Haus Münzer mit Möbelgeschäft in der Bahnhofstraße, ca. 1955

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gerald Münzer zur Verfügung.

Ende der 1940er Jahre erbauten der Schreinermeister Eugen Münzer (1911-1957) und seine Ehefrau Maria geb. Ernst (geb. 1921) in der Bahnhofstraße ein zweistöckiges Haus. Als ihr viertes Kind geboren wurde und sie auch für ihr Möbelgeschäft mehr Platz benötigten, stockten sie das Gebäude Mitte der 1950er Jahre um eine Etage auf.

Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss befinden sich Maschinenräume und Werkbänke der Schreinerwerkstatt. Im 2. Obergeschoss ist die Wohnung von Familie Münzer untergebracht, während das Dachgeschoss vermietet ist. Vor dem Haus steht ein Pavillon, der als Möbel-Ausstellungsgebäude dient. Ein Auto hat davor geparkt.

Eugen Münzer stirbt 1957 im Alter von nur 46 Jahren. Danach wird das Gebäude an die Firma Prause verkauft.  

Standort des Fotografen: 47.885750, 8.340630

Abriss der Brandruine vom Haus Müller in der Demetriusstraße, 1971

Diese Fotos stellte uns dankenswerterweise Rita Willmann zur Verfügung.

Das Haus von Mechanikermeister Karl Müller (Demetriusstr. 13), direkt neben dem Mailänder Tor gelegen, ist am 17. Oktober 1969 einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen. Endlich verschwindet die Brandruine aus dem Stadtbild, sie wird abgerissen.

Den Brandplatz kauft die Bezirkssparkasse Neustadt, die bislang im Gasthaus »Adler« eine kleine Filiale unterhält, aber dringend mehr Platz benötigt. Sie wird anstelle des abgebrannten Hauses einen Neubau mit modernen Geschäftsräumen im Erdgeschoss und mit Wohnungen in den beiden Obergeschossen errichten.

Standort des Fotografen: 47.883676, 8.344170

Elisabeth Vogt im Biedermeierkleid, Fasnacht 1953

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Sonja Schwörer geb. Vogt zur Verfügung.

Als ob sie Carl Spitzwegs berühmtem Gemälde »Der Sonntagsspaziergang« entsprungen wäre, steht sie da: Elisabeth Vogt geb. Hermann (1929-1969). Freilich läuft sie nicht jeden Tag im Biedermeierkleid und mit Sonnenschirm durch das Städtchen. Aber es ist Fasnacht, wie der Schnee auf den Stufen der Freitreppe vom »Stadtbau« (Demetriusstr. 1) verrät. 

1952 hatte Elisabeth Hermann Franz Vogt (1920-1971) geheiratet. Die Trauung fand in Beuron statt. Das Ehepaar bekommt neun Kinder: Sonja, Alfred, Harald, Wolfgang, Karin, Barbara, Rainer, Dietmar und Michael. Die Kinder trifft ein harter Schicksalsschlag, denn sie verlieren früh beide Eltern: Elisabeth Vogt stirbt am 8. Mai 1969 im Alter von nur 39 Jahren. Zwei Jahre später stirbt auch Franz Vogt. Die meisten Kinder kommen zu Pflegefamilien.

Standort des Fotografen: 47.884181, 8.345105

Narrentreiben mit Hansele in der Maienlandstraße, Fasnacht 1966

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Gudrun Wörner zur Verfügung.

»Hansili, du Lump! Hesch nit g’wißt, dass d’Fasnet kunnt?«, fragen die Kinder die beiden Hansele. Die Kinder, darunter viele »Indianer« und ein kleiner Fliegenpilz (Gudrun Fuß verh. Wörner), umringen die Weißnarren. Vielleicht bekommen sie ja Guzele? Die Szene spielt sich in der Maienlandstraße ab.

Auf der linken Straßenseite stehen die Häuser von Landwirt Franz Heizmann (Maienlandstr. 18) und von Elektromeister Hans Geisinger (Maienlandstr. 16). Das Haus Geisinger wird gerade umgebaut, da die Landwirtschaft aufgegeben wurde. Das Scheunentor wurde bereits entfernt und durch ein Garagentor ersetzt. Die Stalltür neben der Haustür ist noch vorhanden, wird aber ebenfalls bald verschwinden und durch ein Fenster ersetzt werden.

Standort des Fotografen: 47.885992, 8.342158

Rückseite vom Haus Schlenker in der Eggertenstraße, ca. 1970-1975

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Helene Schlenker zur Verfügung.

Es liegt Schnee. Hinter dem Haus Schlenker (Kirchstr. 6) ist eine Holzbiege fein säuberlich aufgeschichtet. Für die Heizperiode ist also vorgesorgt. Das Haus gehört seit Mitte der 1950er Jahre dem Landwirt Fritz Schlenker (1912-?) und seiner Ehefrau Helene Schlenker geb. Rösch (1927-2019).

Das Foto entsteht, bevor auf der rechten Seite das Nachbarhaus von Familie Hauser (Kirchstr. 8) abgerissen wird und einem Neubau des Arztes Dr. med. Gebhard Hecht weicht.

Standort des Fotografen: 47.883491, 8.344585

Haus Welte in der Kirchstraße, 1986/87

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Karl Hauger zur Verfügung.

Kurz vor dem Abbruch des Hauses Welte macht sich der Fotograf auf den Weg in die Kirchstraße, um das Wohn- und Ökonomiegebäude fotografisch zu dokumentieren, bevor es aus dem Stadtbild verschwindet. Neben einer Wagnerwerkstatt hatte sich früher auch eine Zeit lang ein Geschäft in dem Gebäude befunden, wie an dem verwitterten Schild zu erkennen ist: »Kinderwagen Wäsche…« ist darauf zu lesen.

Die Stadt hatte das Gebäude 1982 nach langen Kaufverhandlungen erworben. Anfangs war noch eine Sanierung im Gespräch, doch 1987 erteilte die Denkmalschutzbehörde schließlich die Genehmigung zum Abbruch des spätmittelalterlichen Gebäudes, dessen Rückseite in der Bittengasse den Altstadtring bildete. Die Bausubstanz war bereits sehr schlecht und eine Sanierung wäre daher sehr kostenintensiv geworden. Außerdem wären die geplanten neuen Funktionen des Gebäudes als Kultur- und Fremdenverkehrszentrum (KFZ) in dem alten Gemäuer nur mit großem Aufwand realisierbar gewesen.

1987 erfolgt der Abbruch. Dann wird auf dem 790 m² großen Grundstück ein Neubau errichtet. Nach zweijähriger Bauzeit öffnet das Kultur- und Fremdenverkehrszentrum am 22. April 1989 seine Pforten.

Standort des Fotografen: 47.884085, 8.345351

Emma Geisinger und Maria Geisinger in Tracht, ca. 1936

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Michael Rösch zur Verfügung.

Zwei junge Frauen lassen sich im Kurpark fotografieren. Sie tragen Tracht. Die Festhalle und die Schule an der »Hasle« dienen als Kulisse im Hintergrund. Es sind zwei Schwestern, die hier zu sehen sind: Emma Geisinger (verh. Kienzle, 1915-2003) und ihre ein Jahr jüngere Schwester Maria Geisinger (verh. Rösch, 1916-2001), die in der Alenbergstraße wohnen. Ihre Eltern sind der Landwirt Leopold Geisinger und die Hebamme Veronika Geisinger geb. Mauthe.

Standort des Fotografen: 47.885666, 8.344792

Narrenschiff der 20-Jährigen auf dem unteren Rathausplatz, Fasnacht 1956

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Sigrid und Eugen Fehrenbach zur Verfügung.

Das Narrenschiff »Seebär« treibt durch die verschneiten Straßen des Städtchens. An Bord sind die Zwanzigjährigen mit ihrem Kapitän Eugen Fehrenbach (geb. 1937). Eben fahren sie vom Mailänder Tor kommend am Kriegerdenkmal vorüber. Die Stimmung an Bord ist gut.

An Bord ist u.a. Inge Sauter (verh. Benitz) zu sehen.

Das Schiff wurde in der »Linden«-Scheune zusammengebaut. Als es aus der Scheune geschoben werden sollte, zeigte sich, dass es zu lang war. Es stieß an die Mauer der gegenüber liegenden Straßenseite. Der Bug musste abgetrennt und anschließend wieder angefügt werden.

Standort des Fotografen: 47.883675, 8.344309

Bau des Realschulgebäudes in der Festhallenstraße, 1972

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Renate Meder zur Verfügung.

Nein, der höchste Punkt, den eine Löffinger Hexe erreichen kann, ist nicht auf dem Hexenwagen und auch nicht auf der Fasnachtsbühne oben auf der Pyramide bei der Walpurgisnacht. Auch die Hexenfigur auf dem 1975 errichteten Hexenbrunnen erreicht nur eine Höhe von drei Metern. Der höchste Punkt ist auf diesem Foto zu sehen.

Man muss schon genau hinschauen, um die Hexe zu entdecken, die an dem Baukran baumelt. In schwindelerregender Höhe schwebt sie über der Baustelle der künftigen Realschule in der Festhallenstraße und zeigt allen an, dass Fasnacht ist.

Standort des Fotografen: 47.883753, 8.348594

Zwei Närrinnen mit Ludwig Storz, Fasnacht 1983

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Heike Soldan-Bölle zur Verfügung.

Sichtlich wohl fühlt sich Pflästermeister Ludwig Storz (1901-1987) als Hahn im Korb. Zwei verkleidete Närrinnen nehmen ihn in die Mitte und haken sich bei ihm unter. Es sind links Gertrud Faller (1925-2005) und rechts Olga Geisinger (1919-?). Die drei lachen herzhaft.

Standort des Fotografen: 47.885293, 8.342702

Narrengruppe beim Mailänder Tor, Fasnacht ca. 1961

Dieses Foto stellten uns dankenswerterweise Regina und Rudi van den Heuvel zur Verfügung.

Löffingen ist in das Fadenkreuz der Internationalen kriminalpolizeilichen Organisation, kurz: der Interpol, geraten. 1956 wurde sie neu gegründet. Ein vermeintlicher Interpol-Agent ist auf seinem Moped nun in das Baarstädtchen gereist, um auf eigene Faust zu ermitteln und nach Verdächtigen zu fahnden. Die Menschen im Hintergrund nehmen davon keine Notiz, sie sind zu sehr damit beschäftigt, dem Narrenumzug zu folgen.

Das Foto ist auf dem unteren Rathausplatz beim Mailänder Tor aufgenommen. Das Werbeschild am linken Bildrand, das eine »Annahmestelle« für »Chemische Reinigung« der Firma Printz anpreist, hängt am Haus Egle (Demetriusstr. 14). Daneben stehen im Schatten der Hauswand drei Personen, u.a. Bernd Müller.

Standort des Fotografen: 47.883829, 8.343648

Haus Kaus in der Unteren Hauptstraße, ca. 1930-1940

Dieses Foto stellte uns dankenswerterweise Rolf Meßmer zur Verfügung.

Als »Barockhaus« wird das Haus Kaus (Untere Hauptstr. 9a) bezeichnet, obwohl es lange nach der Barockzeit erbaut wurde, die vom Ende des 16. Jahrhunderts bis etwa 1760/70 reichte. Erbaut wurde das Gebäude 1803, aber das Mansardwalmdach gilt als typisch für Barockhäuser. Gemeinsam mit dem 1788 erbauten katholischen Pfarrhaus (Untere Hauptstr. 10) auf der gegenüber liegenden Straßenseite bildet das Haus Kaus eine architektonische Einheit am Ortseingang.

Als das Foto aufgenommen wird, gehört das stattliche Gebäude der Witwe Theresia Kaus geb. Kaier (1860-1935). Sie war mit dem Kaufmann Wilhelm Kaus verheiratet, der aber bereits in jungen Jahren 1895 starb. Das Haus wird bei einem Fliegerangriff am 24. Februar 1945 total ausgebombt und nicht wieder aufgebaut.  

Standort des Fotografen: 47.882401, 8.343062