Fußballmannschaft im Tor, 1950

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Maximilian Isele zur Verfügung.

Während des Zweiten Weltkrieges hatte der Vereins-Fußball rund sieben Jahre lang geruht. 17 Fußballer des FC Löffingen starben als Soldaten, 8 weitere kehrten nicht mehr nach Hause und galten fortan als vermisst. Am 4. August 1946 kam es – noch unter französischer Besatzung – zur Wiedergründung des Fußballvereins unter dem Namen »SV Löffingen« und zur Wiederaufnahme der sportlichen Aktivitäten.

Die Fußballmannschaft auf dem Bild wird anlässlich eines Spiels gegen Gündelwangen fotografiert. Die Fußballer haben gut lachen, denn sie siegen 2:0.

1.Reihe, kniend, v.l.n.r.: Andreas Nobs (»Pan«), Anselm Heiler, [Nico van den Heuvel?], [Oskar Berger?]
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: ???, Wilhelm Schmid (Seppenhofen), Karl Heiler, Anton Schmid (Seppenhofen), Heinrich Kopp (1930-2015), Erich Adrion (»Drilli«), Walter Ratzer

Standort des Fotografen: 47.882807, 8.351337

Fußballmannschaft, ca. 1985

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Helga Küßner und Christa Egle zur Verfügung.

Während die deutsche Nationalmannschaft für die Fußball-Weltmeisterschaft trainiert, die 1986 in Mexiko stattfindet, posiert diese Fußballmannschaft im Haslachstadion für ein Gruppenfoto. Die »Alten Herren« tragen Adidas-Sportkleidung, auf deren Trikots das Logo des 1920 gegründeten FCL prangt.

1.Reihe, knieend, v.l.n.r.: Josef Gromann, Erich Satler, Torwart Karl-Heinz Kessler, Sigmund Beierer, Dieter Küßner
2.Reihe, stehend, v.l.n.r.: Gerold Bächle, Heinz Gauger, Walter Knöpfle, Norbert Brugger, Wilhelm Pütz, Hans Küßner, Günter Schelb

Standort des Fotografen: 47.882783, 8.350734

Narrengruppe beim Gasthaus »Löwe«, Fasnacht 1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

»»» Trigger-Warnung

»So ebbis verrückt’s«, lautet das Motto der Fasnacht 1975. Diese Narrengruppe scheint sich aber weniger am vorgegebenen Motto zu orientieren, als vielmehr aus aktuellem Anlass ein anderes Thema aufzugreifen: Die Ölkrise von 1973 mit ihrem starken Ölpreisanstieg machte die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossilen Treibstoffen und damit von den erdölexportierenden (arabischen) Ländern deutlich. Darum scheint es den Narren zu gehen, die am »Fasnet Mändig« mit ihrem Mercedes Benz durch das Städtchen kreuzen. Statt des KFZ-Kennzeichens ist eine Aufschrift in (pseudo?-)arabischer Sprache angebracht. Vorne auf dem Wagen sitzen Erdölscheichs, wie man sie sich klischeeweise vorstellt.

Die Kritik der Narren richtet sich aber nicht gegen die Förderpaxis der OPEC-Staaten und das »Ölembargo«, mit dem Druck auf westliche Länder ausgeübt wurde, die Israel unterstützten. Statt dessen wird ihre Kritik sexistisch verpackt. An der Seite des Autos ist gut lesbar der Schriftzug angebracht: »Wir haben Haremsdamen und Fabriken, um die westliche Welt zu ficken«. Schon im christlichen Europa des 18. und 19. Jahrhunderts übte die Institution des Harems eine starke Faszination aus. Und insofern ist es kein Zufall, dass hier von der Ölkrise, über das »F*cken« der »westlichen Welt« (also ein »Fertigmachen« und »Besiegen«) ein Bogen hin zu den »Haremsdamen« geschlagen wird, womit sexistische Klischees bedient werden. Ein paar verschleierte Frauen fahren im Auto mit.

Standort des Fotografen: 47.883703, 8.344967

Haus Jonner in der Alemannenstraße mit viel Schnee, ca. 1984

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Hoch oben auf dem Alenberg, am Rande des Alenbergwäldchens, steht das Haus Jonner (Alemannenstr. 1). Es war das höchst gelegene Haus, das beim Großbrand 1921 ein Raub der Flammen wurde. Danach wurde es wiederaufgebaut. Mittlerweile gehört es dem Landwirt Albert Jonner (1929-2014).

Dass das Haus heute fotografiert wird, ist dem Schnee zu verdanken. Denn der Fotograf ist auf der Suche nach winterlichen Motiven. Ihn scheinen die Schneeberge im Vordergrund und der Blick auf das Haus mit den Schneeverwehungen auf dem Dach zu gefallen.

Standort des Fotografen: 47.886492, 8.343717

Akkordeonschüler vor der Festhalle, 1982

Festschrift: 25 Jahre Handharmonika-Spielring Löffingen und Umgebung, 1982

25 Jahre ist er alt, der Handharmonika-Spielring. Zwar reicht seine Vorgeschichte bis 1934 zurück, als schon einmal ein Verein gegründet wurde. Doch dessen Aktikivtäten schliefen im Laufe der Zeit ein, bedingt auch durch den Zweiten Weltkrieg. 1957 erfolgte dann die Wiedergründung des Vereins.

Als 1982 das 25. Gründungsjubiläum gefeiert wird, muss sich der Verein keine Sorge um Nachwuchs zu machen. Auf dem Foto sind Akkordeonschüler zu sehen, die von Musiklehrer Josef Asal (1921-2012), der in Freiburg wohnt, ausgebildet werden.

1.Reihe, v.l.n.r.: ???, Bernd Wider, Daniela Wider, Edith Köpfler (Unadingen)
2.Reihe, v.l.n.r.: Matthias Frey, Regina Käfer, ???, Michaela Moser (Unadingen)
3.Reihe, v.l.n.r.: Rainer Sibold, Annette Käfer, Josef Asal, Heike Sättele

Standort des Fotografen: 47.882984, 8.347626

Familie Hepting vor einem Haus, ca. 1933

Dieses Foto stellte dankenswerterweise Hermann Egle zur Verfügung.

Eine Personengruppe steht vor einem Haus. Man hat sich für das Gruppenfoto untergehakt. In der Mitte steht die Jüngste, ein etwa 10-jähriges Mädchen. Vor ihr sitzt ein Hund.

V.l.n.r.: 1 Sophie Hepting geb. Jonner (1909-?), 2 Rupert Hepting (1905-1990), 3 ???, 4 ???, 5 Else Ganter (verh. Egle, 1923-2011), 6 Mathilde Hepting (verh. Bacher), 7 ???, 8 ???

Unbekannt ist auch, wo das Foto aufgenommen wird. In Löffingen oder bei einem Ausflug in der Umgebung?

Standort des Fotografen: ???

3 Fotos: Fröhliche Runde im Haus Adrion, 1957

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Bei Familie Adrion (Alenberstr. 21) geht es hoch her! Eine fröhliche Runde sitzt zusammen und albert herum. Schnell sind zwei Musiksinstrumente herbeigeholt, eine Gitarre und eine Trompete. Sogar ein Hund darf mit auf das Foto, egal ob er echt ist oder nur ein Stofftier. Ein Regenschirm wird aufgespannt, denn sicher ist sicher, falls ein plötzlicher Regenschauer niedergeht.

Wer erkennt die fröhliche Runde?
Arno Adrion und Irma Adrion geb. Schmid, Ernst Heiler und Rosa Heiler geb. Laufer, Marta Adrion geb. Fehrenbach und Erich Adrion (»Drilli«), Rosa Adrion geb. Berger (1898-1973), ???, Genovefa Adrion (verh. Kinast), Werner Hepting. Der Mann mit Fliege ist Paul Siefert.

Erich Adrion, Werner Hepting und Paul Siefert bilden zusammen mit Andreas Nobs, der aber nicht auf den Fotos zu sehen ist, die Tanzkapelle »Rio Combo«. Offenbar fand im Haus Adrion der Abschlußabend eines Tanzkurses statt. Die Kapelle hatte dazu gespielt und alle anderen, die auf den Gruppenfotos zu sehen sind, waren als Helfer*innen im Einsatz, z.B. in der Küche. Jetzt lassen sie den Abend im kleinen Kreis ausklingen.

Standort des Fotografen: 47.886447, 8.342945

Hexe Egon Bader mit Tochter, Fasnacht 1966

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Elke Moser zur Verfügung.

Die meisten Kinder haben wohl Angst vor den Hexen oder empfinden zumindest großen Respekt und verstecken sich lieber hinter ihren Eltern, wenn die Hexen an Fasnacht ihr Unwesen treiben. Ganz anders die kleine Doris auf dem Foto: Sie springt an einer Hexe hoch und umarmt sie. Kein Wunder, denn sie hat eine der Holzmasken wiedererkannt. Darunter versteckt sich niemand anderes als ihr Vater Egon Bader (1933-1999)!

Doris Bader (geb. 1962) selbst ist als kleine Kaminfegerin verkleidet. Der Schnappschuss von Vater und Tochter wird auf dem oberen Rathausplatz vor dem Gasthaus »Ochsen« aufgenommen. Kurze Zeit später wird das Gasthaus umgebaut – und auch die Garage verschwindet. Am rechten Bildrand steht Helga Bader, die Mutter der kleinen Doris und Ehefrau der Hexe.

Im Hintergrund sind Klara Schuler (aus Göschweiler) mit ihrer Tochter und Schwiegermutter Priska zu sehen, dahinter steht Lehrer Willibald Petelka. Links hinten stehen Musiker aus Rötenbach: Helmut Fehrenbach und Siegfried Föhrenbach.

Standort des Fotografen: 47.884055, 8.344936

4 Fotos: Hexengruppe am Demetriusbrunnen, 1973

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Vielleicht wird die Idee, dass die Hexengruppe der Stadt Löffingen einen Hexenbrunnen schenken könnte, während dieses Fotoshootings geboren. Die Hexen haben sich für mehrere Gruppenfotos versammelt und stellen sich vor dem Demetriusbrunnen auf. Sie nehmen ihn so richtig in Beschlag und widmen ihn sogar im Grunde um: Denn ein kleiner Teufel klettert auf die Brunnensäule und verdeckt die Statue des Demetrius. So wird aus dem Demetriusbrunnen ein Hexenbrunnen! Zwei Jahre später lassen die Hexen dann ihren eigenen Brunnen schaffen und ihn in der Kirchstraße aufstellen. Treibende Kraft sind dabei Hermann Geisinger und Josef Bayer.

Die Hexengruppe existiert seit 1934. Ihre Mitgliederzahl ist auf 28 begrenzt. Eine Besonderheit ist, dass jede Hexe beim Eintritt in die Gruppe die eigene Maske selbst schnitzen muss. Daher rührt die große Vielfalt an Masken und ihre verschiedenen Ausdrucksweisen. Nur gut, dass die Hexen für das letzte Gruppenfoto ihre Holzmasken abnehmen, so dass wir sie erkennen können!

1.Reihe, knieend, v.l.nr.: Oswald Laufer, Klaus Benitz, Willi Ganter, Albert Jonner, Oskar Baader, Walter Müller, Hermann Fehrenbach, Albert Kienzler, Klaus Wider
2.Reihe, v.l.n.r.: Hermann Geisinger, Karl Götz, Rudi van den Heuvel, Alfred Fehrenbach, Franz Mürb, Heinz Hauger, Fritz Egle, Gottfried Vogelbacher, Egon Bader, Albin Zepf, Johann Glunk
3.Reihe, v.l.n.r.: Georg Willmann, Christian Bayer, Heinz Egle, Eugen Fehrenbach, Otto Schwanz, Franz Rosenstiel

Standort des Fotografen: 47.883706, 8.343748

2 Fotos: Schaufenster des Kaufhauses Henzler in der Kirchstraße, ca. 1970-1975

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Klaus-Peter Wörner zur Verfügung.

Das Kaufhaus Henzler in der Kirchstraße existiert schon seit Jahrzehnten. Bereits 1948 hatte es Rosa Henzler geb. Winterhalder (1900-?) von Anton Schirmer übernommen. Doch neu ist die durchgehende Schaufensterfront. Die beiden rundbogigen Schaufenster wurden ersetzt.

Die letzten hartnäckigen Schneereste schmelzen dahin und im Schaufenster hängt schon die Frühjahrs- und Sommer-Mode. Neben der Eingangstür, über der der Schriftzug »Edeka« prangt, werden Gemüse und Obst dargeboten.

Standort des Fotografen: 47.882894, 8.344228

Umzug beim Sängerfest vor dem Rathaus, 31. Juli 1927

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Else Egle, Hermann Egle, Maria Kuster und Maria Wider zur Verfügung.

Das Rathaus und die anderen Häuser sind festlich geschmückt. Fahnen flattern im Wind und an den Fassaden sind Reisigkränze und -girlanden angebracht. Ein langer Zug von Männern, in Anzügen und – entsprechend der Mode der Zeit – mit Hüten, marschiert vorüber. Es handelt sich weder um einen Narrenumzug an Fasnacht noch um eine Prozession an Fronleichnam, soviel ist auf den ersten Blick klar.

In Löffingen wird das Gausängerfest veranstaltet. Drei Tage steht das Städtchen ganz im Zeichen des Gesangs. Einer der Höhepunkte des Festes stellt der Festumzug am Sonntag, den 31. Juli 1927 dar. In den Zug reihen sich ca. 4.000-5.000 Sänger ein. »Der Festzug war etwas sehr Sehenswertes und eigentlich der Höhepunkt des Festes«, urteilt am nächsten Tag die Lokalzeitung. 

Das Erdgeschoss des Rathauses ist noch nicht umgebaut. Noch befinden sich hier nicht die Geschäftsräume der Volksbank. Die drei Türen, die mit Holzläden verschlossen sind, lassen noch die Nutzung des Rathausgebäudes als Kaufhaus erahnen. Denn das Marktgeschehen spielte sich bis zur Einstellung des Kornmarktes nicht nur draußen auf dem Rathausplatz, sondern auch in der Markthalle im Erdgeschoss ab. Die »Schnitterin« auf dem Rathausbrunnen, die schon so manchen Handel gesehen hat, blickt heute stumm auf den Festumzug hernieder.

Standort des Fotografen: 47.883958, 8.344895

Familie Beha vor ihrem Haus in der Vorstadtstraße, ca. 1925

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Walter und Johanna Nägele zur Verfügung.

Der Postschaffner Karl Beha (1874-1941) und Luise geb. Bader (1874-1958) haben am 18. September 1900 geheiratet. Vier Töchter (Lina, Emilie, Maria und Agathe) sind aus der Ehe hervorgegangen.

Vor ihrer Haus- und Stalltür lassen sich die Behas fotografieren. Karl Beha trägt eine Zipfelmütze und hat eine Pfeife im Mundwinkel hängen.

V.l.n.r.: Karl Beha, Luise Beha geb. Bader, Maria Beha (verh. Maier), Agathe Beha (verh. Geisinger, 1906-1972), Emilie Beha (verh. Fehrenbach)

Karl Beha stirbt im Alter von 66 Jahren am 24. Januar 1941. Seine Witwe Luise Beha geb. Bader folgt ihm am 31. Juli 1958 im Alter von 83 Jahren.

Standort des Fotografen: 47.884724, 8.345868