rathausplatz. Doch sie fährt nicht nur auf einem kurzen Streckenabschnitt durch das Städtchen. Wenn schon, denn schon, haben sich die Verkehrsplaner wohl gedacht und den großen Wurf gewagt. An der Bahn steht angeschrieben, an welchen Stationen sie hält: »Rathaus – City – Maienland – Witterschnee – Nationalpark«. Mit der letzten Haltestelle ist der recht neu eröffnete Wildpark gemeint.

Es ist Fasnacht und der 1970 neu gegründete Automobilclub hat sich eine originelle Idee für seinen Umzugswagen einfallen lassen.

Standort des Fotografen: 47.884040, 8.344690

Narrengruppe vor dem Haus Ganter in der Maienlandstraße, Fasnacht 1938

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Genoveva Kinast zur Verfügung.

»H. Ganter – Damen- u. Herrenschneiderei« steht über der Werkstatt im Hintergrund. Fünf Damen stehen in wallenden weißen Gewändern, die mit schwarzen Ornamenten verziert sind, auf dem Gehweg vor dem Haus von Schneidermeister Hermann Ganter (Maienlandstr. 8). Es ist Fasnacht. Die Frauengruppe führt ein Löffinger Wappen mit sich.

V.l.n.r.: ???, ???, Luise Strobel (verh. Trescher, 1914-?), Elisabeth Strobel (1920-?), Rosa Adrion (verh. Heiler)

Standort des Fotografen: 47.885065, 8.342751

Betriebsfeuerwehr vom Sägewerk Benz, ca. 1932

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Lore Sibold zur Verfügung.

Nachdem die Holzindustriewerke Josef Benz AG im Juli 1928 gleich zweimal von verheerenden Großbränden heimgesucht und dabei das gesamte Werksgelände zerstört worden war, gründet man 1930 eine Betriebsfeuerwehr. Sie bezieht ihr Löschwasser aus Quellen, die sich noch heute auf dem Areal befinden. Die Mitglieder der Betriebsfeuerwehr sind von der städtischen Feuerwehrabgabe befreit.

1.Reihe, v.l.n.r.: 1 Hermann Auer, 2 ??? Kunz, 3 Johann Sibold, 4 Josef Kopp, 5 Wilhelm Peter, 6 ??? Baumann, 7 Albert Veith, 8 Josef Greuter, 9 Martin Nobs
2.Reihe, v.l.n.r.: 1 Karl Gross, 2 Wilhelm Grohmann, 3 Karl Berger, 4 Heinrich Ganter, 5 Josef Vogelbacher, 6 August Mösch, 7 ??? Vogelbacher, 8 Franz Kaltenbrunner, 9 Paul Schonhardt
3.Reihe, v.l.n.r.: 1 Wilhelm Berger, 2 ???, 3 Xaver Sperrer, 4 Karl Schwanz

Standort des Fotografen: 47.883360, 8.340659

Schüler des Jahrgangs 1951/52 im Klassenzimmer, 1964

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Im Klassenzimmer wird selten fotografiert. Überliefert sind meist nur offizielle Klassenfotos, die vom Schulfotografen aufgenommen wurden. Dieses Gruppenfoto ist eher ein Schnappschuss und zeigt den Schulalltag weitaus besser. Sieben Volksschüler, alle 13 oder 12 Jahre alt, sitzen im Klassenzimmer an ihren Bänken. Einer von ihnen hat sich den Zeigestab des Lehrers geschnappt und fuchtelt mit ihm herum.

1.Reihe, v.l.n.r.: Ernst Effinger, Michael Kasprowicz
2.Reihe, v.l.n.r.: Detlef Seidenberg, Klaus Baader, Bernhard Adrion, Josef Wölfle, Daniel Fehrenbach

Standort des Fotografen: 47.882438, 8.347745

Narrengruppe vor dem Gasthaus »Ganterbräu«, Fasnacht 1930

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Die Straßenfasnacht am »Fasnet Mändig«, den 3. März 1930, ist in vollem Gange. Die Narren ziehen von Lokal zu Lokal. Diese drei uniformierten Möchtegern-Polizisten verhaften gerade einen Mann, der nicht verkleidet ist, sondern einen Anzug mit Mantel und Hut trägt. Was sein Vergehen ist, ist unbekannt. Aber da das Fasnachts-Motto eine »Generalmusterung« ankündigt, liegt nahe, mit welcher Begründung der Mann verhaftet wird.

Der Polizist ganz rechts trägt eine originelle Uniform: Seine Hose ist zweifarbig: ein helles und ein dunkles Bein. Dazu trägt er Ledergamaschen. Seine Schulterklappen bestehen aus zwei Mausefallen. Am Gürtel hängt etwas, das aussieht wie eine Fahrradklingel und ein alter Telefonhörer, die Kordel scheint die Telefonschnur zu sein.

Wer weiß, wer die Narren und der Mann in Zivil sind?
V.l.n.r.: ???, ???, ???, ???, ???

Standort des Fotografen: 47.884429, 8.345494

Bademeister Josef Senn im Waldbad, ca. 1980-1985

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Bernhard Adrion zur Verfügung.

Nachdem 1969 das Waldbad nach seiner umfassenden Modernisierung wieder eröffnet ist, übernimmt Josef Senn (1932-2013) den Job des Bademeisters. 16 Jahre steht (oder sitzt) er am Rande des Schwimmbeckens und überwacht die Sicherheit der Badegäste.

Nach dem Ende der Badesaison arbeitet er während der Wintermonate als Bauhofmitarbeiter. Später wird er Hausmeister im Altenpflegeheim St. Martin. Er stirbt 2013 kurz vor seinem 81. Geburtstag.

Standort des Fotografen: 47.899671, 8.332835

Aufführung auf der Fasnachtsbühne vor der »Sonne«, Fasnacht 1935

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Dorothea und Michael Kasprowicz zur Verfügung.

Das diesjährige Fasnachtsmotto lautet: »Entdeckung Amerikas durch Kolumbus«. Da überrascht es nicht, dass der obere Rathausplatz und die Fasnachtsbühne von zahlreichen »Indianern« bevölkert wird und vor dem ehemaligen Gasthaus »Sonne« Indianerzelte aufgebaut sind. Die Damen, die mit langen wallenden Gewändern rechts auf der Bühne stehen, gehören wohl zum Spanischen Hof.

Spätestens durch die »Winnetou«-Bücher von Karl May (1842-1912) sind klischeehafte Darstellungen der nordamerikanischen Ureinwohner äußerst populär. Winnetou ist ein fiktiver Häuptling der Apachen und verkörpert den edlen, guten »Indianer«, der mit seinem Gewehr »Silberbüchse« auf seinem Pferd »Iltschi« für Gerechtigkeit und Frieden kämpft. Er stellt damit eine Ausnahme dar, während andere »Indianer« als primitive Wilde gezeichnet werden.

Standort des Fotografen: 47.883935, 8.344702